Osteotomiesägevorrichtung
Bisher wurden zum Durchtrennen von Knochen oder Abtrennen von Knochenteilen Drahtsägen, Meissel oder oscillierende Sägen verwendet.
Die Drahtsägen, welche an ihren beiden Enden von Hand geführt werden müssen, erlauben keine genaue Knochendurchtrennung und ausserdem ist die Erwärmung zufolge der geringen Wärmeableitmöglichkeit hoch, so dass die Knochenbereiche nahe der Schnittfläche Schaden nehmen können.
Die Meissel können nicht so breit ausgeführt werden, dass der gesamte Knochen mit einem Schnitt durchtrennt werden kann. Dadurch wird die Trennfläche ungenau. Ausserdem werden häufig Knochensplitter abgeschlagen. Die freien Knochensplitter verschlechtern die Verbindung der Osteotomieflächen und können auch zu einer verzögerten Heilung beitragen.
Die bisher verwendeten oscillierenden Sägen weisen kreissegmentförmige Sägeblätter auf, welche in oscillierende Bewegung versetzt werden. Durch die Formgebung der Segmente wird die Lage und die Form der Knochendurchtrennung beschränkt. Ferner muss aus Festigkeitsgründen das Sägeblatt für grössere Schnitttiefen dicker gewählt werden, wodurch sich ein grösserer Sägewiderstand und somit grössere Erwärmung des Sägeblattes und auch der benachbarten Knochenbereiche ergibt. Auch haben bekannte Sägevorrichtungen zwischen Antrieb und Sägeblatt Getriebezwischenteile, die durch ihre Form und Grösse den Sägevorgang stark behindern, so vor allem beim Arbeiten am tiefgelegenen Knochen.
Es ist ein Ziel der Erfindung, eine Osteotomiesägevorrichtung zu schaffen, welche exakte Schnitte auch mit verschiedenen komplizierten Schnittflächen herzustellen gestattet und frei von den oben erwähnten Nachteilen ist.
Dieses Ziel lässt sich erreichen, wenn erfindungsgemäss eine Antriebseinheit, eine mit dieser verbindbare Führungseinrichtung und mit der Antriebseinheit kuppelbare Sägen zusammengebaut sind.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung einer beispielsweisen Ausführungsform an Hand der Zeichnung. In dieser zeigt:
Fig. 1 die Antriebs- und Halterungseinrichtung der Osteotomiesägevorrichtung, teilweise aufgeschnitten,
Fig. 2 eine Bogensäge mit einem Führungsbügel,
Fig. 3 eine an einem Knochen montierte Führungsschiene für den Führungsbügel nach Fig. 2,
Fig. 4 ein Stichsägeblatt, montiert auf der Antriebseinrichtung,
Fig. 5 ein Stirnsägeblatt, montiert auf der Antriebseinrichtung,
Fig. 6 ein allseitig schneidendes Formsägeblatt, z. B. für einen schwalbenschwanzförmigen Schnitt,
Fig. 7 einen schwalbenschwanzförmigen Knochenschnitt nach Vereinigung der beiden Knochenteile.
Über ein Bohrfutter 1 wird eine Führungshülse 2 gesteckt, welche an ihrer Stirnseite ein Langloch aufweist, in welchem ein Schieber 3 eingeschoben ist. Das bohrfutterseitige Ende des Schiebers ist zur Aufnahme eines im Bohrfutter eingespannten Exzenters 4 eingerichtet, welcher in Vergindung mit dem Schieber die rotierende Bewegung in eine oscillierende Bewegung verwandelt. Das freie Ende des Schiebers ist zur Verbindung mit einem Schnellverschluss 5 oder als solcher ausgebildet. Als Antrieb für das Bohrfutter kann vorzugsweise ein Druckluftmotor mit Untersetzungsgetriebe verwendet werden. Dieser hat den Vorteil, dass sich der gesamte Antriebsmechanismus in einfachster Weise sterilisieren lässt, wogegen bei Anwendung eines Elektromotors besondere Massnahmen getroffen werden müssen, um ihn sterilisierbar zu machen. Ausserdem kann man mit dem Druckluft antrieb die Drehzahl stufenlos regeln.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Oscilliereinrichtung mit einer entsprechenden Führungshülse 2 auf eine vorhandene Bohrmaschine aufgesetzt werden kann und keine komplizierten zusätzlichen Einrichtungen erforderlich macht.
In den Schnellverschluss 5 wird ein Sägeblatt mit seinem Halter eingesteckt. Die Sägeblätter können die verschiedensten Formen und Ausführungen aufweisen und sind in ihrer Ausführung leicht den vorkommenden Knochenschnittformen anzupassen. Fig. 4 zeigt eine Stichsäge 6, welche für vor- und rückwärts sowie seitliches Schneiden eingesetzt werden kann; Fig. 5 zeigt eine Stirnsäge 7, zum Aussägen von rechteckigen Knochenspänen usw. und Fig. 6 zeigt eine allseitig schneidende Säge s, z. B. zum Sägen von schwalbenschwanzförmigen Profilen. Um einen möglichst genauen Schnitt zu erreichen, der besonders dann wünschenswert ist, wenn zwei Knochenteile wieder miteinander verbunden werden sollen, ist eine Führungsvorrichtung zu verwenden.
Eine solche Führungsvorrichtung kann aus einem Führungsbogen 9 oder einem Führungshalbbogen bestehen, welcher an seinen freien Enden Gleitnasen 11 aufweist und auf die Oscilliereinrichtung aufsteckbar ist. Eine Führung, welche aus einer oder zwei Führungsschienen 10 bestehen kann, ist so ausgebildet, dass sie auf dem Knochen lösbar befestigbar ist. Sind zwei Führungsschienen vorgesehen, so können diese entweder zu beiden Seiten des zu durchtrennenden Knochens oder aber in einem Abstand voneinander auf einer Seite des Knochens angeordnet sein.
Die Formsägen in Verbindung mit der Führungseinrichtung haben den grossen Vorteil, dass die Knochen sehr genau, am vorbestimmten Ort und in der gewünschten Richtung durchtrennt, und die beiden zu verbindenden Knochenteile sehr genau zusammengefügt werden können und daher gegenüber den bisherigen Möglichkeiten der Heilungsprozess wesentlich verkürzt wird. Ausserdem ist es möglich, eine den Gegebenheiten entsprechende Grösse der Knochenverbindungsfläche durch die Auswahl einer bestimmten Schnittform zu schaffen.
Insbesondere bei der Bogensäge kann ihre Grösse den Knochenabmessungen sehr genau angepasst werden.
Dadurch ergibt sich als weiterer Vorteil, dass die benachbarten Gebiete praktisch unverletzt bleiben.
Die Sägevorrichtung kann insbesondere mit dem Druckluftmotor in einfachster Weise als ganze sterilisiert werden. Ausserdem kann auf die Sägevorrichtung ein Flüssigkeitsbehälter aufgesteckt werden, welcher die Kühlung der Schnittflächen und der Sägeblätter erlaubt.
Osteotomy saw device
Up to now, wire saws, chisels or oscillating saws have been used to cut through bones or to cut off bone parts.
The wire saws, which have to be guided by hand at both ends, do not allow precise bone cutting and, in addition, the heating is high due to the poor heat dissipation possibility, so that the bone areas near the cut surface can be damaged.
The chisels cannot be made so wide that the entire bone can be severed with one cut. This makes the parting surface imprecise. In addition, bone fragments are often chipped off. The free bone fragments worsen the connection of the osteotomy surfaces and can also contribute to delayed healing.
The oscillating saws used up to now have circular segment-shaped saw blades which are set in oscillating motion. The shape of the segments restricts the position and shape of the bone separation. Furthermore, for reasons of strength, the saw blade has to be chosen thicker for greater depths of cut, which results in greater saw resistance and thus greater heating of the saw blade and also of the adjacent bone areas. Known sawing devices also have intermediate transmission parts between the drive and the saw blade, which, due to their shape and size, greatly impede the sawing process, especially when working on deep-lying bones.
It is an object of the invention to provide an osteotomy saw device which allows precise cuts to be made even with various complicated cut surfaces and which is free from the disadvantages mentioned above.
This goal can be achieved if, according to the invention, a drive unit, a guide device that can be connected to it, and saws that can be coupled to the drive unit are assembled.
Further details of the invention emerge from the description of an exemplary embodiment with reference to the drawing. In this shows:
1 shows the drive and holding device of the osteotomy saw device, partially cut open,
2 shows a bow saw with a guide bracket,
3 shows a guide rail mounted on a bone for the guide bracket according to FIG. 2,
4 shows a jigsaw blade mounted on the drive device,
5 shows a face saw blade, mounted on the drive device,
6 shows a profile saw blade that cuts on all sides, e.g. B. for a dovetail cut,
7 shows a dovetail-shaped bone section after the two bone parts have been combined.
A guide sleeve 2 is inserted over a drill chuck 1 and has an elongated hole on its end face into which a slide 3 is inserted. The end of the slide on the side of the drill chuck is set up to receive an eccentric 4 clamped in the drill chuck which, in connection with the slide, converts the rotating movement into an oscillating movement. The free end of the slide is designed for connection to a quick-release fastener 5 or as such. A compressed air motor with a reduction gear can preferably be used as the drive for the drill chuck. This has the advantage that the entire drive mechanism can be sterilized in the simplest possible way, whereas when using an electric motor, special measures have to be taken to make it sterilizable. In addition, the compressed air drive can be used to regulate the speed continuously.
Another advantage is that the oscillating device with a corresponding guide sleeve 2 can be placed on an existing drilling machine and does not require any complicated additional devices.
A saw blade with its holder is inserted into the quick release fastener 5. The saw blades can have a wide variety of shapes and designs and their design can be easily adapted to the existing bone cut shapes. 4 shows a jigsaw 6 which can be used for cutting forwards, backwards and sideways; FIG. 5 shows a face saw 7 for sawing out rectangular bone chips etc. and FIG. 6 shows a saw s that cuts on all sides, e.g. B. for sawing dovetail-shaped profiles. In order to achieve the most precise cut possible, which is particularly desirable when two bone parts are to be connected to one another again, a guide device must be used.
Such a guide device can consist of a guide arch 9 or a guide semi-arch which has sliding lugs 11 at its free ends and can be plugged onto the oscillating device. A guide, which can consist of one or two guide rails 10, is designed so that it can be releasably fastened to the bone. If two guide rails are provided, they can either be arranged on both sides of the bone to be cut or at a distance from one another on one side of the bone.
The form saws in connection with the guide device have the great advantage that the bones can be severed very precisely, at the predetermined location and in the desired direction, and the two bone parts to be connected can be joined very precisely and therefore the healing process is significantly shortened compared to the previous options . In addition, it is possible to create a size of the bone connection surface that corresponds to the circumstances by selecting a specific incision shape.
With the bow saw in particular, its size can be adapted very precisely to the bone dimensions.
This results in a further advantage that the neighboring areas remain practically uninjured.
The sawing device can be sterilized as a whole in the simplest way, in particular with the compressed air motor. In addition, a liquid container can be attached to the sawing device, which allows the cutting surfaces and the saw blades to be cooled.