CH502688A - Synchronschalter mit elektrodynamischem Antrieb - Google Patents

Synchronschalter mit elektrodynamischem Antrieb

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CH502688A
CH502688A CH62670A CH62670A CH502688A CH 502688 A CH502688 A CH 502688A CH 62670 A CH62670 A CH 62670A CH 62670 A CH62670 A CH 62670A CH 502688 A CH502688 A CH 502688A
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CH
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current
solenoid
contact system
switched
synchronous switch
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CH62670A
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Fritz Dr Kesselring
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Siemens Ag
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Driving Mechanisms And Operating Circuits Of Arc-Extinguishing High-Tension Switches (AREA)

Description


  Synchronschalter mit     elektrodynamischem    Antrieb    Gegenstand des Hauptpatentes 474143 ist ein Syn  chronschalter mit vom abzuschaltenden Strom gespei  stem elektrodynamischem Antrieb durch ein vom abzu  schaltenden Strom (i1) durchflossenes Solenoid, das mit  dem die Abschaltung bewirkenden Kontaktsystem in  Reihe liegt. Das Solenoid besteht aus mindestens einer  feststehenden Spule und einer beweglichen, gleichsinnig  wie letztere durchflossenen Spule; zusätzlich ist eine mit  dem Solenoid magnetisch verkettete, in sich kurzge  schlossene feststehende Spule vorgesehen, in der von  den Solenoidspulen ein Strom (i2) induziert wird, der  gegenüber dem abzuschaltenden Strom (il)     ungefähr     90  phasenverschoben ist.

   Ferner sind Mittel vorgese  hen, die eine der anziehenden Kraft zwischen den Sole  noidspulen entgegenwirkende Hilfskraft erzeugen. Bei  dem Synchronschalter nach dem Hauptpatent bleibt die  Vorauslösezeit, d. h. die Zeit zwischen dem Beginn der  Kontaktbewegung und dem Nulldurchgang des abzu  schaltenden Stromes, auch bei beliebig grossen Strö  men, oberhalb eines vorgegebenen Grenzwertes, der zur  Erreichung der Löschdistanz erforderlich ist. Ferner  entsteht, falls die synchrone Unterbrechung im Null  durchgang nicht gelingt, eine steil ansteigende Wieder  einschaltkraft, die eine     schnelle    Wiederschliessung des  Kontaktsystems ermöglicht.  



  In einer Ausführungsform nach dem Hauptpatent  ist vorgesehen, die Erzeugung der Hilfskraft durch ein  vom abzuschaltenden Strom erregtes Magnetsystem  auszulösen, das mit einem Anker versehen ist, der im  Nulldurchgang des abzuschaltenden Stromes, d. h. eine  halbe Periode vor dem zur Abschaltung angesteuerten  Nulldurchgang, abfällt.  



  Demgegenüber wird der Gegenstand des Hauptpa  tentes nach der vorliegenden Erfindung dadurch weiter  gebildet, dass ein vom Strom     (i2)    der kurzgeschlossenen  Spule erregtes Haltemagnetsystem mit einem Anker  vorgesehen ist, der im Maximum des abzuschaltenden  Stromes     (il)    abfällt und dadurch die Erzeugung der  Hilfskraft auslöst. Dadurch wird erreicht, dass auch  niedrige Ströme, die unterhalb des noch synchron unter-    brechbaren Nennstromes liegen, quasi-synchron abge  schaltet werden. Da     nämlich    die Erzeugung der in Aus  schaltrichtung wirkenden Hilfskraft in jedem Falle erst  im Maximum des abzuschaltenden Stromes beginnt, be  trägt die Vorauslösezeit auch bei niedrigen Strömen  höchstens eine Viertel Periode.  



  Eine Ausführungsform der Erfindung ermöglicht es  ferner, die Belastung des Solenoids dadurch herabzuset  zen, dass parallel zu dem Solenoid eine oder mehrere  Luftspulen geschaltet sind, deren magnetische Zeitkon  stante t = L/R mit der mittleren Zeitkonstante des  Solenoids übereinstimmt. Diese Luftspulen übernehmen  in diesem Falle einen Teil des abzuschaltenden Stromes.  Dadurch wird zwar der untere Grenzwert des Stromes,  der noch synchrom abgeschaltet werden kann, entspre  chend erhöht; das kann jedoch in Kauf genommen wer  den, da, wie bereits dargelegt, auch Ströme unterhalb  dieses Grenzwertes bei der vorliegenden Ausbildung des  Synchronschalters noch     quasi-synchron    unterbrochen  werden.  



  Mit Vorteil besteht das die Abschaltung bewirkende  Kontaktsystem aus parallel zueinander geschalteten  Spreizkontakten und einem verzögert öffnenden     Ab-          brennkontakt.    Ein derartiges Kontaktsystem hat bei ge  ringer Masse der beweglichen Kontakte eine grosse  Stromtragfähigkeit im geschlossenen Zustand.  



  Bei einer Ausführungsform des Hauptpatentes ist  die Reihenschaltung aus dem     Solenoid    und dem die Ab  schaltung bewirkenden Kontaktsystem durch ein Haupt  kontaktsystem überbrückt, das beim Normalbetrieb des  Synchronschalters geschlossen ist. Das     Hauptkontaktsy-          stem    ist pneumatisch durch einen Kolben angetrieben;  zu seiner Öffnung ist ein vom abzuschaltenden Strom er  regtes Magnetsystem mit einem Anker vorgesehen, der  im Nulldurchgang des Stromes     (il)    abfällt und dadurch  ein Ventil umschaltet. Durch das Umschalten des Ven  tils wird der Gasdruck auf einer Seite des Kolbens er  niedrigt.  



  Bei dem vorliegenden Synchronschalter kommt es  darauf an, dass die     Kommutierung    des Stromes vom      Hauptkontaktsystem auf das Solenoid und das Ab  schalt-Kontaktsystem möglichst schnell erfolgt, damit  sich der phasenverschobene Strom     i2    noch vor dem  Maximum des abzuschaltenden Stromes     il    voll ausbil  den kann. Zweckmässigerweise sind daher bei einem  Hauptkontaktsystem mit einem pneumatischen Antrieb  der vorstehend erläuterten Art die Druckverhältnisse so  gestaltet, dass durch das Umschalten des Ventils der  Gasdruck auf einer Seite des Kolbens erhöht wird.

   Das  Auffüllen eines gegebenen Volumens bis zu einer be  stimmten Druckdifferenz erfordert, wie bekannt,     nur     etwa die halbe Zeit wie die Entleerung des gleichen  Volumens; ausserdem kann das Volumen auf der über  druckseite des Kolbens in dessen Ausgangslage wesent  lich kleiner gemacht werden als das Volumen auf der  Niederdruckseite, so dass die     Druckerhöhung    auf der  einen Seite des Kolbens zu einer wesentlich schnelleren  Öffnung des Hauptkontaktsystems führt.  



  Zur weiteren Beschleunigung der Stromkommutie  rung vom Hauptkontaktsystem auf Solenoid und Ab  schalt-Kontaktsystem ist es ferner von Vorteil, die Kon  takte des Hauptkontaktsystems als Doppel-Abhebekon  takte auszubilden. Bei einem solchen Abhebekontakt  kann nach Durchlaufen eines geringen Totganges eine  sofortige Kontaktöffnung erfolgen; ausserdem entstehen  zwei Lichtbögen, so dass die doppelte     Lichtbogenbrenn-          spannung    als Kommutierungsspannung wirkt. Die  Lichtbogenspannung kann ferner durch magnetische  Blasung erhöht werden; dadurch lässt sich erreichen,  dass die Lichtbogenspannung schneller als der Kontakt  abstand ansteigt.  



  Die Zeichnung zeigt einen Synchronschalter als  Ausführungsbeispiel der Erfindung. In Fig.1 ist ein  Längsschnitt durch den Synchronschalter dargestellt;  die Figuren 2 bis 4 geben Teilschnitte durch den glei  chen Schalter wieder. Fig. 5 zeigt ein Diagramm, an  hand dessen die Funktion des Schalters erläutert wird.  



  Gemäss Fig. 1 besteht das Gehäuse des Schalters  aus einem zylindrischen Isolierstoffrohr 5, das oben und  unten durch Isolierstoffplatten 6 und 7 gasdicht abge  schlossen ist. Der Schalter ist mit     Druckgas    (z. B. Luft  oder     SF")    gefüllt, das sowohl als Löschgas wie als An  triebsgas wirkt; der Hochdruckraum ist mit HD, die  Niederdruckräume sind mit ND bezeichnet. Die Nieder  druckräume ND sind mit dem Hochdruckraum HD  durch einen nicht dargestellten Kompressor verbunden.  Der obere Anschluss des Schalters ist mit 8, der untere  mit 9 bezeichnet.  



  Das     die    Abschaltung bewirkende Kontaktsystem be  steht aus einem Abbrennkontakt 10, der im Einschalt  zustand an der düsenförmigen Öffnung 11 anliegt und  mit einer elektrisch leitenden Schaltstange 12 verbun  den ist, und parallel dazu liegenden Spreizkontakten 13.  Die Spreizkontakte 13 werden durch nicht dargestellte  Federn in Richtung des Pfeiles 14 gegen eine untere  Kontaktplatte 15 gedrückt, die ihrerseits durch ein flexi  bles Metallblech 16 mit der leitenden Schaltstange 12  elektrisch verbunden ist. Die Spreizkontakte 13 sind  ferner durch Laschen 17 mechanisch mit der Schalt  stange 12 derart verbunden, dass sie bei Bewegung der  Schaltstange nach unten in eine     Spreizstellung    gebracht  werden, die gestrichelt angedeutet und mit 13a bezeich  net ist.

   Der Hochdruckraum HD ist gegen den oberen  Niederdruckraum ND im Einschaltzustand des Schal  ters durch die Dichtungsplatte 1.9 abgeschlossen.     Aus-          serdem    ist ein Schieber 18 vorgesehen, der den Hoch  druckraum im     Ausschaltzustand    abschliesst.    Das beschriebene Abschalt-Kontaktsystem ist bei  Normalbetrieb des Schalters durch ein Hauptkontaktsy  stem überbrückt, das aus zwei glockenförmigen, festen  Kontaktstücken 20 und 21 und mehreren beweglichen  Doppel-Abhebekontaktstücken 22 und 23 (vgl. Fig. 2)  besteht.

   Beim Normalbetrieb des Schalters fliesst dem  nach der Strom     il    über den oberen Anschluss 8, die  Kontaktstücke 20, 22, 23 und 21 zum unteren     An-          schluss    9.  



  Zum Antrieb des Kontaktsystems 10, 11, 13 über  die Schaltstange 12 ist einerseits ein Differentialkolben  25, andererseits ein vom abzuschaltenden Strom durch  flossenes Solenoid vorgesehen. Das Solenoid besteht  aus einer mit einer Schaltstange 12 verbundenen beweg  lichen Spule 0 und einer feststehenden Spule 1. Zusätz  lich ist eine feststehende, in sich kurzgeschlossene Spule  2 vorgesehen. Der ohmsche Widerstand der Spule 2 ist  mindestens dreimal so gross wie ihr induktiver Wider  stand, so dass der in ihr induzierte Strom     i2    gegenüber     il     um etwa 90  phasenverschoben ist.

   Die Spulen 0 und 1  liegen gleichsinnig in Reihe; sie sind über nicht darge  stellte, soweit erforderlich flexible Leitungen einerseits  mit dem metallischen Zylinder 26 des Kolbens 25, an  dererseits mit der Kontaktplatte 15 oder der leitenden  Schaltstange 12 verbunden. Nach Öffnung des     Haupt-          kontaktsystemsfliesst    also der Strom     il    vom oberen     An-          schluss    8 über die Spreizkontakte 13, die Spulen 0 und  1 und den Zylinder 26 zum unteren Anschluss 9.  



  Parallel zu dem Solenoid 0, 1 können eine oder  mehrere Luftspulen geschaltet sein, deren magnetische  Zeitkonstante L/R mit der mittleren Zeitkonstante des  Solenoids übereinstimmt. Eine derartige Luftspule ist in  Fig. 1 gestrichelt angedeutet und mit 3 bezeichnet. Bei  Bestimmung der  mittleren Zeitkonstante  des Sole  noids ist zu berücksichtigen, dass sich die Selbstindukti  vität des Solenoids bei der Bewegung der Spule 0 etwas  ändert. Die Luftspulen 3 haben den Vorteil, dass sie  einen Teil des abzuschaltenden Stromes     il,    z. B. die  Hälfte, übernehmen und dadurch das Solenoid 0, 1 ent  lasten.  



  Das Hauptkontaktsystem wird durch einen Diffe  rentialkolben 30 angetrieben. Zur Erzielung einer  schnellen Öffnung des Hauptkontaktsystems ist der Dif  ferentialkolben 30 massearm ausgeführt; er besteht aus  Isoliermaterial von geringem spezifischem Gewicht, und  sein unterer Ansatz ist     ausgebohrt.    Die Kontaktstücke  22 und 23 (s. Fig. 2 und 3) werden durch Drehhebel 31  betätigt, die bei Beaufschlagung des Differentialkolbens  30 durch eine Schaltstange 32 mitgenommen werden.  Die Ausbildung der beweglichen Kontaktstücke 22 und  23 des Hauptkontaktsystems wird im einzelnen später       erläutert.     



  Die     Druckbeaufschlagung    des Differentialkolbens  30 wird durch ein Doppelventil 35     gesteuert,    dessen  obere im Hochdruckraum liegende Öffnung normaler  weise durch den Ventilteller 36 geschlossen und dessen  untere im     Niederdruckraum    liegende Öffnung offen ist  (Teller 37). Das Ventil 35 wird durch ein vom abzu  schaltenden Strom     il    erregtes Magnetsystem 38 ge  steuert, dessen Anker 39 mit der Ventilstange 40 ver  bunden ist. Am oberen Ende der Ventilstange 40 ist  eine Blattfeder 41 befestigt, die durch einen Drehhebel  42 von Hand gespannt werden kann.  



  Die     Druckbeaufschlagung    des - ebenfalls     massearm          ausgeführten    - Differentialkolbens 25, durch den das       Abschalt-Kontaktsystem    10, 11, 13 betätigt     wird,    wird  durch ein Doppelventil 45     gesteuert.    Die obere, im      Hochdruckraum liegende Öffnung des Ventils 45 ist  normalerweise durch einen Teller 46 verschlossen, wäh  rend die untere Öffnung (Teller 47) normalerweise offen  ist. Der obere Teller 46 ist über einen Drehhebel 48  und eine Zugdruckfeder 49 mit der Schaltstange 32 des  Hauptkontaktsystems verbunden.

   Die Feder 39 wirkt in  der gezeichneten Stellung als Druckfeder, wodurch am  Ventilteller 46 eine zusätzliche Dichtungskraft erzeugt  und die Möglichkeit geschaffen wird, den Hochdruck  raum HD mit Druckgas zu füllen. Die Schaltstange 50  des Doppelventils 45 ist ferner über einen Drehhebel 51  mit dem Anker 53 eines Magnetsystems 52 verbunden.  Das Magnetsystem 52 umgibt einen oder mehrere Leiter  2a, die mit der Wicklung der kurzgeschlossenen festste  henden Spule 2 in nicht dargestellter Weise in Reihe ge  schaltet sind. Das Doppelventil 45 ist über die Rohrlei  tung 54 mit dem Raum oberhalb des Differentialkol  bens 25 verbunden.  



  Zur Steuerung des Schiebers 18 ist ein weiterer Dif  ferentialkolben 56 vorgesehen, der über eine aus, Iso  lierstoff bestehende Rohrleitung 57 mit dem Raum  oberhalb des Differentialkolbens 25 verbunden ist; der  Schieber 18 wird daher ebenfalls durch das Doppelven  til 45 gesteuert.  



  Die Wirkungsweise des Schalters ist folgende:  Soll abgeschaltet werden, so wird der Drehhebel 42  nach unten gedrückt. Dadurch wird die Blattfeder 41  gespannt; das Doppelventil 35 kann jedoch seine Stel  lung in der Regel noch nicht ändern, da der Anker 39  durch das vom abzuschaltenden Strom     il    erregte  Magnetsystem 38 festgehalten     ist.    Erst wenn der Strom       il    sich seinem Nulldurchgang nähert, kann der Anker  39 abfallen, so dass sich die Ventilstange 40 nach oben  bewegt. Damit hebt sich der Ventilteller 36 ab und legt  sich der Ventilteller 37 an, so dass Hochdruckgas in den  Raum oberhalb des Differentialkolbens 30 einströmt.

    Der Differentialkolben 30 bewegt sich dann nach unten,  so dass die beweglichen Kontaktstücke 22 und 23 des  Hauptkontaktsystems von den festen Kontaktstücken  20 und 21 abgehoben werden und der Strom     il    unmit  telbar nach dem Nulldurchgang auf das Solenoid 0, 1  und die Spreizkontakte 13 kommutiert wird. Gleichzei  tig wird durch den Hebel 48 die Feder 49, die mit der  Ventilstange 50 des Doppelventils 45 verbunden ist, in  Zugrichtung gespannt. Das Ventil 45 kann jedoch zu  nächst seine Stellung noch nicht ändern, da die Ventil  stange 50 durch den Anker 53 des Magnetsystems 52  noch festgehalten wird.

   Der Strom     i2,    der im Leiter 2a  fliesst, ist gegenüber dem abzuschaltenden Strom     il    um  etwa 90  phasenverschoben; er geht also erst dann  durch Null, wenn der abzuschaltende Strom     il    sein  Maximum erreicht. In diesem Zeitpunkt fällt der Anker  53 ab und gibt das Doppelventil 45 frei; das Ventil 45  öffnet sich damit zum Hochdruckraum, so dass über die  Rohrleitung 54 Druckgas auf die Oberseite des Diffe  rentialkolbens 25 gelangt.  



  Durch die Beaufschlagung des Differentialkolbens  25 wird eine auf das Abschalt-Kontaktsystem 10, 13  einwirkende Ausschaltkraft aufgebaut; diese Ausschalt  kraft     kann    sich jedoch zunächst noch nicht auswirken,  da ihr eine durch das Solenoid 0, 1 mit der zusätzlichen  Spule 2 erzeugte Haltekraft entgegensteht. Erst wenn  die ansteigende Druckkraft des Differentialkolbens 25  grösser wird als die abfallende Haltekraft des Solenoids,  kann sich die Schaltstange 12 nach unten bewegen.  



  Mit dieser Bewegung der Schaltstange 12 werden  die Spreizkontakte 13 in     die    gestrichelt angedeutete    Stellung nach aussen geschwenkt; gleichzeitig wird die  Dichtungsplatte 19 von der Düse 11 abgehoben. Nach  Durchlaufen eines kleinen Totganges bewegt sich der  Abbrennkontakt 10 nach unten, wobei zwischen ihm  und der Düse 11 ein Lichtbogen gezogen wird. Dieser  Lichtbogen wird im Nulldurchgang durch das Druckgas,  das durch die Düse 11 strömt, gelöscht.  



  Sollte unter ungünstigen Umständen eine synchrone  Abschaltung nicht gelingen, so entsteht zwischen den  Spulen 0 und 1 des Solenoids eine hohe Wiederein  schaltkraft, so dass das Kontaktsystem 10, 11, 13 sofort  wieder geschlossen wird. Der Schalter führt dann im  nächsten Nulldurchgang einen weiteren Schaltversuch  durch.  



  Ist die endgültige Abschaltung vollzogen, so bewegt  sich der Schieber 18 unter dem     Einfluss    des Differen  tialkolbens 56 nach rechts in die Schliesstellung. Die er  forderliche Verzögerung gegenüber dem Schaltvorgang  - unter Berücksichtigung einer eventuellen Schnellwie  dereinschaltung und darauffolgender zweiter Synchron  abschaltung - kann durch den     Querschnitt    der Rohr  leitung 57 beeinflusst werden.  



  Anhand von Fig. 5 soll der Zeitverlauf der Ströme  und Kräfte beim Ausschaltvorgang im einzelnen erläu  tert werden.  



  Im Nulldurchgang 01 des Stromes i1 werden die  Hauptkontakte 20, 22, 23, 21 geöffnet. Sofort danach  wird der Strom i1 auf das Solenoid 0, 1 kommutiert. Da  der Strom     il    die Spulen 0 und 1 gleichsinnig     durch-          fliesst,    entsteht eine anziehende Kraft F10, die proportio  nal i12 ist. Durch das Spulensystem 0,1 wird ferner ein  magnetischer Fluss     012    erzeugt, der die Spule 2 durch  setzt und dort eine EMK e2 erzeugt. Bei der angegebe  nen Bemessung der Spule 2 (ohmscher Widerstand R2  mindestens dreimal so gross wie der induktive Wider  sand wL2) ist der Strom i2 annähernd in Phase mit der  EMK e2 und weist somit gegenüber i1 eine Phasenver  schiebung von etwa 90  auf.

   Die Kraft zwischen der  feststehenden Spule 2 und der beweglichen Spule 0 ist  proportional dem Produkt     il    -     i2,    da infolge der Reihen  schaltung i0 = i1 ist. Daraus ergibt sich für die Kraft F20,  die zwischen den Spulen 2 und 0 wirkt, unter den ge  troffenen Annahmen ein Verlauf, wie er ebenfalls in  Fig. 5 dargestellt ist. Man erkennt, dass die Kraft F20  die doppelte Netzkreisfrequenz 2w aufweist. Während  ihrer ersten Halbwelle wirkt die Kraft F20 abstossend  und damit im gleichen Sinne wie F10, während in der  zweiten Halbwelle F20 der Kraft F10 entgegengerichtet  ist. Die Addition der beiden Teilkräfte F10 und F20 er  gibt die resultierende Kraft FT. Sie geht zur Zeit tvo  vor dem Stromnulldurchgang 02 von i1 durch Null.  



  Im Zeitpunkt     t",    in dem der Strom     il    sein Maxi  mum erreicht und der Strom     i2    durch Null geht,     beginnt     durch     Beaufschlagung    des Differentialkolbens 25 der  Aufbau einer Ausschaltkraft K, die der Kraft     Fr        entge-          gengerichtet    ist. Die Summe aus     Fr    und K wird im  Punkt P gleich Null. Die Zeit zwischen 02 und P ist als       Vorauslösezeit        t"    bezeichnet. Vom Zeitpunkt     t,    ab be  wegt sich die bewegliche Spule 0 nach unten.

   Die ent  sprechende Antriebsenergie ist durch die schraffierte  Fläche in     Fig.    5 dargestellt.  



  Nach dem     Stromnulldurchgang    02 steigt, falls der  Strom     il    nicht unterbrochen wurde, die resultierende  Kraft     FT    annähernd geradlinig und sehr steil an. Sobald  sie den Wert K erreicht (Zeitpunkt     t",),    setzt der Be  schleunigungsvorgang für die Wiedereinschaltung ein.      Aus Fig. 5 ergibt sich, dass die Vorauslösezeit tv  auch bei beliebig grossem Strom     il    stets grösser bleibt  als die zur Erreichung der     Löschdistanz    erforderliche  Mindest-Vorauslösezeit tvo.  



  Andererseits erkennt man aus Fig. 5, dass bei der  Abschaltung sehr kleiner Ströme, bei denen die vom  Solenoid ausgeübte Haltekraft Fr kleiner bleibt als der       Endwert    der Ausschaltkraft K. die Ausschaltbewegung  frühestens im Zeitpunkt tm, d. h. höchstens eine Viertel  Periode vor dem Nulldurchgang 02, einsetzen kann, da  die Ausschaltkraft K erst in diesem Zeitpunkt zu entste  hen beginnt. Die Abschaltung verläuft also auch in die  sen Fällen quasi-synchron.  



  Die Figuren 2 und 3 zeigen Einzelheiten des Haupt  kontaktsystems, wobei Fig. 2 einen Horizontalschnitt  längs der Linie II-II in Fig. 1 und Fig. 3 einen Vertikal  schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2 darstellt.     Ge-          mäss    Fig. 2 weist das Hauptkontaktsystem acht beweg  liche Kontaktstücke auf, und zwar sechs gutleitende, aus  Kupfer bestehende Kontaktstücke 22 und zwei Kommu  tierungskontaktstücke 23, die aus abbrennfestem Mate  rial, z. B. Wolfram-Kupfer, bestehen. Die Kontakt  stücke 22 werden durch Drehhebel 31 (vgl. Fig. 1), die  Kontaktstücke 23 durch Drehhebel 31a (vgl. Fig. 3) an  getrieben.

   Wie ein Vergleich der Figuren 1 und 3 zeigt,  haben die Drehhebel 31a beim Absenken der Schalt  stange 32 einen grösseren Totgang als die Drehhebel  31, so dass die Kontaktstücke 23 etwas später von den  festen Kontaktstücken 20 und 21 abgehoben werden als  die Kontaktstücke 22. Ferner sind die Kommutierungs  kontaktstücke 23, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, mit  Lichtbogenhörnern 23a versehen. Beim Abheben der  Kommutierungskontaktstücke 23 bilden sich zwei  Lichtbögen, die durch magnetische Blaswirkung entlang  den Hörnern 23a nach oben bzw. unten getrieben und  verlängert werden. Dadurch entsteht eine hohe Kom  mutierungsspannung, so dass der abzuschaltende Strom       il    in kürzester Zeit auf die innere Strombahn des Schal  ters, d. h. das Solenoid 0, 1 und die Spreizkontakte 13,  kommutiert wird.  



  Um zu vermeiden, dass die festen Kontaktstücke 20  und 21 des Hauptkontaktsystems zusätzliche     Kurz-          schlusswindungen    für das Solenoid 0. 1 bilden, kann  man diese Kontaktstücke in Segmente aufteilen, die  durch isolierende Klebschichten wieder     miteinander     vereinigt sind. Dies ist für das untere Kontaktstück 21  in Fig. 2 dargestellt, wobei die Klebschichten mit 21a  bezeichnet sind.  



  In Fig. 4 ist eine Draufsicht auf das Magnetsystem  38 dargestellt,das zur Steuerung des Ventils 35 dient  (Schnittlinie IV-IV in Fig. 1). Das Magnetsystem 38 ist  ein unvollständiger Magnetkreis, der lediglich aus den  Polschuhen 38a und 38b besteht, die die - im übrigen  in Luft verlaufenden - magnetischen Feldlinien des im  zylindrischen     Anschlussleiter    9 fliessenden Stromes     il     aufnehmen. Auf den Polschuhen 38a und 38b liegt der  Anker 39. Die auf den Anker 39 wirkende Haltekraft  kann, falls erforderlich, durch eine magnetische Ab  schirmung 38c vermindert werden, die einen Teil des  vom Strom     il    erzeugten Flusses am Anker 39 vorbei  führt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Synchronschalter mit vom abzuschaltenden Strom gespeistem elektrodynamischem Antrieb durch ein vom abzuschaltenden Strom (il) durchflossenes, mit dem die Abschaltung bewirkenden Kontaktsystem in Reihe lie gendes Solenoid, bestehend aus mindestens einer fest stehenden Spule und einer beweglichen, gleichsinnig wie letztere durchflossenen Spule, wobei zusätzlich eine mit dem Solenoid magnetisch verkettete, in sich kurzge schlossene feststehende Spule vorgesehen ist, in der von den Solenoidspulen ein Strom (i2) induziert wird, der gegenüber dem abzuschaltenden Strom (il) ungefähr 90 phasenverschoben ist, und wobei ferner Mittel vor gesehen sind, die eine der anziehenden Kraft zwischen den Solenoidspulen entgegenwirkende Hilfskraft erzeu gen,
    gekennzeichnet durch ein vom Strom (i2) der kurz geschlossenen Spule erregtes Haltemagnetsystem (52) mit einem Anker (53), der im Maximum des abzuschal tenden Stromes (i1) abfällt und dadurch die Erzeugung der Hilfskraft auslöst. UNTERANSPRÜCHE 1. Synchronschalter nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zu dem Solenoid eine oder mehrere Luftspulen (3) geschaltet sind, deren magneti sche Zeitkonstante t = L/R mit der mittleren Zeitkon stante des Solenoids (0, 1) übereinstimmt. 2. Synchronschalter nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das die Abschaltung bewirkende Kontaktsystem aus parallel zueinander geschalteten Spreizkontakten (13) und einem verzögert öffnenden Abbrennkontakt (10) besteht.
    3. Synchronschalter nach Patentanspruch mit einem die Reihenschaltung aus dem Solenoid und dem die Abschaltung bewirkenden Kontaktsystem überbrük- kenden Hauptkontaktsystem, das pneumatisch durch einen Kolben angetrieben ist, wobei zur Öffnung des Hauptkontaktsystems ein vom abzuschaltenden Strom erregtes Magnetsystem mit einem Anker vorgesehen ist, der im Nulldurchgang des Stromes (il) abfällt und dadurch ein Ventil umschaltet, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Umschalten des Ventils (35) der Gas druck auf einer Seite des Kolbens (30) erhöht wird. 4.
    Synchronschalter nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakte des Haupt kontaktsystems als Doppel-Abhebekontakte (22, 23) ausgebildet sind. 5. Synchronschalter nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptkontaktsystem aus parallel zueinander geschalteten Kontakten mit klei nem Kontaktwiderstand (22) und verzögert öffnenden Kommutierungskontakten (23) mit durch magnetische Blasung erzeugter hoher Lichtbogenspannung besteht.
CH62670A 1967-05-31 1970-01-16 Synchronschalter mit elektrodynamischem Antrieb CH502688A (de)

Applications Claiming Priority (2)

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