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Wärmeplatte und ihre Verwendung als Bodenplatte in einem Ferkelstall Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wärmeplatte und ihre Verwendung als Bodenplatte in einem Ferkelstall.
Bei der Aufzucht von Ferkeln ist es wesentlich, dass während der ersten Wochen eine möglichst gleichbleibende und für die Tiere richtig bemessene Temperatur im Ferkelstall vorhanden ist. Zu diesem Zweck wendet man zur Zeit hauptsächlich sogenannte Wärmelampen, also Infrarotstrahler an, welche in der Regel eine Heiz- leistung von etwa 250 W aufweisen. Wenn die Temperatur im Ferkelstall variiert werden soll, so muss man dies zur Zeit durch Verstellen der Höhe der Lampe über Boden vornehmen. Eine thermostatische Steuerung kommt nicht in Frage, da die Lampe entweder mit voller Strahlungskraft arbeiten oder ganz abgeschaltet sein kann.
Will man nun die Jungtiere allmählich der Wärme entwöhnen, so kann man dies nur dadurch machen, dass man die Lampe immer weiter weg von den Tieren nach oben verstellt. Dergestalt würde bei ständiger Belegung einer Box durch immer neue Würfe, was in der Praxis heute fast durchwegs der Fall ist, eine Wärmelampe pro Box und Jahr bei ca. 8000 Brennstunden und einem Preis von 10 Rappen pro kW elektrischen Strom für 200 Fr. verbrauchen. Rechnet man bei 1000 Brenn- stunden Lebensdauer noch den Preis von 8 Lampen ä 18 Fr. hinzu, so stellen sich die Gesamtkosten der Beheizung einer Box pro Jahr auf 344 Fr. ohne Installationskosten und Amortisation.
Hiervon abgesehen, bedeuten diese Lampen und die zugehörigen Kabel, Ständer und andere Installationen eine Gefährdung der Tiere, welche ausserdem mit Brandgefahr verbunden ist.
Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der Nachteile des derzeitigen Heizsystems.
Die Ziele der Erfindung werden erreicht durch eine Wärmeplatte, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie einen Körper aus wärmespeicherndem Material, in den eine elektrische Heizung und ein dieser Heizung benachbarter Wärmeleiter eingebettet sind, sowie einen der Liessung und Steuerung der Plattentemperatur die- nenden Wärmefühler aufweist.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der Wärmeplatte als Bodenplatte in einem Ferkelstall. Vorzugsweise wird als der genannte Wärmeleiter ein sich über den grösseren Teil der Platte erstreckendes Metallgitter eingesetzt, welches auch der Verankerung der elektrischen Heizung, die z. B. ein isolierter und abgeschirmter Heizdraht oder Heizwendel sein kann, dienen kann.
Als Wärmefühler wird ein elektrisches Messorgan, insbesondere ein Thermistor, bevorzugt, welches mit einem weiteren Wärmeleiter, der sich wenigstens über einen Teil der Wärmeplatte erstreckt, wärmeleitend verbunden sein kann.
Der Wärmefühler und der mit ihm wärmeleitend verbundene Wärmeleiter befinden sich vorteilhaft in der Nähe der einen Plattenoberfläche, wobei mit Vorteil die der Plattenoberfläche abgewandte Seite des Wärmeleiters und des mit ihm wärmeleitend verbundenen Wärmefühlers eine Wärmeisolation aufweisen sollte. Diese Isolation soll verhindern, dass der Wärmefühler durch die mit Vorteil unter ihm in der Platte angeordnete Heizung nicht direkt beeinflusst wird, sondern die an bzw. in der Nähe der Plattenoberfläche herrschende Temperatur misst.
Die Plattenunterseite ist mit Vorteil ebenfalls isoliert, so dass die Wärme der Platte praktisch nur gegen jene Plattenfläche hin abgegeben wird, welche in obge- nannter Weise in der Nähe des Wärmefühlers liegt und die Gebrauchsseite darstellt.
Wird eine solche Platte mit der soeben genannten isolierten Seite nach unten als Bodenplatte eines Fer- kelstalls eingebaut, so kann die Plattentemperatur durch den Wärmefühler sehr genau gesteuert werden. Da die Platte den genannten Körper aus wärmespeicherndem Material aufweist, wird sie, wenn sie einmal auf geeignete Temperatur gebracht ist, diese Temperatur relativ lange und konstant beizubehalten gestatten, welche Wirkung durch den Wärmefühler unterstützt wird. Da nun die Wärmeabgabe der Platte auch davon abhängig ist,
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ob die Jungtiere, z. B.
Ferkel auf ihr liegen oder nicht, ist die Anordnung des Wärmefühlers in der Nähe der in diesem Fall oberen Oberfläche der Platte dazu geeignet, die diesbezüglichen Temperaturschwankungen mit zu berücksichtigen. Dadurch ist einerseits ein Überheizen der Platte bei darauf liegenden Jungtieren ausgeschlossen, und anderseits sichergestellt, dass die Plattenoberfläche, wenn sie frei liegt, auch nicht unterkühlt wird. Ein tieferliegender Wärmefühler könnte diesem Zweck weniger gerecht werden. Auch die bereits genannte, vorzugsweise vorgesehene Isolation des Wärmefühlers gegen das Platteninnere dient der Förderung dieses Zweckes.
Damit nun der Wärmefühler nicht nur einen relativ beschränkten Plattenbereich hinsichtlich seiner Temperatur misst und steuert, ist er mit Vorteil mit einem Wärmeleiter wärmeleitend verbunden, wobei dieser Wärmeleiter sich über einen mehr oder weniger grossen Bereich der Platte erstreckt. Dies gestattet es, mit nur einem Wärmefühler praktisch den gesamten Plattenbereich gleichmässig zu beheizen.
Der gleichmässigen Plattenbeheizung dient auch jener, vorzugsweise als Metallgitter ausgebildete Wärmeleiter, welcher der elektrischen Heizung benachbart ist. Dadurch kann die z. B. als Schlange eingelegte elektrische Heizung als relativ weitmaschige Schlange angeordnet sein. Die von ihr abgegebene Wärme kann ja durch den Wärmeleiter in der Platte verteilt werden.
Dergestalt wird durch den vorteilhaft aus Beton bestehenden Körper aus wärmespeicherndem Material der elektrischen Heizung im Verband mit dem ihr benachbarten Wärmeleiter und dem Wärmefühler eine Heizplatte geschaffen, welche die Temperatur in engstem Bereich gleichbleibend zu erhalten gestattet, so dass aus- ser der Vermeidung der eingangs genannten Gefahren auch eine erhebliche Einsparung an Wärmeenergie und somit an elektrischer Energie möglich ist.
Für das weiter vorne angenommene Beispiel einer Wärmelampe ergibt sich in gleicher Anwendung der angenommenen Zeit bei einer Heizleistung der Platte von 180-200 W auf eine Platte von 0,5 m= ein jährlicher Stromverbrauch von nur 40 Fr, bis 45 Fr., so dass nicht nur innert kürzester Zeit, gemessen am Stromverbrauch der Lampe, die Heizplatte amortisiert wäre, sondern dar- über hinaus auch eine zusätzliche Einsparung möglich ist. Dies ist nicht nurwegen derwärmeabhängigen Steuerung der Stromzufuhr an die Platte möglich, sondern auch deshalb, weil im Zuge der Abgewöhnung der Jungtiere die Plattentemperatur durch geeignete, vom Wärmefühler aus steuerbare Schaltmittel einstellbar sein kann.
Während man bei der Lampe einen konstanten Verbrauch hat und nur ihre Höhe über Boden verstellen kann, wird zum gleichen Zweck die Temperatur der Platte einstellbar gesenkt und somit der Stromverbrauch reduziert.
Die Platte kann über die dargelegte Verwendung hinaus auch anderweitig als Wärmeplatte, insbesondere als Boden-, Decken- oder Wandplatten in Bauwerken aller Art verwendet werden.
Anhand der Zeichnung soll nun ein Ausführungsbeispiel der Erfindun; beispielsweise näher beschrieben werden.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Heizplatte, deren Körper aus wärmespeicherndem Material durchsichtig gedacht ist.
Fig. 2 zeigt einen fragmentaren Schnitt entlang Linie 11-11 in Fig. 1. Der Körper 1 aus wärmespeicherndem Material kann mit Vorteil aus Beton bestehen. Das der Armie- rung des Betons dienende Gitter 2 findet hier gleichzeitig als Halterung einer aus Heizdraht bestehenden Heizschlange 3 Verwendung, wobei die Armierung 2 auch als der der Heizung benachbarter Wärmeleiter eingesetzt ist.
Die beiden Enden 3' der Heizschlange 3 sind in einen im Beton eingebetteten Verteilerkasten 4 eingeführt, durch dessen aus dem Körper 1 herausgeführten Stutzen 44 der Anschluss in noch zu erläuternder Weise erfolgen kann.
Ebenfalls im Beton des Körpers 1 eingebettet, befindet sich ein Thermistor 5, dessen Leitung 5' ebenfalls in den Verteilerkasten 4 und durch den Stutzen 44 weitergeleitet werden kann. Der Thermistor 5 ist wärmeleitend mit einem z. B. aus Kupfer bestehenden zweiten Wärmeleiter 55 verbunden, wobei dieser Wärmeleiter den grösseren Bereich des Plattenzentrums oder auch bei anderer als der gezeigten Ausführung mehr oder weniger Oberfläche der Platte abtasten kann.
Wie man in Fig. 2 erkennt, ist die Heizschlange 3 als elektrisch isoliertes und aussen abgeschirmtes Heizdrahtkabel ausgebildet, wobei im vorliegenden Fall entlang jedes Armierungsstabes 2 der Plattenlängsrichtung ein Trum der Heizschlange 3 verläuft. Man erkennt auf der Unterseite des Körpers 1 eine Korkisolierung 6. Der Wärmefühler 5 und der mit ihm wärmeleitend verbundene Wärmeleiter 55 befinden sich ganz in der Nähe der oberen Fläche 11 des Körpers 1.
Diese Platte kann beispielsweise im Boden eines Fer- kelstalls bzw. einer Ferkelbox eingelassen werden, wobei die Zuleitung 53 für den Heizstrom und für den als Thermistor ausgebildeten Wärmefühler 5 durch den Stutzen 44 herausgeführt und zu einem Regelgerät 7 mit Einstellknopf 7' geführt ist, welches Regelgerät seinerseits an die Kraftstromleitung angeschlossen ist.
Das Regelgerät 7 kann als eine transistorisierte Brückenschaltung ausgebildet sein. Mit dem Knopf 7' kann anhand einer geeichten Skala die jeweils gewünschte Plattentemperatur gewählt werden.
Mit dieser Platte kann bei dem bereits beschriebenen Betrieb die weiter vorne ausgeführte Einsparung an Strom mit Leichtigkeit erzielt werden, wobei auch die Gefährdung der Tiere, wie sie bei der Heizlampe bestehen würde, sowie andere Nachteile der Wärmelampe vermeidbar sind.