Hydraulischer Klassierer insbesondere für Kristalle, und Verfahren zu seinem Betrieb Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Klassierer, insbesondere für Kristalle, und ein Verfahren zu seinem Betrieb.
Bekanntlich ist es bei der herkömmlichen Klassierung durch verhindertes Absetzen erforderlich, dass die Grös- se des Flüssigkeitsstroms ausreicht, selbst die gröbsten Teilchen fliessfähig zu halten. Dadurch wird der Klassier- Bodenstrom, d.h. der grobe Anteil, auf diejenigen Teil chen beschränkt, deren freie Absetzgeschwindigkeit gleich oder grösser ist, als die zum Fliessfähighalten der gröbsten Teilchen erforderliche Aufwärtsgeschwindigkeit des Flüssigkeitsstroms.
Aufgrund dieser Beschränkungen ist es häufig erforderlich, zwei oder mehr herkömmliche Klassierstufen anzuwenden, um eine Trennung der feinen Kristalle bzw. Teilchen am gewünschten Punkt zu errei chen.
Der hydraulische Klassierer, insbesondere für Kristal le, mit gesteuertem Umlauf einer aus Flüssigkeit und dem Klassiergut bestehenden Aufschlämmung, mit einem Ge- fäss mit einem mechanischen Umlaufmittel für die Zirku lation der Aufschlämmung innerhalb des Kessels, ist gekennzeichnet durch mindestens eine Schlämmsäule im Gefäss mit einem Kanal von gleichförmigem Querschnitt über mindestens einen wesentlichen Teil seiner Höhe,
der nahe seinem unteren Ende zur Verbindung mit der Aufschlämmung einen Einlass und einen Auslass wenig stens über einen wesentlichen Teil der Höhe über dem unteren Ende des Kanals vom gleichförmigem Quer schnitt zum Abziehen der Aufschlämmung aus dem Gefäss aufweist.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Betrieb des hydraulischen Klassierers, wobei ein Hauptteil der Flüs sigkeit im Umlauf gehalten wird und ein Magma an feinem Klassiergut enthält, dessen Partikeln eine vorbe stimmte Grösse nicht überschreiten, und wobei ein Teil der Partikeln bis und einschliesslich dieser vorbestimm ten Grösse abgetrennt und ausgeschieden wird, ist da durch gekennzeichnet, dass die Trennung dieser Partikeln dadurch erfolgt, dass das Magma einer nach oben gerichteten, abgegrenzten Strömung von im wesentlichen gleichförmiger Geschwindigkeit ausgesetzt wird, die im stande ist,
den genannten Teil der Partikeln bis und einschliesslich der vorbestimmten Grösse in Schwebe zu halten und mitzureissen.
In den Zeichnungen sind einige Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung beispielsweise dar gestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen lotrechten Querschnitt durch eine Aus führungsform einer Vorrichtung zum Klassieren von in einer Flüssigkeit suspendierten Festteilchen, Fig.2 einen lotrechten Querschnitt durch eine an dere Ausführungsform der Vorrichtung zum Auskri stallisieren von Kristallen aus einer Flüssigkeit und Klassieren dieser Kristalle, wobei die dazugehörigen Geräte schematisch dargestellt sind, Fig. 3 einen lotrechten Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung zum Auskristallisie ren von Kristallen aus einer Flüssigkeit und Klassieren dieser Kristalle,
die insbesondere für Kristallisationsver- fahren geeignet ist, bei denen die Übersättigung in einer unter Unterdruck bzw. Vakuum stehenden Dampf/Flüs- sigkeit-Grenzfläche auftritt und bei dem die für das Anwachsen der Kristalle auf die gewünschte Grösse erforderliche Verweilzeit verhältnismässig lang ist, wo durch ein beträchtliches Verweilvolumen erforderlich wird, und Fig.4 einen lotrechten Querschnitt durch eine Vor richtung zum Auskristallisieren von Kristallen aus einer Flüssigkeit und Klassieren dieser Kristalle,
bei dem die Kristalle durch Absorption eines Gases durch einen Bestandteil der Flüssigkeit an einer Dampf/Flüssigkeit- Grenzschicht gebildet werden können.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Klassieren von in einer Flüssigkeit suspendierten Festteilchen be steht im wesentlichen aus einem oben entweder offenen oder verschlossenen Gefäss 5 mit kreisförmigem Quer schnitt, in welchem ein Saugrohr 6 in an sich bekannter Weise, beispielsweise mit Hilfe eines Speicherkranzes, koaxial angeordnet ist. Das untere Ende des Rohres 6 besitzt einen gewissen Abstand vom konkaven Kesselbo den. Wie in Fig. 1 angedeutet, liegt der normale Flüs sigkeitspegel oberhalb des oberen Endes des Saug rohres. Nahe dem unteren Ende des Saugrohres 6 ist eine mechanische Umlaufeinrichtung in Form eines Schaufel- rades 7 angeordnet, die auf herkömmliche Weise durch eine den Kesselboden durchsetzende Welle 8 angetrieben werden kann.
Das untere Ende des Saugrohres 6 ist mit einer eine über dem Schaufelrad 7 liegende Mittelöffnung aufweisenden Platte 9 versehen. Im oberen Zylinderab schnitt des Kessels 5 ist in an sich bekannter Weise, beispielsweise mit Hilfe eines Speichenkranzes, ein Leit- blech in Form eines offenen Zylinders 10 angebracht, das zusammen mit der angrenzenden Zylinderwand des Kes sels 5 eine Schlämmsäule mit von ihrer Unter- bis zur Oberseite praktisch gleichbleibendem, kreisförmigem Querschnitt bildet.
Der einen geringeren Durchmesser aufweisende Bo denabschnitt 11 des Kessels 5 ist über einen kegelstumpf- förmigen Abschnitt 13 mit dem einen grösseren Durch messer besitzenden Oberabschnitt 12 verbunden. Wie ersichtlich, ist das Leitblech 10 ungefähr oberhalb des kegelstumpfförmigen Abschnittes 13 angeordnet. Der Zweck und Vorteil dieser speziellen Anordnung wird im Zusammenhang mit der Beschreibung der Arbeitsweise des Gerätes erläutert werden.
Das zu behandelnde bzw. zu klassierende Material, beispielsweise eine Erz, Salz usw. enthaltende Auf- schlämmung, wird durch einen Speiseeinlauf 14 in das Gefäss 5 eingeführt, der nicht unbedingt an der in Fig. 1 eingezeichneten Stelle in das Gefäss einzumünden braucht, sondern auch an einer anderen Stelle des Gerätes angebracht werden kann, solange er nicht dessen Arbeitsweise beeinträchtigt. Die feinen Teilchen werden neben dem oberen Ende der Schlämmsäule durch einen oder mehrere Feinteilchen-Ausläufe 15 aus dem Gefäss 5 entfernt, während die groben Teilchen an dessen Unter seite durch einen Auslauf 16 abgeleitet werden.
Im Betrieb wird das Gefäss 5 bei umlaufendem Schaufelrad bis etwa zur angegebenen Höhe mit dem zu behandelnden Material gefüllt. Durch das Schaufelrad 7 wird ein geschlossener Strömungskreislauf erzeugt und aufrechterhalten, dessen spiralige Form in Fig. 1 durch die ausgezogenen Pfeile dargestellt ist. Die Flüssigkeit strömt durch das Saugrohr 6 abwärts und breitet sich dann unter dem Einfluss des Schaufelrades 7 nach aussen über dem Boden aus und wird durch die Seitenwände des Abschnittes 11 mit geringerem Durchmesser abgelenkt, so dass sie zwischen dem Leitblech 10 und der Aussen seite des Saugrohres 6 aufwärts strömt. Am oberen Ende des Saugrohres verläuft die Strömung über dessen Rand hinweg in dieses hinein, wie durch die Pfeile angedeutet ist.
Das Schaufelrad 7 wird mit einer solchen Geschwin digkeit angetrieben, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit ausreicht, die grössten Teilchen bzw. Kristalle in der Schwebe zu halten, jedoch die Ausbildung der innerhalb der durch das Leitblech 10 und der lotrechten Wand des Kessels 5 gebildeten Schlämmsäule vorhandene Ruhezone nicht behindert oder diese Zone stört. Unter diesen Bedingungen stehen das untere Ende des Leitbleches 10 sowie das untere Ende der Schlämm- säule in Verbindung mit dem geschlossenen Strömungs kreislauf, jedoch nur an dessen äusserem Rand. Weitere Aufschlämmung bzw.
Material wird in solchen Mengen bzw. mit einer derartigen Zufuhrgeschwindigkeit in das Gehäuse 5 eingeleitet, dass der gewünschte Betriebspegel in diesem erhalten bleibt und ein Ausgleich für das durch die Feinteilchen-Ausläufe 15 und den Grobteilchen- Auslass 16 abgegebene Material geschaffen wird.
Da der Einlauf bzw. das untere Ende der Schlämm- säule sich am Rand bzw. Umfang der geschlossenen Haupt-Strömungsbahn befindet, unterliegt er nicht den dort herrschenden Strömungsgeschwindigkeiten, so dass nur wenige, falls überhaupt, grössere Teilchen bzw. Kristalle dieses untere Ende bzw. diesen Einlauf errei chen, vielmehr werden nur die Teilchen bzw. Kristalle mittlerer und kleinerer Grösse gegen die Schlämmsäule getragen.
Aufgrund der mit vorbestimmter Geschwindig keit erfolgenden Feinteilchenabgabe durch den Auslauf 15 wird innerhalb der in der Schlämmsäule vorhandenen Ruhezone durch den Aufwärtsstrom der Flüssigkeit eine sich hin- und herbewegende Schichtung hervorgebracht. In dieser sich hin- und herbewegenden Schichtung wer den Teilchen unterschiedlicher Grösse nach ihrer Grösse geschichtet übereinander angeordnet, wobei nur die ge wünschten Feinteilchen die Oberseite erreichen. Die Qestrichelt gezeichneten Pfeile geben die Strömung in die Unterseite der Schlämmsäule an.
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung zum Auskristal lisieren von Kristallen aus einer Flüssigkeit und Klassie ren dieser Kristalle weist ein Gefäss 20 auf, das in seinem Mittelabschnitt zylindrische Form besitzt und einen ke gelförmigen Boden 21 aufweist, von dessen unterem Ende eine Säule 22 mit geringerem Durchmesser nach unten absteht, welche einen später genauer beschriebenen Produkt-Klassierstutzen bildet.
Das Gefäss 20 setzt sich nach oben hin in eine zylindrische Säule 23 von grösse- rem Durchmesser mit geschlossener Oberseite fort, die, wie dargestellt, vom Oberrand des Gefässes 20 abwärts in das Gefäss hineinreicht. Die Seite bzw. Aussenfläche der Säule 23 ist über einen kegelstumpfförmigen Abschnitt 24 mit dem oberen Ende des Gefässes 20 verbunden, der die Säule festhält.
Ein Saugrohr 25 ist in an sich bekannter Weise beispielsweise mit Hilfe eines Speicher kranzes 29 koaxial zu diesem im Inneren des Gefässes 20 und der Säule 23 angeordnet und ist mit einem an einer Welle 27 angebrachten Schaufelrad 26 versehen.
Die Welle 27 wird beispielsweise durch einen Elektromotor auf herkömmliche Weise angetrieben. Das Schaufelrad 26 dient zum Hervorbringen und Aufrechterhalten einer geschlossenen, toroidalen Druckflüssigkeitsströmung, welche zunächst aufwärts durch das Saugrohr 25 strömt, und danach ihre Richtung umkehrt und an der Saugrohr- Aussenseite abwärts strömt, wobei sie durch den kegel förmigen Boden 21 abgelenkt wird und zur Unterseite des Saugrohres 25 zurückkehrt. Falls gewünscht kann die Wirkrichtung des Schaufelrades 26 auch umgekehrt wer den.
Wie ersichtlich bildet der sich im Gefäss 20 befindliche untere Abschnitt der Säule 23 ein zylindri sches Leitblech, welches mit den zylindrischen Seiten wandabschnitten des Gefässes 20 zusammenwirkt, um eine Schlämmsäule mit von ihrer Unter- bis zu ihrer Oberseite gleichbleibendem, kreisförmigem Querschnitt zu bilden. Wie bei der im Zusammenhang mit Fig. 1 dargestellten und erläuterten Vorrichtung ist das untere Ende der Schlämmsäule nicht der vollen Strömung der geschlossenen Kreisbahn ausgesetzt, sondern wird höch stens durch deren Ränder beeinflusst.
Die Vorrichtung gemäss Fig. 2 weist an ihrem oberen Ende einen Gas- bzw. Dampfauslauf-Anschluss 28 auf, mit dessen Hilfe Dampf bzw. Gas auf bekannte Weise von dem über dem Flüssigkeitspegel liegenden Raum zu einem Kondensator oder dgl. abgesaugt werden kann. Das Gefäss 20 ist neben dem oberen Ende der Schlämm- säule mit mindestens einem Feinteilchen-Auslaufan- schluss 30 und neben dem Bodenende des Stutzens 22 mit einem Grobteilchen- bzw. Kristall-Auslaufanschluss 31 versehen.
Ein Speiseanschluss 32, dessen inneres Ende unterhalb des Saugrohres 25 aufwärts gebogen ist, tritt durch den kegelförmigen Boden 21 in das Gefäss 20 ein. Weiterhin ist bei 33 ein zweiter Speiseanschluss am unteren Ende der abwärts gerichteten Säule bzw. des Klassierstutzens 22 eingezeichnet.
Im Betrieb der Vorrichtung wird der Feinteilchen- strom vom Auslaufanschluss bzw. -anschlüssen 30 abge saugt und mit Hilfe einer Zentrifugalpumpe 34 zur Oberseite eines Abseizbehälters 35 bekannter Bauart geleitet. Die Pumpe 34 steuert die Geschwindigkeit der Aufwärtsströmung in der Schlammsäule, so dass nur Teilchen mit mindestens einer gewissen vorbestimmten Feinheit abgezogen werden. Es können durch Ventile zur Steuerung der Strömungsgeschwindigkeit verwendet wer den.
In das obere Ende des Absetzbehälters ist ein zylindrisches Leitblech 36 eingesetzt, das sich bis unter halb des Auslassanschlusses 37 über die klare Flüssigkeit erstreckt. Eine Pumpe 38 fördert die die Feinteilchen enthaltende Lösung vom Boden des Absetzbehälters 35 an einen Wärmeaustauscher bzw. Erhitzer 40 weiter, in welchem die Temperatur der Lösung so weit erhöht wird, dass vor ihrem Einführen in den Speiseeinlass-Anschluss 23 eine Aufschlämmung der feinen Kristalle hervorge bracht wird.
Die die grossen Produktkristalle enthaltende Lösung wird vom Anschluss 31 in einem bei 41 angedeuteten Filter bekannter Bauart abgezogen, wobei die Kristalle, wie dargestellt, entfernt werden und das Filtrat mittels einer Pumpe 42 über eine Leitung zum oberen Ende des Absetzbehälters 35 gefördert wird. Die zuzuführende Lösung wird aus einer Speiseleitung 43 einerseits über eine Leitung 44 und den Einlaufanschluss 32 und andererseits über eine Leitung 45 und den Klassierstut- zen 22 in den Kessel 20 eingeführt.
Die aufwärts durch den Anschluss 33 strömende Menge der Zufuhrlösung reicht aus, die sich am schnellsten absetzenden Kristalle fliessfähig zu halten und dabei eine hin- und herschwan- kende Schichtung hervorzubringen, in welcher die Kri stalle nach ihrer Grösse geschichtet übereinander liegen. Die grösseren Kristalle werden, wie bereits erwähnt, von der Grundschicht dieses Stutzens durch den Anschluss 31 abgesaugt, während die anderen Grössen zum Hauptkör per der Flüssigkeit zurückgeführt werden, um darin weiter umzuströmen und zu wachsen.
Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung zum Auskristal lisieren von Kristallen aus einer Flüssigkeit und Klassie ren dieser Kristalle weist einen Hauptbehälter bzw. Gefäss 50 mit einem im wesentlichen konkaven Boden und offener Oberseite auf. Eine verhältnismässig hohe zylindrische Säule 51 ist beispielsweise mit Hilfe eines Deckels 39 über der Mitte des Gefässes 50 angebracht und weist an ihrem offenen Ende einen Ringflansch 49 auf, der dicht über einem Schaufelrad 61 angeordnet ist. Die Säule 51 geht an ihrem oberen Ende in eine geschlossene Kuppel 52 über.
In der Nähe des oberen Endes der Kuppel 52 ist ein Gas- bzw. Dampfauslauf- Anschluss 53 vorgesehen, der gegebenenfalls mit einer Vakuumpumpe oder einer sonstigen Unterdruckquelle in Verbindung gebracht werden kann.
Innerhalb der Säule 51 befindet sich ein konzentrisch angeordnetes und beispielsweise durch einen Speichen kranz 59 gehaltenes Saugrohr 54, dessen unteres Ende sich unter das untere Ende der Säule 51 erstreckt, während das obere Ende bei 55 nach aussen erweitert ist.
Ein Leitblech in Form eines an seiner Oberseite offenen oder geschlossenen Zylinders 56 ist um die Säule 51 herum angeordnet und erstreckt sich über den im Behälter 50 befindlichen Flüssigkeitspegel hinaus und, wie dargestellt, ein beträchtliches Stück in die Flüssigkeit hinein. Dieses Leitblech 56 legt zusammen mit der Aussenseite der Säule 51 eine Schlammsäule von prak tisch gleichbleibendem kreisförmigen Querschnitt fest. Mit Hilfe eines sich durch die Seitenwand des Gefässes erstreckenden Speise-Einlaufanschlusses 57 kann frische Lösung in das Gefäss eingeführt werden. Vom oberen Ende der Schlammsäule geht mindestens ein die Gefäss- wand durchsetzender Feinteilchen-Auslaufanschluss 58 ab.
Die groben Produkte können durch den im Boden des Gefässes 50 vorgesehenen Grobteilchen-Auslassanschluss 60 aus dem Gefäss entfernt werden.
Um eine geregelte Stömungsbahn oder -form durch die Vorrichtung hindurch auszubilden und aufrecht zu erhalten, ist ein Schaufelrad 61 vorgesehen, das über eine Antriebswelle 62 auf herkömmliche Weise angetrieben werden kann.
Im Betrieb wird die Vorrichtung bis auf den im Gefäss 50 und im erweiterten Abschnitt 52 der Säule 51 angedeuteten Flüssigkeitsstand mit gesättigter Lösung gefüllt. Der letztgenannte Flüssigkeitspegel kann dadurch aufrechterhalten werden, dass der darüberliegende Kopf raum unter vermindertem Atmosphärendruck steht. Die Pfeile geben die durch das Schaufelrad hervorgebrachte und aufrechterhaltene, im wesentlichen toroidale Strö mungsbahn an. Ersichtlicherweise verläuft die Strömung in der einen Richtung abwärts durch das Saugrohr 54, während sie in der entgegengesetzten Richtung aufwärts durch den Ringraum zwischen dem Saugrohr und der Säule 51 verläuft.
Am unteren Ende des Saugrohres verteilt sich die Flüssigkeit entlang der konkaven Boden wand des Gefässes 50, strömt dann an den Gefässwänden aufwärts, kehrt ihre Strömungsrichtung um und fliesst abwärts und dann aufwärts in das untere Ende der Säule 51 hinein. Wie im Fall der im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 beschriebenen Ausführungsformen der Er findung sind das untere Ende der Schlammsäule sowie das Leitblech 56 seitlich gegenüber der Hauptströmungs- bahn versetzt bzw. befinden sich an deren Rand, so dass sie nicht der vollen Strömungsgeschwindigkeit ausgesetzt sind.
Diese Geschwindigkeit ist zumindest so gross oder grösser als für eine Suspension der grössten Teilchen erforderlich ist. Die Hauptgeschwindigkeit bzw. -strö- mung wirkt jedoch nicht auf das untere Ende der Schlammsäule ein, weshalb nur Kristalle mittlerer und feinerer bzw. kleinerer Grösse aufwärts in diese abge lenkt werden. Ersichtlicherweise wird in der Schlamm säule eine hin- und herschwankende Schichtung ausgebil det, in welchem die Teilchen je nach ihrer Grösse schichtweise übereinander zu liegen kommen, wobei sich nur die feinsten Teilchen an der Oberseite befinden und durch den Anschluss 58 abgesaugt werden können.
Das Gerät gemäss Fig. 3 ist insbesondere zur Behand lung von Lösungen zwecks Kristallisation und Klassie- rung geeignet, wobei es erwünscht ist, an einer Dampf Flüssigkeits-Grenzfläche eine Übersättigung unter Unter druck hervorzubringen und wobei lange Verweilzeiten für das Anwachsen der Kristalle erforderlich sind. Auf grund der Konstruktion gemäss Fig. 3 ist nur ein kleiner Abschnitt des Gerätes dem Unterdruck ausgesetzt, wo durch die Kosten für das Gerät wesentlich niedriger liegen als bei einem Gerät, bei welchem ein grosser- Innenbereich einem Unterdruck ausgesetzt wird.
Das Gefäss 50 stellt das gewünschte grosse Verweil volumen zur Verfügung, während die Säule 51 und das lange Saugrohr 54 eine längliche Strömungsbahn gewähr- leisten. Diese Vorrichtung lässt sich beispielsweise bei der Kristallisation eines Materials wie Borax verwenden.
In Fig. 4 ist noch eine andere Ausführungsform einer solchen Vorrichtung zum Auskristallisieren von Kristal len aus einer Flüssigkeit und Klassieren dieser Kristalle dargestellt, welche einen an der Oberseite verschlossenen und an der Unterseite mit einem kegelförmigen Bodenab schnitt 66 versehenes zylindrisches Gefäss 65 aufweist.
Ein Klassierstutzen in Form einer Säule 67 mit kleinerem Durchmesser steht von der Unterseite des konischen Bodens 66 nach unten ab. Im Innern des Gefässes 65 ist ein beispielsweise mit Hilfe von Speichen 69 gehaltenes Saugrohr 68 vorgesehen, ausserhalb desselben ein zylin drisches Leitblech 70 vorgesehen ist, dessen oberes Ende mit Hilfe eines ringförmigen Verbindungsabschnittes 71 mit der Seitenwand des Gefässes 65 verbunden ist. Im Saugrohr 68 ist ein Schaufelrad 72 angeordnet, das von einer von der Oberseite des Gerätes nach unten verlau fenden Welle 73 getragen wird, welche das Schaufelrad auf herkömmliche Weise antreibt.
Nahe der Oberseite des Gefässes 65 ist ein Dampfan- schluss 74 vorgesehen, während am unteren Ende des Stutzens 67 sowie im kegelförmigen Bodenabschnitt 66 je ein Speiseeinlauf-Anschluss 77 bzw. 78 vorgesehen sind. Unterhalb des Verbindungsabschnittes 71 ist im Gefäss 65 ein Feinteilchen-Auslaufanschluss 75 vorgesehen, während das obere Ende des Bodenendes des Stutzens 67 einen Grobteil-Auslaufanschluss aufweist.
Im folgenden ist die Arbeitsweise der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform anhand der Bildung von Natriumsulfatkristallen und deren Klassierung beschrie ben. Eine gesättigte Natriumsulfatlösung wird über die Speiseleitung eingeführt, wobei der durch den unteren Anschluss 77 zugegebene Teil der Lösung ausreicht, um einen aufwärtsgerichteten Flüssigkeitsstrom zu erzeugen, der seinerseits gross genug ist, um im Klassierstutzen 67 eine hin- und herschwankende Schichtung hervorzubrin gen. Durch den Dampf- bzw.
Gasanschluss 74 wird Ammoniakgas in den Kopfraum über der sich im Gefäss 65 befindliche Flüssigkeit eingeleitet. Das Schaufelrad 72 bringt die durch die ausgezogen gezeichneten Pfeile dargestellte Strömungsbahn hervor, welche im allgemei nen mit der vorher im Zusammenhang mit der Vorrich tung gemäss Fig.2 beschriebenen Strömungsbahn über einstimmt. Die Absorption von Ammoniak durch die Natriumsulfatlösung in der Grenzschicht zwischen Dampf und Flüssigkeit bewirkt eine Übersättigung der Lösung, was ein Anwachs der in dieser Schicht be findlichen Kristalle zur Folge hat.
Die feinen Kristalle werden mit Hilfe der durch das zylindrische Leitblech 70 gebildeten Schlämmsäule entfernt, während die groben Produktkristalle durch den Auslassanschluss 76 entfernt werden.
Obgleich die vorstehend anhand der Zeichnungen beschriebenen Vorrichtungen bevorzugte Ausführungs formen der Erfindung darstellen, sind gewisse Änderun gen unter Beibehaltung der Vorteile der Erfindung möglich. Beispielsweise brauchen die Gefässe nicht zylin- drisch zu sein und muss die Schlämmsäule nicht unbe dingt zylindrisch oder koaxial in den Kesseln bzw. gegenüber den Saugrohren angeordnet sein. Die Schlämmsäulen müssen nicht von ihrer Unter- bis zu ihrer Oberseite durchgehend gleichbleibenden bzw.
gleichförmigen Querschnitt besitzen, solange ihr Quer schnitt über eine beträchtliche Höhe, d.h. mindestens etwa 75 mm und vorzugsweise etwa 300 mm, gleichblei bend ist. Diese Mindesthöhen gewährleisten im Betrieb Zonen des Flüssigkeitsstroms, in welchen vorbestimmte Auswärtsgeschwindigkeiten der Flüssigkeit über für die Klassierung ausreichende Zeitspannen aufrechterhalten werden können.
Obgleich Saugrohre wesentlich zur Her vorbringung und Steuerung der toroidalen Strömungs-. bahnen in den Gefässen beitragen, können diese Strö mungsbahnen auch durch koaxial in den Gefässen ange- ordnete Schaufelräder allein annähernd erreicht wer den.