Fördereinrichtung an Verpackungsmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung mit einem mit Bechern zur Aufnahme von Packungen ausgestatteten, schrittweise bewegten Förderorgan an Verpackungsmaschinen, bei der die Becher aus mindestens zwei relativ zueinander bewegbaren Becherwandteilen bestehen, die an einer Förderkette' befestigt sind. Hierdurch kann die im Becher befindliche Packung vorüber- gehend von den Becherwänden freigestellt werden, um derart für bestimmte Zwecke, vorzugsweise auf einer in die Fördereinrichtung eingeschalteten Wägevorrichtung, Kontrollvorgängen unterworfen zu werden.
Es ist bereits eine Fördereinrichtung dieser Art bekannt, deren die Packungen von drei Seiten umschlie ssende Becher je zwei winkelartig geformte Becherwände aufweisen, die beweglich an den Ketten der Fördereinrichtung derart gelagert sind, dass die Becherwände während der Stillstandszeiten von den Packungen weggeschwenkt bzw. zurückgezogen werden können. Der notwendige technische Aufwand für die bewegliche Lagerung der Becherwände an den Kettengliedern und der für jede Becherwand erforderliche Verriegelungsmechanismus ist jedoch verhältnismässig hoch und vergrössert damit auch die Masse der umlaufenden Ketten.
Um diese Nachteile zu vermeiden, kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, dass die relativ zueinander bewegbaren Becherwandteile je mit einem von aufeinanderfolgenden Gliedern der Förderkette starr verbunden sind, und dass eine Steuervorrichtung zum Auslenken der zwischen den jeweils zusammengehörenden Becherwandteilen befindlichen Kettengliedergelenke an einer bestimmten Stelle der Umlaufbahn der Förderkette aus ihrer durch den Fördervorgang bedingten Normallage während des Stillstandes der Förderkette vorgesehen ist.
Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform dieser Fördereinrichtung sind die Kettengliederglenke um einen vorbestimmten Betrag auslenkbar und unmittelbar danach um einen Teilbetrag ihrer Auslenkung wieder zurückbewegbar und durch senkrechte Achsen zusammengehalten und geführt.
Dabei können die verwendeten Becher aus zwei em- ander zugeordneten winkel artigen Becherwänden bestehen, die wahlweise an einander unmittelbar benachbarten Kettengliedern oder aber derart an aufeinanderfolgenden Kettengliedern befestigt sind, dass sich zwischen diesen Gliedern ein leeres Glied zwischengeordnet befindet.
Bei einer anderen Ausführungsform der Fördereinrichtung bestehen die Becher jeweils aus drei ebenen, U-förmig zueinander angeordneten, je an einem Glied der Förderkette befestigten Wandteilen.
Weiterhin ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, dass die Kettenglieder um waagrechtle Achsen beweglich sind, und dass die Becher aus jeweils zwei winkelig geformten Becherwänden bestehen, deren die Becherwandhöhe begrenzenden oberen und unteren Kanten mit den die Kettenglieder der Förderkette verbindenden Achsen in der gleichen Richtung verlaufen.
In diesem Fall kann ein quer zur Förderrichtung gesteuert bewegbarer Schieber zum Abschieben der Pakkungen von parallel zur Förderrichtung verlaufenden Becherwandteilen vorgesehen sein, wobei die Becherwandteile Ausnehmungen für den Durchtritt des Schien bers aufweisen können.
Zwei Ausführungsbeispieie der erfindungsgemässen Fördereinrichtung werden nachstehend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 die Vorderansicht eines Teils einer ersten Fördereinrichtung in teilweise e geschnittener Darstellung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 dargestellten Abschnitt der Fördereinrichtung,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht der Fördereinrichtung gemäss Fig. 1, gesehen in Förderrichtung,
Fig. 4 die Vorderansicht eines Teils einer weiteren Fördereinrichtung,
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Teil der Fördereinrichtung gemäss Fig. 4 und
Fig. 6 eine teilweise geschnittene Ansicht der Fördereinrichtung gemäss Fig. 4, gesehen in Förderrichtung.
Das in Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Fördereinrichtung weist Becherwände 1 und 2, Kettenglieder 3, Achsen 4, Rollen 5, 6 und Führungsschienen 7, 8 und 9 auf.
Die einzelnen Kettenglieder 3 sind über die Achsen 4 gelenkig miteinander verbunden. Die Achsen 4 sind senkrecht angeordnet und tragen an ihren Enden Rollen 5, die in bekannter Weise in Nuten 10 der ortsfest und waagrecht übereinander angeordneten Führungs schienen 7, 8 eingreifen. In senkrechter Richtung werden die Kettenglieder 3 mittels der Rollen 6 geführt und getragen, die in eine Nut 11 der ortsfesten, ebenfalls waagrecht verlaufenden Führungsschiene 9 eingreifen.
Die Kettenglieder 3 weisen Ansätze 12 auf, an denen die winkelartig ausgebildeten Becherwände 1, 2 in bekannter Weise befestigt sind.
Die aus einer Vielzahl von Kettengliedern 3 gebildete Kette wird in bekannter Weise intermittierend angetrieben und fördert dabei die Packungen P mittels der Becherwände 1, 2. Die Packungen P werden von einer längs des Förderweges der Kette angeordneten Gleitplatte 13 getragen und mittels Führungsleisten 14 daran gehindert, seitlich aus den Bechern zu gleiten.
Die Führungsschienen 7 und 8 weisen Unterbrechungen auf, in denen Gleitstücke 15 verschieblich geführt gelagert sind, die Ausnehmungen 16 aufweisen, welche der Form der in die Führungsschienen eingearbeiteten Nuten 10 entsprechen. Beim Stillstand der Kette befindet sich jeweils eine Rolle 5 in einer solchen Ausnehmung 16. Die beiden über ein Joch 17 miteinander verbundenen Gleitstücke 15 können beispielsweise mittels eines nicht gezeichneten Kurvenscheibengetriebes angetrieben werden und lenken dadurch die mit den in die Ausnehmungen 16 eingreifenden Rollen 5 über eine gemeinsame Achse 4 in Verbindung stehenden Glieder 3 der Förderkette derart aus, dass zwei einen Becher B bildende und eine Packung P umgreifende Becherwände 1, 2 voneinander weggeschwenkt werden.
Beim Verschwenken der Becherwände 1, 2 schieben deren Kanten 18, 19 die Packung P derart vor sich her, dass sich letztere quer zur Förderrichtung von den Führungsschienen 7, 8, 9 waagrecht entfernt.
Unmittelbar danach werden die Gleitstücke 15 um einen Teil ihres Hubes zurückgezogen, die Kanten 18, 19 der Becherwände 1, 2 lösen sich von der Packung P, so dass diese nun allseitig frei steht und von keinem Teil der Becherwände 1, 2 mehr berührt wird und somit z. B. ein Abwiegen mittels einer dafür vorgesehenen Waage 20 erfolgen kann, deren Wiegetisch 21 vorzugsweise in Höhe der Gleitplatte 13 angeordnet ist. Im Bereich des Wiegetisches 21 weisen die Führungsleisten 14 eine grössere Entfernung von den Führungsschienen 7, 8 auf, so dass auch hier die Packung P ohne jede Gleitberührung freisteht.
Nach dem Wiegevorgang und vor dem nächsten Förderschritt werden die Gleitstücke 15 dann wieder in ihre Ausgangslage zurückgezogen, so dass die Rollen 5 der Kettenglieder 3 wieder in Ausrichtung zu den Nuten 10 der Führungsschienen 7, 8 gelangen. Dadurch verschwenken sich die Becherwände 1, 2 an die Pakkung P heran und der nächste Förderschritt kann beginnen. Auf ihrem weiteren Förderweg wird die gewogene Packung P mittels der Führungsleisten 14 in den Becher B zurückgedrängt.
Bei dem weiteren in Fig. 4, 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel sind im wesentlichen jeweils einander paarweise zugeordnete, ebenfalls winkelartig ausgebildete Bechenvände 30, 31, Kettenglieder 32, die durch Achsen 33 gelenkig miteinander verbunden sind, an den Enden der Achsen 33 angebrachte Rollen 34, Führungsschienen 35, Führungsleisten 36 für die Pakkungen P und eine Gleitplatte 37 zum Abstützen der Packungen P vorgesehen.
Die Führungsschienen 35 verlaufen waagrecht und sind parallel zueinander in gleicher Höhe ortsfest angebracht, so dass die Achsen 33, die die einzelnen Kettenglieder 32 miteinander verbinden, mittels der Rollen 34 waagrecht geführt werden. An den Kettengliedern 32 sind Tragwinkel 38 befestigt. An den zweiten Schenkeln der Tragwinkel 38 sind die winkelig gebogenen Becherwände 30, 31 angebracht, die einander paarweise zugeordnet sind und die zu fördernden Pakkungen P umgreifen. Die Packungen werden ebenfalls wieder von Gleitplatten 37 getragen und an der offenen Seite der Becher B von den Führungsleisten 36 geführt.
Im Bereich, z. B. einer Kontrollwaage 20, auf deren Wiegetisch 21 die Packungen P nacheinander schrittweise aufgeschoben werden, sind die Führungsschienen a5 unterbrochen. In den Lücken zwischen den Führungsschienen 35 sind Gleitsteine 40 senkrecht verschieblich gelagert, die Ausnehmungen 41 aufweisen, die dem Querschnitt von in den Führungsschienen 35 eingearbeiteten Nuten 42 entsprechen. Die Gleitsteine 40 sind gleichzeitig miteinander antreibbar angeordnet.
Während des Stillstandes der Kettenglieder 32, die ebenfalls in bekannter Weise schrittweise angetrieben werden, werden die Gleitsteine 40 angehoben und verschwenken dabei über die Rollen 34 und Achsen 33 jeweils zwei benachbarbe Kettenglieder 32 in entgegengesetztem Drehsinn. Die mit diesen Kettengliedern 32 verbundenen Becherwände 30, 31 verschwenken sich, da der Drehpunkt der Kettenglieder 32 unterhalb der Oberfläche des die Packungen P tragenden Wiege tisches 21 gelegt ist, von den in bzw. entgegen der Förderrichtung gelegenen Packungswandungen weg.
Oberhalb der Führungsschiene 35 ist im Bereich der Gleitsteine 40 ein zwischen den Becherwänden 30, 31 hindurch auf die Packung P hin bewegbarer Schieber 43 vorgesehen. Dieser Schieber 43 wird während des Voneinanderwegschwenkens der einander zugeordneten Becherwände 30, 31 gegen die Packung P bewegt und verschiebt diese ein Stück quer zur Förderrichtung, so dass ihre auf den Schieber 43 hin gerichtete Packungswand von den benachbarten Becherwänden 30, 31 freikommt. Danach wird der Schieber 43 in seine Ausgangslage zurückgezogen und der Wiegevorgang kann beginnen. Die Führungsleisten 36 im Bereich des Wiegetisches sind in einem so grossen Abstand von den Führungsschienen 35 angeordnet, dass nach dem Querverschieben der Packungen P zwischen dieser und den Führungsleisten 36 ein Zwischenraum verbleibt und so keinerlei den Wiegevorgang beeinflussende Gleitberührung vorliegt.
Der Schieber 43 kann beispielsweise mittels zweier paralleler Stangen 44 geführt und von eiiem nicht dargestellten Kurvenscheibengetriebe angetrieben werden.
Nach dem Wiegevorgang werden die Gleitsteine 40 abgesenkt; die Becherwände 30, 31 verschwenken sich dadurch wieder in ihre Ausgangslage zurück und um greifen die gewogene Packung P, die beim nächsten Förderschritt vom Wiegetisch 21 ab und auf eine weise tere Gleitplatte 37 übergeschoben wird. Die Führungsleisten 36, welche im Bereich des Wiegetisches 21, wie bereits beschrieben, eine grössere Entfernung zu den Becherwänden 30, 31 aufweisen, nähern sich entlang des weiteren Förderwegs diesen wieder, so dass die Packung P in die Becher zurückgedrängt wird.
Bei den beiden vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen werden die einander zugeordneten, zusammen jeweils einen Becher bildenden Becherwände von unmittelbar zueinander benachbarter Gliedern getragen und verschwenkt. Dies muss jedoch nicht unbedingt der Fall sein, sondern es kann im Rahmen der Erfindung beispielsweise auch den die Becherwände tragenden Gliedern ein leeres Glied zwischengeordnet sein.
Eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Vorrichtung besteht im Rahmen der Erfindung darin, dass für den Fall der Verwendung einer Förderkette mit um senkrechte Achsen beweglichen Gliedern die Becher aus jeweils drei ebenen, U-förmig ausgerichteten Wandteilen bestehen, die je an einem Kettenglied befestigt sind.
Durch die beschriebene Ausbildung der vorliegenden Fördereinrichtung ist es tatsächlich möglich, an technischem Aufwand und an Schwungmassen bei der Fördereinrichtung wesentliche Einsparungen zu erzielen, da keine besonderen beweglichen Lagerungen für die Becherwände an den Kettengliedern und auch keine besonderen Gesperre notwendig sind, die ein unerlaubtes Verschwenken der Becherwände zu verhindern haben.