Anordnung zur quantitativen Analyse flüssiger Proben
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur quantitativen Analyse von Proben und insbesondere auf eine Anordnung, bei der die Analysenergebnisse automatisch ausgewertet werden.
Bei der automatischen Analyse von Stoffen besteht das Problem, wie man die in grosser Anzahl anfallenden Analysenergebnisse den dazugehörigen Proben zuordnen soll, da die Proben zwar in getrennten Probenbechern automatisch zugeführt werden, doch nach dem Absaugen der Proben aus den Probenbechern oft eine Zeitspanne von mehreren Stunden benötigt wird, bis das vollständige Ergebnis der Analyse feststeht. Zu diesem Zeitpunkt ist der Probenbecher, aus dem die zu diesem Ergebnis gehörende Probe stammt, nicht mehr ohne weiteres identifizierbar.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die analysierten Proben oftmals nur in geringen Mengen aus einem grossen Vorratsbehälter entnommen werden.
Am Ende der Analyse ist es sehr schwierig, genau zu bestimmen, aus welchem Vorratsbehälter die analysierte Probe entnommen worden ist.
Die geschilderten Probleme ergeben sich beispielsweise in Krankenhäusern oder Blutbanken, wo einem Blutspender Blut abgezapft und eine Probe davon auf die Blutgruppe analysiert wird. Das gespendete Blut wird zunächst in einen Vorratsbehälter gegeben, der zur Kennzeichnung manuell mit Kennungen versehen wird. Nach dem Feststellen der Blutgruppe wird dem Analysenergebnis dann die gleiche Kennung zugeordnet. Wenn schliesslich Blut aus einem Vorratsgefäss benötigt wird, dann wird das richtige Vorratsgefäss durch Suchen einer entsprechenden Kennung ausgewählt. Das Verwenden eines falschen Vorratsgefässes kann verhängnisvolle Folgen haben.
Da jedoch die Kennungen im allgemeinen von einer Bedienungsperson mit der Hand auf ein Etikett am Vorratsgefäss geschrieben werden, können leicht Schreibfehler, Zuordnungsfehler (Analysenergebnis-Probe-Vorratsgefäss) oder Auswahlfehler (Vergleich der gesuchten Blutgruppe mit allen vorhandenen Blutgruppen) auftreten.
Nach einem eigenen älteren Vorschlag kann man beispielsweise einen Vorratsbehälter für Blut mit einem Probenbecher durch einen Aufzeichnungsträger verbinden, der längs einer Trennungslinie in zwei, je einem der Probenbehälter zugeordnete Abschnitte teilbar, die zur Kennzeichnung des Inhaltes der Behälter mit Kennungen versehen sind. Dabei sind mindestens einige Kennungen durch die Trennungslinie in zwei Teile geteilt. Hat man das Blut eines Spenders in den Vorratsbehälter und einen kleinen Teil davon in den Probenbecher gegeben, dann wird der Aufzeichnungsträger längs der Trennungslinie zerteilt, so dass sowohl am Vorratsbehälter als auch am Probenbecher ein Stück des Informationsträgers erhalten bleibt und am äusseren Rand desselben Kerben in identischer Reihenfolge entstehen.
Der Probenbecher wird dann zusammen mit anderen, ähnlich vorbereiteten Probenbechern in ein automatisch arbeitendes Analysiergerät gegeben, in dem die Probenbecher der Reihe nach an einer Probenentnahmestation vorbeigeführt werden, in der die Proben zur Analyse abgesaugt werden. Die Analysenergebnisse werden mit einem Registriergerät aufgezeichnet. Die Probenbecher werden ausserdem an einer weiteren Station vorbeigeführt, in der die Kennungen am Aufzeichnungsträger abgelesen werden. Eine der Kennung entsprechende und der Identifizierung dienende Zahl wird dann neben das Analysenergebnis gedruckt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Anordnung zu schaffen, mit der die Analysenergebnisse einer Probe und die der Identifizierung dienende Zahl in digitaler Form und in der richtigen Beziehung zueinander aufgezeichnet werden können. Insbesondere soll diese Aufzeichnung auf einer Karte vorgenommen werden können, die von einem Rechner selbsttätig ausgewertet wird, (z. B. Feststellung einer Blutgruppe).
Schliesslich soll die Anordnung noch mit einer Einrichtung versehen werden können, mit der die Kennungen an einem Vorratsbehälter abgelesen werden können und dann aus der Fülle der Analysenergebnisse das zu die ser Kennung gehörige Analysenergebnis herausgesucht und dem Vorratsbehälter ein für das Ergebnis der Analyse charakteristisches Zeichen aufgedruckt werden kann.
Ausgehend von einer Anordnung zur quantitativen Analyse flüssiger Proben auf mindestens einen Bestandteil mit einer Anzahl von Vorratsgefässen, in denen die Proben gespeichert sind und die zur Kenn- zeichnung ihres Inhaltes mit Kennungen versehen sind, ferner mit einer Anzahl von Probenbechern, die jeweils mit einem Teil einer Probe aus einem Vorratsbehälter gefüllt und zur Kennzeichnung ihres Inhaltes ebenfalls mit Kennungen versehen sind, die mit den Kennungen des Vorratsbehälters in Beziehung stehen, ferner mit einer Entnahmevorrichtung zum automatischen Entnehmen der Proben aus den Probenbechern, welche Proben nacheinander in einem zusammenhängenden Flüssigkeitsstrom in einen Analysenautomaten eingeschleust werden, mit dem Ausgangs signale erzeugt werden, die von den Analysenergebnissen abhängen, und mit einer Schaltungsanordnung,
die mit dem Analysierautomaten und mit einer Abtasteinrichtung zum Abtasten der Kennungen an den Probenbechern verbunden ist, besteht dazu die Erfindung darin, dass mit Hilfe der Schaltungsanordnung Signale erzeugbar sind, die jeweils von den Kennungen an einem Probenbecher und von den Analysenergebnissen der aus diesem Probenbecher entnommenen Probe abhängen.
Die Erfindung wird nun auch an Hand der beiliegenden Zeichnung ausführlich beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel.
Die Fig. 2 und 3, die, wie es in der Fig. 4 angedeutet ist, zusammenzusetzen sind, zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Vor der Analyse werden Behälteranordnungen, die aus einem Vorratsgefäss für die Proben und einem mit diesem durch einen Bauteil verbundenen Probenbecher bestehen, mit Blutproben gefüllt. In den Bauteil sind eine Anzahl von Kennungen in Form von Löchern gestanzt, die zur Identifizierung des Vorratsgefässes und des Probenbechers bzw. der in ihnen enthaltenen Probe dienen. Nach dem Füllen einer solchen Behälteranordnung wird der Bauteil durchgeschnitten, um den Probenbecher 16 vom Vorratsgefäss zu trennen. Hierbei bleibt sowohl am Probenbecher als auch am Vorratsgefäss ein Streifen zurück, der am Rand mit Kerben versehen ist. Die Probenbecher werden sodann in ein Probenzuführgerät 10 gegeben, welches eine endlose Kette 12 aufweist und bereits in einer eigenen älteren Anmeldung vorgeschlagen ist.
An der Kette 12 sind senkrecht stehende, rohrförmige Halterungen 14 angebracht, die je einen Probenbecher 16 aufnehmen können und zwar derart, dass der mit Kerben versehene Streifen 18 durch einen Schlitz in der Halterung 14 nach aussen ragt. Beim schrittweisen Weitertransportieren der endlosen Kette werden die Probenbecher schrittweise an einer Probenentnahmestelle 20 vorbeigeführt, an der die Proben mittels einer Entnahmeröhre 22 abgesaugt werden, wie ebenfalls bereits in einer eigenen älteren Anmeldung vorgeschlagen ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 werden die entnommenen Proben in einem zusammenhängenden Probenstrom einem Analysierautomaten 24 zugeführt, der ein Registriergerät 26 steuert. Der Analysierautomat kann derart aufgebaut sein, dass er eine automatische Blutgruppenbestimmung durchführt, wie bereits in einer eigenen älteren Anmeldung beschrieben ist. Das Registriergerät ist mit einem Schreib stift 28 ausgestattet, der mechanisch mit einem Schleifdrahtpotentiometer 34 gekoppelt ist und bei dieser Art von Analyse für jede einzelne analysierte Probe einen konstanten Wert aufschreibt. Mit dem Schleifer 32 des Schleifdrahtpotentiometers ist ein Leiter 30 gekoppelt, an dem infolgedessen ein Potential liegt, welches vom jeweiligen Analysenergebnis abhängt. Der Leiter 30 ist an den Eingang eines Analog/Digital-Umsetzers 36 angeschlossen.
Sollte jedoch ein Registriergerät Anwendung finden, welches kein konstantes analoges Signal für jede an einer Probe ausgeführte Analyse liefert, dann kann zwischen dem Leiter 30 und dem Umsetzer 36 noch ein bereits an anderer Stelle vorgeschlagener Schaltkreis vorgesehen sein, mit dem nur der Maximalwert der jeweiligen Analysenkurve übertragen wird. Am Ausgang des Umsetzers 36 liegt ein Kartenlocher 38, dem vom Umsetzer 36 im Parallelbetrieb Signale in digitaler Form zugeführt werden, die auf die Stanzdorne des Kartenlochers 38 einwirken.
Auf diese Weise werden in eine Karte o. dgl. digitale Informationen bzw. ein oder mehrere Sätze von Ziffern gestanzt, die charakteristisch für die Analyse oder die Analysen sind, die an der bestimmten Probe durchgeführt worden sind. Vom Kartenlocher werden die Karten automatisch weitertransportiert, so dass in sie mehrere Informationen eingestanzt werden können.
Zwischen dem Beginn und dem Ende einer Analyse vergeht im allgemeinen eine grössere Zeitspanne, innerhalb welcher der entleerte Probenbecher von der Entnahmestelle 20 zu einer Abtaststelle 40 befördert wird. Kurz vor Abschluss der Analyse wird der entleerte Probenbecher an der Abtaststelle angehalten und vermittels einer Abtasteinrichtung 42 abgetastet. Die Abtasteinrichtung 42, die bereits in einer eigenen älteren Anmeldung vorgeschlagen worden ist, enthält eine Reihe von parallel zueinander angeordneten Drähten 44, die an den mit Kerben versehenen Rand des Streifens 18 gedrückt werden. Hierbei treten die Drähte entweder in vorhandenen Kerben ein oder werden vom Rand des Streifens zurückgebogen, bis sie mit einem geerdeten Leiter 46 in Berührung kommen. Da alle Drähte auf einem vorgewählten Potential liegen, nehmen nur die zurückgebogenen Drähte das Erdpotential an.
Entsprechend der Zahl und der Lage der geerdeten und nicht geerdeten Drähte werden von der Abtasteinrichtung Signale abgegeben, die den Eingangsklemmen eines Codewandlers 48 zugeführt werden. In diesem wird der Code, mit dem die Kerben im Rand des Streifens 18 angeordnet sind, in einen Code umgewandelt, der dem des Kartenlochers 18 entspricht. Hierbei kann es sich beispielsweise um die Umwandlung eines 2-aus- 5-Codes in einen Dezimalcode handeln. Die Ausgangssignale des Codeumwandlers werden dem Kartenlocher 38 zugeführt, mit dem die zur Identifizierung der analysierten Probe verwendete Zahl in die gleiche Karte eingestanzt wird, in die auch die zu der speziellen Probe gehörenden Analysenergebnisse eingestanzt sind.
Gleichzeitig werden die Ausgangssignale des Codewandlers 48 auch dem Eingang eines digitalen Druckwerks 50 zugeführt, durch das die zur Identifizierung der analysierten Probe verwendete Zahl neben den Analysenkurven 52 ausgedruckt wird, die von der speziellen Probe stammen und auf dem Registrierstreifen des Registriergerätes 26 aufgezeichnet sind. Auf diese Weise erhält man eine weitere Aufzeichnung der Ana lysenergebnisse, die zur manuellen Auswertung der Analysenergebnisse verwendet werden kann.
Bei der Bestimmung der Blutgruppe einer Blutprobe oder bei einer ähnlichen Analysenart müssen die Intensitäten jeder Reaktion gemessen und die Messungen ausgewertet werden, was am einfachsten mittels eines ensprechend programmierten Rechners geschehen kann. Es sei beispielsweise das Blutgruppensystem ABO betrachtet. Hierbei haben die roten Blutkörperchen der Blutgruppe A die sogenannten A-Antigene, die mit einem Serum agglutiniert werden können, das A-Antikörper enthält. Entsprechend haben die roten Blutkörperchen der Blutgruppe B die sogenannten B-Antigene, die mit einem Serum agglutiniert werden können, das B-Antikörper enthält.
Schliesslicht gibt es noch die roten Blutkörperchen der Blutgruppe 0, die weder mit Hilfe eines Serums mit A-Antikörpern noch eines Serums mit B-Antikörpern agglutiniert werden können. Rote Blutkörperchen der Blutgruppe AB dagegen besitzen A- und B-Antigene, so dass sich sowohl bei Verwendung eines Serums mit A-Antikörpern als auch eines Serums mit B-Antikörpern Agglutinate bilden.
Wenn man nun einen Teil einer Blutprobe von unbekannter Blutgruppe mit einem A-Serum und einen anderen Teil mit B-Serum behandelt, dann wird zur Bestimmung der Blutgruppe eine logische Schaltglieder enthaltende Schaltungsanordnung benötigt, die folgende Unterscheidung treffen kann: B und nicht A = Blutgruppe B A und nicht B = Blutgruppe A nicht A und nicht B = Blutgruppe 0 A und B = Blutgruppe AB
Eine ausführliche Beschreibung derartiger Blutgruppenbestimmungen ist im Aufsatz The Determination of the ABO and RH(D) Blood Groups for Transfusion zu entnehmen, der im Medical Research Council Memorandum Nr. 36 vom Her Majesty's Stationary Office von 1958 abgedruckt ist.
Die vom Kartenlocher 38 fertig gestanzten Karten, auf denen die der Identifizierung der analysierten Probe dienende Zahl und die Rohergebnisse der Mehrfachanalyse aufgezeichnet sind, werden einem Rechner 54 zugeführt, in dem die Blutgruppe ermittelt wird.
Die festgestellte Blutgruppe wird dann von einem Kartenlocher 56 zusammen mit der zur Identifizierung der analysierten Proben verwendeten Zahl entweder in eine neue Karte oder noch zusätzlich in die ursprüngliche Karte mit den Analysenergebnissen gestanzt.
Anschliessend werden die vom Kartenlocher 56 erstellten Blutgruppenkarten einem Sortiergerät 58 zugeführt, welches von einer der Abtasteinrichtung 42 ähnlichen Abtasteinrichtung 60 gesteuert ist, dessen Ausgangssignale ihm über einen dem Codewandler 48 ähnlichen Codewandler 62 zugeführt werden. Von der Abtasteinrichtung werden nacheinander alle Vorratsgefässe 64 abgetastet, die wie die Probenbehälter einen am Rand mit Kerben versehenen Streifen 66 tragen, wobei die Kerben zur Identifizierung der im jeweiligen Vorratsgefäss enthaltenen Zahl dienen. Im Sortiergerät 58 werden alle Blutgruppenkarten solange mit der von der Abtasteinrichtung festgestellten Zahl verglichen, bis die zu dem abgetasteten Vorratsgefäss gehörende Blutgruppenkarte aufgefunden ist.
Anschliessend wird vom Sortiergerät die auf dieser Karte verzeichnete Blutgruppe abgelesen und einem Druckwerk 68 zugeführt, mittels dem abschliessend die abgelesene Blutgruppe auf den mit Kerben versehenen Streifen 66 gedruckt wird. Zur Sicherstellung, dass dem Vorratsgefäss die richtige Blutgruppe zugeordnet wird, kann mittels des Sortiergerätes auch noch die auf der Blutgruppenkarte vorhandene Identifizierungszahl abgelesen und zusammen mit der Blutgruppe auf den Streifen 66 gedruckt werden, so dass ein unmittelbarer Vergleich möglich ist.
Bei der beschriebenen Anordnung handelt es sich somit um eine vollautomatische Einrichtung zum Entnehmen, Analysieren, Identifizieren und Auswerten einer Anzahl von Blutproben und zum Aufzeichnen des Endergebnisses auf dem Vorratsgefäss. Ausser von Natur aus flüssigen Proben können natürlich auch von Natur aus feste Proben untersucht werden, die gemäss einem eigenen älteren Vorschlag vor Beginn der Untersuchung automatisch in flüssige Proben umgewandelt werden. Als Zwischenspeicher für den Rechner kann anstelle einer Karte ein anderer Informationsträger, beispielsweise ein Lochstreifen oder ein Magnetband, verwendet werden.
Ausserdem ist es möglich, alle Information ohne Zwischenspeicherung direkt in den Rechner zu geben. Ähnlich kann das vom Rechner ermittelte Ergebnis anstatt auf eine Karte auf einen Lochstreifen oder Magnetband aufgezeichnet werden, solange sich nur der Aufzeichnungsträger zur anschliessenden Verwendung im Sortiergerät 58 eignet.
Wenn schliesslich eine Auswertung der Analysenergebnisse mit Hilfe von logischen Schaltgliedern nicht erforderlich ist, dann können der Rechner und der Zwischenspeicher weggelassen und können die von der Abtasteinrichtung für die Probenbehälter und vom Analysierautomaten abgegebenen Ausgangs signale direkt im Sortiergerät 58 gespeichert werden.
Bei einer zweiten Ausführungsform nach Fig. 2 wird ein Probenbecher 16', der mit einer Blutprobe aus einem zugehörigen Vorratsgefäss 64' gefüllt ist, von diesem Vorratsgefäss abgetrennt, so dass er einen Streifen 18'aufweist, dessen Rand mit Kerben versehen ist. Der Probenbecher 16' wird in eine Zentrifuge gegeben, um das in ihm befindliche Blut in einen oben stehenden Teil, das Blutplasma, und einen am Boden liegenden Teil, die roten Blutkörperchen, zu zerlegen.
Dann wird der Probenbecher 16' in einem Probenzuführgerät 10' untergebracht, welches an verschiedenen Stellen eine Entnahmevorrichtung 22' und eine Abtasteinrichtung 42' enthält. Die Entnahmevorrichtung enthält zwei Entnahmeröhren, von denen eine relativ lang ist und mit der die roten Blutkörperchen abgesaugt werden, während mit der anderen, die relativ kurz ist, das Blutplasma aus dem oberen Abschnitt des Probenbechers abgesaugt wird. Vom Entnahmegerät das bereits in einer eigenen älteren Anmeldung vorgeschlagen wurde, werden die abgesaugten Proben in einen Analysierautomaten eingeschleust, in welchem die Proben mit den roten Blutkörperchen und die Proben mit dem Blutplasma in je vier Teilproben geteilt werden.
Wie in der Zeitschrift Vox Sanguinis von 1963, Band 8, Seiten 438 bis 451 beschrieben ist, wird die eine Teilprobe mit roten Blutkörperchen mit A-Antiserum, eine andere Teilprobe mit B-Antiserum, eine dritte Teil probe mit D- oder Rh-Serum zur Reaktion gebracht, während die vierte Teilprobe mit einer Salzlösung vermischt wird. Eine Teilprobe mit Blutplasma wird mit A-Blutkörperchen, eine Teilprobe mit B-Blutkörperchen, eine Teilprobe mit 0-Blutkörperchen und die vierte Teilprobe mit einer Salzlösung umgesetzt bzw. vermischt.
Die Transportwege der für die acht Teilproben vorgesehenen Kanäle des Analysierautomaten sind unterschiedlich lang, damit die Teilproben mit den roten Blutkörperchen gleichzeitig in den zur Messung verwendeten Kolorimeter-Durchflusszellen ankommen und die Teilproben mit dem Blutplasma zu einem späteren Zeitpunkt, aber ebenfalls gleichzeitig, in den ihnen zugeordneten vier Durchflusszellen erscheinen.
Wenn sich die Teilproben in den Durchflusszellen befinden, wird ihre optische Dichte gemessen und mittels eines Vielfachschreibers 26' aufgezeichnet. Die Messwerte der Teilproben für die Blutkörperchen und das Blutplasma werden somit jeweils in Gruppen zu je vier Messgrössen nacheinander aufgezeichnet.
In allen Kanälen des Vielfachschreibers sind je ein Potentiometer 100 A bis 100 D und ein Schleifer der 102 A bis 102 D vorgesehen, dessen Potential von der optischen Dichte der in der zugehörigen Durchflusszelle befindlichen Teilprobe abhängt.
Der mögliche Gehalt an Antigenen und Antikörpern in den verschiedenen Teilprobenarten ist in der Tabelle I zusammengestellt, während die möglichen Agglutinationsreaktionen der roten Blutkörperchen und der Blutsera in den Tabellen II und III eingetragen sind.
Tabelle I
Die Antigene und Antikörper im Blut verschiedener Gruppen Blutgruppe Antikörper Antikörper für rote für Serum
Blutkörperehen 0 weder A noch B Anti-A und Anti-B A A Anti-B B B Anti-A AB AundB weder noch Rh, positiv D keine Rh, negativ keine Anti-D
Tabelle II
Reaktion der Blutkörperchen verschiedener Gruppen mit Seren Blutgruppe Reaktion mit Reaktion mit Reaktion mit
Anti-A-Serum Anti-B-Serum Anti-D-Serum O keine keine
Agglutination Agglutination A keine
Agglutination Agglutination B keine
Agglunitation Agglutination AB Agglutination Agglutination Rh, positiv - - Agglutination Rh,
negativ - - keine
Agglutination
Tabelle III
Reaktion der Sera aus dem Blut verschiedener Gruppen mit Blutkörperchen der Gruppen A und B Blutgruppe Reaktion mit Reaktion mit
A-Körperehen B-Körperehen O Agglutination Agglutination A keine Agglutination
Agglutination B Agglutination keine
Agglutination AB keine keine Agglmtination Agglutination
Wenn in einer Teilprobe eine Agglutination stattfindet, dann werden die agglutinierten roten Blutkörperchen, die entweder aus einer Teilprobe oder im Falle der Untersuchung einer Blutserumprobe aus dem zugegebenen Prüfstoff stammen, aus der entsprechenden Transportröhre entfernt, wie es bereits an anderer Stelle vorgeschlagen worden ist.
Wenn die Teilproben anschliessend derart behandelt worden sind, dass sich die roten Blutkörperchen auflösen und die Teilprobe angefärbt wird, dann wird die Teilprobe nur eine geringe optische Dichte bzw. eine hohe Lichtdurchlässigkeit zeigen, da in der Teilprobe nur noch sehr wenige Blutkörperchen zur Färbung verblieben sind. Daher liefern die Agglutinationen bei Teilproben mit roten Blutkörperchen und Blutserum des gleichen Typs entgegengesetzte Ergebnisse. Wenn anstelle eines mit dem Blut reagierenden Stoffes eine Salzlösung zugesetzt wird, dann ist keine Agglutination zu beobachten.
Bei der Prüfung der Blutgruppe ist entscheidend, ob die optische Dichte einer Teilprobe einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet oder nicht. Der Schwellwert wird für alle acht Teilproben mit Potentiometern festgelegt. Potentiometer 104A bis 104D dienen zum Einstellen der Schwellwerte für die Teilproben mit roten Blutkörperchen und Potentiometer 1 06A bis 106D zum Einstellen der Schwellwerte für die Teilproben mit Blutplasma. Mit Hilfe von Vergleichsschaltkreisen 107A bis 107D werden die Potentiale am Potentiometer des Registriergerätes mit dem entsprechenden Schwellwertpotential des zugehörigen Kanals verglichen. Eingangsklemmen 108A bis 108D dienen zum Anlegen der Potentiale der Probenpotentiometer und Eingangsklemmen 1 10A bis 11 OD zum Anlegen der Schwellwertpotentiale.
Die Vergleichsschaltkreise sind Differenzenverstärker.
Die Eingangsklemmen 11 OA bis 110D sind normalerweise über einen bewegbaren Kontakt 11 2A bis 112D einer Relaisspule 114 und einen feststehenden Kontakt 116A bis 116D mit dem Schwellwertpotentiometer 104A bis 104D verbunden. Wenn die Relaisspule
114 erregt wird, werden die Eingangsklemmen 110A bis 110D über den bewegbaren Kontakt 112A bis 112D und einen feststehenden Kontakt 118A bis 118D mit einem der Schwellwertpotentiometer 106A bis 106D verbunden.
Den vier Vergleichsschaltkreisen ist je ein UND-Glied 1 20A bis 120D für die Blutkörperchen und je ein UND-Glied 122A bis 122D für das Plasma zugeordnet. Über eine Ausgangsklemme 1 24A bis 1 24D der Vergleichsschaltkreise wird ein Signal abgegeben, wenn das an der Eingangsklemme 108A bis 1 08D liegende Potential kleiner als das Potential an der Eingangsklemme 11 OA bis 11 OD ist. Über eine Ausgangsklemme 126A bis 126D der Vergleichsschaltkreise wird ein weiteres Signal abgegeben, wenn das an der Eingangsklemme 108A bis 108D liegende Potential grösser als das an der Eingangsklemme 110A bis 11 OD ist.
Von einem Programmiergerät 128 werden über eine Ausgangsklemme 130 Taktimpulse abgegeben.
Während des Prüfungszyklus für die Teilprobrn mit roten Blutkörperchen wird eine weitere Ausgangsklemme 132 und während des Prüfungszyklus für die Teilproben mit Blutplasma eine dritte Ausgangsklemme 134 erregt. Über eine vierte Ausgangsklemme des Programmiergerätes 136 wird ein Druckerimpuls und über eine fünfte Ausgangsklemme 138 ein Rücksetzimpuls abgegeben. Alle UND-Glieder 1 20A bis 1 20D für die Blutkörperchen enthalten je drei Eingangsklemmen, von denen die eine mit einer der Ausgangsklemmen 1 26A bis 1 26D der Vergleichsschaltkreise, eine andere mit der Ausgangsklemme 130 für die Taktimpulse und die dritte mit der während des Prüfungszyklus für die Teilproben der Blutkörperchen erregten Ausgangsklemme 132 verbunden ist.
Die UND-Glieder 1 22A bis 1 22D für das Plasma weisen je drei Eingangsklemmen auf, von denen die eine mit einer der Ausgangsklemmen 1 24A bis 1 24D der Vergleichsschaltkreise, eine andere mit der Ausgangsklemme 130 für die Taktimpulse und die dritte mit der während der Prüfungszyklus für die Teilproben mit Plasma erregten Ausgangsklemme 134 verbunden ist.
Die Klemme 134 ist ausserdem mit der Relaisspule 114 verbunden.
Um die im Prüfungszyklus für die Teilproben mit roten Blutkörperchen ermittelten Informationen zu speichern, sind vier Flipflops 140A bis 140D vorgesehen. Zur Speicherung der Informationen, die im Prüfungszyklus für die Teilproben mit Plasma ermittelt werden, sind vier weitere Flipflops 142A bis 142D vorgesehen. Die Ausgangsklemme der UND-Glieder 1 20A bis 120D für die Blutkörperchen ist mit derjenigen Klemme (S) des betreffenden Flipflops 140A bis 140D verbunden, mit der das Flipflop gesetzt wird, während die Ausgangsklemme der UND-Glieder 1 22A bis 1 22D für das Plasma mit derjenigen Klemme (R) des Flipflops 142A bis 142D verbunden ist, mit der das Flipflop zurückgesetzt wird.
Die Klemmen (R) aller acht Flipflops 140A bis 140D und 142A bis 1 42D sind ausserdem an die die Rücksetzimpulse liefernde Klemme 138 angeschlossen.
Fünf UND-Glieder 144A bis 144E sind zur Kennzeichnung der von der gesamten Blutprobe erhaltenen Prüfungsergebnisse vorgesehen. Bei Messung der Blutgruppe AB wird vom UND-Glied 144A, bei Messung der Blutgruppe A vom UND-Glied 144B, bei Messung der Blutgruppe B vom UND-Glied 144C, bei Messung der Blutgruppe 0 vom UND-Glied 144D und bei Messung eines positiven Rh-Faktors vom UND-Glied 1 44E ein Signal abgegeben. Die Eingangsklemmen dieser UND-Glieder sind über eine Schaltmatrix mit den Ausgangsklemmen der Flipflops 1 40A bis 140D und 142 und einer Ausgangsklemme 146 eines Inverters 148 verbunden.
Die Ausgangsklemmen der Flipflops sind ausserdem zwecks Fehlerbestimmung über diese Matrix mit den Eingangsklemmen von sechs UND Gliedern 150A bis 150F verbunden, die im Falle von zwei nicht zueinander passenden Eingangssignalen ein Fehlersignal abgeben. Die Ausgangsklemmen der UND-Glieder 150A bis 150F sind an die Eingangsklemmen eines ODER-Gliedes 152 angeschlossen, dessen Ausgangsklemme 154 mit einer Eingangsklemme 156 des Inverters 148 in Verbindung steht. Falls die beiden Zustände der Flipflops 140A bis 140D und 142A bis 142D nicht zueinander passen, geben die UND-Glieder 150A bis 150F und das ODER-Glied 152 kein Signal ab. Der Inverter führt dann den Eingangsklemmen der UND-Glieder 144A bis 144E ein Signal zu. Wenn ein Fehlersignal abgegeben wird, liefert der Inverter kein Signal, wodurch diese Glieder auch kein Signal abgeben können.
Weiterhin sind fünf Druckwerke 1 60A bis 1 60E vorgesehen, die Streifen bedrucken, welche an den Vorratsgefässen 64' befestigt werden können. Alle Druckwerke besitzen ein einziges Element, das die Blutgruppe AB, A, B, 0 oder Fehler ausdruckt, und ausserdem ein doppeltes Element, das zur Anzeige des negativen Rh-Faktors ein - und zur Anzeige des positiven Rh-Faktors ein f ausdrucken kann.
Schliesslich enthalten die Druckwerke noch einen Satz von numerischen Druckelementen, die an einen Codewandler angeschlossen sind, damit die der Identifizierung der speziellen Blutprobe dienende Zahl ausgedruckt wird. Dazu ist noch die Ausgangsklemme des UND-Gatters 144E mit dem doppelten Element jedes Druckwerks und eine Ausgangsleitung 161 der Abtasteinrichtung 42' mit dem Codeumsetzer aller Druckwerke verbunden.
Den Druckwerken sind fünf Relais mit je einer Spule 1 62A bis 1 62E und einen normalerweise offenen Schalter 1 64A bis 1 64E zugeordnet. Die Ausgangsklemme jedes der UND-Glieder 144A bis 144D ist mit einer der Spulen 1 62A bis 1 62D und die Ausgangsklemme 154 des ODER-Gliedes 152 mit der Spule 1 62E verbunden. Einer der Kontakte jedes Schalters 1 64A bis 1 64E ist mit der Ausgangsklemme 136 für das vom Programmiergerät 128 kommende Druckersignal verbunden.
Beim Betrieb werden mittels des Entnahmegerätes 22' gleichzeitig die roten Blutkörperchen und das Plasma aus dem Probenbehälter 16' abgesaugt. Der Abschnitt mit den roten Blutkörperchen wird gewaschen, verdünnt und ebenso wie der Abschnitt mit dem Plasma in vier Teilströme zerlegt. Alle Teilströme werden mit einem Reagenzmittel vermischt, das eine Gruppe der Antikörper, der Antigene oder Salz enthält.
Die agglutinierten roten Blutkörperchen werden aus den Strömen entfernt. In allen Strömen wird Lyse erzeugt, um von den restlichen roten Blutkörperchen eine homogene Färbung zu erhalten. Die Plasmaströme werden verzögert, damit die Proben mit den Blutkörperchen zuerst bei ihren Durchflusszellen ankommen.
Zu diese 118D. Die an den Durchflusszellen für das Plasma gewonnenen Potentiale werden nun mit dem vom zugehörigen Potentiometer 106A bis 106D festgesetzten Schwellwert verglichen. Die Ergebnisse werden über die UND-Glieder 122A bis 122D den Flipflops 142A bis 142D zugeführt, wobei an der Klemme 130 ein Taktimpuls liegt. Von den UND-Gliedern 144A bis 144D wird festgestellt, ob das Blut zur Gruppe AB, A, B oder 0 gehört, vom UNDeGlied 144E wird festgestellt, ob das Blut einen positiven oder negativen Rh-Faktor hat. Die UND-Glieder 150A bis 150F und das ODER-Glied 154 stellen fest, ob die beiden Zustände der Flipflops zueinander passen.
Von der Abtasteinrichtung 42' wird die zur Identifizierung verwendete Zahl den Druckwerken übermittelt. Wenn kein Fehler gemacht ist und das Blut Rh-positiv ist, setzt das UND-Glied 144E das Rh+ druckende Element aller Druckwerke in Betrieb, und das eine dieser UND-Glieder erregt die zugehörige Relaisspule 1 62A bis 162D. Wenn jedoch ein Fehler gemacht worden ist, erregt das ODER-Glied 152 seine Relaisspule 162E. Wenn über die Klemme 136 des Programmiergerätes ein Impuls geliefert wird, dann wird dieser durch den umgeschalteten Schalter 1 64A bis 1 64E zum entsprechenden Druckwerk geleitet, das die zur Identifizierung verwendete Zahl und die Blutgruppe einschliesslich des Rh-Faktors oder Fehler ausdruckt.
Wenn an der Rücksetzklemme 138 ein Impuls erscheint, werden alle Flipflops zurückgesetzt und der Automat für den nächsten Probenzyklus vorbereitet.
Die durch die Druckwerke bedruckten Streifen können von Hand an den entsprechenden Vorratsgefässen 64' angebracht werden. Die von den UND-Gliedern 144A bis 144E und 152 kommenden Informationen können andererseits gemeinsam mit der zur Identifizierung verwendeten Zahl einem Kartenlocher (ähnlich dem Locher 56 in Fig. 1) zugeführt werden, damit eine Lochkarte hergestellt wird. Die Lochkarte kann dann einem Sortiergerät (ähnlich dem Sortiergerät 58) zugeführt werden, damit die Daten auf den Vorratsgefässen automatisch ausgedruckt werden, wie in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben ist. Anstelle eines einzigen Elementes, mit dem das Zeichen für die Blutgruppe in den Druckwerken 160A bis 160E gedruckt wird, kann eine Rolle mit vorgedruckten Markierungen angewendet werden.