Zink-Aluminium-Anstrichmittel Die Erfindung betrifft ein Zink-Aluminium-An- strichmittel, welches Zinkpigment vorzugsweise sphäri scher Struktur und Aluminiumpigment blättchenförmi- ger Struktur sowie ein Bindemittel und ein Lösungs- mittelgemisch enthält.
Es ist bereits durch die österreichische Patent schrift Nr. 194 036 bekannt, dass die Zumischung von blättchenförmigem Aluminiumpulver zu blättchenförmi- gem Zinkpigment in Korrosionsschutzanstrichen eine höhere Korrosionsschutzfähigkeit dieser Anstriche zur Folge hat und ausserdem das physikalische Verhalten dieser so hergestellten Anstriche wesentlich verbessert.
Dieses Anstrichsystem zeichnet sich insbesondere da durch aus, dass das Zinkpigment eine hohe spezifische Oberfläche aufweist (mehr als 1 m2/g) und dass es dadurch eines hohen Bindemittelanteiles bedarf, um eine optimale Korrosionsschutzwirkung zu erzielen.
Man erklärt sich die spezielle Wirkungsweise des Aluminiums in solchen Anstrichen dadurch, dass nicht nur die Menge des Bindemittels, sondern auch die Blättchenform des Aluminiumpulvers einen zu weitgehenden Eigenabbau des durch besondere Herstellungsmethoden oberflächen aktivierten und feinst verteilten Zinkpigmentes. verhin dert.
Dies geschieht durch ein Aufschwimmen des spe zifisch leichteren Aluminiums. Die Wirkungsweise des Aluminiums in einem solchen Anstrichsystem ist also dadurch gekennzeichnet, dass man ein System vorliegen hat, das einen sehr hohen Bindemittelanteil aufweist, weiterhin dadurch, dass eine sehr weitgehende überein- stimmung zwischen den beiden Pigmenten vorliegt, so wohl im Hinblick auf die Herstellung der beiden Pig mente als auch im Hinblick auf die Oberflächenaktivität derselben,
und im Hinblick auf die hohen spezifischen Oberflächen der beiden Pigmente. Das Aluminium un- terstützt somit weitgehend die spezifische Wirkungs weise des hochaktivierten Zinkpigmentes.
Es muss noch hervorgehoben werden, dass die Wirkungsweise eines Anstrichsystems, das blättchenförmiges Zinkpulver ent hält, eine ganz andere ist, als eines solchen, das. sphäri schen Zinkstaub beinhaltet. Man sieht dies schon daraus, dass der Zinkstaub max.
4-8 % Bindemittel verlangt, um seine Kathodenschutzwirkung beizubehalten, ein Zinkblättchensystem hingegen einen Bindemittelanteil von mied. 23 % beansprucht. Man kann daraus ersehen, dass bei den bisherigen Zinkstaubanstrichen die kathodi- sche Wirksamkeit des sphärischen Zinkpigmentes, das nicht oberflächenaktiviert ist,
den entscheidenden Fak tor für die Korrosionsschutzwirkung darstellt. Im Ge gensatz dazu sind bei Anstrichen mit hochaktiviertem, feinstem, blättchenförmigem Zinkpigment ausser der kathodischen Schutzwirkung, die nur zeitlich begrenzt auftritt, noch eine Reihe von anderen Faktoren von aus schlaggebender Bedeutung. Dadurch war es ja über haupt möglich, Aluminium in der oben beschriebenen Form einzusetzen.
Langwierige Testreihen haben nun überraschender weise gezeigt, dass nicht nur bei dem obenbeschriebenen hochaktivierten, blättchenförmigen Zinkpigment, das eine hohe spezifische Oberfläche aufweist, sondern auch bei den herkömmlichen nicht aktivierten, vorwiegend kugelförmigen Zinkpigmenten mit einer spezifischen Oberfläche von 0,1-1,0 m2/g, vorzugsweise 0,3 m2/g,
ein Zusatz von blättchenförmigem Aluminiumpulver in Abhängigkeit von den spezifischen Oberflächen beider Pigmente die Korrosionsschutzwirkung des Anstrichsy- stems erhöht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Zink-Aluminium- Anstrichmittel, welches Zinkpigment, Aluminiumpig ment von blättchenförmiger Struktur, ein Bindemittel und ein Lösungsmittelgemisch enthält, das dadurch ge kennzeichnet ist, dass es einen Gehalt an Zinkpigment zwischen 85 und 98 Gew. <B>%</B> ,und an blättchenförmigem Aluminiumpigment zwischen 15 und 2 GewA auf weist.
Dieser Ersatz des Zinks durch Aluminium in den obenangeführten Grenzen bewirkt in erster Linie eine wesentlich bessere Dauerhaftigkeit des gesamten An strichsystems.
Ausserdem ist es möglich, den Binde- mittelanteil des Anstrichs beträchtlich zu erhöhen, so dass auch wesentlich verbesserte physikalische Eigen- schaften des Films (wie Härte, Haftung, Elastizität usw.) die Folge sind. Erstaunlicherweise wird dabei kein Nach lassen der kathodischen Wirksamkeit des Pigments fest gestellt.
Man muss daher annehmen, dass das hochaktivierte Aluminiumpigment gegenüber dem vorwiegend sphäri schen Zinkpigment eine wesentlich differenziertere Wir kungsweise aufzeigt als dies bei den weiter oben ange führten Zinkblättchen- und Aluminiumblättchenpig- ment-Kombinationen der Fall ist.
Denn trotz des re lativ hohen Bindemittelanteils einer erfindungsgemässen, vorwiegend sphärischen Zinkstaub-Aluminiumblättchen- Kombination von maximal 14 % gehört dieses System noch zu den bindemittelarmen Anstrichsystemen. Die bisher bekannte Wirkungsweise des Aluminiums in sol chen Anstrichen bezog sich aber gerade auf einen sehr hohen Bindemittelanteil.
Es hat sich weiterhin gezeigt, dass der optimale Ersatz des Zinkstaubes durch Aluminiumblättchen in erster Linie von dem Verhältnis der spezifischen Ober flächen beider Pigmente abhängt.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das genaue Verhältnis zugunsten des Pigmentes verschoben ist, dessen spezifische Oberfläche kleiner ist. Auch dies ist ein Hinweis auf die wesentlich andersgeartete Wirkungsweise des Aluminiums in der erfindungsgemässen Pigment-Kombination. Die optimale Kombination von Zink und Aluminium hängt natürlich auch in hohem Masse von den an dieses System gestell ten Anforderungen ab.
<I>Ausführungsbeispiel</I> Man vermischt 88,4 g Zinkstaub, kugelförmig, mit 0,35 m2/g spez. Oberfläche, 4,54 g Aluminiumpaste, bestehend aus 65 % blättchenförmigem Aluminiumpig- ment mit 4 m2 pro Gramm spez. Oberfläche, 33 Testbenzin und 2 % freie Stearinsäure, 8,
0 g Epoxy- Ricinenfettsäure-Ester als Bindemittel, 18,5g Xylol als Verdünner.