Verfahren zur Herstellung von Verbindungsmuffen oder Reparaturstellen an Kabeln oder Leitungen mit einer Isolierung aus einem hochpolymeren thermoplastischen Kunststoff Zur Herstellung von Verbindungsmuffen oder Re paraturstellen an Kabeln oder Leitungen mit einer Iso lierung aus einem hochpolymeren thermoplastischen Kunststoff, beispielsweise aus Polyäthylen, ist es üblich,
die zur Verbindung oder Reparatur des Kabels oder der Leitung entfernte Isolierung durch Aufwickeln von Iso- lierstoffbändern auf die Kabelseele oder den elektrischen Leiter an der Verbindungs- oder Reparaturstelle wie derherzustellen. Aus elektrischen Gründen muss dabei die Isolierdicke grösser als die der ursprünglichen Iso lierung gewählt werden, so dass das Kabel oder die Leitung an dieser Stelle eine Aufdickung erhält.
Eine solche Aufdickung des Kabels oder der Lei tung lässt sich jedoch vermeiden, wenn man die auf gewickelten Isolierstoffbänder durch Anwendung von Wärme miteinander verschweisst. Zur Erzeugung der er forderlichen Schweisswärme kommt bereits eine Gas heizung oder auch eine elektrische Heizung zur An wendung, bei der die erzeugte Wärme durch Strahlung auf die zu verschweissenden Isolierstoffbänder übertra gen wird.
Die Gasheizung, beispielsweise mit offener Gasflamme, hat den Nachteil einer ungenauen Tempe raturregelung, während sich bei der elektrischen Hei zung Schwierigkeiten dann ergeben, wenn die Kabel oder Leitungen an Biegestellen, an Einführungen und dergl. ausgebessert werden müssen; denn in allen diesen Fällen ist es erforderlich, dass die hierfür verwendeten heizbaren Formen, die auf die Kabel oder Leitungen aufgeschoben werden, der jeweiligen äusseren Form oder Lage des Kabels oder der Leitung angepasst und für den entsprechenden Durchmesser ausgewählt wer den müssen.
Diese Schwierigkeiten bei der Herstellung von Ver- bindung-muffen oder Reparaturstellen an Kabeln oder Leitungen mit einer Isolierurig aus einem thermoplasti schen Kunststoff, bei der auf die von der Isolierung befreite Kabelseele oder den elektrischen Leiter aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellte Isolier- stoffbänder lagenweise aufgewickelt und durch Anwen dung von Wärme mit der Isolierung des Kabels oder der Leitung sowie untereinander verschweisst werden, werden durch die Erfindung überwunden.
Gemäss der Erfindung werden die an der Verbindungs- oder Repa raturstelle zwischen den abgesetzten Enden der Isolie rung auf die Kabelseele oder auf den elektrischen Leiter aufgewickelten Isolierstoffbänder durch als Heizbänder ausgebildete elektrische Heizelemente verschweisst. Auf diese Weise können Verbindungsmuffen und Repara turstellen beliebiger Abmessungen und Formen herge stellt werden. So kann z.
B. die Reparatur eines Kabels nach dem vorgeschlagenen Verfahren ohne grossen Auf wand auch unmittelbar vor einer Kabeleinführung, vor einem Endverschluss oder in einer Biegung sowie in einem Kabelkanal ausgeführt werden, ohne dass etwa das an der für die bisher bekannten Ausbesserungs verfahren nur schwer zugänglichen Stelle beschädigte Kabelstück herausgeschnitten und ein neues Kabelstück eingespleisst zu werden braucht.
Weiterhin können die Heizelemente unmittelbar auf die Isolierstoffbänder aufgebracht werden. Ausserdem können die Heizelemente mit einer gleichzeitig als äussere Form und als Abschirmung für das Kabel oder die Leitung dienenden Bandage aus einem Metall band umwickelt werden. Hierdurch wird der Energie bedarf zum Verschweissen der Isolierstoffbänder we sentlich -verringert, da durch die zwischen der ober sten Lage der Bandbewicklung und der Abschirmung angeordneten Heizelemente ein unmittelbarer Wär metransport von den Heizelementen zu den zu ver- schweissenden Isolierstoffbändern stattfindet.
Zur Sp--isung der Heizbänder reicht deshalb bereits eine Batterie aus, so dass die Ausbesserung eines Ka bels oder einer Leitung ohne grossen Aufwand auf der Kabeltrasse durchgeführt werden kann. Infolge der ge ringen Leistungsaufnahme der Heizbänder ist auch de ren Wärmestrahlung nach aussen sehr gering, so dass die Isolierung benachbarter Kabel oder Leitungen nicht beschädigt wird. Da ausserdem die Bandage aus dem Metallband gleichzeitig mit Vorteil als äussere Form während des Schweissvorganges und als Abschirmung für das Kabel oder die Leitung dient, wird die Montage zeit wesentlich verkürzt.
Das ergibt sich auch dadurch, dass als Heizelemente Bänder mit einer Heizdrahtein- lage verwendet werden können, die nach Herstellung der Verbindungs- oder Reparaturstelle im Kabel ver bleiben.
Zur Herstellung einer Verbindungs- oder Repara turstelle kann man aber auch so vorgehen, dass auf die Isolierstoffbänder zunächst eine Bandage aus einem Me tallband aufgebracht wird, die als äussere Form dient und dass anschliessend auf diese Bandage die elektri schen Heizelemente aufgewickelt werden.
Durch die hierbei als äussere Form verwendete Metallbandage wer den die thermoplastischen Isolierstoffbänder beim Schweissvorgang daran gehindert, infolge ihres grossen Wärmeausdehnungskoeffizienten in radialer Richtung aus der Reparaturstelle herauszuwandern. Demzufolge werden die einzelnen Lagen des Isolierstoffbandes mit hohem Druck gegeneinander gepresst und damit dicht verschweisst.
Ein weiterer Vorteil des vorgeschlagenen Verfah rens zur Herstellung einer Verbindungs- oder Repara turstelle an einem Kabel oder an einer Leitung besteht darin, dass die Reparaturstelle klein gehalten werden kann. Das bedeutet, dass die Heizbänder infolge des gegenüber einer Wärmeübertragung durch Strahlung verbesserten Wärmeüberganges von den Heizbändern zu der Reparaturstelle bei einer gleichzeitig erzielten gleichmässigen Durchwärmung der aufgewickelten Iso- lierstoffbänder eine wesentlich geringere Leistungsauf nahme beanspruchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Spleissstelle an einem Hochspannungskabel näher erläutert.
Auf dem Leiter 1 des Hochspannungskabels, der mit der schwachleitenden Schicht 2 versehen ist, ist, wie in der Fig. 1 dargestellt, die Isolierung 3 aus Polyäthylen aufgebracht. An der Reparaturstelle 4 sind lagenweise übereinander die ebenfalls aus Polyäthylen hergestell ten Isolierstoffbänder 5 aufgewickelt. Nach aussen wer den diese Isolierstoffbänder von den beiden Lagen Kup ferbändern 6 überdeckt, auf die abschliessend die Heiz- bänder 7 aufgewickelt sind. Die Heizbänder 7 bestehen aus einem Glasseideband, in das ein Heizdraht einge webt ist.
Durch die zwischen den Heizbändern 7 und den Isolierstoffbändern 5 angeordneten Kupferbänder 6 ist eine einwandfreie Wärmeübertragung gewährlei stet.
Zur Temperaturmessung oder auch zur Tempera turregelung mittels an sich bekannter elektrischer Regel glieder an der Reparaturstelle 4 dient ein zwischen den Kupferbändern 6 und den Heizbändern 7 angeordnetes, nicht dargestelltes Thermoelement.
Zur Herstellung einer Reparaturstelle wird an der schadhaften Stelle des Kabels die Isolierung 3 bis auf den mit der schwachleitenden Schicht 2 bedeckten Lei ter 1 entfernt und die beiderseitigen Enden der Isolie rung 3 werden, wie in der Fig. veranschaulicht, konisch abgesetzt. Auf den Leiter 1 werden nun zwischen den konisch abgesetzten Enden der Isolierung 3 die aus Po lyäthylen hergestellten Isolierstoffbänder 5 aufgewickelt, bis der Aussendurchmesser dieser Bewicklung etwa gleich dem Aussendurchmesser der Isolierung 3 des Kabels ist.
Auf die oberste Lage der Bewicklung wer den in zwei Lagen die Kupferbänder 6 aufgebracht, die einander jeweils zur Hälfte überlappen. Diese Kup ferbänder dienen als äussere Form, wenn beim Schweiss- vorgang die Isolierstoffbänder 5 infolge ihres grossen Wärmeausdehnungskoeffizienten radial nach aussen wandern wollen. Abschliessend werden auf die Kupfer bänder 6 die Heizbänder 7 aufgewickelt.
Nach dem Verschweissen der Isolierstoffbänder 5 untereinander und mit der Isolierung 3 des Kabels werden die Kupfer bänder 6 und die Heizbänder 7 wieder entfernt und stehen für eine neue Reparaturstelle oder Verbindungs muffe zur Verfügung.
In der Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem auf die Isolierung 3 des Kabels aus Polyäthylen die zweite leitende Schicht 8 aufgebracht ist. Die lei tende Schicht 8 wird von der Aderabschirmung 9 über deckt. An der Spleissstelle 10 sind lagenweise über einander die ebenfalls aus Polyäthylen hergestellten Iso- lierstoffbänder 11 aufgewickelt. Abweichend von dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel werden hierbei die Isolierstoffbänder 11 von dem schwachleiten den Band 12 mit eingebetteten Heizdrähten überdeckt, auf das abschliessend das Kupferband 13 als Abschir mung aufgewickelt ist.
Das Band 12 besteht aus dem gleichen thermoplastischen Kunststoff, aus dem die Iso- lierstoffbänder hergestellt sind mit eingebetteten Heiz drähten, wobei die Oberflächen des Bandes mit einer schwachleitenden, beispielsweise aus Russ oder Graphit bestehenden Schicht versehen ist. Die Heizdrähte kön nen hierbei mäanderförmig ausgebildet sein.
Zur Herstellung dieser Spleissstelle wird an der Schweissstelle der Leiter der Kabel die Isolierung 3 bis auf den mit der schwachleitenden Schicht 2 bedeckten Leiter 1 entfernt und über der Schweissstelle die schwachleitende Schicht 2 wieder aufgebaut. Die bei derseitigen Enden der Isolierung 3 werden, wie in der Fig. 2 veranschaulicht, konisch abgesetzt. Auf den Lei ter 1 werden nun zwischen den konisch abgesetzten Enden der Isolierung 3 die aus Polyäthylen hergestell ten Isolierstoffbänder 11 aufgewickelt, bis der Aussen durchmesser dieser Bewicklung etwa gleich dem Aus sendurchmesser der Isolierung 3 des Kabels ist.
Auf die oberste Lage der Bewicklung wird das schwachlei tende, mit den Heizdrähten ausgestattete Band 12 auf gebracht. Darüber wird abschliessend das Kupferband 13 aufgewickelt, das als äussere Form dient, wenn beim Schweissvorgang die Isolierstoffbänder 11 infolge ihres grossen Wärmeausdehnungskoeffizienten radial nach aussen wandern wollen. Nach dem Verschweissen der Isolierstoffbänder 11 untereinander und mit der Iso lierung 3 des Kabels verbleibt die Heizbandage als Aderabschirmung an der Spleissstelle.
Das gemäss der Erfindung vorgeschlagene Verfah ren ist damit vom jeweiligen Aussendurchmesser des Kabels oder der Leitung unabhängig. Verdickungen an der Spleissstelle sind vermieden. Von aussen ist die so hergestellte Spleissstelle von der übrigen Kabelisolie rung nicht mehr zu unterscheiden.