Werkzeugmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugma- schine mit einem Halter, der das eine Ende eines Werk stückrohlings trägt und den Werkstückrohling auf einer feststehenden Achse dreht, mit einem Fräswerkzeug, das längs des Werkstückrohlings relativ beweglich und gleichzeitig zum Werkstückrohling hin- und von diesem Rohling wegbewegbar ist, und mit einer Tragvorrich tung, :die die seitliche Durchbiegung des Werkstück- rohlin;gs verringert. Eine solche Maschine kann insbe sondere zur Herstellung aerodynamisch geformter Tur binenschaufeln verwendet werden.
Ein bei Turbinenschaufeln allgemein angewendetes Bearbeitungsverfahren besteht darin, einen Werkstück rohling an seinem Wurzelende zu halten, den Werk stückrohling auf einer feststehenden Achse zu drehen und ein Fräswerkzeug längs der Schaufelfläche zu bewe gen und gleichzeitig das Fräswerkzeug zum Werkstück rohling hin und vom Werkstückrohling weg in überein- stimmung mit der Drehung des Rohlings und entspre chend einer vorgeformten Schablone oder eines vorauf gezeichneten Programmes zu bewegen. Dieses Verfahren ist bisher weitgehend angewendet worden und ist eines der besten Verfahren zur Herstellung von Schaufelpro filen.
Das Bestreben geht jedoch dahin, sorgfältiger aus geführte Schaufeln grösserer Präzision zu erzeugen und die Schaufeln hinsichtlich Platz und Material wirtschaft lich günstiger auszuführen. Dies führt zu Schaufeln klei neren Querschnittes., :deren Profil sorgfältig gearbeitet und Mal für Mal kopiert werden muss. Da ausserdem die Grösse und die Kapazität der Kraftanlagen immer mehr steigt, werden grössere Turbinenschaufeln be trächtlicher Länge verlangt, wobei einige Schaufeln bis zu 125 cm lang und noch länger auf ihrem aerodyna misch wirksamen Profil sind.
Da die Schaufeln bei dem erwähnten Herstellungsverfahren nur an den Enden ge tragen werden, erfolgt beim maschinellen Bearbeiten der Mittelfläche der Schaufellänge eine beträchtliche Durch biegung des Schaufelrohlings, so dass es schwierig ist, unter Beibehalten der Abmessungs- und Oberflächen fertigungstoleranzen, mit wirtschaftlich günstigen Ge- schwindigkeiten zu .arbeiten:.
Versuche, während des Fräsens der Mittelfläche der Turbinenschaufeln eine seitliche Stütze zwischen Schaufelspitze und Schaufel wurzel zu schaffen, sind hauptsächlich wegen der Natur der Schaufel selbst ohne Erfolg geblieben. Die Schaufel hat einen sich ständig ändernden Querschnitt und hat oft ein verwundenes Profil. Ausserdem befinden sich auf der Schaufel Unregelmässigkeiten, z. B. Schutzflächen zur Verhütung von Schaufelerosion sowie Laschenzap fen, die zum gegenseitigen Versteifen benachbarter Schaufeln um das Turbinenrad verwendet werden, um ein Flattern oder Vibrieren der Schaufeln zu verhindern.
Die erfindungsgemässe Werkzeugmaschine ist ge kennzeichnet durch eine die Tragvorrichtung bildende Plattform mit einer die Mitte der Plattform durchsetzen den Öffnung zum losen Aufnehmen des Werkstückroh lings; durch eine zum Tragen der Plattform dienende Lagervorrichtung, die eine freie Drehung der Plattform auf der feststehenden Achse ermöglicht und die die Plattform beim Vorschub des Fräswerkzeuges zum Hal ter hin bewegt; durch eine auf der Plattform vorhandene Klemmvorrichtung; die den Werkstückrohling mit Druck einklemmt, und durch eine Entsperrvorrichtung, die den Druck der Klemmvorrichtung in zeitlicher Übereinstim mung mit der Drehung des Werkstückrohlings und der Plattvorm kurzzeitig aufhebt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachste hend anhand der Zeichnungen beschrieben.
In den Zeichnungen ist Fig. 1 eine Teilansicht einer zum Fräsen von Tur binenschaufeln dienenden Fräsmaschine; Fig.2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf einen Träger mit der neuen Vorrichtung; Fig. 3 ein Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2; Fig. 4 ein Schnitt nach Linie 4-4 der Fig. 3; Fig. 5 ein Teilschnitt nach Linie 5-5 der Fig 2 und Fig. 6 ist ein Querschnitt nach Linie 6-6 der Fig. 2.
Fig. 1 zeigt in vereinfachter Form eine Turbinen schaufel-Fräsmaschine zum gleichzeitigen Fräsen mehre rer Turbinenschaufeln. Die Maschine hat mehrere Bear- beitungsstationen, die längs der Maschine hintereinander angeordnet sind und die unmittelbar hinter der darge stellten Maschinenseite liegen. Alle Bearbeitungsstatio nen werden im Gleichlauf betätigt. .
Die Maschine hat ein Gestell 10, auf welchem an jeder Bearbeitungsstation ein Halter 11 drehbar gelagert ist. Die Halter 11 werden über herkömmliche Flüssig keitsmotore (nicht dargestellt) angetrieben. Jeder Halter 11 nimmt das Wurzelende eines Schaufelrohlings 12 auf, dem ein: aerodynamisch wirksames Turbinenschaufel profil gegeben werden soll. Das Aussenende oder Spit zenende des Schaufelrohlings 12 wird gegen eine seit liche Bewegung von einer Drehspitze oder Körnerspitze 13 gehalten, die an diesem Spitzenende anliegt. Die Drehspitze 13 und die Drehspitzen für die anderen Be arbeitungsstationen werden von einem Reitstockschlit ten 14 getragen, der auf den vom Gestell 10 getragenen Führungen 15 verschiebbar ist, so dass Schaufeln ver schiedener Länge von der Maschine bearbeitet werden können.
Das Gestell 10 weist ausserdem Führungen 16 auf, auf denen sich ein Unterschlitten 17 in lotrechter Richtung, gesehen in Fig. 1, bewegt. Die Vorrichtung zum Verschieben des Unterschlittens 17 kann von üb licher Ausführung sein. Es kann jede beliebige Vorrich tung verwendet werden, die den Unterschlitten 17 mit einer langsamen und geregelten Geschwindigkeit auf den Führungsbahnen 16 bewegt. Vorrichtungen, die diese Aufgabe erfüllen, sind in der Technik bekannt und werden daher hier nicht beschrieben. Auf dem Unter schlitten 17 ist ein Spindelträger 18 gelagert, aus dem die Spindeln 19 ragen. Auf jeder Spindel 19 ist ein Frä ser 20 befestigt, der in Drehung gesetzt und an einen zugehörenden Schaufelrohling 12 angelegt wird, wenn der Rohling zur Herstellung -des Schaufelprofils gedreht wird.
Da die Maschine mehrere in Reihe liegende Be arbeitungsstationen hat, weist der Spindelträger 18 eine Reihe Spindeln 19 auf, die unmittelbar hinter der dar gestellten Spindel liegen. In der dargestellten Maschine ist der Spindelträger 18 auf einem Zapfen 21 schwing bar gelagert, so ,dass der Spindelträger 18 von dem Un terschlitten 17 weg und zum Schaufelrohling 12 hin ge schwenkt werden kann. Die Schwingbewegung des Spin delträgers 18 wird von einem aus einem Kolben und Zylinder bestehenden Flüssigkeitsmotor 22 bewirkt, der einen Hebel 23 um einen auf dem Unterschlitten 17 vorhandenen Drehzapfen 24 dreht. Der Hebel 23 ist mit dem unteren Ende des Spindelträgers 18 über eine Schubstange 25 verbunden.
Bei dem zum Drehen des Hebels 23 in der einen oder der anderen Richtung er folgenden Einschalten des Motors 22 wird eine Kraft durch die Schubstange 25 auf den Spindelträger 18 übertragen, der infolgedessen auf dem Zapfen 21 schwingt und alle Fräser 22 zu den Schaufelrohlingen 12 hin oder von den Schaufelrohlingen 22 weg bewegt. Das Arbeiten des Motors 22 wird von einer automatisch arbeitenden Regelvorrichtung (nicht dargestellt) geregelt, die ein hydraulischer Tiefentaster mit einer Schablone bekannter Artsein kann oder die aus einem vorgezeich neten Programm in Form von Lochkarten oder in Form eines Lochstreifens bestehen kann, der in einer elektro nischen Regelvorrichtung, in der Technik als numerische Regelung bekannt, arbeitet.
Bei einer aus einer Schablone und einem Taster be stehenden Regelanlage hat der Taster die gleiche Form wie der Fräser 22 und wird fortschreitend längs der Schablone mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt, mit der der Unterschlitten 17 nach unten bewegt wird. Die Schablone wird auch im Gleichlauf mit dem Schaufel rohling 12 gedreht. Der Taster wird von einem Bauteil getragen, der ebenfalls um einen Zapfen schwingbar ge lagert ist wie der Träger 18, um den Taster mit einem voreingestellten Druck gegen die Schablone zu drücken. Wenn sich das Profil der Kontaktfläche ändert, wird der Taster zur Schablone hin und von der Schablone weg geschwenkt.
Bei einer üblichen hydraulischen Regelein richtung folgt der Träger 18 dem Taster, so dass sich also die Fräser 20 im Gleichlauf mit dem Taster bewe gen. Auf diese Weise ist die Schwingbewegung des Spin- delträgers 18 mit der Drehung des Schaufelrohlings 12 koordiniert und jeder Fräser 20 legt sich an den zuge hörenden Schaufelrohling 12 so an, dass Metall abge- spant wird, um eine gewünschte aerodynamisch wirk= saure Turbinenschaufel zu erzeugen.
Zur gleichen Zeit, wie der Spindelträger 18 zu den Schaufelrohlingen 12 hin und von den Schaufelrohlingen 12 weg bewegt wird und die Schaufelrohlinge 12 durch die Halter 11 gedreht werden, wird der Unterschlitten 17 mit einer gleichblei benden Geschwindigkeit auf den Führungen 16 nach unten bewegt. Die Berührungsbahn jedes Fräsers 20 mit dem Schaufelrohling 12 hat die Form einer Spirale, die am oberen Ende oder Spitzende des Schaufelrohlings 12, in das die Drehspitze 13 eingreift, beginnt und nach unten zum Halter 11 fortschreitet.
Die neue Vorrichtung wird in einem Träger 26 ge tragen, der an der Vorderseite des Unterschlittens 17 angebracht ist und der aus dem Unterschlitten 17 freitra gend nach aussen unmittelbar unterhalb der Fräswerk- zeuge 20 ragt. Wie bereits erwähnt, enthält die Maschine mehrere in Reihe liegende Bearbeitungsstationen, die in gleicher Weise ausgebildet sind. Da die neue Vorrich tung an jeder Bearbeitungsstation die gleiche Ausfüh rung hat, wird nur eine einzige neue Vorrichtung anhand der Fig. 2 und 6 beschrieben. Wie Fig. 6 zeigt, umgibt der Träger 26 jede Fläche, an der ein Schaufelrohling 12 während seiner Bearbeitung gedreht wird.
Der Träger 26 befindet sich auf einer Ebene zwischen den Enden des Schaufelrohlings 12. An jeder in der Maschine gele genen Bearbeitungsstation wird der Träger 26 von einer Öffnung durchsetzt, die einen Drehtisch oder eine Platt form 27 aufnimmt, die sich in dieser Öffnung frei dreht. Zu diesem Zweck ist zwischen der Plattform 27 und einer in dem Träger 26 gehaltenen Auskleidung 30 eine Gruppe von Wälzlagern 28, 29 angeordnet, die an ihrem inneren Laufring von einem Ring 31 gehalten werden, der an der Unterseite der Plattform 27 mit Kopfschrau ben 32 befestigt ist und die an ihrem äusseren Laufring durch einen Flansch 33 gehalten werden, der an der Auskleidung 30 befestigt ist.
Die obere Seite der Wälz lager ist gegen das Eindringen von Spänen und Schmutz von einem Ring 34 geschützt, der an der Plattform 27 befestigt ist und der dicht über den Flansch 33 ragt. Da die Plattform 27 in dem Träger 26 von den Wälzlagern 28 und 29 gehalten wird, kann sich die Plattform 27 im Träger 26 frei drehen, wird jedoch gleichzeitig gegen eine Seitenbewegung gehalten. Die Achse, auf der sich der Schaufelrohling 12 dreht, ist feststehend, und die Achse, auf der sich die Plattform 27 frei dreht, ent spricht der ersterwähnten Achse. Die Plattform 27 wird von einer in der Mitte gelegenen Öffnung 35 durchge setzt, die den Schaufelrohling 12 lose aufnimmt.
Der Schaufelrohling 12 und die Öffnung 35 sind gegenseitig so bemessen, dass der Schaufelrohling 12 frei in die Öffnung 35 eingeführt und in der Öffnung 35 bewegt werden kann, ohne dass der Rohling die Seiten dieser Öffnung 35 berührt.
Die Plattform trägt eine Klemmvorrichtung, die den Schaufelrohling 12 von entgegengesetzten Seiten her einklemmt, um den Schaufelrohling beim maschinellen Bearbeiten gegen eine seitliche Durchbiegung zu sichern. Diese Vorrichtung weist zwei ähnliche, aber nicht iden tische Einheiten auf, von denen jede auf gegenüberlie genden Seiten des Schaufelrohlings 12 und der Öffnung 35 angeordnet ist. Die eine Einheit hat einen Druckkol ben 36, an welchem eine Gabel 37 angebracht ist, die mittels eines Zapfens 38 eine begrenzte Drehbewegung ausführen kann. Diese Gabel 37 trägt gehärtete Einsätze 39 und 40, die sich an die Rückseite oder die konvexe Seite des Schaufelrohlings 12 anlegen.
Da die Gabel 37 eine begrenzte Drehbewegung auf dem Druckkolben 36 ausführen kann, kann sich die Gabel den Schaufelprofil änderungen bei ihrer in Längsrichtung der Schaufel er folgenden Bewegung ,anpassen, denn die Schaufeln haben sehr verwickelte Profile, die einen Drall von Ende zu Ende enthalten. Die andere Klemmvorrichtung hat einen Druckkolben 41, an welchem eine Gabel 42 mit tels eines Zapfens 43 fest angebracht ist, so dass jede begrenzte Drehbewegung in bezug auf den Druckkolben 41 verhindert ist. Die Gabel 42 trägt ebenfalls zwei ge härtete Einsätze 44 und 45, die sich an die konkave Seite oder Hohlseite des Schaufelrohlings 12 anlegen.
Die gehärteten Einsätze 39 und 40 der Gabel 37 und auch die gehärteten Einsätze 44 und 45 der Gabel 42 legen sich an den Schaufelrohling an auf Abstand ste henden Stellen an, die sehr kleine Berührungsflächen haben. Infolge des Abstandes der Berührungsstellen der gehärteten Einsätze 39, 40, 44 und 45 kann die Klemmvorrichtung längs des Schaufelrohlings 12 nach unten bewegt werden, ohne dass eine Störung mit Vor sprüngen erfolgt, die an dem Schaufelrohling 12 vor- haniden sind und die beispielsweise aus Drahtverla- schungsvorsprüngen 46 bestehen,
die aus dem Schaufel rohling 12 ragen und Abweichungen von der normalen hydrodynamischen Form des der Schaufel bilden. Die Gabel 37 und 42 und die gehärteten Einsätze 39, 40, 44, 45 sind für das auszuarbeitende Schaufelprofil ent worfen oder berechnet. Die Gabeln 37 und 42 sind also Werkzeuge, die ausgewechselt werden, wenn abwei chende Schaufelprofile zu bearbeiten sind.
Die Druckkolben 36 und 41 werden durch im Auf bau gleiche Vorrichtungen getragen und betätigt. Es wird daher nur eine einzige dieser Vorrichtungen anhand der Fig. 3, 4 und 5 beschrieben. Der Druckkolben 36 ist gleitbar in einem Gehäuse 47 gelagert und wird ständig aus dem Gehäuse 47 heraus von einer Feder 48 gedrängt, die zwischen dem Druckkolben 36 und einer hinteren Deckscheibe 49 zusammengepresst ist. Es wird also ein Druck erzeugt, durch den der Druckkolben 36 nach aussen gedrückt wird, bis die Gabel 37 und ihre Einsätze 39 und 40 an der Rückseite des Schaufelroh- lngs .12 anliegen.
Eine Bewegung des Druckkolbens 36 aus dem Gehäuse 47 heraus ist zu allen Zeiten. möglich. Eine Bewegung des Druckkolbens 36 in das Gehäuse 47 hinein wird jedoch durch eine Sperrvorrichtung, die einen Klemmeinsatz enthält, verhindert. Der Druckkol ben 36 hat auf seiner einen Seite eine schrägverlaufende Nut 50, in die ein Zapfen 51 eingreift, der in dem Ge häuse 47 eine Gleitbewegung in einer Richtung, die quer zur Bewegungsrichtung des Druckkolbens 36 verläuft, ausführen kann. Das dem Druckkolben 36 entgegenge setzte Ende dieses Zapfens 51 liegt an einem Sperrkol- ben 52 in einer Nut 53 an, die eine abgeschrägte Fläche hat, die ähnlich der Schrägfläche der Nut 50 ist. Eine Feder 54 ist zwischen den Sperrkolben 52 und einer am Gehäuse 47 befestigten Deckscheibe 55 eingepresst.
Der Sperrkolben 52 wird daher aus dem Gehäuse 47 heraus in einer Richtung gedrängt, die entgegengesetzt der Richtung des Druckkolbens 36 ist. Hierdurch erfolgt eine feste Berührung des Zapfens 51 an jedem Ende der Nuten 50 und 53. Eine Bewegung des Druckkolbens 36 in das Gehäuse 47 hinein kann also erst dann erfolgen, wenn der Sperrkolben 52 gegen den Druck seiner Feder verschoben wird, um einen Zwischenraum für die Be wegung .auf dem Zapfen 51 zu schaffen. Der Druckkol- ben 41 wird in einem Gehäuse 56 in der gleichen Weise gehalten, wie der Druckkolben 36 in dem Gehäuse 47 gehalten wird.
In ähnlicher Weise ist ein Sperrkolben 57 im Gehäuse 56 vorhanden und arbeitet zusammen mit dem Druckkolben 41, damit sich der Druckkolben 41 aus dem Gehäuse 56 herausbewegen kann. Gleichzeitig wird jedoch ein Zurückziehen des Druckkolbens 41 ver hütet und wird erst dann möglich, wenn der Sperrkolben 57 in das Gehäuse 56 hineingeschoben wird. Beide Klemmgabeln 37 und 42 werden also in einer feststehen den Stellung in bezug auf die Gehäuse 47 und 56 so lange gehalten, bis die Sperrkolben 52 und 57 in das Gehäuse 47 bzw. das Gehäuse 56 hineingeschoben wor den sind. Nach diesem Einschieben können die Druck kolben 36 und 41 zurück in das gleiche Gehäuse ge schoben werden.
Da das Fräsen am Spitzenende des Schaufelrohlings 12, das den kleinsten Querschnitt hat, beginnt und längs des Schaufelrohlings allmählich zum Halter 11 fort schreitet, steigt der Druck auf die Druckkolben 36 und 41 infolge der Zunahme der Querschnittsgrösse des Schaufelrohlings 12. Dieser Druck würde bald über- mässig gross werden und würde daher den Widerstand gegen die Abwärtsbewegung des Unterschlittens 17 so lange erhöhen, bis schliesslich die Vorschubvorrichtung stehen bleibt.
Es sind daher Regelvorrichtungen vorge sehen, durch die die Sperrkolben 52 und 57 in das Ge häuse 47 bzw. 56 bewegt werden; um die Druckkolben 36 und 41 zu entsperren, damit sich die Druckkolben 36 und 41 in dieses Gehäuse hineinbewegen können. Diese Freigabe oder Entsperrungsvorrichtung wird von dem Träger 26 getragen und besteht aus zwei aus Kol ben und Zylindern zusammengesetzten Flüssigkeitsmo toren 58 und 59, die in diametral entgegengesetzt lie genden Stellen quer zur Öffnung, in der die Plattform 27 aufgenommen worden ist, angeordnet sind.
Aus den Motoren 58 und 59 ragt je ein Kolben 60 bzw. 61 nach aussen und zur Plattform 27 an einer oberhalb der Plattform liegenden Ebene, die der Höhenlage der Sperr kolben 52 und 57 oberhalb der Plattform 27 entspricht. Wie Fig. 2 zeigt, liegen auch die Sperrkolben 52 und 57 auf diametral entgegengesetzten Stellen auf der Platt form 27.
Wird die Plattform 27, die sich beim Fräsvor- gang mit dem Schaufelrohling 12 dreht, in Richtung- des Uhrzeigers gedreht, so dass sich der Sperrkolben 52 ge genüber dem Kolben 61 und in der gestrichelt darge stellten Stellung 52' befindet, dann können die- Motore 58 und 59 eingeschaltet werden und beide Sperrkolben 52 und 57 werden gleichzeitig in das Gehäuse ,A.7 bzw. 56 bewegt.
Zu dem Zeitpunkt, an dem der-Sperrkolben 52 sich in der Stellung 52' befindet, ist der Schaufelroh- ling 12 so gedreht worden, dass sein Hinterkantenab- Schnitt 62 am Fräser 20 anliegt. Die Fräsdrucke sind zu dieser Zeit niedrig und das-Durchbiegungsbestreben-fur die Schaufel ist gering.
Die lange Querschnittsabmessung des Schaufelrohlings 12 erstreckt sich von der Kante 62 weg und der Schaufelrohling 12 erscheint zu dieser Zeit am steifesten zu sein, so dass der Schaufelrohling in seinem ungestützten Zustand die höchste Starrheit hat. Die Motore 58 und 59 können dann kurzzeitig betätigt werden, um die Kolben; 60 und 61 vorzuschieben, so dass die Druckkolben 36 und 41 kurzzeitig entsperrt oder entriegelt werden. Jeder übermässig hohe Druck, der von einer Zunahme der Querschnittsgrösse her kommt, wird aufgehoben und die Druckkolben 36 und 41 werden in einer neuen Stellung im Gehäuse 47 bzw. 56 wieder eingestellt.
Das Arbeiten der Motore 58 und 59 wird beim Dre hen der Plattform 27 und des Schaufelrohlings 12 auto matisch geregelt. Auf dem Träger 26 ist ein Grenzschal ter 63 gelagert, dessen Schaltarm 64 sich zur Plattform 27 auf einer Ebene erstreckt, bei der keine Berührung oder Störung mit irgendeiner anderen Vorrichtung er folgt, mit Ausnahme zweier Knaggen 65 und 66. Die Knaggen 65 und 66 sind auf der Plattform 27 befestigt, ragen aus der Plattform 27 nach oben und nach aussen und legen sich bei der Drehung der Plattform 27 an den Schaltarm 64. Die Knagge 65 wird auf eine am Schalt arm 64 gelegene Stellung zur gleichen Zeit gedreht, wie der Sperrkolben 52 aus der dargestellten Stellung auf die Stellung 52' gedreht wird.
Dieser Zustand entspricht der Drehung der Hinterkante auf eine Stellung am Frä ser 20. Bei der Berührung der Knagge 65 mit dem Schaltarm 64 wird ein Stromstoss erzeugt, der über einen üblichen Regelstromkreis (nicht dargestellt) die Motore 58 und 59 mit Druckflüssigkeit versorgt, so dass die Sperrkolben 52 und 57 kurzzeitig gedrückt wer- (den. In ähnlicher Weise wird die Knagge 66 in Uhrzei- gerrichtung auf eine Stellung gedreht, in der schliesslich die Knagge in Berührung zeit (dem Schaltarm 64 kommt. Hierdurch wird ein; Stromstoss erzeugt, .der die Motoren 58 und 59 kurzzeitig einschaltet.
Gleichzeitig ist der Sperrkolben 52 gegenüber dem Kolben 60 eingestellt worden und der Sperrkolben 57 ist gegenüber dem Kol ben 61 eingestellt worden. Gleichzeitig ist auch der Schaufelrohling 12 auf eine Stellung gedreht worden, bei der eine nahe seiner Vorderkante 67 vorhandene Fläche in Berührung mit dem Fräser 20 gebracht ist. Die Fräsbedingungen sind zu dieser Zeit ähnlich den Fräsbedingungen, die vorhanden sind, wenn das Fräs- werkzeug an der nahe der Hinterkante 62 gelegenen Fläche anliegt, so dass die Fräsdrucke und die Dusch biegung des Schaufelrohlings 12 gering sind.
Die Sperr kolben 52 und 57 werden wieder in die Gehäuse 47 und 56 bewegt, um die Druckkolben 36 und 41 zu entsper- ren oder zu entriegeln, damit sich jeder Druckkolben 36 und 41 in sein zugehörendes Gehäuse hineinbewegen kann und der übermässig hohe Druck auf die Druckkol ben 36 und 41 aufgehoben wird. Die Kolben 60 und 61 und die Sperrkolben 52 und 57 liegen diametral oder in Richtung des Durchmessers einander gegenüber. Die Stromstösse aus dein Grenzschalter 63 treten bei jeder 180 -Drehung der Plattform 27 und des Schaufelroh lings 12 auf.
Aus der Form oder dem Profil der Schaufel ist zu sehen, dass der Winkelabstand der Vorderkante 67 bzw. der Hinterkante 62 nicht 180 beträgt. Der Drehbereich, über den der Schaufelrohling gedreht wer den muss, damit der Fräser den gesamten Vorderkan tenabschnitt 67 bzw.
den Hinterkantenabschnitt 62 bearbeitet, ist jethoch verhältnismässig gross und er möglicht einen, ziemlich breiten Bereich, in welchem der Grenzschalter geschaltet werden kann und in welchem die Fräsdrucke und die Ablenkung oder Durchbiegung des Schaufelrohlings 12 eine Kleinstgrösse oder eine verhältnismässig kleine Grösse haben. Für die meisten Bearbeitungen genügt daher der 180 -Abstand der Sperrkolben 52 und 57 und der Kolben 60 und 61.
Zu sätzliche Kolben 60 und 61 und Grenzschalter 63 kön nen eingebaut werden und die Knaggen 65 und 66 kön nen irgendeinen anderen Abstand als 180 haben, so dass die Sperrkolben 52 und 57 in die Gehäuse 47 bzw. 56 an den Zeiten geschoben werden, an denen die Mitte der Kanten 62 und 67 ,genau gegenüber dem Fräswerk- zeug 20 steht.
Zum ersten Einrichten ist die Maschine auch mit einer Einrichtung versehen, die eine von Hand erfol gende Freigabe der Druckkolben 36 und 41 ermöglicht, so dass die Druckkolben in die Gehäuse 47 und 56 zu rückbewegt werden können und ein neuer Schaufelroh- ling 12 leicht in die beschriebene, zum Verhindern einer Durchbiegung dienende Vorrichtung eingesetzt werden kann. Zu diesem Zweck sind die Einheiten der Klemm vorrichtung mit einem von Hand betätigbaren Nandgriff versehen. Da beide Einrichtungen in der gleichen Weise ausgeführt sind, wird nur eine einzige dieser Vorrich tungen beschrieben.
In dem Gehäuse 47 ist ein Zapfen 68 drehbar gelagert, an dem eine Kurbel 69 befestigt ist, die einen Handgriff 70 trägt. Der Handgriff 70 kann von der Kurbel 69 nach aussen gezogen werden, um einen Zapfen 71 aus einer Blindbohrung 72 herauszuheben, die sich in einer an der Seite des Gehäuses 47 befestigten Deckscheibe befindet. Sobald der Handgriff 70 nach aussen gezogen und der Zapfen 71 aus der Blindboh rung 72 herausgehoben worden ist, kann die Kurbel 69 gedreht werden. Hierdurch wird auch der Zapfen 68 ge dreht, an dem ein Formstück 74 in einer feststehenden Winkelstellung befestigt ist.
Das Formstück 74 kann sich an die auf den entgegengesetzten Seiten des Drehzapfens 68 vorhandenen Zapfen 75 und 76 anlegen. Der Zapfen 76 (Fig. 4) ist in dem Sperrkolben 52 befestigt und ragt aus dem Sperrkolben nach aussen über einen in dem Gehäuse 47 befindlichen Schlitz 77 in eine Stellung, in der der Zapfen 76 von dem Formstück 74 berührt wird. Der Zapfen 75 durchsetzt in gleicher Weise einen im Ge häuse 47 vorhandenen Schlitz 78 und ist im Druckkol ben 36 befestigt.
Wird der Zapfen 68 (Fig. 3) entgegen gesetzt der Uhrzeigerrichtung gedreht, dann legt sich das Formstück 74 an die Zapfen 75 und 76 und bewegt die Zapfen 75 und 76 in den Schlitzen 78 bzw. 77. Hier durch entsteht eine gleichzeitige Bewegung des Sperrkol bens 52 und des Druckkolbens 36 in das Gehäuse 47, so dass ;der entsprechende freie Raum zum Einsetzen eines Schaufelrolhlings 12 in die Vorrichtung geschaffen ist.
Die in dem Gehäuse 56 vorhandene Klemmvorrich tung ist mit einer Kurbel 79 und einem Handgriff 90 zum Zurückziehen des Druckkolbens 41 versehen, des sen Zurückziehen, wie bereits erwähnt, in genau der gleichen Weise erfolgt wie das Zurückziehen des Druck kolbens 36.