Spritzgussform für die Herstellung von aus Kunststoff bestehenden Verbindungskörpern sich kreuzender Stäbe
Die Erfindung betrifft eine Spritzgussform für die Herstellung von aus Kunststoff bestehenden Verbindungskörpern sich kreuzender Stäbe, insbesondere Armierungsstäbe mit profilierter Oberfläche für Stahlbetonbauteile, welche aus wenigstens zwei Formhälften besteht und einen inneren Hohlraum und in der Trennebene der Formhälften liegende Ausnehmungen für die Aufnahme der sich kreuzenden Stäbe aufweist, und welche mit einer z.B. ein- oder mehrteiligen, um den inneren Hohlraum herumliegend angeordneten Dichtung aus einem elastischen, wärmebeständigen Werkstoff ausgerüstet ist.
Spritzgussformen der vorbekannten Art haben den Nachteil, dass die Form bzw. der Innenraum der Form allseitig nach aussen gut abgedichtet sein muss. Dies bereitet insbesondere dann Schwierigkeiten, wenn die mittels der Kunststoff-Verbindungskörper miteinander zu verbindenden Armierungsstäbe an ihrer Oberfläche profiliert sind, um einen sicheren festen Verbund der Stäbe im Beton zu gewährleisten.
Wird der Kunststoff zur Bildung der Verbindungskörper nicht für jeden einzelnen dieser Verbindungskörper genau dosiert, bzw. ist die dosierte Menge nicht genau abgemessen, so entsteht im inneren Hohlraum der Form ein mehr oder weniger grosser Überdruck, der dann von der Dichtung aufgenommen werden muss. Die Dichtungen erfahren dabei ausserordentlich hohe Beanspruchungen. Überdies sind sie einem beträchtlichen Verschleiss unterworfen, was im wesentlichen durch die Oberfläche der miteinander zu verbindenden, sich kreuzenden Armierungsstäbe bedingt ist. Mitunter schliesst die Dichtung auch nicht so dicht an die profilierten Armierungsstäbe an, um zu verhindern, dass bei entsprechendem inneren Überdruck Kunststoff zwischen den Stäben und Dichtungen nach aussen austritt.
Die Folge sind dann unsauber ausgebildete Verbindungskörper mit Fransen an den Stellen, an denen die Dichtungen abdichten sollten.
Aufgabe der Erfindung war es, die vorhandenen Mängel der bekannten bzw. vorgeschlagenen Spritzgussformen für die Herstellung von aus Kunststoff bestehenden Verbindungskörpern sich kreuzender Stäbe zu vermeiden, um einwandfrei arbeitende Spritzgussformen zu schaffen, bei denen insbesondere die Lebensdauer der Dichtungen eine möglichst grosse ist.
Es wurde nun gefunden, dass sich alle bisher auftretenden Schwierigkeiten dadurch vermeiden lassen, wenn in wenigstens einer der beiden Formhälften eine Entlastungsbohrung angeordnet ist, die sich vom inneren Hohlraum aus nach aussen erstreckt. Durch eine derartige Entlastungsbohrung liessen sich, wie die Praxis zeigte, alle bisher auftretenden Probleme, wie Dichtung, Temperaturregelung, Druck usw. auf einmal erledigen.
In den Figuren 1 bis 4 der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung anhand einiger bevorzugter Ausfühmngsbeispiele dargestellt, die nachstehend im einzelnen näher beschrieben sind und welche weitere Vorteile der Erfindung erkennen lassen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf eine untere Formhälfte von unten mit einem Schnitt durch die in dieser angeordnete Entlastungsbohrung;
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Teil einer Formhälfte mit einer Entlastungsbohrung in einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Axialebene einer Formhälfte, in der die Entlastungsbohrung liegt, die mit einem Ventilkörper verschlossen ist;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teil einer Formhälfte im Bereich der Entlastungsbohrung mit regulierbarem Querschnitt.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, übergreift die Spritzgussform mit ihrer unteren Formhälfte 11, wie ebenso mit ihrer nicht erkennbaren oberen Formhälfte 12 die Kreuzungsstelle der Armierungsstäbe 14 bzw. 15. Beide Spritzgussformhälften 11 und 12 bilden einen inneren Hohlraum 16, der, wenn er mit Kunststoff ausgefüllt ist, einen Verbindungskörper formt, der die beiden Armierungsstäbe 14 und 15 miteinander verbindet.
Gemäss der Erfindung befindet sich nun vorteilhafterweise in der unteren Formhälfte 11 eine Entlastungsbohrung 51. Diese Entlastungsbohrung erweitert sich konisch vom inneren Hohlraum 16 nach aussen . Die innere Durchtrittsöffnung der Bohrung gegen den inneren Hohlraum 16 ist verhältnismässig klein, um beim Öffnen der Form und Herausnehmen des Verbindungskörpers einen guten und glatten Abriss des Kunststoffs zwischen dem Verbindungskörper und dem sich in der kegelförmigen Entlastungsbohrung 51 befindenden Kunststoffpfropfen zu erreichen.
Der Querschnitt und bzw. oder die Form des innen liegenden Teiles der Entlastungsbohrung 51 ist also derart, dass beim Öffnen der Form und beim Ausformen des durch die Form hergestellten Körpers ein Abriss des in die Entlastungsbohrung eingetretenen Kunststoffpfropfens von den mit der Form hergestellten Kunststoffkörpern erfolgt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist die Entlastungsbohrung 51' von innen nach aussen stufenförmig erweitert, d.h., dass die Entlastungsbohrung aus Teilstücken 53, 54, 55 und 56 besteht, von denen jedes Teilstück von innen nach aussen gegenüber dem vorhergehenden einen grösseren Durchmessers aufweist.
Diese Ausführungsform hat sich in der Praxis als ausserordentlich vorteilhaft erwiesen und bestens bewährt.
Eine dritte Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist aus Fig. 3 ersichtlich. Die in der unteren Formhälfte 11 befindliche Entlastungsbohrung 51", die vorzugsweise wieder stufenförmig ausgebildet ist, ist an ihrem äusseren Querschnitt 57 durch einen Ventilo. dgl. -körper 58 verschlossen, auf den in Richtung auf die Entlastungsbohrung 51" die Druckfeder 59 einwirkt, deren rückwärtiges Widerlager 60 am vorderen Ende einer Schraube 61 einstellbar ist.
Hierdurch kann der auf den in der Entlastungsbohrung befindlichen Kunststoffpfropfen einwirkende Druck reguliert werden, der dem inneren Überdruck in der Form entgegenwirkt. Hierzu dient die Stellschraube 61, durch die, die auf den Ventil- od. dgl. -körper 58 einwirkende Federspannung einstellbar ist.
Hinter dem äusseren Querschnitt 57 der Entlastungsbohrung 51" befindet sich in der Formhälfte eine Austrittsöffnung 62 für die Kunststoffmasse, die durch die Entlastungsbohrung 51" nach aussen gedrückt worden ist. Mittels der Einstellschraube 61 lässt sich die Kraft der Feder 59, die auf den Ventil- od.dgl. -körper 58 einwirkt, auf eine bestimmte gewünschte Grösse einstellen, so dass dieser dem Kunststoffpfropfen in der Entlastungsbohrung 51" einen bestimmten Widerstand entgegensetzt.
Es ist selbstverständlich auch möglich, den Querschnitt der Entlastungsbohrung 51" an bestimmter Stelle durch eine quer zur Längsachse angeordnete Regulierschraube 63, deren vorderes Ende 64 in die Entlastungsbohrung hineinragt, zu verändern, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist.
Der aus der Entlastungsbohrung austretende Kunststoff wird aufgefangen und kann, da er in der Regel aus thermoplastischem Werkstoff besteht, wieder verwendet werden. Um weniger Schwierigkeiten mit dem aus der Entlastungsbohrung austretenden Kunststoff zu haben, ist dieser vorteilhafterweise in der unteren Formhälfte der Spritzgussform angeordnet, da er dann leichter aufzufangen ist und beim Transport den zwischen den Formhälften und deren Öffnung hindurchbewegten Stäben nicht im Wege ist.