Kraftfahrzeug mit Einrichtungen zur Messung radioaktiver Strahlen
Der Zivilschutz muss bei der Planung und Vorbereitung von Schutzmassnahmen von der Möglichkeit ausgehen, dass im Kriegsfall ABC-Waffen, insbesondere nukleare Waffen eingesetzt werden.
Nach einer nuklearen Detonation muss - um Hilfsmassnahmen überhaupt einleiten zu können - zunächst eine radiologische Vermessung des betreffenden Gebietes und seiner unmittelbaren Umgebung vorgenommen werden. Vom Grad der Strahlungsintensität des betroffenen Gebietes hängt es ab, ob Hilfskräfte in das Gebiet einrücken und ob Schutzräume verlassen und Evakuierungsmassnahmen durchgeführt werden können.
Stark verseuchte Gebiete müssen sofort gekennzeichnet werden, um ein zufälliges Betreten zu verhindern.
Das schnellste Verfahren, den Umfang der radioaktiven Verstrahlung in einem grösseren Gebiet iRestzu- stellen, ist die Strahlenmessung während der Fahrt in einem geeigneten, möglichst geländegängigen und hochgebauten Kraftfahrzeug mittels Aussensonde. Es wird hierdurch die schnellstmögliche Vermessung des gefährlichen Gebiets erreicht, während dem Messpersonal durch Aufenthalt im geschlossenen Fahrzeug gleichzeitig der bestmögliche Schutz vor der Berührung mit radioaktivem Staub gegeben werden kann.
Bei der Benutzung einer stationären Aussenmesssonde zur radiologischen Strahlenmessung während der Fahrt ist anzustreben, dass die Messonde während des regulären Messvorgangs sich möglichst in einer bestimmten Entfernung vom Fahrzeug befindet. Damit wird bezweckt, dass das Messergebnis auch dann nicht wesentlich verfälscht wird, wenn Teile des Fahrzeugs während der Fahrt durch verseuchtes Gelände mit radioaktivem Staub kontaminiert wurden.
Um dieses zu erreichen, wurde bei einem Kraftfahrzeug mit Einrichtungen zur Messung radioaktiver Strahlen schon vorgeschlagen, eine ausserhalb der Fahrzeugverkleidung angeordnete Messonde verstellbar auszubilden. Bei einer derartigen Messonde ausserhalb der Fahrzeugverkleidung ist eine mechanische Beschädigung der Messonde; jedoch nicht völlig ausgeschlossen. Um dieses zu verhindern und dennoch das Einstellen der Messonde in einer vorbestimmbaren Entfernung vom Kraftfahrzeug zur Durchführung der Messungen zu ermöglichen, wird neuerungsgemäss die Messonde innerhalb der Fahrzeugverkleidung angel ordnet und durch eine Öffnung in der Fahrzeugverkleidung teleskopartig ausfahrbar ausgebildet. Das Ausfahren der Messonde kann dabei durch geeignete Mittel von Hand und/oder mittels selbsttätiger Stellvorrichtungen durchgeführt werden.
Zweckmässigerweise ist die Messonde in den Frontteilen des Kraftfahrzeuges angeordnet. Um in jedem Fall eine unverfälschte Messung zu gestatten, wird die Messonde in ausgezogenem Zustand in ihrer ganzen Länge zweckmässig mit wenigstens einer abnehmbaren Schutzhülle verkleidet. Die Schutzhülle kann dann nach einer Kontamination der ausgefahrenen Teleskopmessonde während des Einsatzes im Niederschlagsgebiet, die eine Messungenauigkeit zur Folge haben würde, abgestreift werden. Sind mehrere Schutzhüllen vorgesehen, so wird jeweils die obere abgestreift. Hiernach werden wieder unverfälschte Messergebnisse erreicht. Die Öffnung in der Fahrzeugverkleidung ist hermetisch abschliessbar, so dass, wenn sich die Messonde in Ruhestellung innerhalb der Fahrzeugverkleidung befindet, die Öffnung staub- und wasserdicht abgedeckt ist.
Anhand eines Ausführungsbeispiels sei die Neues rung näher erläutert:
Es zeigen
Fig. 1 den Vorderteil eines Kraftfahrzeugs mit ausgefahrener Messonde;
Fig. 2 einen Ausschnitt der Vorderansicht des Kraftfahrzeugs nach Fig. 1 mit eingefahrener Messsonde.
Wie die Fig. 1 zeigt, ist im Fahrerhaus 1 ein tragbares Strahlenmessgerät 2 in einer Haltevorrichtung 3 eingesetzt. Dieses Strahlenmessgerät 2 ist an die im Armaturenbrett des Fahrzeuges angeordnete Steckdose 4 angeschlossen, die ihrerseits über ein Kabel 5 mit der Messonde 6 in Verbindung steht.
Zur genaueren Messung der Radioaktivität nach einem radioaktiven Niederschlag wird die Messonde 6 aus der Fahrzeugverkleidung ausgefahren und in Messstellung gebracht, in welcher sich die Messonde 6 genau in der vorgeschriebenen Messhöhe von 1 m Bodenabstand befindet. Gleichzeitig befindet sich dann der Kopf 9 der Messonde, in welchem das Zählrohr untergebracht ist, soweit vom Fahrzeug entfernt, dass ein evtl. am Fahrzeug haftender radioaktiver Staub das Messergebnis nur noch unwesentlich beeinflussen kann. Im dargestellten Beispiel ist die Messonde 6 aus vier Teleskopgliedern zusammengesetzt. Ohne weiteres ist es möglich, eine grössere oder auch kleinere Anzahl solcher Glieder vorzusehen. Eine grössere Anzahl der Teleskopglieder hätte zur Folge, dass das innerhalb der Fahrzeugverkleidung angebrachte Aufnahmerohr 8 sehr kurz gehalten werden kann.
Die strichpunktierte Linie deutet eine Schutzhülle 10 an, mit welcher die Messonde 6 im ausgefahrenen Zustand verkleidet sein kann. Nach einer Kontaminierung der Schutzhülle 10 wird dieselbe von der Messonde 6 abgestreift.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, ist die Messonde 6 in Ruhestellung innerhalb der Fahrzeugverkleidung untergebracht.
Die in der Fahrzeugverkleinerung angebrachte Öffnung 7 wird bei Ruhestellung der Messonde 6 staubund spritzwasserdicht verschlossen. Auch in dieser Stellung der Messonde 6 kann das Vorhandensein von Radioaktivität über das Strahlenmessgerät 2 bereits festgestellt werden. Für genauere Messungen wird jedoch die Messonde 6 ausgefahren.
Motor vehicle with equipment for measuring radioactive radiation
When planning and preparing protective measures, civil defense must assume the possibility that NBC weapons, especially nuclear weapons, will be used in the event of war.
After a nuclear detonation, a radiological survey of the area in question and its immediate surroundings must first be carried out in order to be able to initiate any auxiliary measures. It depends on the level of radiation intensity in the affected area whether auxiliary workers can move into the area and whether shelters can be left and evacuation measures can be carried out.
Heavily contaminated areas must be marked immediately to prevent accidental entry.
The fastest method to determine the extent of the radioactive contamination in a larger area is to measure the radiation while driving in a suitable, possibly off-road and high-rise motor vehicle using an external probe. This enables the fastest possible measurement of the dangerous area, while the measuring staff can be given the best possible protection against contact with radioactive dust by staying in the closed vehicle.
When using a stationary external measuring probe for radiological radiation measurement while driving, the aim should be that the measuring probe is as close as possible to the vehicle during the regular measuring process. The purpose of this is to ensure that the measurement result is not significantly falsified even if parts of the vehicle were contaminated with radioactive dust while driving through contaminated terrain.
In order to achieve this, it has already been proposed in a motor vehicle with devices for measuring radioactive rays to make a measuring probe arranged outside the vehicle trim adjustable. With such a measuring probe outside the vehicle trim, mechanical damage to the measuring probe is possible; but not entirely excluded. In order to prevent this and still allow the measuring probe to be set at a predeterminable distance from the motor vehicle to carry out the measurements, according to the invention the measuring probe is arranged within the vehicle trim and designed to be telescopically extendable through an opening in the vehicle trim. The extension of the measuring probe can be carried out by suitable means by hand and / or by means of automatic adjusting devices.
The measuring probe is expediently arranged in the front parts of the motor vehicle. In order to allow an undistorted measurement in any case, the measuring probe is expediently covered in its entire length with at least one removable protective cover in the extended state. The protective cover can then be stripped off after contamination of the extended telescopic measuring probe during use in the precipitation area, which would result in measurement inaccuracies. If several protective covers are provided, the upper one is removed. After this, unadulterated measurement results are achieved again. The opening in the vehicle paneling can be hermetically sealed so that when the measuring probe is in the rest position inside the vehicle paneling, the opening is covered in a dust-tight and waterproof manner.
The innovation will be explained in more detail using an exemplary embodiment:
Show it
1 shows the front part of a motor vehicle with the measuring probe extended;
FIG. 2 shows a detail of the front view of the motor vehicle according to FIG. 1 with the measuring probe retracted.
As FIG. 1 shows, a portable radiation measuring device 2 is inserted in a holding device 3 in the driver's cab 1. This radiation measuring device 2 is connected to the socket 4 arranged in the dashboard of the vehicle, which in turn is connected to the measuring probe 6 via a cable 5.
For more precise measurement of the radioactivity after a radioactive precipitation, the measuring probe 6 is extended from the vehicle paneling and brought into the measuring position in which the measuring probe 6 is exactly at the prescribed measuring height of 1 m from the ground. At the same time, the head 9 of the measuring probe, in which the counter tube is accommodated, is located far enough away from the vehicle that any radioactive dust adhering to the vehicle can only insignificantly influence the measurement result. In the example shown, the measuring probe 6 is composed of four telescopic members. It is easily possible to provide a larger or smaller number of such links. A larger number of telescopic members would mean that the receiving tube 8 attached within the vehicle paneling can be kept very short.
The dash-dotted line indicates a protective cover 10 with which the measuring probe 6 can be covered in the extended state. After the protective cover 10 has been contaminated, it is stripped off the measuring probe 6.
As can be seen from FIG. 2, the measuring probe 6 is accommodated within the vehicle trim in the rest position.
When the measuring probe 6 is in the rest position, the opening 7 made in the vehicle miniaturization is closed in a dust-tight and splash-proof manner. Even in this position of the measuring probe 6, the presence of radioactivity can already be determined via the radiation measuring device 2. However, the measuring probe 6 is extended for more precise measurements.