Aufzugsteuerkabel mit biegsamem Mittelteil aus mehreren verkabelten elektrischen Leitern Die vorliegende Erfindung betrifft Aufzugskabel, insbesondere ein Aufzugskabel von neuartiger und ver besserter Konstruktion zum Festlegen der Biegesteifheit des Kabels.
Während der letzten 50 Jahre befassten sich die Konstrukteure von Aufzügen zur Hauptsache mit einer Kabine von mehr oder weniger quadratischer Konstruk tion und einer Bodenfläche von 1,8 m auf 1,8 m. Die Auf zugsgeschwindigkeit variierte im allgemeinen zwischen 15 und 150 m in der Minute. Um die Aufzugsoperation von der Kabine aus steuern zu können, sind gewöhnlich Steue rungen in der Kabine vorgesehen, die durch lange bieg same Kabel mit äusseren Steuerungen verbunden sind. Das eine Ende eines solchen Kabels ist im Aufzugs schacht, und das andere normalerweise am Kabinenboden in dessen Mittelteil fixiert. Das Kabel hängt somit in einer Schleife, deren einer Schenkel sich zwischen der Kabine und der Schachtwand oder einem nächsten benachbarten Schacht befindet.
Besonders wichtig ist nun, dass das Aufzugsteuerkabel in einer Schleife durchhängt, deren Schenkel wenigstens annähernd parallel zum Schacht sind. Ist dies nicht der Fall, so kann der äussere Schleifen schenkel in den Schacht hinein schwingen und gegen die Kabinenwand schlagen, wenn sich der Aufzug auf- oder abwärts bewegt; oder der äussere Schwenkel kann nach aussen gegen die Schachtwand oder in einen nächstlie genden Schacht schwingen, wo er die Kabine fassen kann.
Es ist somit ersichtlich, dass die Biegsamkeit oder der Grad der Biegesteifheit eines Aufzugkabels in engen Grenzen kontrolliert werden muss, da der Steifheitsgrad die Schleifenform des Kabels bestimmt. Ist das Kabel zu biegsam, so hängen die Schleifenschenkel V-förmig, und der Aussenschenkel wird sich an der Kabine scheuern, so dass das Kabel nach einiger Zeit unbrauchbar wird. Ist das Kabel aber zu starr, so kann sein Aussenschenkel gegen die Schachtwand oder in einem benachbarten Auf zugschacht schwingen, oder das Kabel kann sich verfan gen oder verwirren. Somit hat sowohl ein zu biegsames als auch ein zu starres Kabel eine unangemessen kurze Lebensdauer.
In den letzten Jahren wurden nun grössere Kabinen von grösserer Breite bevorzugt, die breitere Türen er möglichen, so dass die Fahrgäste schneller ein- und aus- steigen können. Ferner wurden auch höhere Fahrge schwindigkeiten bevorzugt; zum Beispiel bis zu 300 m pro Minute. Diese höheren Geschwindigkeiten werden ge wöhnlich für höhere Lichtschächte gewählt, so dass das Kontrollkabel entsprechend dicker und schwerer wird.
Bei solchen Installationen ist es besonders wichtig, dass das Kabel in der Mitte des Kabinenbodens befestigt wird und der Krümmungsabschnitt der Schleife in bezug auf die Schleifenbewegung seitlich in der allgemeinen Schleifen ebene wenigstens annähernd stationär bleibt, um so ein übermässiges Schaukeln der Kabine beim Auf- oder Ab steigen zu vermeiden. Weitere Entwicklungen richteten sich auf eine vollständige Automation des Aufzugbetrie bes.
Bei einer solchen Anlage ergibt sich natürlich eine beträchtliche Erhöhung der Anzahl der elektrischen Steuerkreise, von der die Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Präzision des Aufzugbetriebes abhängt. Demgemäss erfordern moderne Aufzüge oft bis zu 250 Stromkreise, gegenüber nur 50-60 in einem Aufzug für ein 20-stöckiges Gebäude. Diese grössere Zahl der elektrischen Strom kreise erfordert entweder die Verwendung von dickeren und damit schwereren Kabeln oder eine entsprechend grössere Zahl von Kabeln der gleichen Dicke.
Die Ver wendung einer grösseren Zahl von kleinen Kabeln er gibt eine grössere Anfälligkeit für eine Verwicklung der selben zufolge der ungleichmässigen Bewegung der Kabel, und bedeutet somit ein grösseres Risiko. Somit werden bessere dickere Kabel mit entsprechend mehr Leitern be vorzugt. Bis anhin bekannte Verfahren zum Festsetzen der Biegesteifheit von Aufzugskabeln sind jedoch nicht besonders für dickere Kabel geeignet, da sie zu unzuläs sig hohen Beanspruchungen der Leiter in den Kabeln und so zu einer bleibenden Verformung oder zu einem Bruch der Leiter führen können.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines Aufzugskabels von neuartiger und verbesserter Konstruktion zum Festlegen der Kabelbiegesteifheit; fer ner die Schaffung eines neuartigen und verbesserten Auf zugkabels der beschriebenen Bauart, das die normaler weise während des Biegens des Kabels in den Kabel leitern auftretenden Beanspruchungen vermindert, wo durch die Lebensdauer des Kabels verlängert und Be- triebsunterbrüche beträchtlich verringert werden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung bildet ein Aufzugs kabel von neuartiger und verbessertes Bauart, wodurch der Steifheitsgrad des Kabels durch Mittel festgelegt ist, die von den elektrischen Kabelleitern getrennt sind, und zwar auf solche Art und Weise, dass die gewünschte Schleifenfigur für jede besondere Aufzugskonstruktion erreicht wird. Weitere Ziele der Erfindung sind zum Teil offensichtlich, und zum Teil werden sie mit grösseren Einzelheiten in der nachfolgenden Spezialbeschreibung hervorgehoben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch veranschaulicht. Es zeigen: Fig. 1 im Aufriss eine Aufzugkabine und Schacht, zu sammen mit einer richtigen und einer falschen Schleifen bildung des Aufzugkabels; Fig. 2 ein Aufzugskabel nach der Erfindung, wobei die verschiedenen Kabelteile zwecks klarer Darstellung teilweise weggenommen sind; Fig. 3 ein Segment eines der Leiter des Kabels nach Fig. 2; und Fig. 4 dieses Leitersegment nach dem Biegen des Kabels.
Die Aufzuginstallatiion nach Fig. 1 weist eine in einem Schacht 14 aufgehängte Kabine 10 auf. Ein Steuerkabel 16 mit einer falschen Biegesteifheit ist strichpunktiert ge zeichnet. Das untere Ende dieses Kabels ist mit der Mitte des Kabinenbodens verbunden, während das obere Ende (nicht gezeigt) im Schacht fixiert ist. Dieses Kabel 16 weist nun eine übermässig grosse Biegsamkeit auf, so dass sein Krümmungsteil 18 zu eng ist, und der Aussen schenkel 20 des Kabels ist relativ zur Schachtachse ge neigt, so dass er sich beim Bewegen der Kabine an dieser scheuert. Ein Steuerkabel 22 mit richtigem Steifheitgrad ist vollausgezogen gezeichnet.
Dieses ist auf gleiche Weise installiert wie das Kabel 16, besitzt aber einen viel breite ren Krümmungsteil 24. Weiter hängt der Kabelaussen schenkel 26 mehr oder weniger parallel zur Schachtachse so dass er sich beim Bewegen der Kabine nicht an dieser scheuert. Im Gegenteil, das Kabel weist beim Auf- und Niedergang der Kabine eine ausgesprochene Schleifen figur auf, obschon sich natürlich die Länge des Krüm- mungsteils 24 ändert.
Gemäss Fig. 2 weist ein Aufzugkabel ein zentrales Festigkeits- oder Tragglied 30 auf, nebst einer Anzahl von Lagen 32, 34, 36 und 38 elektrischer, schraubenlinien- förmig um das Mittelglied 30 gewundener Leiter. Über die Aussenlage 38 elektrischer Leiter ist eine Baumwoll-Litze 40 gelegt, und über diese sind Lagen 42 von Tuch streifen gewickelt. Über diesen Tuchstreifen ist eine Hülle 44 geflochten, gewöhnlich mit Pech oder dgl. impräg niert, als sichtbarer Umschlag oder Umhüllung 46 des Kabels.
Bis anhin wurden schon verschiedene Herstellungs verfahren angewandt und vorgeschlagen zum Festlegen der richtigen Biegesteifheit eines Aufzugskabels vom all gemeinen Typ gemäss Fig. 2, um so bei dem in einem Aufzug installierten Kabel die gewünschte Schleifenaus- bildung zu erhalten. Zum grössten Teil betreffen diese Ausführungen und Vorschläge den Verlege- oder Wickel winkel der schraubenlinienförmig gewickelten elektrischen Leiter in den verschiedenen Lagen derselben, sowie mit der Festigkeit oder Straffheit, mit welcher die Kompo nenten der Kabelumhüllung, insbesondere die Tuchstrei fen 42 und die Hülle 44 aufgezogen bzw. angelegt werden.
Die Auswirkung einer Änderung des Einschlag- oder Wickelwinkels der Leiter auf die Biegesteifheit des Kabels ist nachfolgend in bezug auf die beiden Fig. 3 und 4 erläutert. Zuerst sei jedoch angeführt, dass für die Zwecke der vorliegenden Erfindung dieser Schlagwinkel definiert ist als der Winkel, den irgendeine spezielle Kabelkomponente mit einer zur Kabellängsachse nor malen Ebene einschliesst. In Fig. 3 ist schematisch eine Stirnansicht und Auslegung eines Teils eines der schrau benlinienförmig gewickelten Leiter gezeigt, der eine Länge aufweist entsprechend einer vollen Umdrehung des Leiters um die Kabelachse.
Im nichtdeformierten Zustand des Kabels weist dieser Leiterteil ein Paar von Abschnitten auf einander gegen überliegenden Seiten einer diametrisch zum Kabel ver laufenden Bezugslinie auf. Die Länge dieser beiden Leiterteilabschnitte ist L/2 wobei L die ganze Länge die ses Leiterteils ist.
Wenn aber das Kabel zu einer Schleife gebogen ist, die in einer Ebene senkrecht zur Zeichnungs ebene und normal zur Bezugslinie liegt, hat der untere Leiterabschnitt auf der Schleifenaussenseite gemäss Fig. 4 das Bestreben, sich um einen Betrag x zu verlängern, während der Leiterabschnitt auf der Schleifeninnenseite bestrebt ist, sich um einen entsprechenden Betrag zu ver kürzen. Diese Längenänderung der obern und untern Hälften des Leiterteils wird verursacht durch eine Ten denz des obern Teils, während des Biegens des Kabels auf dem Umfang der Kabelachse zu kriechen.
Dieses Kriechen des Leiterteils tritt beim Biegen eines Kabels mit schraubenlinienförmig gewickelten Leitern auf, und zwar zufolge des Bestrebens des Leiterabschnittes auf der untern Kabelhälfte, sich zu verlängern, da dieser Ab schnitt einer Zugbeanspruchung unterworfen ist, während der Leiterabschnitt auf der obern Kabelhälfte sich unter Druck befindet und das Bestreben hat, sich zu verkürzen.
Unter der Annahme, dass die Leiter nicht zu straff gewickelt bzw. gebunden sind, so dass sie sich wenigstens im beschränkten Umfang relativ zueinander und zur Kabelachse verschieben können, wird sich beim Biegen des Kabels in der beschriebenen Weise der Leiterteil auf der Schleifeninnenseite um den Betrag x um die Kabel achse und abwärts auf die Schleifenunterseite verschie ben. Es sollte hier hervorgehoben werden, dass sich der Betrag x auf den Längenzuwachs des Leiterteils auf der untern Kabelhälfte oder aussenseitigen Schleifenhälfte be zieht, der einzig der Umfangsbewegung des Leiters und nicht dessen Ausdehnung zufolge übermässiger Zugspan nung zuzuschreiben ist.
Der Zuwachs oder die Kriechstrecke x hängt vom Kabelkrümmungsgrad ab, sowie von der Länge L des Leiterteils in bezug auf den Durchmesser der Schrauben linie, nach der er gewickelt ist, und vom Ausmass der Bewegungsbeschränkung der Leiter. Dieser letztere Fak tor entspricht dem Schlagwinkel des Leiters und der Straffheit, mit der die Leiter verkabelt sind. Spezifischer ausgedrückt, ist das Inkrement x durch den Schlagwinkel und das Ausmass der zulässigen Relativbewegung zwi schen Leiter und Kabelachse bestimmt. In andern Wor ten: Je schärfer die Kabelbiegung, desto grösser die Ten denz für ein grösseres Inkrement x.
Je grösser jedoch der Schlagwinkel, desto kleiner das maximale Inkrement x. Daher ist bei einem grösseren Schlagwinkel ein kleine rer Biegebetrag zulässig, bevor die maximale Kriech strecke erreicht ist. Nachher kann die zusätzliche Bie <B>gung</B> eine übermässige Zugspannung in den Leitern und deren Bruch hervorrufen. Dies wird offensichtlich, wenn wir ein Kabel als aus einer Anzahl von Leiterschichten aufgebaut betrachten, wobei jeder Leiter parallel zur Kabelachse in solch radial abgesetzter Beziehung liegt, dass ein Schlagwinkel von 90 entsteht. Beim Biegen eines solchen Kabels tritt natürlich kein Verschieben der Leiter um die Kabelachse auf.
Somit ist ersichtlich, dass bei grossem Leiterschlagwinkel, d.h. gegen 90 , die Leiter in beträchtlichem Mass an die Steifheit des Kabels bei tragen, insofern als das Biegen des Kabels eine maximale Zug- und Druckspannung auf die Leiter ergibt. Eine sol che Konstruktion weist jedoch offensichtlich auch den grossen Nachteil auf, dass die Leiter unzulässig hohen Beanspruchungen ausgesetzt sind, so dass ihre Lebens dauer zufolge vorzeitiger Ermüdung und Bruch verkürzt wird.
Weiter ist ersichtlich, dass, wenn die verschiedenen Leiterlagen straff aufeinander und durch die äussern Kabelkomponenten gebunden werden, speziell durch die Streifen 42 und die Hülle 44, die Verschiebung der Leiter im Umfangssinn um die Kabelachse beim Biegen des Kabels gehindert wird. Dies beeinflusst die Biegesteifheit des Kabels. Sind jedoch die Streifen 42 und die Hülle 44 straff über die Leiter gewickelt oder geflochten, so wird die übermässige Reibung zwischen benachbarten Leitern in derselben Lage, wie auch zwischen benachbarten Lei tern in benachbarten Lagen, ein Durchmesser der Leiter isolation mit möglichem Kurzschluss zwischen Leitern hervorrufen.
Weiter kann, wenn die Streifen und die Hülle straff aufgelegt werden, eine Verschiebung der Leiter im Umfangssinn durch festes Binden beschränkt werden, so dass beim Biegen bzw. Durchgängen des Kabels die Lei ter einem übermässigen Druck oder Zug ausgesetzt sind. Wie im Falle eines geraden Leiters, kann dieser Zustand zu einem frühzeitigen Ermüdungsbruch führen. Ferner kann eine hohe Zugbeanspruchung des Leiters eine Deh nung des Leiterdrahtes ergeben, und dies wiederum eine Deformation desselben und eine unerwünschte Schleifen bildung.
Die gegenwärtige Standardpraxis bei der Konstruktion von Aufzugskabeln der vorliegenden Art besteht im Ver- kabeln der Leiter unter einem Schlagwinkel nahe an 80 und in einem sehr straffen Verflechten der Hülle um die Leiter, -so dass sich ein hartes kompaktes Gebilde ergibt, das radial einwärts nur ganz wenig nachgibt. Wie aus obigem erhellt, ergibt dies ein starres Kabel, dessen Leiter aber beim Durchbiegen des Kabels relativ leicht durch scheuern und unerwünscht hohen Beanspruchungen aus gesetzt ist.
Es ist vielleicht noch zuzufügen, aus einem später ersichtlichen Grund, dass die Normspezifikation von Aufzugsteuerkabeln heute dahin lautet, dass die Hülle 44 des Kabels unter einem Schlagwinkel kleiner als 45 geflochten wird.
Die Leiter der Lagen 32, 34, 36 und 38 sind Zweck- mässig relativ lose um das Mittelglied 30 unter einem vorbestimmten Schlagwinkel verkabelt, der für jegliches normale Durchbiegen des Kabels eine lebendige Zen trumswirkung ergibt. Die Leiterdecke, nämlich die Litze 40, die Tuchstreifen 42 und die Hülle 44 werden unter einer gegenüber der heutigen Praxis verhältnismässig niedrigen Spannung auf die Leiter aufgetragen, so dass die lebendige Zentrumswirkung nicht beeinträchtigt wird.
Der hier benützte Ausdruck lebendiges Zentrum de finiert einen Kabelmittelteil, bei dem beim normalen Biegen des Kabels die Leiter nicht behindert werden am umfangsmässigen Verschieben oder Kriechen um die Kabelachse, so dass also die Leiter keinen grösseren Teil der Kabelbiegesteifheit beitragen. Dies wird erreicht durch Verkabeln der Leiter unter solchen Schlagwinkeln, dass beim normalen Durchbiegen des Kabels die Leiter sich immer unter einem beträchtlichen Winkel zu einer Kabelquerschnittsebene befinden.
Ferner ist unter dieser Bezeichnung ein Gebilde miteingeschlossen, bei dem die Leiter durch die Kabelaussenhülle nicht so straff gebun den sind, und dass diese Umfangsverschiebung der Leiter beim normalen Durchbiegen nicht in einem ungünstigen Ausmass behindert ist. Somit befinden sich beim Durch biegen des Kabels mit einem lebendigen Zentrum die Leiter nie unter einem maximalen Zug oder Druck. Fer ner ist ein lebendiges Zentrum im Vergleich zu jetzigen Aufzugskabelzentren weich und leicht nachgiebig oder verformbar radial einwärts von der Kabelachse.
Bei einem bevorzugten Beispiel des hier zu beschrei benden Kabels beträgt der Schlagwinkel der Leiter in den verschiedenen Lagen ca. 65-68 . Obzwar auch kleinere Schlagwinkel verwendet werden können, ergäben diese doch kürzere Schläge und somit einen Zuwachs in der Leiterlänge per Längeneinheit des Kabels, und somit auch erhöhte Kabelkosten. Der oben angeführte Schlag winkel von 65-68 wurde als der praktisch kleinste, mit der Wirtschaftlichkeit und Leistung übereinstimmende Win kel gewählt.
Mit Vorteil wird die Baumwollitze 40 über die äus- sere Lage 38 der Leiter mit einer Spannung aufgebracht, die beträchtlich kleiner ist als die bis jetzt benützte, und mit einem Schlagwinkel von mehr als 45 . Beim dar gestellten Beispiel besteht der Hauptzweck der Innen- Litze 40 in der Schaffung eines weichen Kissens zwischen der Aussenlage 38 der Leiter und den nachfolgenden äus- sern Kabeldecklagen. Insofern als der Schlagwinkel der Litze 40 grösser als 45 ist, trägt diese einige Steifheit an. das Kabel bei.
Die Litze 40 ist jedoch ziemlich lose ge flochten, so dass beim Durchbiegen des Kabels zwischen den Strängen oder Adern 38 eine beträchtliche Relativ verschiebung möglich ist, insbesondere zwischen den in entgegengesetzten Richtungen geneigten Adern. Ferner ist die innere Litze auch trocken, d.h. nicht imprägniert oder sonstwie mit einem Material behandelt, das dahin wirken könnte, die Relativverschiebung der Litzenstränge zu behindern. Daher trägt die Litze 40 zufolge ihres gros sen Schlagwinkels keinen grösseren Teil an die Kabel steifheit bei.
Beim gezeigten Beispiel wird der Streifen 42 in zwei Lagen aufgebracht, und zwar unter einer Spannung, die etwas grösser ist als die beim Aufbringen der Litze 40 benützte Spannung. Der Streifen 40 wird jedoch nicht unter einer solchen Spannung aufgetragen, dass die Innen leiter zusammengedrückt und einen harten Kern liefern würden, wie er bei bis anhin bekannten Kabeln auftritt. Der Streifen 40 wird im Gegenteil mit einer genügend niedrigen Spannung aufgebracht, um das lebendige Zen trum des Kabels nach dieser Erfindung zu bewahren.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, weist der Streifen 42 eine Lage 50 von biegsamen, nichtmetallischen, zu einem quadratischen Gewebe gewobenen Fäden auf, in welchem die Kettfäden parallel zur Längsmittellinie des Streifens, und die Schussfäden quer dazu verlaufen. Beim gezeigten Bei spiel befindet sich die quadratisch gewobene Streifeninnen- lage in Berührung mit der Litze 40 und ist aus Baum wolle hergestellt, so dass sie einer Relativverschiebung zwischen den Strängen der Litze 40 einen verhältnismässig niedrigen Widerstand entgegensetzt. Der Streifen 42 ist durch eine Schicht 52 von gummielastischem Material hin terlegt, das hier Gummi ist.
Diese Gummiunterlage 52 ist mit der quadratisch gewobenen Innenlage 50 des Streifens 42 verbunden und widersteht einer Relativver schiebung zwischen den Fäden der Innenlage, insbeson dere zwischen den Schuss- und Kettfäden.
Der Streifen 42 ist mit einem Schlagwinkel von mehr als 45 über die Litze 40 gewickelt. Auf diese Weise verlaufen die Kettfäden der quadratisch gewobenen Strei- feninnenlage 50 unter einem Schlagwinkel von mehr als 45 , und die Schussfäden unter dem entsprechenden Er gänzungswinkel. Bei einem Streifenschlagwinkel von mehr als 45 tendiert der entsprechende Schlagwinkel der Streifenkettfäden zu einer Erhöhung der Kabelsteifheit.
Ferner widersteht die Streifengummiunterlage der Ten denz der Kettfäden zu einer Verschiebung im Umfangs sinn um die Kabelachse. Demzufolge bewirkt der Streifen eine Erhöhung der Kabelbiegestreifheit, nicht durch ihr straffes Aufwickeln auf die Leiter zwecks Klemmens der selben, sondern eher durch den Schlagwinkel der Kett- fäden und den Widerstand gegen das umfangsmässige Verschieben derselben während des Durchbiegens des Kabels.
Der Streifenschlagwinkel ist vorzugsweise unge fähr der gleiche wie derjenige der Innenlitze 40. Die Schussfäden des Streifens laufen natürlich unter einem Schlagwinkel von weniger als 45 . Die Hinterlage des Streifens arbeitet jedoch auch dahin, das umfangsmässige Verschieben der Schussfäden zu verhindern. Somit haben die Schussfäden weiter das Bestreben, die Kabelsteifheit zu erhöhen. Die Streifenlagen dienen auch, wie üblich dazu, die Innenlitze 40 vor dem Scheuern durch den Mantel 44 zu bewahren.
Der Mantel 44 besteht aus einer Anzahl von über den Streifen 42 geflochtenen Strängen 54. Jeder Strang weist eine Anzahl von biegsamen, nichtmetallischen, parallelen Fäden auf, die längs der Stränge ver laufen. Der Mantel 44 ist über den Streifen unter einer Spannung geflochten, die etwas grösser ist als die beim Wickeln des Streifens auf der Innenlitze 40 benützte Span nung.
Hier ist jedoch die an die Stränge 54 beim Flechten der Hülle 44 gelegte Spannung wiederum nicht aus reichend, um die Innenleiter zusammenzudrücken, was die mit einem Kabel nach der Erfindung erzielte lebendige Zentrumswirkung ungünstig beeinflusst. Der Mantel 44 trägt am meisten bei für die Steifheit des Kabels, und zwar auf eine Art und Weise, die kein zusammenge drücktes hartes Zentrum ergibt wie in bis anhin bekann ten Kabeln. Spezifisch sind die Litzen des Mantels 44 unter einem Schlagwinkel von mehr als 45 geflochten,
so dass beim normalen Biegen des Kabels die Mantel stränge auf der Schleifenunterseite eine verringerte Ten denz zum Kriechen um die Kabelachse aufweisen. Der Schlagwinkel oder Schritt der Stränge 54 ist vorzugs weise ungefähr gleich demjenigen der Innenlitze 40. Fer ner ist der Mantel mit einem gummielastischen Material imprägniert, z.B. Asphalt, Gummi oder Plastik, was weiter dazu beiträgt, eine Relativverschiebung zwischen aneinanderliegenden Strängen oder Litzen, insbesondere solchen, die in entgegengesetzten Richtungen geneigt übereinander liegen, zu verhindern.
Das gummielasti sche, die Stränge 54 berührende Material und diese Stränge bildende Fäden tragen weiter dazu bei, ein Ver schieben der Stränge im Umfangssinn zu verhindern, die Spannung in den Strängen beim Biegen des Kabels, und somit auch die Biegesteifheit des Kabels weiter zu er höhen.
Aus obiger Beschreibung erhellt, dass mit vorliegen der Erfindung ein neuartiges und verbessertes Aufzugs kabel mit einem lebendigen Mittelteil geschaffen worden ist, indem die Kabelleiter beim Biegen des Kabels relativ frei im Umfangssinn um die Kabelachse beweglich sind, wodurch die Gefahr eines Durchscheuerns zwischen den Leitern, sowie die Zug- und Druckbeanspruchungen während des Durchbiegens des Kabels beträchtlich herab- gesetzt werden, und die Lebensdauer der Leiter beträcht lich erhöht wird. Im Gegensatz zu bis anhin bekannten Verfahren, wird die für das Kabel gewünschte Biegesteif heit durch Mittel erhalten, die von den Leitern getrennt sind.
Die dem Kabel erteilte Steifheit ist das Ergebnis der Konstruktion und Anordnung der Innenlitze 40, des Streifens 42 und des Mantels 44, und nicht des straffen Wickelns dieser Elemente um die Leiter, wie dies bis anhin praktiziert wurde. Durch die richtige Wahl des Schlag- oder Schrittwinkels der Mantelstränge 54 kann die Kabelsteifheit variiert werden, um die für ein Kabel beliebiger Dicke gewünschte Schleifenform zu erhalten. Die durch den Kabelmantel erreichte Steifheit steht in direkter Beziehung mit dem Schrittwinkel der Stränge 54, der - wie oben angeführt - grösser ist als 45 , wie derum im Gegensatz zu bekannten Vorgehen und Aus führungen.
Obschon diese Erfindung in bezug auf das spezifische, in der Zeichnung dargestellte Beispiel beschrieben wor den ist, ist es doch ohne weiteres verständlich, dass die Erfindung nicht auf dieses Beispiel eines Aufzugkabels beschränkt ist.
Wie es für den Fachmann offensichtlich ist, beruht die Erfindung im Festlegen der Steifheit eines Aufzugkabels mittelsbiegsamer, nichtmetallischer, von den Leitern getrennter Versteifungsglieder, wie z.B. die Litzen des Mantels oder Fäden der innern Baumwolllitze und Streifen, die einen Schrittwinkel von mehr als 45 aufweisen und mit einem gummielastischen Material in Berührung sind, das dahin wirkt, eine Bewegung der Versteifungsglieder im Umfangssinn zu verhindern.
Es könnten somit Aufzugskabel in Vorschlag gebracht werden, deren Aufbau vom gezeigten Beispiel abweicht, ohne dass der Erfindungsgedanke verlassen würde. Wäh rend z.B. Kabelmantel als ein imprägniertes, geflochtenes Gebilde dargestellt worden ist, könnte er auch in der Form eines Gummi- oder Plastikrohres vorliegen, in wel chem eine Anzahl von nichtmetallischen Versteifungs gliedern oder Fäden mit einem Schrittwinkel von mehr als 45 eingebettet ist.
Ein solches Gebilde würde die Erfordernisse der Erfindung in bezug auf den Schrittwin kel und die Berührung der Versteifungsglieder mit einem gummielastischen Material befriedigen, um so dahin zu wirken, ein Verschieben der Versteifungsglieder um die Kabelachse während des Biegens des Kabels zu verhin dern.