Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Produkten, bei denen wenigstens eine Oberfläche mit Vorsprüngen versehen ist
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine VorrichtungzurHerstellungvonProdukten,beide- nen wenigstens eine Oberfläche mit Vorsprimgen versehen ist. Das Verfahren ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass ein viskoses Material auf, die Oberfläche einer Schablone aufgebracht wird, die eine Anzahl von Offnungen hat, durch welche das viskose Material hindurchgeführt wird, und von der Grundschicht des viskosen Materials aus unterhalb der Schablonenunterseite Vorsprünge bildet, die in der so geformten Gestalt erstarren. Diese hergestellten Produkte können Platten oder elastisch biegsame Kunststoff-Folien sein, die man in beliebigen Längen herstellen kann.
Beim Herstellen der Produkte kann das viskose Material durch die Öffnunigen der. Schablone entweder mittels seines Eigengewichts oder mit Hilfe angewandten Drucks oder durch Vakuum in einem ge schlossenen System laufen.
Das für diesen Zweck verwendbare Material kami eine Paste, z. B. Plastisol, d. h. ein pulverförmigpr thermoplastischer Stoff sein, dem ein Weichmacher und eventuell auch ein oder mehrere Stabilisatoren, Benetzungsmittel, Verdünnungsmittel, Farbstoffe, Füllstoffe und Verdünnungsmittel zugesetzt wurden.
Versuche sind mit einer Polyvinylchloridharzpaste durchgeführt worden. Ein Produkt, aus einer Ther- moplastpaste bereitet, wird in der Hitze gelatiert.
Es können auch vislkose Kompositionen auf der Grundlage von Polyester, Epoxyden, Cellulosehar zen und Kautschuk verwendet werden. Die Erstar- rung kann auch durch Verdunsten eines s Verdünnungs-oder Lösungsmittels oder mit Hilfe eines latenten Härters, der in Hitze wirksam gemacht wird, erzielt werden.
Zweckmässig wird z. B. eine Paste auf eine Scha blone, vorzmgswEise aus Metall mit ausbestanzten Öffnungen der gewünschten Form, die nach bestimmtem Muster geordnet sind, oder auf ein Netz aus Metall oder mander, Material mit gewünschter Maschengrösse aufgeschichtet. Die Offn, in der Schablone können verschiedenartige Ausformungen haben, z. B. können sie rund, sternförmig, länglich usw. sein. Fäden oder Streifen, in Längsrichtung angeordnet, können auch als Schablone dienen, und man erhält Produkte m'it längslaufenden Riefen. Die Netzmaschen können rechteckig, rhombisch, hexagonal sein oder eine andere Form haben.
Die rheologischen Fliesseigenschaften der Paste, wie beispielsweise die Viskosität (Zähigkeit und Oberflächenspannung) können so angepasst sein, dass das Material im gewünsch- ten Grad durch Offnungen laufen oder durch sie gepresst werden kann.
Die Schablone oder das Netz kann ein endloses Band sein, welches unterhalb einer Beschickungsvor richtung (Dosiervorriehtung) für Paste kontinuierlich gefördert wind. Im zweckmässiger Entfernung von der Dosiervorrichtung oberhalb und/oder unterhalb des Bandes können Heizkörper für die Gelatimerung (Erstarrung) des geformten Produkts angebracht sein.
MankanndieSchablonevordemBeschichten mit Paste vorwärmen. Es ist möglich, die Schablone selbst mit Hilfe elektrischer Widerstandserwärmung zu er hitzen. Nach dom Abkühlen kann n das Produkt von der Schablone abgezogen und aufgerollt oder in passende Stücke geteilt werden. Die Schablone oder das Netz kann auch Mi dem Produkt zurückgelassen wer- dan, wodurch das Produkt verstärkt wird. Eine be- sondere Verstärkung z. B. aus Gewebe kann auf der Hinterseite vorgesehen sein.
In der Zeichnung sind zwei AusfühEungsformen der Vorrichtung zur kontinuierlichen Durchführung der Methode nach der Erfindung dargestellt. Fig. l zeigt die Vorrichtung mit einem endlosen Band l in
Gestalt einer Schablone oder eines Netzes mit geeig- neter Maschengrösse, welches zwischen zwei Hauptrollen 2-3 gespannt ist. Am Ende der horizontalem Ebene des Bandes ist ein Pastebeschicker 4 mit einem stellbar angeordneten Streichmesser 5 oder einer Rolle für gleichmässige Verteilung der Paste über die ganze Breite des Bandes l vorgesehen. Ferner sind Heizvorrichtungen 6 und 7, Vie z. B. elektrische Strahler, unterhalb und oberhalb des Bandes angeordnet.
In der NähNe der Beschickungsvorrichtung 4 kann eine Heizvorriohtung 8 für das Band angebracht sein.
Das gelatinierte bzw. erstarrte Produkt wind auf eine Rolle 9 aufgerollt. Neben der Rolle 9 ist eine Ab streifrolle 10 und eine Kühlfläche 11. Es kann auch ein Bad 12 für die Trennmittel vorhanden sein. Während des Arbeitsganges läuft die Paste durch die Off nungen und bildet so tropfenähnliche Vorsprünge, welche, nachdem das Band die Heizvorrichtungen 6 , und 7 passiert hat,, glelatinieren, und das Material behält die so, geformte Gestalt. Nach dem Abkühlen wird das Material von dem Band 1 abgezogen und auf die Rolle 9 aufgerollt.
Man erzielt bessere Bil- dung der Vorsprünge und eine bessere Wärmeüber- tragung während der Gelatinierung, wenn das B. and l vor idem Beschichten mit Paste mittels der Heizvorrichtung 8 vorgewärmt wird.
Eine geeignete Komposition der Paste für unsere Methode ist wie folgt :
100 Teile Polyvinylchloridharz,
55 Toile Weichmacher, z. B. Dioctylphthalat,
3 Teile Stabilisator.
Die Komposition kann ausserdem auch z. B.
FarbstoffeundFüllmittel,wieKreide, Asbest und Fasern, enthalten, welche dam Produkt unterschiedliche physikalische Egenschaften und Aussehen verleihen.
Die Produkte können in hellen Pastelltönen, marmo- riert oder transparent hergestellt werden. Sie können ganz glänzig oder mehr oder weniger glanzlos sein durch Behandlung mit einer Fliissigkeit, z. B. Zyklohe xanon. Wenn die Schablone währanfd der Beschich- tung zu der horizontalen Ebene geneigt ist, nehmen die Vorsprünge aufgrund der Schwerkraft eine ge- neigte Richtung zu der Grundschicht an, wodurch das Produkt eine besondere Gestalt und Charakter bekommt.
Die Hinterseite des Produkts kann auch mittels einer besonderen profilierten Walze profiliert werden oder dadurch, dass das stellbare Streichmesser 5 eine profilierte Kante hat oder in mehrere Streichsektionen eingeteilt ist, die während der Beschickung der Paste verschieden schräg gestellt sein können. Das Streichmesser kann, auch pulsierend sein, wenn man ein querlaufendes Muster auf der Hinterseiteerbaltenwill.Die geformten Vorsprünge können durch Druckeinwirkung bei Wärme mit einer besonderen Walze oder dergleichen platt gedrückt werden ader vin ihner Gestalt verändert wenden.
Da- durch, dass die Vorsprünge durch Wänrne im Freien (gelatinieren, erhält das Produkt einen besonderen Glanz, der dem Glanz, welchen man beim Giessen in Formen erzielt, weit überlegen ist. Bei Anwendung eines Netzes als Schablone kann die Mascbengrösse 2-30 mm betragen und eine Tropfenlänge von mehr als 20 mm erzielt werden. Die Schablone ist also kein Formwerkzeug, in welches die Paste in seine Hohlräume fliesst und dort erstarrt, sondern nach der Er- findung läuft die Paste durch die Offnungen der Schablone oder des Netzes und bildet durch Ober flächenspannung die Gestalt im Freiien.
Die Fig. 2 zeigt eine Modifikation der Vorrich- tung, imrit welcher ein Produkt, dessen Hinterseite mit Gewebe belegt ist, hergestellt werden kann. Die Vor nichtung nach Fig. 1 ist mit einer Rolle 13 für die Zuführung des Gewebes und mit zwei Umleitungs- rollen 14-15 ergänzt, welche das Gewebe wenden und zwischen dem Gewebe und der auf der Schablone beschichteten Paste finnigen Kontakt schaffen. Eine Bescbichtungsvorr'ichtung 16 für das Ausbreiten der Paste auf das Gewebe vor dem Kontakt mit dem Produkt auf der Schablone verbessert die Haftfähigkeit.
Um eine, glatte obere Fläche des Produktes zu erhalten, kann ein endloses Glanzblech dn entsprechender Weis angeordnet werden, welches eventuell erst mitderPastebestrichenwird,bevores.gegendas Ma . terial gedrückt wird, das. auf dem endlosan Band be- schickt wind. Die Beschickungsvorrichtung bann auch weggelassen werden, und die Beschickung auf das Band l kann. allein mit der Beschickungsvorrichtung 16 vorgenommen werden. Die Figur zeigt ferner eine Abschirmungsbahn 17, welche mittels zweier Rollen 18 und 19 tgefördert wird.
Die Abschirmungsbahn kann die Wärmequellen ganz oder teilweise decken, wodurch die Gelatinierungsgeschwindigkeit des be schickten Materials in verschiedenen Abschnitten variiert werden kann und somit auch die Tropfenlänge , um dem Produkt das gewünschte Aussehen zu verleihen.
Man kann auch den Gelatinierungsfgrad auf verschiedenen Teilen des Produkbs variieren, dadurch, dass die Wärmequellen unterschiedliche Kapazität in den verschiedenen Abschnitten der Bahn haben oder dass sie in mehrere Heizkörper seitwärts aufgeteilt sind oder in verschiedenen Abständen von der Bahn angeordnet sind. Die Wärmequellen können auch periodisch angeschlossen sein.
Die beschriebene Vorrichtung m'it dem über zwei Rollen 2 und 3 geförderben Band l kann durch ein Netz oder eine perforierte Fläche, die über eine Trommel gespannt ist und vor einem Teil der Peripherie der Trommel einen Heizkörper für die Gela tiniepung angebracht hat, ersetzt wenden.
Produkte, die auf diese Weise hergestellt worden sind, können für verschiedene Zwecke verwendet werden, was von der Dicke, Starrheit, Tropfenlänge, Muster, Farbe und Beständigmachung der Grund schiebt abhängt, beispielsweise. als Bekleidungsmaterial für Wände und Decken, für gleitfreie Fussböden und Treppen, Teppiche und Belag verschiedener Art und als Isolienungsmaterial für z. B. Wärme und für Schalldämpfung sowie für Dekorationszwecke. Wenn man die Produkte in Form durchsichtiger Platten herstellt, können sie als Zwischenwände in Korridoren oder dergleichen verwendet werden.
Wenn die Vorsprünge die zweckmässige Länge und Dichte haben, können sie als künstliche Rasen und Unterlagen für künstliche Skisprungschanze oder als Unterlage fiir die Zurückhaltung des. Schnees auf künstlichen Skisprungschanzen Verwendung dindon.
PATENTANSPRUCHI
Verfahren zur Herstellung von Produkten, bei denen wenigstens eine Oberfläche mit Vorsprüngen versehen ist, dadurch gakennzeichnet, daf3 ein visko- ses Material auf die Oberfläche einer Schablone aufgebracht wird, die eine Anzahl von Öffnungen hat, durch welche das viskose Matenial hindurchgeführt wird, und von der Grundschicht des viskosen Mate rials. aus unterhalb. der Schablonenunterseite Vorsprünge bildet, die in der so geformten Gestalt erstar ren.