Verfahren zum Abdichten von Flachziegeldächern und Unterzug zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abdichten von Flachziegeldächern und auf einen Unterzug zur Durchführung des Verfahrens.
Bei Flachziegeldächern ist es allgemein üblich, den Unterzug aus Holzschindeln herzustellen. Bei solchen Dächern ist der Zwischenraum zwischen den Ziegeln jedoch meist kleiner als 2 mm und die Ziegel berühren sich an vielen Stellen. Das Wasser kann daher nur sehr schlecht abfliessen und es entstehen Stauungen. Durch diese Stauungen werden die Schin- deln zumindest im Bereich der Stossfugen durchnässt. Auch breitet sich das Wasser unkontrollierbar aus und kann zwischen den Schindeln durchtreten. Es können sich somit Wassertropfen an der Schindelun terseite bilden, welche herabfallen und Schädigungen im Inneren des Hauses hervorrufen.
Besonders kri tisch ist daher eine längere Regenzeit und die Schneeschmelze. Bei der Schneeschmelze rutscht der Schnee meist in den unteren Bereich des Daches ab und bleibt dort meist längere Zeit liegen. Hierbei ent stehen meist besonders starke Wasserstauungen. Sol chen Strapazen sind Holzschindeln im allgemeinen nur wenige Jahre gewachsen, so dass sie immer wie der ausgewechselt werden müssen. Solche Reparatu ren sind im allgemeinen sehr kostspielig.
Um diesem Übelstand zu begegnen, wurden daher schon Doppelflachziegeldächer und verschiedene Typen von Doppelfalzziegeldächern hergestellt. Diese Dächer sind jedoch sehr teuer. Bei Flachziegeldä chern wurden auch schon die Anwendung von Blei schindeln vorgeschlagen. Auch diese sind sehr teuer und es ergeben sich auch hier Schwierigkeiten durch den Rückstau des Wassers.
Ziel der Erfindung ist es nun, ein Verfahren zum Abdichten von Flachziegeldächern zu schaffen, wel- ches diese Übelstände vermeidet und bei verringerten Kosten einen Eintritt des Wassers in die Gebäude verhindert. Gemäss der Erfindung wird das dadurch erreicht, dass das zwischen den benachbarten Ziegeln durchtretende Wasser unterhalb der Stossfugen der Ziegel gesammelt und kontrolliert an die Aussenseite des Daches abgeführt wird. Dadurch wird in einfa cher Weise jede Schädigung durch das Wasser ver hindert.
Zur Durchführung des Verfahrens wird gemäss der Erfindung ein Unterzug vorgeschlagen, der sich zumindest unterhalb der Stossfugen der Ziegel er streckend ausgebildet ist und zumindest einen ent sprechend der Stossfugen verlaufenden Kanal auf weist.
Vorzugsweise ist der Kanal aus einer ebenen Platte, welche die Länge von zumindest einer Stoss- fuge zweier benachbarter Ziegel und zwei in Abstand voneinander angeordneter, längs verlaufende Begren zungsrippen aufweist, gebildet. Ein solcher Unterzug kann in äusserst einfacher Weise hergestellt werden. Die Höhe der Begrenzungsrippen kann in gewünsch ter Weise gewählt werden, um eine maximale Was sermenge ohne Schwierigkeiten ableiten zu können. Erfahrungsgemäss dürfte hierbei eine Höhe von etwa 4 mm genügen.
Besondere Vorteile ergeben sich bei einer Aus führungsform, bei welcher der Kanal aus einer ebe nen Platte, welche die Länge von zumindest einer Stossfuge zweier benachbarter Ziegel hat und zwei in Abstand voneinander angeordnete Reihen von in Wasserabflussrichtung schräggestellten, in Distanz voneinander angeordneten Rippen aufweist, gebildet ist, wobei die einander zugewandten, inneren Enden der Rippen die Breite des Kanals definieren. Durch diese Rippen wird das Wasser immer zum Kanal zu geleitet und strömt in diesem ab.
Da die Rippen einen beidseitig offenen Seitenkanal bilden, kann immer genügend Luft nachströmen, so dass ein ruhiger Ab lauf des Wassers im Kanal gewährleistet ist, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Wasser in unge wünschter Weise den Kanal verlässt.
Von Vorteil ist hierbei, wenn die einzelnen Teile des Unterzugs nur Ziegellänge aufweisen, die Distanz der einander zugewandten Enden der Rippen der zwei Reihen im unteren Teil des Kanals in Abfluss richtung zunehmen zu lassen. Dadurch wird der grös- seren Wassermenge im unteren Teil des Kanals durch eine grössere Dimension des Kanals Rechnung getra gen. Vorteilhaft werden hierbei in Distanz von den äusseren Enden der schräggestellten Rippen längs verlaufende Begrenzungsrippen vorgesehen.
Diese längs verlaufenden Rippen dienen als zusätzliche Sicherung gegen ein Austreten des Wassers. Die Dis tanz zwichen den äusseren Enden der schräggestell ten Rippen und der Begrenzungsrippe wird hierbei jeweils so gewählt, dass ein genügend grosser Luftka nal entsteht. Dadurch kann genügend Luft zutreten, so dass auch bei dieser Ausführungsform ein eben- mässiges Abfliessen des Wassers gewährleistet wird.
Aus Festigkeitsgründen kann es gegebenenfalls von vorteil sein, die Rippen in Form von stumpfwinkligen Dreiecken auszubilden, deren eine kurze Seite den Kanal begrenzt, während die zweite kurze Seite als Leitwand für das Wasser zum Kanal ausgebildet ist. Diese Dreiecke können als volle Erhebung ausgebil det sein oder nur von die Kontur bildenden Rippen dargestellt sein.
Diese Unterzugteile können wie schon erwähnt Ziegellänge aufweisen und das Wasser zwischen den Ziegeln ableiten, sich über einige Ziegelreihen er strecken oder durchgehend vom Dachfirst bis zur Regenrinne ausgebildet sein.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des Unter zuges besteht darin, als Unterzug ein Band mit etwa parallel zu den Stossfugen der Ziegel verlaufenden Rillen oder Wellen zu verwenden. Ein solches Band kann in einfacher Weise billig hergestellt und sehr einfach verlegt werden. Die Rillen gewährleisten einen guten Abfluss des Wassers, wobei bei Über- fliessen der einen Rille das Wasser in der benachbar ten Rille geführt wird. Das Wasser kann sich also nicht unkontrolliert ausbreiten.
Vorzugsweise wird das Band in Richtung der zum Aufhängen der Ziegel dienenden Dachlatten verlau fend angeordnet. Dies ermöglicht eine einfache Befe stigung des Bandes am Dachstuhl, da das Band an der Leiste befestigt werden kann. Die Breite kann hierbei etwa der Länge der Stossfuge zweier Ziegel entsprechen und das Band kann an der einen Kante in entsprechenden Abständen Durchbrüche zur Auf nahme der Nase der Ziegel aufweisen.
Vorzugsweise liegt hierbei das Band zwischen den übereinanderliegenden Ziegeln. Auf diese Art und Weise wird das unter den Ziegeln anfallende Wasser nach jeder Ziegelreihe ins Freie abgeführt. Dies er möglicht die Kanäle relativ klein und damit den Un terzug sehr dünn zu halten. Besonders günstige Er gebnisse liegen bei der Wahl von etwa 5 mm Stärke vor. Hierdurch ergeben sich sehr günstige Verhält nisse zwischen verdecktem und offenem Querschnitt und damit der Entlüftung des Dachraumes.
Auch dem Wind wird keine übermässige Angriffsfläche geboten und ein Abdecken des Daches ist daher un wahrscheinlich. Vorteilhaft ist das Band aus einer isolierenden Substanz hergestellt. Speziell bei Man sarden erübrigen sich dann zumindest teilweise teure Innenisolierungen.
Besondere Vorteile ergeben sich auch bei der Herstellung der Unterzüge zumindestens teilweise aus Kunststoff. Dies ermöglicht deren Herstellung auf billige Weise. Die Unterzüge können auch elastisch und aufwickelbar ausgebildet sein, so dass ein einfa- cher Transport stattfinden kann und die Bänder ein mal abgelängt auf dem Bauplatz direkt verlegt wer den können.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt: Fig. 1 ein mit einem erfindungsgemässen Unter zug versehenes Dach schematisch im Ausschnitt; Fig. 2 einen Querschnitt einer Platte eines Unter zuges mit Begrenzungsrippen; Fig. 3 eine Platte eines Unterzugs mit Reihen von Rippen in Draufsicht; Fig. 4 eine Draufsicht einer Platte eines Unterzu ges mit dreieckigen Rippen; Fig. 5 einen Ausschnitt eines mit gerillten, band förmigen Unterzugteilen gedeckten Daches, und Fig. 6 ein Band mit Wellen.
In Fig. 1 hängen Dachziegel 1, 1', 1" an Dachlat ten 2, 2', 2", wobei die Ziegel 1 die versetzt angeord neten Ziegel 1' und letztere die wieder versetzt ange- ordneten Ziegel 1" um Weniges überdecken. Platten des Unterzuges 3, 3', 3" sind unter den entsprechen den Stossfugen 4 der Ziegel angeordnet. Diese Plat ten weisen jeweils die Länge der Stossfugen auf und sind in dem Bereich in dem sich die Ziegel überdek- ken zwischen den Ziegeln angeordnet.
Auf diese Weise wird das zwischen den Stossfugen 4 der Ziegel durchtretende Wasser nach jeder Ziegelreihe sofort auf die Dachaussenseite abgleitet. Es ist auch mög lich, die Platten des Unterzuges über mehrere Ziegel reihen erstreckend auszubilden oder vom Dachfirst bis zur Dachrinne verlaufen zu lassen.
Fig. 2 zeigt den Querschnitt einer Platte des Un terzuges. Die Platte 6 ist mit Begrenzungsrippen 7 versehen und bildet einen oben offenen Kanal B. Die Höhe der Rippen 7 beträgt etwa 4-5 mm. Die Platte kann aus Blech gebogen, aus Kunststoff in Formen gepresst oder aus Kunststoff stranggepresst werden.
In Fig. 3 werden für gleiche Elemente gleiche Be zugszeichen verwendet, wie in Fig. 2. Auf der ebenen Platte 6 sind Rippen 10, 11 in Reihen angeordnet, wobei die Distanz der einander zugewandten Enden 1.0' und l l' der Rippen den Kanal 8 definiert. Die Rippen sind in Abflussrichtung des Wassers schräg gestellt und die Rippen jeder Reihe weisen einen Ab stand voneinander auf, so dass Seitenkanäle 5 gebil det werden, welche in den Kanal 8 münden.
Dieser Abstand wird so gewählt, dass eine ausreichende Zu fuhr von Luft gewährleistet wird, um ein ruhiges, flottes Abfliessen des Wassers im Kanal 8 zu erzie len. In Distanz von den äusseren Enden 10", 11" der Rippen sind die Begrenzungsrippen 7 angeordnet. Diese Begrenzungsrippen 7 sind an sich nicht unbe dingt notwendig, da die schräggestellten Rippen jedes Abweichen des Wassers vom Kanal 8 verhindern. Der Abstand zwischen den äusseren Enden 10", 11" der Rippen und den Begrenzungsrippen 7 definiert jeweils einen Kanal 12, 13. Diese Kanäle 12, 13 er möglichen das Zuströmen der Luft zu den Seitenka nälen 5.
Weiter wirken, wenn wider Erwarten Stauungen im Kanal 8 auftreten sollten, diese Kanäle 12, 13 als Überlaufkanäle. Im Bereich 14 erweitert sich wenn der Unterzug nur so lange ist wie die Zie- gellängskante, der Kanal 8 bis zum Ende des Unter zuges. Diese Erweiterung trägt der grösseren Wasser menge im unteren Bereich des Unterzuges Rechnung. Die Höhe der Rippen beträgt falls der Unterzug nur Stossfugenlänge aufweist, ungefähr 4-5 mm. Auch dieser Unterzug kann aus Kunststoff gepresst werden.
Fig. 4 zeigt Reihen von dreieckigen Rippen 15, 16. Die anderen Elemente sind mit gleichen Bezugs zeichen versehen wie in den Fig. 2, 3. Diese Rippen 15, 16 sind stumpfwinklig ausgebildet, wobei die einen kurzen Seiten 15', 16' den Kanal 8 definieren und die anderen kurzen Seiten 15", 16" das Wasser dem Kanal 8 zuführen. Diese Ausführungsform kann bei schwereren Ziegeln von Vorteil sein, da sie grös- sere Auflageflächen bietet. Ausserdem erfüllen in diesem Falle wenige Auffangflächen dieselbe Auf gabe wie die Seitenkanäle 5 in Fig. 3. Beim Pressen aus Kunststoff lassen sich die Dreiecke leichter er zeugen.
Der Unterzug kann am oberen Ende einen oder mehrere Fortsätze aufweisen, welche durch Umbie gen der Platte 6 oder durch entsprechende Ausbil dung der obersten Enden der Rippen 10, 11 gebildet sein können. Diese Fortsätze dienen zur Halterung des Unterzuges.
In Fig. 5 werden gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 bezeichnet. Als Unterzug dienen hier Bänder 18, 18', 18", die an den Querlei sten 2, 2', 2" befestigt parallel zu diesen verlaufen. Jedes Band weist Rillen oder Wellen 19 auf, welche sich entsprechend der Stossfugen 4 erstrecken und das durch die Stossfugen tretende Wasser sammeln und ableiten. Bei starkem Wasseranfall kann das Wasser in die benachbarten Rillen überlaufen und wird auch dort kontrolliert abgeleitet. Die Bänder 18, 18', 18" sind im Bereich der einander überdecken den Ziegel zwischen den Ziegeln angeordnet, das Band 18 zwischen den Ziegeln 1, und 1', das Band 18' zwischen den Ziegeln 1' und 1" usw.
Dadurch wird das durch jede Stossfuge durchtretende Wasser unmittelbar auf die folgende Ziegelreihe abgeleitet. Im Band sind an einem Rand Durchbrüche 20, wel che die Form und Grösse der Nasen der Ziegel auf weisen und in Abstand von der Ziegelbreite angeord net sind, vorgesehen. Dies ermöglicht ein einfaches Verlegen des Bandes über die gesamte Ziegelunter seite.
Fig. 6 zeigt ein Stück Band mit Wellen 19 sowie den Durchbrüchen 20. Das Material, welches bei der Erzeugung der Durchbrüche 20 frei wird, wird vor zugsweise nicht herausgestanzt, sondern nur in die gezeigte Position 20a zum Aufhängen des Bandes an der Latte. Nach Einsetzen des Ziegels ist das Band durch das Gewicht des Ziegels befestigt und kann gegebenenfalls, z. B. bei Reparaturen, nach Entfer nung der Ziegel ohne Schwierigkeiten abgerollt wer den.