Verfahren zur Herstellung hitzebeständiger Bänder oder Drähte, elektrischer Widerstandsdraht und Verwendung desselben Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hitzebeständiger Bänder oder Drähte, insbesondere für die Verwendung in elektrischen Widerstandsheizelementen.
Elektrische Widerstandsheizelemente werden aus Legierungen hergestellt, die das Vermögen besitzen, einer Oxydation bei hoher Temperatur in Luft zu widerstehen. Es ist eine feststehende Tatsache, dass Eisen-Chrom-Aluminiumlegierungen, die bei sehr erhöhten Temperaturen verwendet werden können, dieses Merkmal besitzen, wobei sie gleichzeitig eine ziemlich gute Gebrauchsdauer aufweisen. Es wurden bereits eine grosse Anzahl Legierungen dieser Art vorgeschlagen. Es trifft auch zu, dass die Verfahren zur Herstellung hitzebeständiger Drähte aus derarti gen Legierungen hoch entwickelt sind, so dass sehr gleichmässige Produkte erhalten werden.
Obgleich je doch das bisher bekannte Verfahren zur Herstellung hitzebeständiger Drähte insbesondere für die Ver wendung in elektrischen Widerstandsheizelementen für verschiedene Zwecke ganz befriedigend ist, kann es in gewissen Hinsichten verbessert werden. Ins besondere ist es erwünscht, ein Verfahren zur Her stellung von Drähten, die die Eigenschaften einer hohen Zähfestigkeit, (spanlosen) Verarbeitbarkeit, Hitzebeständigkeit und Haltbarkeit mit einer hohen Höchsttemperatur für den kontinuierlichen Betrieb vereinigen und die sehr konstante und gleichmässige physikalische Eigenschaften besitzen, zu entwickeln.
Demgemäss betrifft die vorliegende Erfindung in erster Linie ein Verfahren zur Herstellung von Wider standsdrähten, die alle oben aufgezählten Anforde rungen gleichzeitig und in einem überraschend hohen Ausmass erfüllen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Erreichung des soeben genannten Zieles ist dadurch gekennzeich- net, dass man eine Schmelze herstellt, die die folgen den Bestandteile enthält: 0-0,1 Gew.% C, 0,20-0,90 Gew.% Si, 0,20-0,70 GewA Mn, 13-24 GewA Cr, 0-0,50Gew.%Ni, 0,20-0,80Gew.%Ca, 3,5-6,5 Gew.% Al, 0,01-0,20 GewA Zr, 0-0,15 GewA Cu und als Rest Eisen,
die Schmelze, beispielsweise durch Giessen und gewünschtenfalls einen darauffolgenden Schmiede vorgang, zu langgestreckten Rohlingen oder Barren für das Warmwalzen formt, die langgestreckten Roh linge oder Barren bei einer Temperatur von 1175 bis 1290 C zu drahtförmigen Zwischenrohlingen mit einem Durchmesser von 6-8 mm warmwalzt und die selben auf Zimmertemperatur abkühlen lässt und zu Bändern oder Drähten, beispielsweise durch Kalt ziehen,
in einer Vielzahl von aufeinanderfolgenden Kaltverformungsvorgängen, gewünschtenfalls mit da zwischenliegenden Anlassvorgängen zu der endlich gewünschten Abmessung kalt verformt.
Es wurde festgestellt, dass eine Legierung der oben genannten Art eine sehr grosse Verarbeitbarkeit aufweist, was einen hohen Gewinn bei der Herstel lung, wenn das Kaltziehen von Drähten angewendet wird, sowie beträchtlich verringerte Herstellungskosten im Vergleich zu denjenigen für die bisher bekannten Eisen-Chrom-Aluminium-Legierungen zur Folge hat. Es wird z. B. auch eine überraschend grosse Hitze beständigkeit erhalten, die der Tatsache zuzuschreiben ist, dass auf der Oberfläche des Drahtes eine hoch beständige Oberflächenoxydschicht gebildet wird, wenn man eine oxydierende Atmosphäre verwendet.
Die Zähfestigkeit ist gross genug, um sicherzustellen, dass die Widerstandsdrähte aus der Legierung allen mechanischen Beanspruchungen, wie sie normaler weise auftreten, zu widerstehen vermögen. Überdies sind die physikalischen und mechanischen Eigenschaf ten der fraglichen Legierung sehr konstant und gleich- mässig, was natürlich sehr erwünscht ist, um genaue Berechnungen bei der Konstruktion sowie ein zuver lässiges Arbeiten von Widerstandsheizelementen aus der fraglichen Legierung zu ermöglichen.
In Abhängigkeit von den verschiedenen Zusam mensetzungen innerhalb der oben genannten Grenzen liegt die Höchsttemperatur für den Dauerbetrieb für Widerstandsdrahtelemente, die aus einer Legierung aus dieser allgemeinen Klasse hergestellt sind, im Be reich von 1150-1350 C, der spezifische Widerstand bei 20 C im Bereich von 135-145 Mikroohm pro cm2 und der durchschnittliche Temperaturkoeffizient bei 63,5 X 10-6. Das spezifische Gewicht beträgt 7,25-7,1, und der lineare Ausdehnungskoeffizient variiert von 10,5 X 10-6 im Bereich von 20-250'C bis 14,
0 X 10-E im Bereich von 20-1000 C. Die Wärmeleitung bei 20 C liegt bei 0;04 cal/cm X sec X C, die spezifische Wärme bei 0,11 cal/g X C und der Schmelzpunkt bei annähernd 1510 C.
Die Brinell-Härte beträgt 200-260; die Dehnung 12-2U % für 200 mm, und die Streckgrenze ist 45-65 kp/mm2. Die Zugfestigkeit ist 65-86 kp/cm% steigt aber mit abnehmenden Abmessungen, so dass sie bei kleinen Draht- oder Bandabmessungen einen 5-10 % höheren Wert erreicht.
Eine Gruppe von Legierungen innerhalb der oben genannten Grenzen kann einen Chromgehalt von 20 bis 24 % haben. Um ein Beispiel innerhalb dieser zu erst genannten Gruppe zu geben, kann ein aus einer Legierung mit einem Aluminiumgehalt von 4,0-4,9 % hergestellter Widerstandsdraht bei einer Höchsttem peratur des Elementes von etwa 1200 C verwendet werden und hat beispielsweise,, wenn er für indu strielle Ofenelemente verwendet wird,
bei einer Ofen temperatur von 900 C zur Erzielung der wirtschaft lichsten Gebrauchsdauer eine zulässige Flächenbela stung von etwa 2,5 W/cm2. Natürlich schwankt diese Zahl für die zulässige Flächenbelastung stark und hängt von der Konstruktion des Elements, den Trage vorrichtungen für dasselbe und dem Ofen sowie von der Atmosphäre, der Schaltfrequenz bzw. Schalthäu figkeit usw. ab. Die gleichen überlegungen lassen sich auch auf die oben genannten Flächenbelastungs- zahlen anwenden.
Um ein anderes Beispiel innerhalb der zuerst ge nannten Gruppe mit einem Chromgehalt von 20-24 % zu nennen, so kann ein aus einer Legierung dieser all- gemeinen Zusammensetzung mit einem Aluminium- gehalt vors 5,0-5,
3% hergestelltes Widerstandsdraht- elernent bei einer Höchsttemperatur von etwa 130U C verwendet werden.
Wenn dieser Widerstandsdraht für elektrische Widerstandsheizelemente für Industrieöfen verwendet wird, so hat er zur Erzielung der wirtschaft- lichsten Gebrauchsdauer eine zulässige Flächenbela stung im Bereich von 1,6-3,.0 W/em2 bei einer Ofen temperatur von 1000 C bis zu 1-1,7 W[cm2' bei einer Ofentemperatur von. 1200:
C.
Als drittes Beispiel kann ein Widerstandsdrahtele- ment, das aus einer zu der zuerst genannten Gruppe gehörenden Legierung (das heisst mit einem Chrom gehalt von 20-24 %) mit einem Aluminiumgehalt von 5,4-6,5 % hergestellt ist, bei einer Höchsttemperatur von etwa 1350 C verwendet werden.
Bei Elementen für Industrieöfen aus dieser zuletzt genannten Legie rung ist eine Flächenbelastung von 1,5-2,5 W/cm2 bei einer Ofentemperatur von 1l50 C, bis 1,0 bis <B>1,5</B> W/cm2 bei einer Ofentemperatur von 1300 C wirtschaftlich möglich.
Die Zähfestigkeit, die wesentlich ist, um die er forderliche mechanische Widerstandsfähigkeit sicher zustellen, kann weiter verbessert werden, indem man 0,8-1,2 % Ta und 0,1-0,3 % Nb zu der Legierung zu setzt. In diesem Falle beträgt die Höchsttemperatur für den Dauerbetrieb etwa 1200 C.
Eine andere Gruppe von Legierungen aus der oben genannten allgemeinen Klasse hat einen gering fügig kleineren Chromgehalt, nämlich 13-16 %, wo gegen der Si-Gehalt 0,3-0,8 % beträgt und die unterste Grenze des Mn-Gehaltes von 0;2 % auf 0,3 % erhöht ist. Im allgemeinen entsprechen die Eigenschaften des soeben erwähnten Legierungstyps denjenigen der oben beispielsweise genannten Legierungen.
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass es sich als wesentlich erwiesen hat, einen Mindestgehalt von 0,01 % Zr zu haben, wenn die Legierung zur Wider- standsheizdrähten gezogen werden soll. Natürlich ist die vorliegende Erfindung keines wegs lediglich auf das Verfahren selbst beschränkt, sondern umfasst überdies alle Widerstandsheizdrähte, die daraus hergestellt sind, gleichgültig, welche Form diese Produkte haben mögen.
Ebenso sollten die. obi ger < Zusammensetzungen in ihrem breitesten Sinne aufgefasst werden, da verschiedene Abänderungen derselben innerhalb der erfindungsgemässen Grund sätze möglich sind.