Flexible Platte
Die Erfindung bezieht sich auf eine flexible Platte, bei der in einem nachgiebigen Stoff mehrere steife Körper eingebettet sind.
Es besteht in der Technik in manchen Fällen Bedarf an einem Material, das in beträchtlichem Masse flexibel oder biegsam sein muss, das aber gleichzeitig auch Eigenschaften besitzen muss, die normalerweise nur bei verhältnismässig starren Stoffen auftreten.
Gewisse Schwermetalle, wie beispielsweise Blei, Wolfram u. dgl. sind als die besten Stoffe für die Benutzung als Abschirmung gegen Strahlungen bekannt, jedoch sind bei denjenigen Dicken, die erforderlich sind, um eine angemessene Abschirmwirkung zu gewährleisten, diese Stoffe praktisch nicht mehr-biegsam. Gewisse Stoffe hoher Dichte, beispielsweise die Schwermetalle, haben bekanntlich auch die Eigenschaft ausgezeichneter Schallabsorption, wenn sie in eine verhiiftnismässig biegsame Anordnung eingebaut werden. Die bekannten magnetischen Materialien, wie beispielsweise Eisen und Nickel und ihre Legierungen, sind ebenfalls selbst zu steif, um in denjenigen Fällen, in denen eine gewisse Biegsamkeit erforderlich ist, verwendet werden zu können.
Es gibt ausserdem viele ausgezeichnete schwimmfähige Stoffe, beispielsweise Polystyrol-Schaumstoff und Polyurethan-Schaumstoff, die zu steif sind, um in denjenigen Fällen verwendet werden zu können, in denen es auf Biegsamkeit der Baustoffe ankommt.
Bisher sind biegsame Baustoffe, welche steife Stoffe enthalten, derart hergestellt worden, dass man eine grosse Anzahl von kleinen Teilchen der steifen Substanz in ein biegsames Material dispergiert hat oder dadurch, dass man chemische Verbindungen herstellte, welche Atome der festen Substanz enthalten. So sind beispielsweise flexible Strahlenschirme dadurch hergestellt worden, dass man ein Gewebe aus Bleiglasfäden herstellte, odler dass man Leder mit konzentrierten Bleilösungen imprägnierte, oder dass man Bleipulver in ein flexibles Material, beispielsweise in Gummi, einlagerte.
In allen diesen Fällen ist jedoch der Anteil der steifen Substanz, der in dem nachgiebigen Material untergebracht werden konnte, ohne eine Einbusse an Festigkeib in Kauf nehmen zu müssen oder andere sciiädliche physikalische oder chemische Eigenschaften zu erzeugen, verhältnismässig klein. Ferner sind magnetische Stoffe, die aus magnetischen Teilchen bestehen, welche in ein biegsames Material eingelagert sind, nicht mehr wirksam, weil die magnetischen Teilchen zu grosse Abstände voneinander haben.
Der Zweck der Erfindung besteht daher darin, eine neue und verbesserte flexible Platte zu schaffen, die einen grossen Anteil von steifen Körpern enthält, möglichst ohne sowohl die Biegsamkeit des nachgiebigen Materials als auch die Eigenschaften der steifen Körper, z. B. wie Schall- oder Strahlungsabsorption zu beeinträchtigen.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Körper eine längliche Form haben, deren Längsachsen unter einem Winkel zu den beiden Aussenflächen der Platte stehen, und dass die Querschnittsgrösse dieser Körper in Richtung zumindest eines der Aussenflächen hin abnimmt.
Um eine maximale Biegsamkeit der Platte zu erreichen, können die steifen Körper so angeordnet werden, dass das Verhältnis der Querschnittsflächen des steifen Materials zum nachgiebigen Material von der Mitte der Platte nach beiden Seiten hin abnimmt.
Es soll dadurch bei einer Biegung der Platte eine gegenseitige Bewegung der gleichmässig verteilten steifen Körper erleichtert werden, undi die steifen Körper können zu diesem Zweck auch konvex gekrümmte Aussenflächen aufweisen.
Die gleichmässig verteilten steifen Körper können die Form von Ellipsoiden haben, deren Längsachsen senkrecht zur Ebene der Platte stehen können.
Insbesondere zur Abschirmung von Strahlungen können die steifen Körper in Form von Ellipsoiden eines strahienabsorbierenden Materials unter einem spitzen Winkel zur Aussenseite der Platte geneigt werden, um einen Strahlendurchtritt durch die Zwischenräume zwischen den Ellipsoiden zu vermeiden.
Der nachgiebige Stoff, in welchen die steifen Körper eingebettet sind, kann sich bei der Biegung dehnen oder stauchen und kann noch andere je nach dem Verwendungszweck der flexiblen Platte erwünschte Eigenschaften aufweisen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer flexiblen Platte gemäss der Erfindung,
Fig. 2 eine vergrösserte perspektivische Ansicht eines Schnittes längs der Schnittebene 2-2 in Fig. 1 mit einer Vielzahl von steifen und regelmässig angeordneten Ellipsoiden,
Fig. 3 eine Aufsicht auf einen Teil der Anordnung nach Fig. 2 mit regelmässiger Anordnung der Ellipsoide in den Eckpunkten von Quadraten,
Fig. 4 im Schnitt die Verhältnisse bei einer ausser ordentlich starker Biegung der Platte,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine biegsame Platte, bei der die steifen Körper auch in den Eckpunkten von gleichseitigen Dreiecken angeordnet sind,
Fig. 6 eine Schnittansicht einer anderen Ausführungsform mit steifen Körpern, die an ihren beiden Enden kegelstumpfartig abgeschnitten sind,
Fig.
7 eine vergrösserte Ansicht eines der steifen Körper in Fig. 6 in Form eines an seinen beiden Enden abgeschnittenen oder abgestumpften Ellipsoides,
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung, welche die abgeschnittenen steifen Körper in quadratischer Anordnung zeigt, zusammen mit kleineren steifen Körpern in den Zwischenräumen zwischen den ersterwähnten steifen Körpern,
Fig. 9 eine Draufsicht auf die in Fig. 8 perspektivisch dargestellte gegenseitige Anordnung,
Fig. 10 eine perspektivische Ansicht eines der kleineren Körper in Fig. 8 in Form eines Stabes, der quadratischen ;
Querschnitt aufweist und sich gegen seine Enden zu verjüngt,
Fig. 11 eine Ansicht des Stabes gemäss Fig. 10 von der Stirnseite aus gesehen,
Fig. 12 eine Ansicht der flexiblen Platte bei welcher die steifen Körper aus dem biegsamen Trägermaterial herausgezogen sind und welche gewisse Arbeitsgänge der Herstellung veranschaulicht,
Fig. 13 eine perspektivische Ansicht zur Veran schaulichung eines Verfahrens zur Vereinigung der Ellipsoidkörper gemäss Fig. 12 mit einem nachgiebigen Trägermaterial,
Fig. 14 eine perspektivische Ansicht, welche ein Verfahren zur Brechung von Verbindungsbrücken zwischen den steifen Körpern veranschaulicht, nachdem das nachgiebige Trägermaterial erstarrt ist,
Fig.
15 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher Halbellipsoide benutzt werden, die von den beiden Aussenflächen des Trägermaterials in das Innere desselben hineinreichen,
Fig. 16 im Querschnitt die Ansicht längs der Schnittebene 16-16 in Fig. 15,
Fig. 17 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform der Erfindung, in welcher Ellipsoide unter einem spitzen Winkel zu den Aussenflächen der Platte geneigt sind,
Fig. 18 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einer guten Biegefähigkeit in einer Richtung und einer geringeren Biegefähigkeit in der anderen Richtung und
Fig. 19 eine weitere Ausführungsform. der Erfin düng, in welcher die steifen Körper Doppelpyramiden sind.
In Fig. 1 ist die im ganzen mit S bezeichnete flexible Platte sowohl in der Längsrichtung L als auch in der Querrichtung T biegsam.
In Fig. 2 ist die Platte S im Querschnitt dargestellt. Ihre beiden Aussenflächen sind mit 1 und 2 bezeichnet. Wenn die Platte als Strahlungsschutz benutzt werden soll, kann ihre Dicke etwa 0,8 mm bis etwa 2,5 cm oder mehr betragen, wird sich aber im allgemeinen zwischen 3 mm und 16 mm bewegen.
Für andere Anwendungszwecke, beispielsweise für Schwimmkörper kann die Platte eine Dicke von einem mehrfachen von 2,5 cm besitzen. Die flexible Platte besteht aus einer Matrix 3 eines nachgiebigen oder elastischen Stoffes, beispielsweise von natürlichem oder künstlichem Gummi oder einem anderen Stoff mit Einschluss von Kunststoffen, welcher die jeweils verlangten physikalischen Eigenschaften besitzt.
In die Matrix 3 ist eine Reihe von länglichen Körpern 4 eingebettet, die aus einem steifen Material bestehen und die physikalische oder andere Eigenschaften besitzen, die die flexible Platte aufweisen soll. Für Zwecke der Strahienabschirmung bestehen diese Körper beispielsweise aus Wolfram oder aus Blei, das die auftreffende Kernstrahlung absorbieren kann. Für Fallabsorptionszwecke kann man wegen ihrer hohen Dichte dieselben Baustoffe verwenden und zwar zusammen mit beliebigen anderen verhältnismässig schwerem Baustoffen. Bei einer flexiblen Platte zur magnetischen Abschirmung können die steifen Körper natürlich Magnete gleicher Orientierung sein, die in einem biegsamen Trägermaterial, beispielsweise Polystyrol-Schaumstoff oder Polyurethan-Schaumstoff eingelagert sind.
Anstelle des Trägermaterials kann man auch ein Zelluloid oder einen Kunststoff verwenden, in welchem Hohlräume zur Aufnahme der magnetischen Körper vorhanden sind.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 haben die steifen Körper eine Länge von etwa der Dickenabmessung der flexiblen Platte, d. h. gleich dem Abstand der Aussenfläche 1 von der Aussenfläche 2.
Die Enden 12 und 14 liegen dann also ganz nahe an den Aussenflächen 1 bzw. 2. In ihrer bevorzugten Ausführungsform sind die Körper ellipsoidförmig, d. h. dass jeder Körper eine lange Achse 5 und eine kurze Achse 6 besitzt. Die Körper 4 sind mit ihren langen Achsen 5 parallel zueinander angeordnet und sind gleichmässig verteilt, so dass die Mittelpunkte von je vier einander benachbarten Körpern mit den Ecken eines in Fig. 3 strichpunktiert eingezeichneten Quadrates 7 zusammenfallen.
Die Körper 4 können sich in der Mitte auch gegenseitig berühren. Vorzugsweise soll jedoch jeder Körper von dem nachgiebigen Trägermaterial vollständig umhüllt werden, wie bei 8 in Fig. 2 dargestellt.
Der Abstand jedes steifen Körpers von den am nächsten benachbarten steifen Körpern kann entweder regellos bemessen werden oder entsprechend am bestimmten geometrischen Muster. Im letzteren Falle sind quadratische Muster und dreieckige Muster die einfachsten Fälle. Fig. 3 zeigt eine quadratische Anordnung und Fig. 5 eine dreieckige. Bei der quadratischen Anordnung liegen die langen Mittelachsen von vier steifen Körpern in den Eckpunkten eines Quadrates 7 in Fig. 3. Bei der dreieckigen Anordnung liegen diese Mittelachsen in den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks 16 in Fig. 5. Die dreieckige Anordnung erlaubt eine dichtere Packung als die quadratische Anordnung.
Es sind auch noch andere Anordfungenl denkbar, die alle zu einer fertigen Platte von etwa vergleichbarer Biegsamkeit aber mit verschiedenen Anteilen der steifen Baustoffe zu den nachgiebigen Baustoffen führen.
Natürlich gehören auch diejenigen Anordnungen ausserhalb des quadratischen und des dreieckigen Schemas zur Erfindung.
Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 6 dargestellt, in welcher die steifen Körper 19 an ihren Enden bei 17 und 18 abgeschnitten oder abgeflacht sind. Es entstehen also dort ebene Flächen, die in den Ebenen 1' und 2' liegen. Eine vergrösserte Darstellung eines derartigen steifen Körpers 19 ist in Fig. 7 enthalten und stellt ein Ellipsoid mit abgeschnittenen Enden dar. Die Länge 20 des Körpers in Fig. 7 ist etwa gleich der Dicke der flexiblen Platte und durch Abschneiden der Enden 21 und 22 wird der Volumenanteil an steifem Baustoff in der flexiblen Platte erhöht. Die erfindungsgemäss flexible Platte kann auf verschiedene Weise hergestellt werden. Ein Verfahren zur Herstellung, das sich für Fälle eignet, in welchen die steifen Körper aus einem flüssigen Ausgangsmaterial wie beispielsweise Blei gegossen werden, ist in Fig. 12 bis 14 dargestellt.
Die steifen Körper können mittels einer Form hergestellt werden, die aus den beiden Teilen 23 und 24 in Fig. 12 besteht.
Der untere Teil 24 enthält noch eine Reihe von Rillen 25, die als Kanäle wirken und benachbarte Hohlräume der Form miteinander verbinden. Die beiden Hälften 23 und 24 werden aufeinandergelegt und es wird d ein geschmolzenes Material, wie beispielsweise Blei oder eine Bleilegierung in eine Öffnung 26 eingegossen, so dass alle Hohlräume ausgefüllt werden.
Über den n Kanal 27 kann die Luft aus diesen Hohlräu- men entweichen. Nachdem das Metall erstarrt ist, werden die beiden Formhälften voneinander getrennt und der in Fig. 12 in der Mitte dargestellte Gusskörper 28 entnommen. Die einzelnen doppelkonusförmigen Körper werden durch die Brücken 29 zusammengehalten.
Der nächste Verfahrens schritt ist in Fig. 13 dargestellt. Der ganze Gusskörper wird als eine Einheit in einen Kasten 30 eingesetzt und es wird eine flexible Masse in flüssiger Form als ein Strahl 31 in den offenen Kasten 30 eingeleitet. Diese Masse kann beispielsweise ein Elastomer sein.
Gewünschtenfalls kann der Gusskörper 28 mit einem Klebemittel überzogen werden, bevor die flexible Masse in den Kasten 30 eingegossen wird.
Diese Trägermasse umfliesst alle in dem Kasten vorhandenen steifen Körper und verbindet sich mit deren Oberflächen. Nachdem der nachgiebige Stoff erstarrt ist, wird er aus dem Kasten 30 entnommen.
Der letzte Verfahrensschritt ist in Fig. 14 dargestellt, in welcher die durch die vorhergehenden Ver- fahrensschritte hergestellte flexible Platte 34 in der Richtung des Pfeiles zwischen den Walzen 35 und 36 hindurchgeführt und über die Walze 32 dem Zwischenraum zwischen den Walzen 37 und 38 zugeleitet wird. Die Walzen 35 und 36 sowie 37 und 38 können angetriebene Walzen sein. Mit Hilfe von zwei weiteren Walzen 39 und 40 wird die flexible Platte 34 an die Walze 32 scharf angepresst. Der Durchmesser der Walze 32 kann gleich der Dicke der flexiblen Platte oder weniger betragen. Die scharfe Biegung an der Walze 32 bewirkt ein Brechen der Verbindungsstege 29 an den Stellen 33.
Bei einer quadratischen Anordnung der steifen Körper innerhalb des nachgiebigen Trägerstoffes kann eine zweimalige Abbiegung nach Art der Fig. 14 erforderlich sein, um die in der einen Richtung liegenden Brücken 29 und bei der anderen Abbiegung die senkrecht dazu liegenden Brücken 29 alle zu brechen. Für die Herstellung einer flexiblen magnetischen Platte kann pulverisiertes Eisen oder eine pulverisierte Eisenlegierung ebenfalls in Halbformen 23 und 24 gemäss Fig. 12 in den nachgiebigen Stoff eingebracht und sodann gesintert und magnetisiert werden.
Die entstandene flexible Platte kann mittels geeigneter Schneidvorrichtungen in Teile der gewünschten Grösse zerlegt werden. Da Blei genügend weich ist, kann man die fertige Platte, sofern sie nicht allzu dick ist, mit einer von Hand betätigten Schneidevorrichtung leicht zerlegen. Bei grösserer Dicke und bei anderen steifen Körpern als Bleikörpern muss man gegebenenfalls Schneidvorrichtungen mit Kraftantrieb oder Sägevorrichtungen benutzen. Da die Oberfläche der flexiblen Platte hauptsächlich aus dem nachgiebigen Trägermaterial besteht, lassen sich die flexiblen Platten bei einer gewissen Überlappung auch leicht verkleben und es lassen sich beispielsweise geschlossene Strahlenschutzverkleidungen in dieser Weise herstellen. Gewünschtenfalls können die Spitzen der steifen Körper durch Überzüge auf den Oberflächen unsichtbar gemacht werden.
Für diesen letzteren Zweck kann der Gusskörper 28 in die Wanne 30 nach Fig. 13 so eingesetzt werden, dass die unteren Enden der steifen Körper von dem Boden der Wanne 30 noch einen Abstand gleich der gewünschten Dicke des Oberflächenüberzuges besitzen.
Die entstandene Platte ist, wie auch in Fig. 4 veranschaulicht in hohem Grade flexibel. Die steifen Körper ermöglichen eine Abbiegung selbst mit sehr kleinen Krümmungsradien. Der nachgiebige Trägerstoff dehnt sich bei 11 in Fig. 4 während die äusseren Enden 12 der festen Körper ihren gegenseitigen Abstand vergössern. Bei 13 wird der nachgiebige Trägerstoff stark komprimiert. Die konvexen Aussenflächen der steifen Körper bewegen sich bei diesem Bie gungsvorgang gegeneinander. Der geringste Abstand zwischen den steifen Körpern wandert von der Mitte der flexiblen Platte nach innen und zwar in einem Masse, welches von der Stärke der Biegung abhängt.
Die strichpunktierte Linie 15 in Fig. 4 zeigt etwa den Ort des geringsten Abstandes der steifen Körper an.
Wenn die Biegungskräfte verschwinden, kehrt die flexible Platte wieder in die in Fig. 2 dargestellte Lage zurück.
Die bevorzugte Form für die steifen Körper ist die Form eines Rotationsellipsoids.
Die relative Menge des steifen Materials innerhalb der flexiblen Platte kann als der prozentuale Anteil der steifen Körper am ganzen Plattenvolumen ausgedrückt werden. Eine homogene flexible Platte ohne Einbau irgendwelcher steifen Körper würde also einen Anteil von 0 ovo haben und eine Platte, die vollständig aus dem steifen Baustoff besteht, würde einen Anteil von 100 O/o haben. Die flexiblen Platten liegen zwischen diesen beiden Grenzwerten, da sie aus einer Mischung von steifen Körpern und einem nachgiebigen Stoff bestehen. Wenn der Volumenanteil an steifen Körpern und die spezifischen Gewichte der beiden Plattenbestandteile bekannt sind, lässt sich das Gewicht einer Platte von vorgegebener Grösse und ebenfalls die durchschnittliche Dichte der flexiblen Platte ermitteln.
Der Volumenanteil an steifen Körpern hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise von der Art der Anordnung, der Form und dem Grade der Entfernung der Spitzen (Fig. 7) der steifen Körper, vom ursprünglichen Abstand zwischen den steifen Körpern im nicht abgebogenen Zustand der Platte, der Benutzung von Ellipsoiden oder anderen Formen für die steifen Körper usw. Theoretische Berechnungen ergeben eine Zahl von etwa 90 O/o als maximalen prozentualen Anteil des festen Baustoffes bei Ellipsoiden, die am Ende sehr weitge hend abgeschnitten sind und ! im Dreieckschema an- geordnet sind sowie sich im nicht abgebogenen Zustand in der Mitte fast gegenseitig berühren. Vorzugsweise soll nicht weniger als 50 O/o praktisch verwendet werden.
Die steifen Körper können sich nach Belieben an der Stelle ihres geringsten Abstandes berühren oder nicht. In einer bevorzugten Ausführungsform ist jeder steife Körper vollständig von der nachgiebigen Masse umschlossen, so dass die Platte bei jeder Art von Abbiegung ein zusammenhängendes Element darstellt. Die steifen Körper berühren sich also gegenseitig nicht, wenn die Platte nicht abgebogen wird.
Der Abstand zwischen den steifen Körpern ist sehr klein und beträgt nur einen Bruchteil der Länge der kürzeren Achse der Ellipsoide.
Wenn eine flexible Platte für Strahlenabschirmzwecke gebaut wird, wird der nachgiebige Baustoff vorzugsweise auch derart gewählt, dass er auftreffende Kernstrahlung absorbiert. Bei der Benutzung eines derartigen nachgiebigen Baustoffes erreicht man zwei verschiedene Vorteile. Zunächst wird die Absorption der ganzen Platte erhöht und somit das prozentuale Volumen an absorbierendem Material in der Platte gesteigert. Zweitens wird hinsichtlich der Absorption die Platte homogener. Absorbierende nachgiebige Baustoffe sind Bleigummi o. dgl. Ausserdem kann man auch jedes beliebige andere aus Kunststoff oder Gummi oder aus einer elastomeren Substanz bestehende natürliche oder künstliche Material mit strahlen absorbierenden Stoffen, beispielsweise mit Blei, Wolfram usw. physikalisch oder chemisch vereinigen.
Man kann auch zwei oder mehrere verschiedene nachgiebige oder elastische Stoffe mit oder ohne absorbierenden Substanzen miteinander kombinieren. Auch bei Platten zur Schallabsorption kann es wünschenswert werden, den Volumenanteil an der steifen Substanz dadurch zu steigern, dass man steife Körper in die Platte einbaut. In gleicher Weise kann man bei flexiblen magnetischen Platten ein magnetisierbares Pulver in den nachgiebigen Baustoff einbringen.
Bei den Platten gemäss Fig. 3 und 5 sind Zwischenräume 60 zwischen den steifen Körpern 4 vorhanden. Um eine homogenere Platte zu erhalten, können diese Zwischenräume auch noch kleinere steife Körper aus demselben Stoff wie die grösseren steifen Körper 4 enthalten, ohne die gegenseitige Bewegung der grösseren Körper 4 zu behindern. Fig. 8 zeigt eine derartige Anordnung, in welcher kleine steife Körper 61 in den Zwischenräumen zwischen den grösseren steifen Körpern 4 vorhanden sind. In Fig. 8 ist ein quadratisches Anordnungsschema veranschaulicht, d. h. eine in der Aufsicht gemäss Fig. 9 getroffene gegenseitige Anordnung der grossen steifen Körper 4 und der kleinen steifen Körper 61.
Die steifen Körper 61 liegen somit in Schnittpunkten der Linien 62, welche durch die Mittelpunkte 63 der grossen steifen Körper 4 verlaufen. Die Fig. 10 zeigt einen der kleinen Körper 61 in perspektivischer Darstellung. Dieser kleine Körper hat eine längliche Form und einen von seiner Mitte nach den Enden abnehmenden Querschnitt. Seine Seitenflächen weisen eine nach den Enden zu konvexe Krümmung auf, was der Forderung der gegenseitigen Bewegung der steifen Körper bei der Biegung der Platte entgegenkommt. Die Fig. 11 zeigt den quadratischen Querschnitt von der Stirnseite aus gesehen, jedoch können die kleinen steifen Körper auch rund oder quadratisch mit abgerundeten Ecken oder quadratisch mit transversal gekrümmten Seitenflächen ausgeführt werden.
Die Einfügung von kleinen steifen Körpern zwischen die grösseren steifen Körper innerhalb der nachgiebigen Masse führt zu einer flexiblen Platte von höherem Volumenanteil an steifer Substanz für eine vergleichbare Spitzenabschneidung (Fig. 7), gegenseitige Anordnung usw. im Vergleich zu einer Platte ohne die zusätzlichen kleineren steifen Körper.
In Fig. 15 und 16 ist eine andere Ausführungsform der flexiblen Platte dargestellt, bei welcher eine grössere Homogenität des steifen Anteiles in der Platte erreicht wird. Gemäss dieser Ausführungsform enthält eine im ganzen mit 50 bezeichnete Platte eine erste Reihe von Halbellipsoiden 51 aus steifem Material, die mit ihren flachen Enden in der Nähe der einen Aussenfläche der Platte liegen und sich in der Richtung der anderen Aussenfläche der Platte erstrecken. Eine zweite Reihe von Halbellipsoiden 52 ist gemäss Fig. 16 umgekehrt angeordnet. Der nachgiebige Stoff ist mit 53 bezeichnet.
Wenn auch eine Platte dieser Art sich nicht so weitgehend biegen lässt wie eine Platte gemäss Fig. 2, so hat doch die Anord- nung nach Fig. 16 den Vorteil, dass Zwischenräume zwischen den steifen Körpern bei der Betrachtungsrichtung senkrecht zur Plattenoberfläche weitgehend verschwinden, wie aus der in Fig. 15 dargestellten Aufsicht hervorgeht. Eine weitere Ausführungsform der flexiblen Platte, die einen ähnlichen Vorteil besitzt, ist in Fig. 17 dargestellt. Im Falle der Fig. 17 besteht die im ganzen mit 55 bezeichnete Platte aus einer Vielzahl von steifen Ellipsoiden 56, ähnlich wie in Fig. 2, die jedoch unter einem Winkel 0 innerhalb des nachgiebigen Baustoffes 57 angeordnet sind.
Dieser Winkel wird vorzugsweise so gewählt, dass die steifen Körper 56 sich erheblich überlappen, wenn die Plattenoberfläche in senkrechter Richtung betrachtet wird und man kann gewünschtenfalls auch die steifen Körper abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen gegenüber der Zeichenebene in Fig. 17 neigen, um alle Zwischenräume zwischen den steifen Körpern bei senkrechter Betrachtung vollständig zu vermeiden.
In manchen Anwendungsfällen ist es erwünscht, eine flexible Platte zu erhalten, welche in der einen Richtung gut biegefähig ist, jedoch in der anderen Richtung sich nicht so gut durchbiegen lässt. Eine derartige Anordnung ist in Fig. 18 dargestellt, in welcher eine im ganzen mit 58 bezeichnete flexible Platte steife Körper in Form von Halbellipsoiden 59 enthält, die in einen nachgiebigen Baustoff 160 derart eingebettet sind, dass alle flachen Enden der Halbellipsoide in der Nähe der einen Plattenoberfläche liegen. Eine Platte dieser Art kann beispielsweise bequem zylindrisch zusammengerollt werden.