Kraftfahrzeug mit Vergasermotor und einem Keilriemengetriebe Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit Ver gasermotor und einem Keilriemengetriebe, dessen übersetzungsverhältnis durch ein mittels eines Gas regelorgans gesteuertes Umschaltventil und durch den Unterdruck in der, Saugleitung des;
Motors gere gelt wird.
Obschon das Gasregelorgan jeder beliebigen Art sein kann, ist es in der Regel ein Gaspedal, wie es in Kraftfahrzeugen üblich. ist. Dieses Gaspedal kann. entgegen einer Feder hinuntergetreten werden oder kann losgelassen werden, in welch letzterem Falle die Feder das Pedal in eine Lage zurückbringt, in wel cher eine Drosselklappe fast geschlossen wird.
Ein Kraftfahrzeug dieser Art ist in der schweize- rischen Patentschrift Nr.381 100 beschrieben und gezeichnet.
Wenn bei diesem Fahrzeug das Gaspedal losgelassen ist und die Zylinderkammer mit der Aus senluft verbunden ist, läuft der Riemen auf einem kleinen effektiven Durchmesser. Dies ist günstig für die Beschleunigung, wenn beim Fortfahren das Pedal niedergetreten wird.
Durch diese Bewegung des Gaspedals wird die Verbindung der Zylinderkammer mit der Aussenluft unterbrochen und wird die, Kam mer mit der Saugleitung, in welcher ein Unterdruck herrscht, verbunden. Dieser Unterdruck wird jedoch kleiner, je nachdem das Gaspedal weiter niedergetre- ten wird, und es hat :sich herausgestellt, dass bei be stimmten Änderungen der Lage des Gaspedals (z. B.
bei einer Bewegung von Halbgas auf D.reiviertelgas) das übersetzungsvemhälinis des Riemengetriebes schneller auf den niedrigeren Unterdruck reagiert, als für eine mässige Beschleunigung gewünscht ist.
Es wind nämlich schneller und vielfacher auf einen klei neren Gang übergeschaltet, als man bei einem Kraftfahrzeug mit einem Zahnradwechselgetriebe für eine mässige Beschleunigung tun würde.
Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung dieses bekannten Kraftfahrzeuges zu schaffen, nämlich was die unigünstigen oder unruhigen Reaktionen des Ge triebes betrifft, welche Reaktionen bei Bewegungen des Gaspedals von Halbgas auf Dreiviertelgas auftre ten,
während der Effekt eines Starken Zurückschal- ters bei Vollgas (Vergrösserung des Untersetzungs- verhältnisses) zufolge des .dann, herrschenden niedri gen Unterdruckes in der Saugleitung des Motors für eine maximale Beschleunigung zur Verfügung bleibt.
Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dass gemäss der, Erfindung in einer Leitung, die das Umschaltven til mit der Saugleitung verbindet, ein, Puffertank und ein Rückschlagventil vorgesehen sind.
Durch die Erfindung wird erreicht, dass beim Fortfahren und beim Fahnen mit wechselnder Ge schwindigkeit, z. B. beim; Fahren in Stadtverkehr, die Drehzahl des Motors:
und das übersetzungsverhältnis sich in einer effektiveren Weise der Lage des Gasre- gelorgans anpassen wird, als beim im Anfang be schriebenen Kraftfahrzeug dem Fall ist.
Beim Fahren in Stadtverkehr, also mit wechselnder Geschwindig keit, wird im allgemeinen im Puffertank ein Unter druck herrschen und .diesen Unterdruck kann man benützen, wenn man beim überholen eines anderen Fahrzeuges plötzlich stark beschleunigen will.
Ein Beispiel des Kraftfahrzeuges gemäss der Er- findung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. In der Zeichnung sind der Motor und der Vergaser, die in jedem Kraftfahrzeug üblich sind, fortgelassen. Die getriebene Riemenscheibe ist ebenfalls fortgelas sen,
da diese für die Erläuterung der Erfindung über flüssig ist. Es wird jedoch bemerkt, :dass die Erfin dung auch auf die Abtriebsscheibe angewandt werden kann, in welchem Falle die andere Zylinderkammer mit der Saugleitung verbunden wenden kann,. Die drei Figuren der Zeichnung zeigen das Um- schaltventil,
das Gaspedal, das Rückschlagventil und die Antriebsscheibe in verschiednen Lagen, die sie während des Betriebes einnehmen können.
Fig. 1 ist ein Querschnitt durch das Saugrohr, das Umschaltventil und die Antriebsriemenscheibe in der Lage in der das Gaspedal losgelassen ist Fig. 2 ein;
Querschnitt derselben Teile in der Lage bei teilweise eingetretenem Gaspedal und Fig. 3 ein Querschnitt derselben; Teile in der Lage bei ganz eingetretenem Gaspedal.
Auf der Antriebswelle 1 ist eine Scheibenhälfte 2 einer verstellbaren Riemenscheibe fest angeordnet. An der Welle 1 entlang ist eine zweite Riemenschei- benhälfte 3 verschiebbar, so dass der Abstand zwi schen den Riemenscheibenhälften vergrössert oder verkleinert werden kann und der effektive Durch messer,
auf welchem ein V-Riemen 29 läuft, geändert werden kann. Dadurch wird das übersetzungsver- hältnis, mit welchem das Kraftfahrzeug angetrieben wird, bestimmt.
Mit der Riemenscheibenhälfte 3 ist ein Zylinder 4 fest verbunden, der durch eine Zwischenwand in zwei Kammern 5 und 6 geteilt wird. Beim Ausführungs- beispiel ist diese Zwischenwand ein Kolben 7, der an der Welle 1 befestigt ist und an der entlang der Zylinder 4 gasdicht verschiebbar ist.
Statt mittels eines Kolbens. kann der Zylinder 4 auch durch eine Membrane in zwei Kammern geteilt wenden, welche Membrane einerseits an der Welle 1 und andererseits an der Innenwand des Zylinders 4 befestigt ist.
Ausser den Kammern 5 und 6 können üblicher weise sonstige Organe auf die verschiebbare Schei benhälfte 3 wirken, wie Federn, und /oder eine Flieh- kraftvorrichtung. Diese sind jedoch in; der Zeichnung weggelassen, da sie allgemein, bekannt sind und aus- serhalb der eigentlichen Eifindung stehen.
In dieser Hinsicht kann jedoch auf die schweizerische Patent- schrift 68 386 verwiesen werden.
Das Aussenende der Welle 1 steht in abdichten der Verbindung mit einem feststehenden Nippel 8, der mit Leitungen 9 und 10 verbunden ist. In der Welle 1 sind zwei konzentrische Kanäle 11 und 12 vorgesehen von denen der Kanal 11 mit der Leitung 9 und der Kanal 12 mit der Leitung 10 in Verbin- dung stehen.
Ein Umschaltventil 13 ist durch die Leitung 9 mit der Kammes 5 und durch eine Leitung 14 mit dem Saugrohr 15 des Motors verbunden,
in welchem Rohr sich die normale Drosselklappe 16 befindet. Diese Drosselklappe wird entgegen der Kraft einer Feder 17 mittels eines Kabels 18 durch ein Gaspedal 19 gesteuert, das um eine Achse 20 drehbar .ist. Im Umschaltventil 13 ist eine öffnung 21 vorgesehen, die mit der Aussenluft in; Verbindung steht.
Weiter enthält das Umschaltventil 13 einen Doppelkolben 22, wobei eine damit verbundene Stange 23 in einen Schlitz 24 eines Arnes des Gaspedals 19 greift.
Wenn das Gaspedal 19 losgelassen wird, dreht es unter Einfluss der Feder 17 uni die Achse 20 und. wird der Doppelkolben: 22 nach links gedrückt, wie in, Fig. 1 dargestellt ist.
Soweit ist die beschriebene Vorrichtung prak tisch dieselbe wie ein Teil der Steuervorrichtung, die in der schweizerischen Patentschrift Nr. 381 100 beschrieben und dargestellt ist.
Nach der Erfindung sind nun zwischen dem Um schaltventil 13 und der Leitung 14 ein Rückschlag ventil 37 in einem Ventilgehäuse 38 und ein Puffer tank 39 angeordnet. Das Rückschlagventil 37 steht unter der Wirkung einer Feder und öffnet in der Richtung der Leitung 14.
Weiter ist der Puffertank durch eine Leitung 40 mit dem Umschaltventil 13 verbunden.
Die beschriebene Vorrichtung wirkt in der fol genden Weise,.
Wenn der Motor unbelastet mit praktisch ge- schlossener Drosselklappe 16 läuft und das Gaspedal 19 losgelassen ist, so dass der Doppelkolben 22 sich in der Lage gemäss Fig. 1 befindet, ist die Kammer 5 des Zylinders 4 durch die Öffnung 21 mit der Aus senluft verbunden. Durch die.
Zugkraft des Riemens 29 werden die Scheibenhälften 2 und 3 auseinander- gedrückt, so dass der Riemen auf einem kleineren effektiven Durchmesser laufen wird. Der Unterdruck, der im Saugrohr 15 herrscht, hebt das Rückschlag- ventil 37 von seinem Sitz und teilt sich dadurch dem Puffertank 39 mit.
Wenn man nun nicht mit Vollgas fortfährt und man dazu das Gaspedal nur mässig eindrückt wie in Fig. 2 dargestellt ist, wird der Doppelkolben 22 nach rechts verschoben. Dadurch wird die Zylinderkam mer 5 über den Kanal 11, die Leitung 9, das Um schaltventil 13 und die Leitung 40 mit dem Puffer tank 39 verbunden.
Der in diesem Tank herrschende Unterdruck wird nach der Kammer 5 übertragen, so dass die verschiebbare Scheibenhälfte 3 in der Rich tung der festen Scheibenhälfte 2 getrieben wird. Die öffnung 21 wird dabei bezüglich der Leitung 9 und also auch bezüglich der Kammer 5, abgeschlossen.
Durch das Öffnen der Doppelklappe 16 verrin- gert der Unterdruck im Saugrohr 15, aber im Puffer tank 39 bleibt der höhere Unterdruck behalten, wie dieser durch den unbelasteten laufenden Motor im Puffertank 39, und deshalb auch in der Kammer 5, erzeugt war.
Dadurch wind der Riemen 29 auf einem grösseren effektiven Durchmesser laufen, ,als im Falle kein: Rückschlagventil vorhanden sein würde, was für eine nichtmaximale Beschleunigung gewünscht ist.
Wenn man mit einer konstanten Geschwindigkeit fährt, z. B. mit Halbgas und man will beschleunigen, geschiehtdies durch weiter Eintreten des Gaspedals.
Bei der bekannten Vorrichtung, wie in der schweize- rischen, Patentschrift Nr.381100 beschrieben ist, würde dann, sowohl bei mässiger Beschleunigung wie bei starker Beschleunigung, der.
Unterdruck in der Kammer 5 sinken, entsprechend dem niedrigeren Unterdruck im Saugrohr 15. In;
beiden Fällen wei chen die Scheibenhälften 2 und 3 dann auseinander und dies hat zufolge, dass ,der Motor schneller läuft und dadurch mehr Geräusch macht.
Diesem Nachteil wird vorgebeugt durch das An- bringen des Puffertanks 39 und des Rückschlagven- tils 37.
Dadurch wird nämlich ein Herabsetzen des Unterdruckes im Saugrohr 15 verhindert, sich an die Kammer 5 mitzuteilen indem das Rückschlagventil 37 zwischen dem Saugrohr und dem Puffertank sich schliesst und die Zylinderkammer 5 in Verbindung mit dem Puffertank bleibt. Wenn man, dagegen mit Vollgas beschleunigt, wind der Doppelkolben:
22 ganz nach rechts verschoben (Fig. 3), .so dass die Verbin- dung zwischen der Kammer. 5 und dem Puffertank 39 unterbrochen wird und zugleich diese Kammer über die Leitung 9 und das Umschaltventil 13 durch die, Öffnung 21 mit der Aussenluft in Verbindung gestellt wird.
Der Riemen 29 wind auf einem kleinen Durch messer laufen, was für eine maximale, Beschleunigung mit Vollgas gewünscht ist.
Kleine Schwingungen des Gaspedals zwischen Einviertelgas und Drsiviertelgas, wie für Beschleuni gungen und Verzögerungen nötig sind. und besonders beim Fahren in Stadtverkehr öfters vorkommen, haben jetzt nicht mehr zufolge, dass fortwährend ein,
zu stark änderndes lfbersetzungsvenhältnis. eingestellt wind und die Motordrehzahl dementsprechend stark variieren würde. Durch die Erfindung werden .die Vorteile erzielt, dass der Motor weniger Geräusch macht, der Riemen weniger, abnützt und Benzin ge spart wind.
Es wird bemerkt, dass die oberbeschriebene Vor richtung ohne jede. Abänderung auf ein Motorfalte zeug nach der schweizerischen Patentschrift Nr.
381 100 angewandt werden kann mit dem Sinne, dass die Leitung 10 nicht frei in die Aussenluft aus mündet, aber mit einer Vorrichtung zum in bestimm- ten Fällen Zustandebringen eines Unterdruckes in der Zylinderkammer 6 verbunden wird, um den Motor als Bremse (beim Bergabfahren)
oder als Hilfsbremse (zur Unterstützung der, normalen Brems vorfchtung) benutzen zu können.