Endoradiosonde
Die Erfindung betrifft eine Endoradiosonde, d. h. einen in Pillenform hergestellten, verschluckbaren Sender, für Magen- und/oder Darmuntersuchungen, bei der die die Information über die zu messende Grösse (z. B. pH-Wert) enthaltende Leistung von der Sonde, z. B. mittels einer Spule, abgegeben, und in der Umgebung des Körpers des Patienten, z. B. mittels einer oder mehrerer, an den entsprechenden Empfänger angeschalteten Spule(n) aufgenommen wird. In der Endoradiosonde ist zum Betrieb der Schwingschaltung eine Batterie vorgesehen.
Im einzelnen beschäftigt sich die Erfindung mit der Ausbildung der Elektroden der Batterie der oben beschriebenen Endoradiosonde. Bei einer bereits vorgeschlagenen Endoradiosonde besteht die Batterie aus einer Magnesium-Elektrode und einer Silberchlorid-Elektrode, die sich in einem entsprechenden Elektrolyten, z. B. in einer Kochsalzlösung, befinden.
Diese Anordnung hat aber den Nachteil, dass sich an der Magnesium-Elektrode schon kurze Zeit nach Einbringen des Elektrolyten Wasserstoff in Gasform abscheidet. Es hat sich nun herausgestellt, dass der grösste Teil der Gasentwicklung nicht von der Stromentnahme aus der Batterie abhängt. Vielmehr tritt die Gasbildung in nur wenig schwächerer Form bereits schon kurze Zeit nach dem Einbringen der Magnesium-Elektrode in einen Elektrolyten auf. Der Stromdurchgang unterstützt diese Gasbildung nur noch. Es ist leicht verständlich, dass eine Gasbildung in diesem Masse bei einer Endoradiosonde sehr unangenehm ist, weil Gas im Batterieraum Fehlmessungen, ja sogar den völligen Ausfall der Messung hervorrufen kann. Es ist nun bekannt, zur Beseitigung von Wasserstoffgas Braunstein zu verwenden.
Um aber eine an der Magnesium-Elektrode über einen längeren Zeitraum entstehende Gasmenge zu beseitigen, muss eine relativ grosse Menge Braunstein vorgesehen werden. Eine grosse Menge Braunstein benötigt aber ihrerseits wieder einen grossen Raum, der bei der Endoradiosonde einfach nicht vorhanden ist, denn das Bestreben der Entwicklung sowie die Forderung der Ärzte zielt auf eine möglichst kleine Endoradiosonde ab. Die oben geschilderten Erscheinungen treffen natürlich nicht nur auf die oben erwähnten Elektrodenmaterialien zu; sie treten vielmehr auch bei anderen Elektrodenmaterialien auf.
Die Verwendung der oben genannten Materialien hat jedoch den Vorteil, dass eine relativ grosse Batteriespannung zur Verfügung steht, und dass ausserdem die Entladekurve dieser Batterie für die gegebene Verwendung besonders geeignet ist.
Zweck der Erfindung ist es nun, eine Möglichkeit zu schaffen, um dieser Gasbildung wenigstens weitgehend abzuhelfen.
Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass zum Zwecke der Kleinhaltung der Gasbildung an der einen Batterie-Elektrode diese aus einer Legierung des eingentlichen Elektrodenstoffs mit einem in der Grössenordnung von einigen Prozent liegenden Anteil eines weiteren oder mehrerer die Gasbildung herabsetzender Stoffe, vorzugsweise aus einer Legierung von Magnesium und einem kleinen Prozentanteil Mangan, besteht und eine Oberfläche aufweist, wie sie durch eine wenigstens mehrere Minuten lange, z. B. vorzugsweise wenigstens 20 Min. lange Behandlung mit Elektrolytflüssigkeit erhältlich ist.
Die Verwendung einer der erwähnten Legierungen reduziert die Gasbildung an der Elektrode bereits ganz beträchtlich. Man kann die Gasbildung an dieser Elektrode ohne Stromdurchgang schliesslich völlig unterbinden, indem man die aus dem oben ge nannten Legierungsmaterial hergestellte Elektrode vor derBenutzung alsBatterie-Elektrode in der Endoradiosonde in einemElektrolyten, z. B. eine Kochsalzlösung einlegt und sie dort mindestens 20 Minuten, vorzugsweise 1 - 2 Stunden liegen lässt. Nach dieser Zeit ist die Gasung ohne Stromdurchgang an der Elektrode praktisch vollkommen beseitigt. Bereits schon nach 20 Minuten ist die Gasbildung stark herabgedrückt.
Wie bereits erwähnt, entsteht bei Stromentnahme aus der Batterie trotzdem noch eine geringe Menge Wasserstoffgas. Dieses kann nach wie vor durch Braun stein gebunden werden, indem man die Elektrode z. B. in pulverisiertenl Braunstein einbettet. Für die geringe zu bindende Gasmenge genügt bereits eine kleine Menge Braunsteinb so dass hierdurch keine Schwierigkeiten wegen der Grösse der Endoradiosonde mehr entstehen. Der vom Batteriegehäuse nicht begrenzte Teil der Braunsteinoberfläche kann mit einem saugfähigen Papier abgedeckt werden.
Dies hat zwei Gründe: Einmal kann man das Braunsteinpulver auf diese Weise in der gewünschten Lage um die aus der Legierung hergestellte Elektrode halten. Gleichzeitig hat aber das saugfähige Papier die Wirkung, dass das Eindringen des Elektrolyten in das Braunsteinpulver und die Vermischung der beiden Stoffe bei seinem Einbringen sehr stark beschleunigt wird. Ohne saugfähiges Papier bleiben die Flüssigkeitstropfen eine gewisse Zeit auf dem Pulver stehen. Durch die saugfähige Schicht wird aber durch Eindringen auch von Braunsteinteilen in die Schicht ein Übergang geschaffen und somit die Vermengung stark beschleunigt.
Nun hat aber die Einlagerung der einen Elektrode in Braunstein den Nachteil, dass bei der Durchführung der zweiten Elektrode durch die Braunsteinschicht zwischen den beiden Elektroden bereits ein Strom - ein Verluststrom - fliesst. Dies kommt dadurch zustande, dass der Braunstein doch noch Verunreinigungen beinhaltet. Zur Beseitigung dieser unerwünschten Erscheinung kann die zweite Elektrode an der Durchführung durch die Braunsteinschicht isoliert sein. Dies kann z. B. durch einen Gummiüberzug, aber auch durch eine Lackschicht oder durch ähnliche bekannte Massnahmen geschehen.
Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
In stark vergrössertem Masstab ist dort in schematischer Darstellung eine Endoradiosonde aufgezeichnet, die der Messung und Übermittlung des pH-Werts dient. Das Gehäuse der Endoradiosonde ist aufgeschnitten dargestellt und trägt das Bezugszei chen 1. Der Raum 2 dient der Aufnahme der für die Schwingschaltung notwendigen Schaltelemente. Ein
Ausführungsbeispiel einer verwendbaren Schwing schaltung ist schematisch eingezeichnet. Da sie zum
Stand der Technik gehört, bedarf es hiezu keiner Erläuterungen. In diesem Raum ragen ausserdem noch die mit der Schwingschaltung verbundenen beiden Elektroden 3 (aus Legierungsmaterial hergestellt) und 4 (z. B. aus Silberchlorid bestehend), die bei Vorhandensein eines Elektrolyten, z. B. einer Kochsalzlösung, im Raum 5 eine Batterie zum Betrieb der Schwingschaltung bilden.
Die Elektrode 4 bildet mit einer Antimon-Elektrode 6 eine pH-Wert-Messeinrichtung. Die zwischen diesen beiden Elektroden entstehende Spannung wird hier zur Änderung der Schwingfrequenz der Schaltung benutzt. Die Messung der abgestrahlten Frequenz im Empfänger ergibt dann die gewünschte Messung des pH-Wertes. Zwischen den beiden Elektroden 4 und 6 befindet sich eine semi-permeable Schicht z. B. eine unter dem Namen Dialysierfolie bekanntgewordene Kunststoffschicht, die für das Zusammenwirken der Elektroden 4 und 6 notwendig ist.
Es wurde bereits oben im einzelnen ausgeführt, dass bei Herstellung der Elektrode 3 aus einem Elektrodenmaterial, z. B. aus dem für den vorliegenden Zweck günstigen Magnesium bei und ohne Stromentnahme aus der Batterie eine starke Bildung von Wasserstoffgas entsteht. Zur Beseitigung dieses Missstandes wird, wie bereits ausgeführt, die Elektrode 3 aus einer Legierung eines Elektrodenmaterials mit einem kleinen Anteil die Gasbildung herabsetzenden Materials hergestellt. Als Beispiel sei eine Elektrode, bestehend aus 98,5 O/o Magnesium und 1,5 O/o Mangan, angegeben. Anstelle von Mangan können z. B. auch Aluminium und andere bekannte Stoffe benutzt werden, aber auch gleichzeitig mehrere derartige Stoffe.
Die beschriebene Massnahme bringt bereits eine starke Verminderung der Gasbildung an der Elektrode. Eine weitere Verminderung der Gasbildung wird dadurch erreicht, dass man die Elektrode 3 vor dem Einbau in die Endoradiosonde in einen Elektrolyten, z. B. in eine Kochsalzlösung von z. B. 1 O/o einbringt und sie dort z. B. zwei Stunden liegen lässt.
Eine Gasbildung entsteht bei einer derart behandelten Elektrode nur noch bei Stromentnahme aus der Batterie. Diese kleine Menge noch entstehenden Wasserstoffgases wird durch die die Elektrode 3 umgebende Braunsteinschicht gebunden. Der die Elektrode 3 umgebende Braunstein ist pulverförmig und würde somit bei Bewegung der Endoradiosonde dauernd in Bewegung sein. Um dieses Braunsteinpulver in der gezeichneten Lage zu halten, wird auf die Braunsteinschicht eine Schicht saugfähigen Materials 9, z. B. ein Stück Löschpapier, aufgebracht, Das Einbringen dieser saugfähigen Schicht hat gleichzeitig den Vorteil, dass die Vermengung zwischen dem Elektrolyten und dem Braunsteinpulver bei Einbringen des Elektrolyten in den Batterieraum 5 stark beschleunigt wird. Die Erklärung dieses weiteren Vorteils wurde bereits oben gegeben.
Nun hat die Verwendung des Braunsteins in der gezeichneten Form den Nachteil, dass zwischen dem Teil der Elektrode 4, welches sich in der Braunsteinschicht 8 befindet, und der Elektrode 3 ein Verluststrom ausbildet. Dieser Verluststrom kommt durch Verunreinigungen im Braunstein zustande. Zur Be seitigung dieses Nachteils wird die Elektrode 4 in dem Teil, welches sich in der Braunsteinschicht befindet, isoliert. Dies kann durch eine Lackschicht 10 oder eine Gummischicht oder eine sonstige Isolierstoffschicht geschehen.