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Empfangspapier fiir elektrische Fernschreib-oder Bildgeräte.
Die Erfindung betrifft ein Jodid oder Jodid und Stärke enthaltendes Empfangspapier für elektrische, mit oder ohne Drahtübertragung betriebene Fernschreib-oder Bildgeräte.
Das bisher bekannte jodidhaltige Papier, insbesondere Jodkaliumpapier, weist jedoch den Mangel auf, dass es sich unter dem Einfluss des Lichtes und der Atmosphäre infolge Autooxydation des Jodids zu freiem Jod braun, bzw. bei Anwesenheit von Stärke blau färbt. Infolgedessen hält sich derartiges Papier längere Zeit nur unter Lichtahschluss und in völlig trockener Luft, so dass jodidhaltiges Papier nur im Dunkeln und zwecks Ausschaltung des Luftzutritts im Stapel aufbewahrt wird. Diese Massnahmen verhindern jedoch die Verfärbung nicht unbedingt.
Man hat versucht. diese unerwünschte Erscheinung der Autooxydation dadurch abzuschwächen, dass man nur geringe Mengen von Jodid anwendet, hat damit aber als nachteilige Nebenwirkung in Kauf nehmen müssen, dass bei Freimachen von Jod an irgendeiner Stelle des Papiers die dadurch erzeugte Färbung des Papiers infolge der geringen Jodmenge und in Anbetracht der ziemlich hohen Dampfspannung bei Zimmertemperatur bald wieder verblasst. Zur Vermeidung dieser Erscheinung hat man vorgeschlagen, dem Papier bei der Herstellung ausser der geringen Jodrnenge die vier-bis fünffache Menge eines Reduktionmittels zuzusetzen.
Auch dieses Papier ist jedoch als Empfangspapier für ein elektrisches Fernschreib-oder Bildgerät nicht geeignet, weil einmal die Jodmenge zur Erzielung der notwenigen starken Braunfärb ung im Elektrolytschreiber nicht ausreicht und wegen des hohen Gehaltes an Reduktionsmittel die etwa entstandene Braunfärbung (wegen der alsbald einsetzenden Reduktion des durch den elektrischen Strom freigemachten Jods zu farblosem Jodid durch das Reduktionsmittel) sofort wieder verschwinden würde.
Das Papier nach der Erfindung hat einen Gehalt an Jodid und an Reduktionsmittel in solcher prozentualen Verteilung, dass das Jodid in vielfacher, beispielsweise lOOtacher Menge des Reduktionsmittels in ihm enthalten ist. Versuche haben ergeben, dass ein solches Papier
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elektrischer Ströme von der Grössenordnung von etwa milliampère eine an der behandelten Stelle stark hervortretende Färbung zeigt. Das Jodidpapier kann je nach der gewünschten Blau-oder Braunfärbung mit oder ohne Stärkezusatz bereitet werden.
Es wurde gefunden, dass die beste Farbwirkung nicht durch den Zusatz von Stärke in kolloidem, gelöstem Zustande (in Form von Stärkekleister) erzielt wird. sondern eher hei Anwendung der Stärke in ungelöster Form, also in Form einer mehr oder weniger groben Su & pension. Zweckmässig wird jedoch auch hier etwas gelöste Stärke in Form von Stärkekleister zugegeben.
Weitere Versuche haben ergeben. dass man durch Verwendung von alkalisch wirkenden Stoffen zusammen mit den Reduktionsmitteln die Haltbarkeit des Papieres noch weiter erhöhen kann. Die Anwendung der genannten Stoffe ist besonders dann von Bedeutung, wenn das jodidhaltige Papier in einer aussergewöhnlichen feuchten Atmosphäre verwendet werden soll. Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei der Herstellung von jodidhaltigeni Sicherheitspapier ausser einer geringen Jodidmenge die vier-, fünffache Menge eines Reduktionsmittels und Kaliumkarbonat zuzusetzen. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um die Herstellung eines
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geeignet ist. Im Laufe der Versuche ist weiter gefunden worden, dass unter Umständen schon der Zusatz alkalisch wirkender Stoffe allein genügt, um das erstrebte Ziel zu erreichen.
In diesem Falle kann also das Reduktionsmittel überhaupt fortbleiben, weil der Gehalt an Alkali dem jodidhaltigen Papier eine hohe chemische Stabilität gibt.
Praktisch kann man die Erfindung etwa wie folgt ausführen :
Beispiel 1. Chemisch reines Filtrierpapier wird durch eine Lösung von 1 /Wasser, lOOy Jodkalium, 0-1-ly Rongalit (Natriumhydrosulfitformaldehyd), 100g kalt suspendierter Stärke und 50 g gelöster Stärke gezogen, zwischen Walzen vom Überschuss der Lösung befreit und getrocknet. Das Papier bleibt weiss und reagiert auf Spuren von Chlorkalk wie auf elektrische Ströme von weniger als 1 Milliampere unter intensiver Braun-Blaufärbung.
Sollen alkalische Stoffe gemäss der Erfindung verwendet werden, so kann man das basische Mittel entweder dem Papier im Holländer während des Mahlens zusetzen oder der zur Behandlung des Papiers benutzten jodidlialtigen Lösung, die mit oder ohne Reduktionmittel hergestellt sein kann, einen Zusatz von Alkali geben oder endlich das Papier nach- träglich durch eine Lösung eines oder mehrerer basischer Mittel ziehen. Der Alkalizusatz soll zweckmässig in einer solchen Menge vorgenommen werden, dass die Wasserstoffionenkonzentration des Stoffes oder Präparationslösung ein Pl, von ungefähr 8 aufweist. Der Alkalizusatz kann in Form von Alkalioxyd-oder Hydroxydon. Erdalkalioxyden oder Hydroxydon od. dgl. erfolgen.
Im allgemeinen können auch basisch wirkende Stoffe verwendet werden, die einzeln oder in Mischung miteinander zugesetzt werden können. Von den Alkalikarbonaten hat sich Bikarbonat als besonders geeignet erwiesen.
Die Herstellung kann beispielsweise folgendermassen erfolgen :
Beispiel 2. Der Papierstoff im Holländer wird mit soviel Barium-Hydroxyd versetzt, dass die Wasserstoffionenkonzentration des Stoffes einen Pr-Wert von ungefähr 8 aufweist.
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Ein anderes Herstellungsverfahren ist folgendes :
Beispiel 3. Rohpapier wird mit einer Jodidlösung, wie sie im ersten Beispiel angegeben ist, getränkt, die vorher mit Natrium-Bikarbonat bis zu einem Gehalt von 1 % versetzt worden ist. Das Reduktionsmittel kann dabei teilweise oder ganz in Fortfall kommen.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Jodid oder Jodid und Stärke enthaltendes Empfangspapier für elektrische Fernsehreib- oder Bildgeräte, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Reduktionsmitteln in solcher Menge. dass das Jod in vielfacher (z. B. 100facher) Menge des Reduktionsmittels im Papier enthalten
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Papiers zu verhindern.