Verfahren und Einrichtung zum Verbrennen von Klärschlamm und Kehricht Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Verbrennen von Klär schlamm und Kehricht.
Es ist bekannt, sowohl gemahlenen Kehricht als auch aus Kläranlagen anfallenden Schlamm im gleichen Ofen zu verbrennen. Der dem Ofen separat zugeführte Klärschlamm, der üblicherweise einen Wassergehalt von 90 bis 95 % besitzt, muss dabei vorangehend auf einen Wassergehalt von 60 bis <B>70%</B> entwässert werden, da nasser Schlamm mit mehr als 75 % Wassergehalt zu Zerstörung des Ofens führen kann. Das übliche Entwässern des Klär schlammes auf diesen relativ niedrigen Wasserge halt ist aber kostspielig.
Das vorliegende Verfahren vermeidet diesen Nachteil und sieht zu diesem Zweck vor, dass Schlamm und Kehricht vor Einführung in den Verbrennungsofen zu einem brennbaren Ge misch gemischt werden, dessen Wassergehalt höch stens 70 % beträgt. Der dem Kehricht beigemischte Klärschlamm kann je nach dem prozentualen Keh richt Schlamm-Anfall unentwässerter Rohschlamm mit einem Wassergehalt von 90 bis 95 %, oder aber z. B. durch Pressen oder Mischen mit Pressschlamm auf einen Wassergehalt von 80 bis 85 % Wasser gehalt entwässerter Schlamm sein.
Damit ist es erst mals möglich, Klärschlamm beliebigen Wassergehalts mit Kehricht zusammen zu verbrennen. Auch ein relativ grosser Wassergehalt von 80 % und mehr des Schlammes wird durch die vorgängige Beimischung des Schlammes zum Kehricht auf eine genügend grosse Oberfläche verteilt, um ein einwandfreies Trocknen und Verbrennen des Gemisches im Ofen zu gewährleisten. Schlamm allein hat bekanntlich eine sehr kleine Oberfläche.
Durch die Beimischung von Kehricht wirddiese Oberfläche vervielfacht, das Wasser teilweise vom Kehricht aufgenommen und die Verdunstungsfläche so stark vergrössert, dass bei gleicher Ofengrösse bedeutend mehr Wasser ver dunstet werden kann.
Die ebenfalls Erfindungsgegenstand bildende Ein richtung zur Durchführung des genannten Verfahrens besitzt eine Vorrichtung zum Mischen von Schlamm und Kehricht, die durch eine Zuführvorrichtung für das Schlamm/Kehricht-Gemisch mit einem Verbren nungsofen in Verbindung steht.
Zweckmässig ist die Mischvorrichtung als Kaskadenmischer ausgebildet, in welchem eine Mehrzahl von versetzt übereinander angeordneten endlosen Transportbändern die einzelnen Kaskadenstufen bilden. Auch der Verbrennungsofen ist zweckmässig als Kaskadenofen ausgebildet, wobei zum Transport des Brenngutes von Stufe zu Stufe um eine Mittelachse des Ofens rotierend angeordnete Arme vorgesehen sind.
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens an Hand der bei liegenden Zeichnung, die schematisch eine beispiels weise Ausführungsform der ebenfalls Erfindungsge genstand bildenden Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens im Vertikalschnitt zeigt, näher er läutert.
In der Zeichnung ist A eine Mischvorrichtung für Schlamm und Kehricht, B eine Kehrichtauf- bereitungsanlage und C ein Verbrennungsofen. Die Mischvorrichtung A besitzt einen Kaskadenmischer 1, in welchem eine Mehrzahl von mit Abstand über einander und versetzt zueinander angeordneter end loser Transportbänder 2 mit horizontalachsigen Um lenkwalzen die einzelnen Stufen bilden.
Die benach barten Transportbänder 2 ,sind gegenläufig antreib- bar. Über dem obersten Transportband 2 liegt die Einfüllöffnung 3 des Mischers 1.
Dieser Einfüll- öffnung 3 wird einerseits Klärschlamm zugeführt, wie dies bei 4 angedeutet ist; es kann sich dabei um Rohschlamm mit einem Wassergehalt von 90 bis 95 % oder um entwässerten Schlamm mit einem zwischen 60 und 80 % liegenden Wassergehalt han deln. Anderseits wird der Einfüllöffnung 3 des Mi schers 1 aus einem Bunker 4 gemahlener Kehricht zugeführt. Die Kehrichtzufuhr erfolgt über ein der gewünschten Dosierung entsprechend antreibbares Förderband 5.
Der gemahlene Kehricht wird dem Bunker 4 durch eine Transportvorrichtung 6 zuge führt, die von einer Kehrichtmühle 7 gespeist wird. Das am Kehricht und Schlamm gebildete Gemisch gelangt dort auf eine z. B. als Förderkette ausge bildete Transportvorrichtung 9, mittels welcher das Gemisch der oben liegenden Einfüllöffnung 10 eines zylindrischen Kaskadenofens 11 der Verbrennungs vorrichtung C zugeführt wird. Die einzelnen Stu fen des Kaskadenofens 11 sind durch nach aussen leicht konisch abfallende Ringböden 12, 13 gebildet.
Im Zentralrohr des Ofens sind rotierend antreib- bare Krälarme 14 gelagert, welche über den inneren Ringböden 13 bzw. dem Ofenboden arbeiten. Die Gemischzufuhr zum Ofen 11 wird durch eine nicht gezeichnete Klappe an der Einfüllöffnung des Ofens in Abhängigkeit von der jeweiligen Lage der Kräl- arme 14 so gesteuert, dass das Einfüllen von Keh richt dann unterbrochen wird, wenn sich ein Arm unter der Einfüllöffnung befindet;
dadurch wird ver mieden, dass Kehricht auf die Krälarme fällt, was zu einer Behinderung der Armbewegung und zu Stockungen im Kehrichttransport durch den Ofen führen könnte. Die Brenneröffnung des Ofens 11 ist mit 15 bezeichnet, wobei ein Gebläse 16 für die notwendige Luftzufuhr sorgt. Im oberen Ofenteil erfolgt noch keine Verbrennung, sondern dort wird das Schlamm/Kehricht-Gemisch getrocknet.
Erst in den mittleren Ofenstufen setzt die Verbrennung ein. Die festen Verbrennungsrückstände verlassen den Ofen durch den Auslass 17, während die Verbren nungsabgase im Ofen nach oben streichen und dabei die Trocknung des eingeführten Gemisches unter stützen, worauf sie durch den Kamin 18 aus dem Ofen weggeführt werden. Dem Ofen 11 können ausser dem Kehricht/Schlamm-Gemisch auch flüssige, brennbare Abfälle, z. B.
Altöl und dergleichen zu geführt werden. Diese flüssigen Stoffe werden zweck mässig nicht dem genannten Gemisch beigefügt, son dern durch eine separate, direkt in die Verbrennungs zone mündende Leitung 19 in den Ofen eingeführt. Die beschriebene Einrichtung gestattet eine ratio nelle und einwandfreie Verbrennung von Klärschlamm und Kehricht im kontinuierlichen Durchlaufverfah- ren; durch entsprechende Dosierung der Gemisch komponenten kann der Wassergehalt des Brenngutes automatisch entsprechend den Abgastemperaturen dem Heizwert des Verbrennungsgutes angepasst wer den.
Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass der Heizwert des Kehrichtes voll zur Verdampfung von Schlammwasser ausgenützt werden kann; damit kann aber die kostspielige vorgängige Schlammentwässe rung reduziert und vereinfacht werden. Das vor gängige Mischen der zur Verbrennung gelangenden Komponenten ergibt zudem ein relativ homogenes Brenngut, so dass im Ofen dauernd optimale Ver brennungsbedingungen geschaffen werden können.