CH401084A - Verfahren zur Herstellung von aromatischen Hydrazoverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von aromatischen Hydrazoverbindungen

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CH401084A
CH401084A CH2289555A CH2289555A CH401084A CH 401084 A CH401084 A CH 401084A CH 2289555 A CH2289555 A CH 2289555A CH 2289555 A CH2289555 A CH 2289555A CH 401084 A CH401084 A CH 401084A
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Victor Erkkila Armas
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Allied Chem
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C241/00Preparation of compounds containing chains of nitrogen atoms singly-bound to each other, e.g. hydrazines, triazanes
    • C07C241/02Preparation of hydrazines

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


  



  Verfahren zur Herstellung von aromatischen Hydrazoverbindungen
Die vorliegende Erfindung betrifft die   Aktivie-    rung der   Reduktionsfähigkeit    von   Metall-Alkoholaten    in bezug auf solche reduzierbare aromatische Stick  stoffverbindungen,    welche den Stickstoff in einer höheren Oxydationsstufe als die Hydrazostufe als Kernsubstituenten enthalten.



   Gewöhnlich wird Nitrobenzol und verwandte Nitroverbindungen in der Weise mit Alkalimetall Alkoholaten reduziert, dass die Nitroverbindung mit alkoholischem kaustischem Alkali, z. B. Natriumhydroxyd und einem niedrigen Alkohol wie Methanol, am Rückflusskühler bei Atmosphärendruck und dem Siedepunkt der Mischung behandelt wird. Unter solchen Bedingungen sind aber Alkoholate der Alkalimetalle keine ausreichend starken Reduktionsmittel, um die Reduktion über die Azoxystufe hinaus zu bewirken. Wie in den britischen Patentschriften Nrn. 701 128 und 716418 bekanntgegeben, kann aber die Reduktion auf solche Weise gefördert werden, dass Hydrazoverbindungen erhalten werden durch den Zusatz von Naphthochinonen und deren Additionsprodukten, z. B. mit Bisulfiten, Schwermetall Salzen usw., und chinoiden Hydroxynaphthalin-Verbindungen.



   Das erfindungsgemässe Verfahren gestattet die Herstellung von aromatischen Hydrazoverbindungen durch Reduktion von aromatischen Nitroverbindungen und anderen reduzierbaren aromatischen Stick  stoffverbindungen    bei mässigen Reaktionsbedingungen und in einfachen Apparaturen, wobei die Entwick  lung    von   Wasserstoffgas während    der Reaktion unterdrückt wird.



   Das   erfinduilgsgemässe    Verfahren zur Herstellung von aromatischen Hydrazoverbindungen durch Reduktion von in solche   überführbaren    aromatischen Stickstoffverbindungen mittels Metallalkoholaten ist dadurch gekennzeichnet, dass im Reaktionsgemisch als Reaktionsförderer eine kondensierte, mehrkernige Verbindung zugesetzt wird, welche mindestens 10 Kernkohlenstoffatome enthält, bei welcher einer von den Kernen aus einem alizyklischen dihydroxyoder dioxosubstituierten Ring mit   6 Kernkohlen-    stoffatomen besteht, wobei die   Sauerstoffsubsti-    tuenten in chinoider Stellung zueinander stehen und mindestens zwei der nicht sauerstoffsubstituierten Kernkohlenstoffatome gesättigt sind, oder Tautomere, Bisulfitadditionsverbindungen, Schwermetall  salz-additionsverbindungen,

      Imide, Oxime, Semicarbazone, Hydrazone oder Ester dieser   Verbindun-    gen. Geeignete Reaktionsförderer dieser Art sind :
1. kondensierte mehrkernige   Diketone,    wie beispielsweise die Derivate von Cyclohexandion und Cyclohexendion, in welchen die Carbonylgruppen im chinoiden Verhältnis stehen (insbesondere in 1,2- und 1,4-Stellung), wobei sie entweder frei sein können von anderen Substituenten ausser den Oxysubstituenten, oder zusätzliche Substituenten aufweisen   kön-    nen, wie z. B.

   Halogen, Hydroxyl-, Nitro-, Mer  kapto-,    Amino-,   Cyano-,    Sulfo-, Carboxyl-, Alkylund Alkoxygruppen, aber kein Kohlenstoffatom des genannten alicyclischen   Radikals    als H-Substituent mehr als ein elektronegatives Radikal aufweist ;
2. entsprechende Hydroxyverbindungen, in welchen eine oder beide Carbonylgruppen der oben genannten   Diketone    ersetzt sind durch eine oder zwei    =C-OH-Gruppen,    welche frei sind von anderen Substituenten neben den Hydroxylgruppen oder zu  sätzliche    Substituenten aufweisen wie oben, wie z. B.



  Derivate von Cyclohexandiol und   Cyclohexendiol,    in welchen die Hydroxylgruppen im chinoiden Ver  hältnis    stehen und insbesondere in 1,2- oder 1,4 Stellung ; 
3. Additionsverbindungen von solchen Diketonen und   Hydroxydiketonen,    wie z. B. mit Bisulfiten, beschrieben im USA-Patent Nr. 2 645 636 ;
4. funktionelle Derivate von solchen Diketonen, Hydroxyketonen, und Dihydroxyverbindungen,   näm-    lich Imide, Oxime, Semicarbazone, Hydrazone und durch kaustisches Alkali verseifbare Ester ;
5. tautomere Formen von solchen Diketonen und Hydroxyketonen, die sich zu solchen Ketonen isomerieren lassen.



   Die vorzugsweise verwendeten Reaktionsförderer sind die 1,2- und 1,4-Dioxynaphthane und die entsprechenden Dione und Ol-one, insbesondere die 1,4-Naphtandione und 1,4-Naphtandiole.



   Nachfolgend eine Zusammenstellung der als Reaktionsförderer erfindungsgemäss verwendbaren Dioxyverbindungen :    Ï.      7.      8a-Naphtantrien-l,    4-dion  (2,3-Dihydro-1,4-naphtanchinon)    J2.      6-Naphtandien-l,    4-dion  (4a,5,8,8a-Tetrahydro-1,4-naphtochinon)    2-Methyl-J2 6-naphtandien-1, 4-dion-4-oxim       (2-Methyl-4a,    5,8,8a-tetrahydro
1,4-naphtochinon-4-oxim)    Iss-Naphtanen-l,    4-dion  (2,3,4a, 5,8,8a-Hexahydro-1,4-naphtochinon)
2,4a-Dimethyl-d2   fi-naphtandien-1,    4-dion  (2,4a-Dimethyl-4a, 5,8,8a-tetrahydro
1,4-naphtochinon)
Naphtan-1,4-dion  (Octahydro-1, 4-naphtochinon)
2,8a-Dimethyl-d2 6-naphtandien-1, 4-dion  (2,8a-Dimethyl-4a, 5,8,8a-tetrahydro
1,4-naphtochinon)
2,

  3-Dichloro--JÏ   7 8a-naphtantrien-l,    4-dion  (2,3-Dichloro-2,3-dihydro-1,4-naphtochinon)
2,3-Epoxy-dÏ-7. 8a-naphtantrien-l, 4-dion  (2,3-Epoxy-2,3-dihydro-1,4-naphtochinon)
6,7-Dimethyl-2-phenyl-d2 fi-naphtandien-1,4-dion    (6,      7-Dimethyl-2-phenyl-4a,    5,8,8a-tetrahydro
1,4-naphtochinon)
2,3-Dimethyl-2-phenyl-d8,7, Sa-naphtantrien
1,4-dion (2,3-Dimethyl-2-phenyl-2,3-dihydro    1,    4-naphtochinon)
5,8-Endomethylen-d2 6-naphtandien-l, 4-dion  (5,8-Methano-4a,   5,    8,8a-tetrahydro
1,4-naphtochinonj    5,      8-Endoäthylen-d2      6-naphtandien-l,    4-dion  (5,8-Athano-4a, 5,8,8a-tetrahydro
1,4-naphtochinon)    6-Methoxy-d2Qnaphtandien-l,    4-dion  (6-Methoxy-4a, 5,8,

  8a-tetrahydro    1,    4-naphtochinon)
2,3,4a,   8a-Tetrachloro-dz. -naphtandien-1,    4-dion  (2,3,4a,   8a-Tetrachloro-4a,    5,8,8a-tetrahydro
1,4-naphtochinon)    ¯ ,. sa¯Naphtantricn-l,    4-diol  (1,2,3,4-Tetrahydro-1,4-naphtalindiol)    2-Methyl-4-hydroxy-da 7 8a-naphtantrien-1-on     (1-Hydroxy-4-keto-2-methylnaphtalin)
J4.   ; 7 sa-Naphtantetraen-1, 4-diol     (2,3-Dihydro-1,4-dihydroxy-naphtalin)
Die Verbindungen dieser Klasse können auf ver  schiedene    Art gewonnen werden. Eine erfindungsgemäss besonders wertvolle Gruppe kann erhalten werden durch die   Diels-Alder-Reaktion    eines konjugierten Diens mit einem 1,4-Benzochinon oder 1,4 Naphtochinon.

   Geeignete konjugierte Diene sind beispielsweise    1,    3-Butadien,   2-Methyl-1,    3-butadien,
2,3-Dimethyl-1,3-butadien,    2-Chloro-1,    3-butadien,    2-Bromo-1,    3-butadien,    2-Phenyl-1,    3-butadien,    2-Methyl-2-chloro-1,    3-butadien,    1,      3-Cyclopentadien,    2-Methyl-1,3-pentadien,    3-Chloro-4-methyl-1,    3-pentadien,
1,3-Cyclohexadien und    3-Chloro-4-methyl-1,    3-hexadien.



  Diejenigen   abstammend    von 1,4-Benzochinon und substituierten Produkten sind besonders wertvoll infolge ihrer hohen Aktivität.



   Es wurde gefunden, dass die genannten mehrkernigen Dioxyverbindungen hochwirksame Mittel sind zur Förderung der Reduktion von aromatischen Stickstoffverbindungen der erwähnten Art durch Metall-Alkoholate und insbesonders durch Alkali  metall-Alkoholate.    Bereits ein sehr geringer Zusatz einer kondensierten mehrkernigen Dioxyverbindung der genannten Art und insbesondere von einem 1,4  Naphtandion    wirkt   modifizierend    auf die Reaktion in sehr vorteilhafter Weise.



   Im Vergleich zu einer Reduktion unter denselben Bedingungen, in Abwesenheit einer Förderers der genannten Art, wird zunächst die Reaktion beschleunigt   und/oder    Produkte einer höheren Reduktionsstufe erhalten ; dies ohne nennenswerte Einbusse an der totalen Ausbeute an Reduktionsprodukten.



   Man kann so Hydrazoverbindungen, ausgehend von Nitro-, Azoxy-und Azoverbindungen, mit Metall Alkoholaten als Reduktionsmittel herstellen, ohne drastische Arbeitsbedingungen zu benötigen. Durch ihre Gegenwart unterdrücken die Reaktionsförderer Nebenreaktionen fast vollständig, die zur Entwicklung von Wasserstoff führen, wodurch die Sicherheit des Reduktionsverfahrens stark erhöht und zugleich der Verbrauch an Reduktionsmitteln beträchtlich vermindert wird.



   Der Zusatz der genannten Reaktionsförderer bietet den Vorteil,   dal3    mildere Reaktionsbedingungen gewählt werden können oder geringere Mengen des Reduktionsmittels genügen. Beispielsweise wird bei der Reduktion einer aromatischen Nitroverbindung mit Natriumhydroxyd und Methylalkohol der Zusatz eines der genannten Förderer zur Reaktionsmischung die benötigte Menge an Natriumhydroxyd vermindern und dadurch die Kosten verringern. Dies Resultat ist überraschend, weil die erfindungsgemässen mehrkernigen Dioxyverbindungen keine Chinone sind, sondern cycloaliphatische Verbindungen. 



   Man kann der Reaktionsmischung einen oder mehrere der beschriebenen Beschleuniger zusetzen.



  Bei der vorgezogenen Ausführung, wobei die er  wähnte    Stickstoffverbindung mit kaustischem Alkali und einem Alkohol, vorzugsweise Natriumhydroxyd und Methanol, erhitzt wird, ist es zweckmässig, den Beschleuniger dem Alkohol beizumischen, das kaustische Alkali zuzusetzen und der erhitzten Mischung dann die Stickstoffverbindung hinzuzufügen.



   Die erfindungsgemäss verwendeten Reaktionsförderer können in verschiedener Menge verwendet werden. Gewöhnlich liegen die verwendeten Mengen zwischen   1/300    und   1/30    Mol der Förderer pro Mol der reduzierbaren aromatischen Stickstoffverbindung.



  Der zur Erzielung eines merklichen Effekts   not-    wendige Zusatz variiert je nach der Art des verwendeten Förderers, der Natur der reduzierbaren aromatischen Stickstoffverbindung und den Reaktionsbedingungen. Im allgemeinen wird ein stärkerer Effekt erzielt durch Vergrösserung der Menge des verwendeten Förderers und der Effekt vermindert durch Verkleinerung des Zusatzes bei gleichen Reak  tionsbedingungen.    Meistens ist der Zusatz von mehr   als tlt0 Mol    des   Fördere. rs    je Mol reduzierbarer aromatischer Stickstoffverbindung ohne Vorteil, weil die dadurch gebotenen zusätzlichen Vorteile die höheren Kosten nicht decken.



   Im folgenden sind die Temperaturen in Grad Celsius angegeben, und die Teile sind Gewichtsteile, sofern sie nicht ausdrücklich als   Volumteile    gekennzeichnet sind.



      Beispel 1   
In. einen Kolben, versehen mit Rückflusskühler, Rührer Tropftrichter und Thermometer, wurden gegeben : 43 Teile Methanol   un, zum Vergleich    je   1    Teil der in der Tabelle 1 genannten Verbindungen.



   Tabelle   1    A 2,3,4a, 5,8,8 a-Hexahydro-1,4-naphtochinon    (zl6-Naphtalin-l,    4-dion) B 2,3-Dihydro-1,4-naphtochinon    (Js. . s-Naphtantrien-1,    4-dion)   C    4a, 5,8,8a-Tetrahydro-1,4-naphtochinon    (d-Naphtandien-1,    4-dion)   D      1,    4,4a,   9 a-Tetrahydro-anthrachinon     (1,3-Butadien in Reaktion gebracht mit    1,    4-Naphtochinon)   E 1, 4-Naphtochinon   
Sodann wurden 56 Teile festes Natriumhydroxyd unter Kühlung zugesetzt und die Mischung zum Sieden erhitzt. Im Verlaufe einer halben Stunde wurden 85 Teile Nitrobenzol zugesetzt und die Mischung auf   95     gehalten.

   Die Reaktionsmischung wurde unter Rückfluss bei Atmosphärendruck während 22 Stunden erhitzt auf etwa   90-100 .    Dann wurde die Mi  schung durch    Zusatz von Wasser auf   3000    Vol.-Teile verdiinnt, auf   10  abgekühlt, filtriert    und der Filterkuchen getrocknet (entweder in einem Vakuumtrockenschrank bei einer Temperatur unter   50  oder    durch Stehen an der Luft bei   25-30 ).   



   Die Ausbeuten an Hydrazobenzol, Azobenzol, Azoxybenzol und Anilin sind in Tabelle 2 zusammengestellt.



   Tabelle 2    % der    theoretischen Ausbeute, berechnet vom behandeltenNitrobenzol Zusatz Hydrazobenzol Azobenzol Azoxybenzol Anilin    0    (Kontrolle)-0-5   95-100   
A 21   78-1   
B 19,7 78,8-1,5    C    6 93-1
D-23 76,5 0,5
E 18,5 80,6-0,9
Beispiel 2
In einen Kolben, wie beschrieben für Beispiel 1, wurden gegeben : 48 Teile Methanol und 1 Teil 4a, 5,8,8a-Tetrahydro-1,4-naphtochinon, unter Kühlung 30 Teile festes Natriumhydroxyd zugesetzt und die Mischung zum Sieden erhitzt. Nach Zugabe von 68 Teilen Azoxybenzol wurde die Mischung   wäh-    rend 22 Stunden am Rückflusskühler gekocht und dann aufgearbeitet wie beschrieben für Beispiel   1.   



  Die Ausbeute an   Reduktionsprodukten,    berechnet vom Azoxybenzol waren wie folgt :
Hydrazobenzol 63 %
Azobenzol 36,4 %
Azoxybenzol 0 %
Anilin 0,6 %
Beispiel 3
Erster Teil : Das Verfahren gemäss Beispiel 2 wurde wiederholt unter Verwendung von 63 Teilen Azobenzol (S. P. 67,6 ) als Ausgangsmaterial an Stelle von Azoxybenzol. Die Ausbeute an Reduk  tionsprodukten    war wie folgt : 
Hydrazobenzol 99,9 0
Azobenzol 0 %
Anilin 0,1%
Zweiter Teil : Vergleichsweise wurden die   folgen-    den Resultate erzielt bei Verwendung von 1 Teil 1,4 Naphtochinon an Stelle von 4a, 5,8,8a-Tetrahydro  1,    4-naphtochinon unter denselben Reaktionsbedingungen.



   Hydrazobenzol 90 %
Azobenzol 9,8 %
Anilin 0,2 %
Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch angewendet werden auf die Reduktion anderer aromatischer Nitro-, Azoxy-und Azoverbindungen, wie z. B.   o-Nitrotoluol,    m-Nitrotoluol,   o-Nitrochlorbenzol,      m-Nitrochlorbenzol,    p-Nitrophenetol, p-Nitrobenzoesäure, o-Nitrobenzol-sulfonsäure, und deren Reduktionsprodukte. In Berücksichtigung der ausgedehnten Verwendung von Hydrazobenzol und dessen orthosubstituierten Derivaten (wie z.

   B. o, o'-Dichlorhydrazobenzol, o, o'-Diäthoxyhydrazobenzol, o,   o'-Hydrazo-    toluol, o, o'-Hydrazoanisol usw.) als Zwischenprodukte für die Herstellung von Benzidin und verwandte Benzidinderivate, besitzt das erfindungsgemässe Verfahren einen besonderen Wert als Mittel zur Erniedrigung der   Fabrikationskosten    der erwähnten Hydrazoverbindungen, ausgehend von den entsprechenden reduzierbaren aromatischen Stickstoffverbindungen (z. B. Nitrobenzol und die o-substituierten Derivate und ihre Reduktionsprodukte), in welchen der Stickstoff sich in einer höheren Oxydationsstufe befindet als die Hydrazostufe.



   Die Reduktion von aromatischen   Nitroverbindun-    gen über Azoxyverbindungen (1), Azoverbindungen (2) zu Hydrazoverbindungen (3) erfolgt gemäss den folgenden Gleichungen, in welchen R einen aromatischen Kern bezeichnet :
EMI4.1     
 (3)   2 R-N=N-R    + CH30H +   NaOH      2 R-NH-HN-R    +   HCOONa   
Bei Durchführung der Reaktion mittels Natriumhydroxyd und Methanol ist es vorteilhaft, diese Reagenzien im   Uberschuss    über die theoretische Menge zu verwenden.

     tJberschüssiges    Methanol ist   wünschens-    wert zur Verwendung als Lösungsmittel, und ein zu  sätzlicher      Uberschuss    kompensiert den   Verdünnungs-    effekt des nach Gleichung 1 und 2 produzierten H20.



  Ein Überschuss an   NaOH    ist ebenfalls zweckmässig, da dadurch die Reaktion beschleunigt wird.



   Wenn man Nitroverbindungen zu Hydrazoverbindungen reduzieren will, so kann man, anstatt direkt in einem Arbeitsgang bis zur Hydrazostufe zu gehen, beispielsweise Nitrobenzol zuerst entweder zu Azoxybenzol oder Azobenzol reduzieren und dann das erhaltene Azoxybenzol   undloder Azobenzol    zu Hydrazobenzol mit einer frischen Menge Methanol und Natriumhydroxyd reduzieren.



   Die Arbeitstemperatur kann auch variiert werden, trotzdem bei Reduktionen, die mit Hilfe von alkoholischem kaustischem Alkali ausgeführt werden, Temperaturen nahe dem Siedepunkt der Mischung bei Atmosphärendruck (etwa   90-105 )    vorgezogen werden. Bei niedrigeren Temperaturen ist die Reaktion unter gleichen Bedingungen langsamer und kann sehr viel Zeit beanspruchen, um dieselben Resultate zu liefern wie die genannten bevorzugten Temperaturen. Anderseits reduzieren erhöhte Temperaturen die Reaktionszeit, haben aber den Nachteil, geschlossene Reaktionskessel zu verlangen.

   Temperaturen, die beträchtlich   110  überschreiten,    sind nicht ausgeschlossen, aber unerwünscht, da sie zur Entwicklung von Wasserstoffgas in beträchtlicher Menge führen und zur Bildung von primären Aminen, wodurch die Ausbeute an dem gewünschten Produkt beeinträchtigt wird.



   Für einfache und wirtschaftliche Operation ist es zweckmässig, als Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel für die Reaktionsmischung einen Überschuss an Alkohol für das Alkoholat zu verwenden, aber das erfindungsgemässe Verfahren ist nicht darauf beschränkt. Es können auch andere Verdünnungsbzw. Lösungsmittel verwendet werden. Beispielsweise kann das Verfahren durchgeführt werden mit Mengen von Methanol und Alkalihydroxyd, die nur in sehr geringem Ausmass die theoretisch benötigten Mengen überschreiten, in einem Reaktionsmedium mit einem ausreichenden Gehalt an Xylol oder einem anderen inerten Lösungs-oder Verdünnungsmittel (z. B.

   Benzol, Toluol,   Mono-oder    Dichlor-Benzol) zwecks Erhaltung einer leicht verrührbaren Reak  tionsmasse.    Es ist einfacher, als   Lösungs-bzw.    Verdünnungsmittel einen Überschuss des Alkohols zu verwenden, der als Reduziermittel dient, doch   kön-    nen auch andere Alkohole für genannten Zweck verwendet werden, oder Mischungen verschiedener Alkohole, und dies besonders dann, wenn es wünschenswert erscheint, den Siedepunkt der Reaktionsmischung zu modifizieren.



   Es ist bequem, das erfindungsgemässe Verfahren in der Weise durchzuführen,   dal3    das   Metall-Alko-    holat in der Reaktionsmischung gebildet wird, z. B. durch Reaktion des Alkohols mit Alkalihydroxyd. 



  Es ist aber, wenn erwünscht, möglich, als Reduziermittel die fertig gebildeten   Metall-Alkoholate    zu verwenden und dadurch den Verdünnungseffekt des als Nebenprodukt gebildeten Wassers zu vermeiden.



   In den gegebenen Beispielen wurden Natriumhydroxyd und Methanol verwendet infolge ihrer leichten Zugänglichkeit und billigen Preise. Es können aber anstelle von Natriumhydroxyd andere Alkali, z. B. Kaliumhydroxyd verwendet werden. Ferner   kön-    nen anstelle von Methanol auch andere Alkohole, wie z. B. Athylalkohol,   Propyl-,    Butyl-und höhere Alkohole, verwendet werden.



   Die Reduktionsprodukte können auf verschiedene Weise von der Reaktionsmischung isoliert werden.



  Abgesehen von den Fällen, in welchen die   Reaktions-    mischung einen unlöslichen Rückstand enthält, kann die Isolierung des   Reduktionsprodukts    in üblicher Weise erfolgen. Es kann beispielsweise die Reak  tionsmischung    abgekühlt werden, zwecks Auskristallisation des Reduktionsproduktes und der abfiltrierte Filterkuchen mit Wasser ausgewaschen werden zwecks Entfernung des restlichen Alkohols, des als Nebenprodukt gebildeten Natriumformiats und des Natriumhydroxyds.



   Zwecks Entfernung von Methanol kann die Reaktionsmischung destilliert werden, wobei der   zurück-    gewonnene Alkohol nach erfolgter Konzentration wieder verwendet werden kann. Der Destillationsrückstand kann zur Kristallisation abgekühlt werden und das abfiltrierte Reduktionsprodukt mit Wasser ausgewaschen werden. Dort, wo das Reduktionsprodukt in geschmolzener Form in der heissen wässrigen Mischung gegenwärtig ist, kann die Mischung zur Bildung von Schichten, einer wässrigen und einer öligen Phase, gebracht werden. Die ölige Phase kann leicht abgetrennt werden. Gewöhnlich sind die erfindungsgemässen Zusätze in der wässrigen   und/oder    alkoholischen Schicht löslich und werden mit diesen vom Reduktionsprodukt abgetrennt.

   Sollten sich unlösliche Nebenprodukte in geringer Menge bilden, so können diese aus der heissen Mischung abfiltriert werden, bevor die Phasentrennung erfolgt, oder auf andere geeignete Art.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von aromatischen Hydrazoverbindungen durch Reduktion von in solche überführbaren aromatischen Stickstoffverbindungen mittels Metall-Alkoholaten, dadurch gekennzeichnet, dass im Reaktionsgemisch als Reaktionsförderer eine kondensierte, mehrkernige Verbindung zugesetzt wird, welche mindestens 10 Kernkohlenstoffatome enthält, bei welcher einer von den Kernen aus einem alizykli- schen dihydroxy-oder dioxosubstituierten Ring mit 6 Kernkohlenstoffatomen besteht, wobei die Sauerstoffsubstituenten in chinoider Stellung zueinander stehen und mindestens zwei der nicht sauerstoffsubsti tuierten Kernkohlenstoffatome des alizyklischen Ringes gesättigte Kohlenstoffatome sind oder Tautomere, Bisulfitadditionsverbindungen,
    Schwermetallsalzadditionsverbindungen, Imide, Oxime, Semicarbazone, Hydrazone oder Ester dieser Verbindungen.
    UNTERANSPRI7CHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens vier der sechs Kernkohlenstoffatome des alizyklischen Radikals des Reaktionsförderers gesättigte Kohlenstoffatome sind.
    2. Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsförderer die Oxo-oder die Hydroxysubstituenten in parachinoider Stellung zueinander enthält und vorzugsweise ein hydriertes 1,4-Naphthalindion, -diol oder-ol-on ist.
    3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsförderer die Oxo-oder Hydroxysubstituenten in parachinoider Stellung zueinander enthält und vorzugsweise ein 1, 4-Naphthandion,-diol oder -ol-on ist, in welchem die Kohlenstoffatome in 2,3 Stellung ungesättigt sind.
    4. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsförderer ein Diels-Alder-Reaktionsprodukt aus einem konjugierten Dien mit einem 1,4-Chinon ist, vorzugsweise das Diels-Alder-Reaktionsprodukt aus einem Butadien mit 1,4-Benzochinon, wie das 32, 6-Naphthandienw-dion oder das d f7b8a-Naphthan- trien-1, 4-dion.
    5. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass alle sechs Kernkohlenstoffatome des alizyklischen Radi kals des Reaktionsförderers gesättigt sind.
    6. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Reak tionsförderer zJ6-Naphthanen-1, 4-dion ist.
    7. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsförderer eine Bisulfitadditionsverbindung eines kondensierten Diketons ist.
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