Verfahren zum Färben von Textilfasern aus hydrophobein Material mit 1-Phenylamino-2-nitro-benzol-4-sulfonsäurephenylamid 1-Phenylamino-2-nitro-benzol-4-sulfonsäurephe- nylamid ist ein bekannter gelber Farbstoff, mit dem hydrophobe Stoffe aus wässriger Dispersion gefärbt werden können. Wenn es gelungen ist, eine gleich mässige Färbung herzustellen, so hat diese ausge zeichnete Eigenschaften.
Es ist jedoch sehr schwierig, dies in wirtschaftlicher und stets wiederholbarer Weise zu erreichen, weil der Farbstoff bei den für das Fär ben der meisten und wichtigsten hydrophoben Fasern notwendigen Temperaturen unbeständig ist. Das fein- teilige Handelsprodukt lagert sich unter Färbebedin gungen, wie sie zum Beispiel in der französischen Patentschrift Nr.<B>1137</B> 923, Beispiel 4, beschrieben sind, in so kurzer Zeit in eine grobteilige Kristall modifikation um, dass nur ein Teil auf die Faser aufzuziehen vermag, die dabei oft ungleichmässig und wenig echt gefärbt wird. Der im Färbebad um gewandelte Farbstoff, der nicht mehr aufzieht, wird vom Färber verworfen.
Es wurde nun gefunden, dass man gegebenen falls zu Textilien verarbeitete Fasern und Fäden aus hydrophoben organischen Stoffen mit wiederholbarem gutem Erfolg und in wirtschaftlicher Weise färben kann, wenn man eine wärmebeständige Kristallmodi fikation des 1-Phenylamino-2-nitro-benzol-4-sulfon- säurephenylamids als Dispersionsfarbstoff verwendet.
Eine solche wärmebeständige Kristallmodifika tion kann man zum Beispiel dadurch erhalten, dass man 1-Phenylamino-2-nitro-benzol-4-sulfonsäurephe- nylamid trocken oder in einem beliebigen, mit dem Farbstoff nicht reagierenden Medium auf Tempera turen über etwa 70 C so lange erhitzt, bis sich das erhaltene Produkt durch Erwärmen, also zum Bei spiel unter den angewandten Färbebedingungen, nicht verändert. Dann entstehen keine Verluste an Farb stoff mehr, und die erhaltenen Färbungen sind gleich- mässig, echt und immer wiederholbar.
Besondere Be deutung hat das neue Verfahren zum Färben von Kreuzspulen in Maschinen für das Färben bei hohen Temperaturen und von Stückware auf dem Kett- baum bei Temperaturen über 100 C.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Ge wichtsteile.
Beispiel <I>1</I> Man verwendet ein 1-Phenylamino-2-nitro-ben- zol-4-sulfonsäure-phenylamid, das durch thermische Behandlung des entsprechenden Handelsproduktes, z. B. durch dreistündiges Erwärmen mit Wasser auf 125 oder durch kurzes Erhitzen seiner Lösung in Eisessig zum Sieden, erhalten wurde. Dieser Farbstoff wird zu einem Färbepräparat verarbeitet, indem 60 Teile mit 40 Teilen Sulfitcelluloseablaugepulver und 800 Teilen Wasser 48 Stunden in einer Kugelmühle gemahlen werden. Die erhaltene Paste wird durch Zerstäuben getrocknet.
4 Teile des erhaltenen Färbepräparates werden mit wenig Wasser angeteigt. Die erhaltene Suspension wird durch ein Sieb einem 0,5 g/1 Laurylalkoholsulfo- nat enthaltenden Färbebad zugesetzt. Das Flottenver hältnis ist 1 : 40, kann jedoch innerhalb weiter Gren zen verändert werden. Man gibt nun 100 Teile ge reinigtes Polyesterfasermaterial Dacron (eingetra gene Marke) bei 40-50 in das Bad, erwärmt dieses langsam und färbt in Gegenwart von 5 ml/1 einer Emulsion eines chlorierten Benzols in Wasser wäh rend 1-2 Stunden bei 95-100 .
Die grünstichig gelb gefärbten Fasern werden hierauf gespült, geseift, er neut gespült und getrocknet. Sie sind licht-, über färbe-, wasch-, wasser-, meerwasser-, schweiss-, subli- mier-, thermofWer- und plissierecht. Ausserdem sind sie egal und haben die volle Farbstärke. In ähnlicher Weise kann man Fasern aus andern hydrophoben organischen Stoffen unter den für das betreffende Material üblichen Bedingungen aus wäss riger Dispersion färben.
Als hydrophobe organische Stoffe kommen die von der Textilindustrie verwendeten vollsynthetischen und halbsynthetischen, hydrophdben, hochmolekula ren Stoffe in Betracht, so zum Beispiel lineare aro matische Polyester, insbesondere Polyäthylenglykol- terephthalat, synthetische Polyamide, z. B. Poly-s- caprolactam oder Polykondensate aus Diaminen, be sonders Hexamethylendiamin, und Dicarbonsäuren, z.
B. Adipin- oder Pimelinsäure, oder aus arAmino- undecansäure, ferner sekundäres Celluloseacetat (21/2-Acetat) oder Cellulosetriacetat.
<I>Beispiel 2</I> 60 Teile des gemäss Beispiel 1 erhaltenen wärme beständigen Farbstoffes, 40 Teile dinaphthylmethan- disulfonsaures Natrium, 50 Teile Natriumacetylsulfat und 50 Teile wasserfreies Natriumsulfat werden 48 Stunden in einer Kugelmühle zu einem feinen Pulver gemahlen.
Zu 8 Teilen des erhaltenen Färbepräparates in 1000 Teilen 40-50 warmen Wassers gibt man 100 Teile gereinigtes Polyesterfasermaterial Terylene (eingetragene Marke) und erwärmt langsam. Man färbt ungefähr 60 Minuten unter statischem Druck bei 120-130 und erhält nach dem Spülen, Seifen, Spülen und Trocknen eine gelbe Färbung mit den gleichen Echtheitseigenschaften, wie sie in Beispiel 1 angege ben sind.
<I>Beispiel 3</I> 37 Teile des gemäss Beispiel 1 erhaltenen wärme beständigen Farbstoffes, 38 Teile dinaphthylmethan- disulfonsaures Natrium und 500 Teile Wasser wer den in einer Kugelmühle 48 Stunden gemahlen. Die erhaltene kolloidale Lösung wird mit 25 Teilen Bu- tylcarbitol und 400 Teilen 6 Q iger Carboxymethyl- cellulose vermischt.
Diese Druckpaste eignet sich sehr gut für den Vigoureuxdruck auf Polyesterfaser- Kammzug Diolen (eingetragene Marke). Der Druck erfolgt mit Hilfe zweier Walzen (Dehnung 7850% worauf ohne Zwischentrocknung bei 115 bis 120 gedämpft wird. Man erhält gelbe Drucke von guten Echtheiten.
<I>Beispiel 4</I> Eine wässrige, feindisperse Suspension aus 35 Teilen des gemäss Beispiel 1 erhaltenen wärmebestän digen Farbstoffes, 35 Teilen dinaphthylmethandisul- fonsaurem Natrium und 2 Teilen Alginat werden mit 100 Teilen Wasser vermischt. Ein Polyestergewebe wird mit der erhaltenen Flotte bei Temperaturen zwischen 20 und 70 foulardiert, mit Luft von 60 bis l00 getrocknet und anschliessend mit heisser, trockener Luft von 180-220 30-90 Sekunden be handelt. Danach wird gespült und geseift. Man er hält eine gelbe, egale Färbung mit guten Echtheits eigenschaften.
In gleicher Weise kann man Cellulosetriacetat, z. B. Arnel (eingetragene Marke), färben. <I>Beispiel 5</I> 60 Teile des gemäss Beispiel 1 erhaltenen, wärme beständigen Farbstoffes werden mit 40 Teilen Sulfit- celluloseablaugepulver und 800 Teilen Wasser in einer Kugelmühle 48 Stunden nass gemahlen. Die er haltene Paste wird durch Zerstäuben getrocknet.
4 Teile des erhaltenen Färbepräparates werden mit wenig Wasser angeteigt. Die erhaltene Suspension wird durch ein Sieb einem 1 g/1 N-Oleoyl-N'-hy- droxyäthyl-N'- (3'-sulfo-2'-hydroxy)-propyl-äthy!endi- amin enthaltenden Färbebad zugesetzt. Das Flotten verhältnis beträgt 1 :40. Man gibt nun 100 Teile 21/2-Acetatkunstseide bei 20 in das Bad, erwärmt dieses innerhalb 30 Minuten auf 82 und färbt eine Stunde bei 82 . Die erhaltene gelbe Kunstseide wird hierauf gespült und getrocknet.
Process for dyeing textile fibers made of hydrophobic material with 1-phenylamino-2-nitro-benzene-4-sulfonic acid phenylamide 1-phenylamino-2-nitro-benzene-4-sulfonic acid phenylamide is a well-known yellow dye with which hydrophobic substances are dispersed in water can be colored. If you have succeeded in producing a uniform color, it has excellent properties.
However, it is very difficult to do this in an economical and always repeatable manner because the dye is inconsistent at the temperatures necessary to dye most and important hydrophobic fibers. The finely divided commercial product is converted into a coarse crystal modification in such a short time under coloring conditions, such as those described in French patent specification No. 1137 923, example 4, that only a part is able to pull up on the fiber, which is often unevenly and poorly colored. The dye which has been converted in the dyebath and which is no longer absorbed is discarded by the dyer.
It has now been found that, if appropriate, fibers and threads made of hydrophobic organic substances made into textiles can be dyed with repeatable success and in an economical manner if a heat-resistant crystal modification of 1-phenylamino-2-nitro-benzene-4-sulfone is used - Acid phenylamide used as a disperse dye.
Such a heat-resistant crystal modification can be obtained, for example, by adding 1-phenylamino-2-nitro-benzene-4-sulfonic acid phenylamide dry or in any medium that does not react with the dye at temperatures above about 70 ° C. for so long heated until the product obtained is not changed by heating, so for example under the dyeing conditions used. Then there is no longer any loss of dye and the colorations obtained are uniform, genuine and always repeatable.
The new process for dyeing cross-wound bobbins in machines for dyeing at high temperatures and piece goods on the warp beam at temperatures above 100 C. is of particular importance.
The parts mentioned in the examples are parts by weight.
Example <I> 1 </I> A 1-phenylamino-2-nitro-benzene-4-sulfonic acid-phenylamide is used, which is obtained by thermal treatment of the corresponding commercial product, e.g. B. by heating with water for three hours to 125 or by briefly heating its solution in glacial acetic acid to boiling. This dye is made into a dye preparation by grinding 60 parts with 40 parts of sulfite cellulose liquor powder and 800 parts of water in a ball mill for 48 hours. The paste obtained is dried by spraying.
4 parts of the dye preparation obtained are made into a paste with a little water. The suspension obtained is added through a sieve to a dyebath containing 0.5 g / 1 lauryl alcohol sulfonate. The fleet ratio is 1:40, but it can be changed within wide limits. 100 parts of purified polyester fiber material Dacron (registered trademark) are now added to the bath at 40-50, heated slowly and dyed in the presence of 5 ml / 1 of an emulsion of a chlorinated benzene in water for 1-2 hours at 95 100.
The greenish yellow colored fibers are then rinsed, soaped, rinsed again and dried. They are light, dye, wash, water, sea water, welding, sublimation, thermoformed and pleated right. In addition, they do not matter and have full color strength. In a similar way, fibers made of other hydrophobic organic substances can be dyed from aqueous dispersion under the conditions customary for the material in question.
As hydrophobic organic substances, the fully synthetic and semi-synthetic, hydrophobic, hochmolekula Ren substances used by the textile industry come into consideration, for example linear aromatic polyesters, in particular polyethylene glycol terephthalate, synthetic polyamides, eg. B. poly-s-caprolactam or polycondensates of diamines, be special hexamethylenediamine, and dicarboxylic acids, z.
B. adipic or pimelic acid, or from ar-amino undecanoic acid, also secondary cellulose acetate (21/2 acetate) or cellulose triacetate.
<I> Example 2 </I> 60 parts of the heat-resistant dye obtained according to Example 1, 40 parts of sodium dinaphthylmethane disulphonic acid, 50 parts of sodium acetyl sulphate and 50 parts of anhydrous sodium sulphate are ground to a fine powder in a ball mill for 48 hours.
100 parts of purified polyester fiber material Terylene (registered trademark) are added to 8 parts of the dye preparation obtained in 1000 parts of 40-50 warm water and the mixture is slowly heated. It is dyed for about 60 minutes under static pressure at 120-130 and, after rinsing, soaking, rinsing and drying, a yellow dyeing with the same fastness properties as are given in Example 1 is obtained.
<I> Example 3 </I> 37 parts of the heat-resistant dye obtained according to Example 1, 38 parts of sodium dinaphthylmethanedisulphonic acid and 500 parts of water are ground in a ball mill for 48 hours. The colloidal solution obtained is mixed with 25 parts of butyl carbitol and 400 parts of 6Q carboxymethyl cellulose.
This printing paste is very suitable for Vigoureux printing on polyester fiber sliver Diolen (registered trademark). The printing is carried out with the aid of two rollers (elongation 7850%, followed by steaming without intermediate drying at 115 to 120. Yellow prints of good fastness properties are obtained.
<I> Example 4 </I> An aqueous, finely dispersed suspension of 35 parts of the heat-resistant dye obtained in Example 1, 35 parts of sodium dinaphthylmethanedisulphonic acid and 2 parts of alginate are mixed with 100 parts of water. A polyester fabric is padded with the resulting liquor at temperatures between 20 and 70, dried with air for 60 to 100 and then treated with hot, dry air for 180-220 30-90 seconds. Then it is rinsed and soaped. He holds a yellow, level dyeing with good fastness properties.
In the same way, you can cellulose triacetate, for. B. Arnel (registered trademark), dye. <I> Example 5 </I> 60 parts of the heat-resistant dye obtained according to Example 1 are wet-ground with 40 parts of sulfite cellulose waste liquor powder and 800 parts of water in a ball mill for 48 hours. The paste he obtained is dried by spraying.
4 parts of the dye preparation obtained are made into a paste with a little water. The suspension obtained is added through a sieve to a dyebath containing 1 g / 1 N-oleoyl-N'-hydroxyethyl-N'- (3'-sulfo-2'-hydroxy) propyl-ethylenediamine. The fleet ratio is 1:40. 100 parts of 21/2 acetate artificial silk are then added to the bath at 20, heated to 82 within 30 minutes and dyed at 82 for one hour. The yellow rayon obtained is then rinsed and dried.