Matte, insbesondere Belag für eine Gebäudewand Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Matte, insbesondere einen Belag für eine Gebäude wand, welche Matte einen Oberbelag und einen Un terbelag aufweist.
Es ist bekannt, Gebäudewände oder Decken durch Mauerwerk oder Platten zu erstellen und an schliessend mit Tapeten oder ähnlichen Wandbelägen auszustatten. Dabei lässt es sich häufig nicht vermei den, dass später an den Tapeten oder Belägen Risse, Fugen, Welligkeit oder Verwerfungen auftreten, ins besondere dann, wenn es sich um Neubauten han delt. Die bekannten Beläge besitzen im allgemeinen auch keine guten schallschluckenden und gegen Wärme und Kälte isolierenden Eigenschaften.
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu vermei den. Die erfindungsgemässe Matte ist dadurch gekenn zeichnet, dass der Oberbelag wenigstens aus einer flexiblen Schicht und der Unterbelag wenigstens aus einer flexiblen Hartschaum- oder Weichschaum schicht bestehen. Eine solche Matte wird zweck mässig durch Kleben an einer Gebäudewand befestigt. Die erfindungsgemässe Matte muss jedocli nicht un bedingt an einer Gebäudewand befestigt werden. Sie kann auch in Rahmen eingespannt und auf diese Weise als schallschluckende Zwischenwand verwen det werden.
Bringt man die erfindungsgemässe Matte an einer Gebäudewand an, so besteht der wesentliche Vorzug darin, dass man eine verbesserte Wärme-, Kälte-, Feiichtigkeits- und Schallisolation gegenüber in übli cher Weise tapezierten Räumen erreichen kann. Fer- ner kann die Unfallgefahr bei Aufprall gegen die Wände erheblich vermindert werden.
Für den Unterbelag kommen die im Handel übli chen flexiblen Schaumstoffe aus Hart- und Weich schaum in Betracht. Dabei haben sich insbesondere solche Schaumstoffe als vorteilhaft erwiesen, deren Gewicht 180-750 g/m2 beträgt.
Der flexible Oberbelag besteht vorzugsweise aus Textilien; es können jedoch auch Web- und Wirk stoffe, die aus Materialien wie Algen oder Gräsern, wie sie in der Tapetenindustrie Anwendung finden, bestehen, benutzt werden. Weiterhin kommen als flexibler Oberbelag Leder oder entsprechende Kunst stoffschichten, welche diese Eigenschaften aufweisen, in Betracht.
Als flexibler Oberbelag kommen auch Folien aus Kunststoffen oder Metallen in Frage, welche man zweckmässig beispielsweise mittels einer Nadelwalze mit Löchern versieht, um die schallschluckenden Eigenschaften der Matte zu verbessern. Schliesslich können auch dünne Holzplatten oder -furniere sowie Holzpressstoffe oder Kork als Oberbelag verwendet werden, deren Dicke jedoch dann so zu bemessen ist, dass eine gute Biegsamkeit gewährleistet ist. Diese Dicke liegt in der Regel unterhalb 3 mm.
In gewissen Fällen hat es sich auch als zweck mässig erwiesen, wenn auch der flexible Oberbelag aus flexiblem Hartschaum oder Weichschaum besteht.
Nachfolgend werden einige Beispiele für erfindungs gemässe Matten genannt:
EMI0001.0008
<I>Oberbelag <SEP> Unterbelag</I>
<tb> 1. <SEP> Textil <SEP> Weichschaum
<tb> 2. <SEP> Papier <SEP> Weichschaum
<tb> 3. <SEP> Kunststoffolie <SEP> (durchlöchert) <SEP> Weichschaum
EMI0002.0001
<I>Oberbelag <SEP> Unterbelag</I>
<tb> 4. <SEP> Holzfolie <SEP> Weichschaum
<tb> 5. <SEP> Hartschaum <SEP> Weichschaum
<tb> 6. <SEP> Leder <SEP> Weichschaum
<tb> 7. <SEP> Gewebe <SEP> aus <SEP> Gräsern <SEP> bzw. <SEP> Algen <SEP> Weichschaum
<tb> B. <SEP> Textil <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Hartschaum
<tb> 9. <SEP> Textil <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Folie <SEP> (aus
<tb> Kunststoff <SEP> oder <SEP> Metall)
<tb> 10. <SEP> Papier <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Papier
<tb> 11. <SEP> Papier <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Hartschaum
<tb> 12.
<SEP> Papier <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Textil
<tb> 13. <SEP> Papier <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Kunststoff
<tb> oder <SEP> Metallfolie
<tb> 14. <SEP> Papier <SEP> Hartschaum <SEP> - <SEP> Weichschaum
<tb> 15. <SEP> Textil <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Drahtgeflecht
<tb> 16. <SEP> Textil <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Leder
<tb> 17. <SEP> Textil <SEP> Hartschaum <SEP> - <SEP> Weichschaum
<tb> 18. <SEP> Kunststoffolie <SEP> Hartschaum <SEP> - <SEP> Weichschaum
<tb> 19. <SEP> Hartschaum <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Hartschaum
<tb> 20. <SEP> Weichschaum <SEP> Hartschaum <SEP> - <SEP> Weichschaum
<tb> 21. <SEP> Gelochtes <SEP> Papier <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Papier
<tb> 22. <SEP> Holz <SEP> - <SEP> Hartschaum <SEP> Weichschaum
<tb> 23.
<SEP> Gepresstes <SEP> Stroh <SEP> (mit <SEP> Papier <SEP> gemischt) <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Hartschaum
<tb> 24. <SEP> Synthetisches <SEP> Textil <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Hartschaum
<tb> - <SEP> Weichschaum
<tb> 25. <SEP> Textil <SEP> Weichschaum <SEP> - <SEP> Hartschaum
<tb> - <SEP> Kunststoffolie In der beiliegenden Zeichnung werden einige Ausführungsformen der erfindungsgemässen Matte beispielsweise dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt eine Matte mit einem Unterbelag aus weichem Schaum 1, welche mit einem durch elektrostatisches Beflocken erzeugten flexiblen Ober belag 2 verbunden ist.
In Fig. 2 ist eine ähnliche Matte dargestellt, die jedoch eine perforierte Zwischenschicht 3 zwischen dem flexiblen Oberbelag 2 und der den flexiblen Unterbelag bildenden Schaumschicht 1 aufweist.
Die Fig. 3 stellt eine Matte dar, bei dem der durch Beflocken aufgebrachte flexible Oberbelag 4 unmittelbar auf dem weichen Schaumstoff 1 des Un terbelages mit Hilfe eines aufgebrachten Klebers oder durch Erhitzen der Schaumstoffschicht 1 wäh rend der elektrostatischen Beflockung befestigt ist.
In Fig. 4 ist eine Matte entsprechend Fig. 1 dar gestellt; der Oberbelag 2 ist gleich wie in Fig. 1, während die als Unterbelag dienende Schaumstoff schicht 1 jedoch in diesem Fall mit Pigmenten ver sehen ist.
Die Fig. 2 zeigt perspektivisch einen mit Prägung versehenen, durch elektrostatisches Beflocken erhal tenen Oberbelag 6 einer Matte, die als Unterbelag wiederum eine weiche Schaumschicht 1 besitzt. In Fig. 6 ist eine Matte wie in Fig. 5 dargestellt. Der Oberbelag 6 und der Unterbelag 1 entsprechen der Fig. 5, jedoch ist noch eine wasserdampfundurch- lässige Schicht 7 auf der Unterseite vorgesehen.
Schliesslich zeigt die Fig. 7 eine Matte, die einen Oberbelag 2 gemäss Fig. 1 und einen Unterbelag auf weist, bei welchem zwischen der flexiblen Schaum stoffschicht 1 und der wasserdampfundurchlässigen Schicht 7 eine weitere Schicht 8 aus Hartschaum vor gesehen ist.
Die im einzelnen möglichen Kombinationen rich ten sich nach dem jeweiligen Anwendungszweck. Es sind beispielsweise mehrschichtige Matten mit einem Oberbelag aus Textil und einem Unterbelag aus Schaum und Papier besonders für Schall- und Riss- isolierungen geeignet. Die Verwendung von flexi blem Hartschaum im Unterbelag führt besonders zu Matten mit einer guten Wärmeisolation sowie Schutz gegen Feuchtigkeit und Wasserdampf. Letzteres lässt sich auch in besonderem Masse durch Matten errei chen, die auf der flexiblen Schaumstoffschicht des Unterbelages eine Kunststoff- oder Metall-, vorzugs weise Aluminiumfolie aufweisen.
Weiterhin sind Matten, die als Oberbelag eine mit Textilien kaschierte Aluminiumfolie aufweisen, wobei die Textilien der flexiblen Schaumstoffschicht des Unterbelages zugewandt sind, besonders für Iso- lierungen von Kühlräumen und Motoren geeignet. Zum Überkleben von Rissen an Wänden und Decken eignen sich vorzugsweise solche Matten, die auf der Unterseite des Unterbelages ein biegsames Material wie Papier oder Textilien sowie gegebenenfalls flexi blen Hartschaum aufweisen. In manchen Fällen hat es sich auch als geeignet erwiesen, auf die weiche Schaumstoffschicht des Unterbelages als Oberbelag eine flexible Gipsschicht durch Aufsprühen aufzu bringen.
Die flexiblen Hart- oder Weichschaumschichten werden zweckmässig aus handelsüblichen Produkten, vorzugsweise auf Polyisocyanat- oder Polyurethan- basis, hergestellt.
Wenn man die Matten für Gebäudewände ver wenden will, so ist die Dicke der Matten in gewisser Weise von der Ausgestaltung der Wände und Decken abhängig. In den Fällen, wo besonders starke Fugen und Risse überklebt werden sollen, ist es vorteilhaft, dickere Matten zu verwenden. Dabei ist besonders die Dicke der Schaumstoffschicht des Unterbelages wesentlich, die 1-200 mm betragen kann. Im allge meinen ist jedoch für diese Schaumschicht eine Dicke von 1-25 mm für die Praxis ausreichend. Bei Ver wendung von flexiblem Hartschaum als Oberbelag kommen Dicken von 1-30 mm für die weiche Schaumschicht des Unterbelages in Betracht.
Der flexible Oberbelag kann gewünschtenfalls in üblicher Weise mit einer Tapete beklebt sein. Beim Bedecken von Gebäudewänden ist es auch zweck mässig, zwischen der Schaumschicht des Unterbelages und der Wand eine zusätzliche flexible Schicht, bei spielsweise eine Papierschicht, vorzusehen. Häufig ist es dabei vorteilhaft, so zu arbeiten, dass diese Papier schicht von vornherein mit der Unterseite der Schaumstoffschicht verbunden ist. Dadurch wird je nach Herstellungsart der Wände und Decken - das Aufkleben auf diese erleichtert.
Die Herstellung der Matten kann auf verschie dene Weise erfolgen. Es kann beispielsweise ein elek trostatisch beflockter flexibler Oberbelag auf die Schaumschicht des Unterbelages aufgebracht bzw. mit dieser verbunden werden. Dieser Oberbelag kann aus an sich beliebigem, für die elektrostatische Be- flockung geeignetem Material, wie insbesondere Tex tilien, Kunststoffen, vorzugsweise in Form von Ge weben oder Gewirken, bestehen. Ebenfalls kommen auch Geflechte aus Gräsern, Algen oder Jute sowie Verbundstoffe aus Textilien und Kunststoffen neben Kork oder Leder in Betracht.
Verwendet man für den Oberbelag luftundurch lässiges Material, so kann man dieses mit feinen Löchern versehen. Dies kann zum Beispiel mit Hilfe einer Nadelwalze geschehen. Durch diese Massnahme wird die schallschluckende Wirkung der Matte erheb lich erhöht, ebenfalls kann durch eine geeignete Va riation der Anzahl und der Grösse der Löcher der Schluckgrad der Matte hinsichtlich des Anteils an den einzelnen Schallfrequenzen dem besonderen Verwen dungszweck angepasst werden. Eine andere bevorzugte Ausgestaltung der neuen Matte besteht darin, dass der Oberbelag durch elek trostatisches Beflocken unmittelbar auf die Schaum stoffschicht des Unterbelages aufgebracht wird. Die Haftgrundlage für die elektrostatisch aufgebrachte Beflockung kann dabei aus Klebstoff bestehen.
Der Klebstoff kann durch Bestreichen, Besprühen oder gegebenenfalls durch Aufwalzen auf die Schaum schicht des Unterbelages aufgebracht werden.
Eine besondere Ausführungsform besteht darin, dass zur Herstellung der Haftgrundlage für den durch elektrostatisches Beflocken aufzubringenden Ober belag ein polymerisierbares, Gase entwickelndes Monomeren- oder Oligomerengemisch, das ein flüch tiges inertes Lösungsmittel enthält, auf den Unter belag aufgestrichen und darauf polymerisiert wird.
Als Lösungsmittel kommt dabei insbesondere Ace ton und Essigester, vorzugsweise Mengen von 20 bis<B>30%,</B> bezogen auf die fertige Mischung, in Be tracht, während als Monomere bzw. Oligomere sich insbesondere Mischungen aus Desmocoll , Des modur und Desmorapid als geeignet erwiesen haben.
( Desmocoll , Desmodur und Desmo- rapid sind eingetragene Warenzeichen der Farben fabriken Bayer, Leverkusen, für Diisocyanate und dar aus durch Polymerisation hergestellte Klebstoffe.) Das Gemisch wird in üblicher Weise bei relativ niedriger Temperatur auf die flexible Schaumschicht des Un terbelages aufgetragen und anschliessend erwärmt, worauf man die elektrostatische Beflockung durch führt. Bei der Erwärmung tritt eine Polymerisation und Klebstoffbildung ein.
Als Haftgrundlage kann nach einer anderen Ar beitsweise eine durch Erhitzen an der Oberfläche des flexiblen Schaumstoffes des Unterbelages gebildete Klebstoffschicht dienen; die Beflockung wird dann während des Erhitzens vorgenommen. Sowohl wenn der Klebstoff durch Polymerisation wie auch wenn er durch Erhitzen der Schaumschichtoberfläche des Unterbelages hergestellt wird, ist es vorteilhaft, einen geringen Auftrag des Klebstoffes anzuwenden, um den Schaumstoff luftdurchlässig zu halten.
Wenn man den Oberbelag durch elektrostatisches Beflocken auf dem Unterbelag erzeugt, so kommen für diesen flexible Hartschaumstoffe oder Weich schaumstoffe mit einer Schaumstoffdicke von vor zugsweise zwischen 1-700 mm, insbesondere 1,5 bis 50 mm, und einem Schaumgewicht zwischen 1 bis 100 kg/m-' in Frage.
Die Flocken, welche nach der elektrostatischen Beflockung den Oberbelag bilden, können aus den verschiedensten Materialien, soweit sie für die elek trostatische Beflockung geeignet sind, bestehen. Da bei kommen insbesondere Flocken aus tierischen oder pflanzlichen Fasern, wie beispielsweise Wolle, Baumwolle, Cellulose, Zellwolle oder synthetische Fasern in Betracht. Für viele Zwecke haben sich da bei solche Kunststoffflocken als geeignet erwiesen, die aus der Praxis für die Herstellung von Geweben bekannt sind.
Man kann jedoch für die elektrosta- tische Beflockung auch Materialien wie Kork, Säge späne, kleingeschnittene Fasern oder Stücke aus or ganischen oder anorganischen Materialien verwen den, soweit hiermit eine elektrostatische Beflockung durchführbar ist.
Weiter kann gewünschtenfalls der durch elektro statische Beflockung aufgebrachte Oberbelag durch Prägung oder Farbdruck mit einem Muster versehen werden.
Die Eigenschaften der neuen Matten lassen sich ferner noch dadurch verbessern, dass die Schaum stoffschicht des Unterbelages mit Pigmenten, insbe sondere Aluminiumverbindungen, versehen wird. Derartige Pigmente können mit Hilfe von Druckluft in den Schaumstoff eingeschlossen, oder es kann die Oberfläche dieser Schaumschicht unter Verwendung eines Klebstoffes damit versehen werden.
Häufig ist es auch vorteilhaft, auf der Unterseite des Unterbelages eine wasserdampfundurchlässige Schicht vorzusehen. Die wasserdampfundurchlässige Schicht braucht sich im übrigen nicht unmittelbar an die Unterseite der Schaumstoffschicht des Unterbela ges anzuschliessen, sondern es können gewünschten falls hier eine oder mehrere Zwischenschichten aus Materialien der Art, wie sie oben für die Herstellung einer elektrostatisch beflockten Oberschicht beschrie ben wurden, Verwendung finden. Auch kommen ge gebenenfalls Zwischenschichten in Betracht, die aus flexiblem Hartschaum bestehen, wenn davor im Un terbelag eine weiche Schaumschicht angeordnet wird, oder umgekehrt.
Die erfindungsgemässen Matten können mit Bak teriziden oder Hammfest machenden Materialien aus gerüstet werden.
Der flexible Oberbelag kann gitterartig sein. Ein solches flexibles Gitter kann auf die Schaumschicht des Unterbelages gepresst werden, worauf man bei spielsweise flüssiges Polyvinylchlorid durch Aufsprü hen, Walzen oder Pressen durch das Gitter hindurch drückt, damit es nach dem Erstarren dieses mit der Schaumschicht verbindet. Man kann dann die so er haltene Struktur noch mit einer Nadelwalze mit Lö chern versehen, und man kann das Ganze schliesslich noch beflocken. Beim Aufbringen des flüssigen Ma terials kann man auf der Oberseite des Oberbelages gleichzeitig Prägemuster herstellen.