Verfahren zur Herstellung eines lösungsmittelbeständigen bei Druckeinwirkung klebenden Klebebandes Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines lösungsmittelbestän- digen, bei Druckeinwirkung klebenden Klebebandes. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein nach diesem Verfahren erhaltenes Klebeband.
Normalerweise klebrige und bei Druckanwendung klebende Klebebänder finden eine weite Anwendung für verschiedene Zwecke, wie z. B. Kleben, Festhal ten, Befestigen, Ausbessern und Verdecken. Bei Druckanwendung klebende Klebstoffe sind jedoch grösstenteils sehr empfindlich gegenüber organischen Flüssigkeiten und sind wenig benützt worden, wo die selben dem Angriff von Lösungsmitteln ausgesetzt sind. Man ist gezwungen, Verbindungscord oder Um hüllungen mit Geweben, gummierte, wasseraktivie rende Bänder und andere ungenügende und uner wünschte Ersatzmittel anzuwenden.
Bei Verwendun gen, für welche Ersatzmittel gänzlich ungeeignet sind, kann der bei Druckanwendung klebende Klebstoff bis zu einem gewissen Ausmass vor dem Angriff des Lösungsmittels durch den Gebrauch von Unterlagen geschützt werden, die das Lösungsmittel abstossen. So z. B. kann ein Verdeckungsstreifen als Unterlage eine Aluminiumfolie oder ein poröses Papier ver wenden, welches mit einem lösungsmittelbeständigen Latex oder etwas ähnlichem imprägniert ist. Da Far ben oder Lacke zuweilen unter die Kanten des Klebe bandes kriechen, wobei sie den bei Druckanwendung klebenden Klebstoff angreifen, sind solche Bänder nicht vollkommen zufriedenstellend.
Einige bei Druckanwendung klebende Klebstoffe sind gegenüber einer beschränkten Klasse von Lö sungsmitteln beständig, aber für die meisten Zwecke sind solche Klebstoffe in einer oder mehreren Be ziehungen ungenügend. So z. B. in ihrer Fähigkeit, an Oberflächen, welche schwach fettig oder sonst irgendwie unrein sind, anzuhaften. Auf jeden Fall kann man annehmen, dass kein bis jetzt bekannter bei Druckanwendung klebender Klebstoff eine allge meine Beständigkeit gegenüber Lösungsmittel besitzt.
Eine bekannte Klasse von bei Druckanwendung klebenden Klebstoffen, welche eine aussergewöhnlich gute Alterungsbeständigkeit besitzt, insbesondere in ihrer Beständigkeit gegenüber den Wirkungen des Sonnenlichts, des Sauerstoffs oder des Ozons, besteht aus Copolymeren von monomeren Acrylsäureestem und Acrylsäure oder deren Äquivalenten. Zusätzlich zur guten Alterungsbeständigkeit haften solche Kleb stoffe fest an einer grossen Anzahl von Oberflächen unter einem Minimumaufwand an Druck durch die Fingerspitzen.
Sie besitzen eine beschränkte Wider standsfähigkeit gegenüber organischen Lösungsmitteln und können nicht in allen Fällen gebraucht werden, wo die Gefahr besteht, dass sie mit Lösungsmitteln in Kontakt kommen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch ge kennzeichnet, dass man (1) mindestens die zwei fol genden Komponenten, nämlich ein Acrylatcopolymer und 1-6 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichts teile des Copolymers, eines organischen Peroxyds, miteinander vermischt, wobei das Acrylat-Copolymer einerseits aus (a) entweder einem einzigen monomeren Acrylsäureester eines primären bzw. sekundären Al- kanols, das 4-12 Kohlenstoffatome aufweist, oder einem Gemisch von Acrylsäureestern von primären bzw.
sekundären Alkanolen, welche Alkanole 1-14 Kohlenstoffatome, im Mittel jedoch 4-12 Kohlen stoffatome, aufweisen, wobei mehr als die Hälfte dieser Alkanole eine Kohlenstoffkette von mindestens 4 Kohlenstoffatomen, von der Hydroxylgruppe aus gerechnet, und die Kette wenigstens die Hälfte aller Kohlenstoffatome im Molekül aufweist, und ander- seits aus (b) mindestens einem der folgenden Mono meren:
Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Meth- acrylamid oder Itaconsäure, aufgebaut ist, wobei die Menge des Monomeren (b) bzw.
die Menge der Monomeren (b) 2-12 Gewichtsprozent der Gesamt menge der Monomeren (a) und (b) beträgt, (2) eine dünne Schicht der erhaltenen Mischung auf biegsames, flächenförmiges Material aufträgt und (3) das die Mischung aufweisende flächenförmige Material auf eine solche Temperatur und so lange erhitzt, bis die Reaktion zwischen dem Acrylatcopolymer und dem Peroxyd vervollständigt ist.
Organische Peroxyde dienen gewöhnlich als Kata lysatoren für die Polymerisation von Vinylmonome- ren, und sie sind in der Tat vorteilhaft, um die Copo- lymere für die Verwendung im Verfahren gemäss die ser Erfindung herzustellen. Der Reaktionsmechanis mus geht in der Weise vor sich, dass sich freie Radi kale an den Vinyldoppelbindungen bilden, welche reagieren. Die Menge des Peroxydkatalysators wird vorteilhaft beschränkt, da grössere Mengen davon üblicherweise eine Verminderung des Molekular gewichtes des polymeren Produktes bewirken.
Die Wirkung von zusätzlichen Mengen von orga nischen Peroxyden, welche das Molekulargewicht und die Lösungsmittelbeständigkeit des Klebstoffes er höhen, ist daher vollständig unerwartet. Ferner konnte nicht erwartet werden, dass jeglicher Mechanismus, welcher die Lösungsmittelbeständigkeit bewirkt, nicht gleichzeitig die Klebrigkeit des Polymeren vermindert.
Wenn man die oben erwähnten Materialien und Methoden zur Anwendung bringt, so werden nichts destoweniger neue und hochwertige, bei Druckanwen dung klebende Polyacrylatklebstoffe erhalten, welche einen hohen Grad an Klebrigkeit, eine gute Bestän digkeit gegenüber dem Erweichen bei erhöhten Tem peraturen besitzen und welche praktisch unlöslich und beständig gegenüber allen gewöhnlichen organischen Lösungsmitteln einschliesslich aliphatischer und aro matischer Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ketone und Ester und Mischungen davon sind.
Zusätzlich besitzen diese neuen bei Druckanwendung klebenden Kleb stoffe eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Scherkräften und sind in dieser Beziehung besser als lösliche bei Druckanwendung klebende Klebstoffe aus Polyacrylaten, obwohl die letzteren ebenfalls gute Scherfestigkeiten besitzen.
Während die neuen Klebstoffe in Kontakt mit solchen Lösungsmitteln etwas quellen können, so blei ben sie mehr kohäsiv als adhäsiv, und die Klebe bänder können so von Rollen abgerollt werden, mit den Fingern behandelt werden und von glatten Ober flächen, ohne den Klebstoff abzuziehen, abgezogen werden, wenn sie mit Lösungsmittel befeuchtet wer den. Nach dem Trocknen sind diese neuen Klebstoffe in der Qualität zum grössten Teil gleichwertig mit Klebstoffen, welche nicht dem Lösungsmittel ausge setzt waren, selbst dann, wenn sie mit dem Lösungs mittel längere Zeit in Kontakt gewesen sind.
Die Umsetzung zwischen den Acrylcopolymeren und darin löslichen organischen Peroxyden vollzieht sich unter überraschend einfachen Bedingungen. Die Umsetzung wird zweckmässig durchgeführt, sobald das gegebenenfalls vorhandene Lösungsmittel aus der Klebstoffschicht verdampft ist, so dass diese zwei Verfahrensstufen im wesentlichen in einer einzigen Verfahrensstufe und in einer Zeit und bei einer Tem peratur durchgeführt werden können, die die Erfor dernisse für einfaches Trocknen eines Überzuges nicht wesentlich überschreiten.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert. Alle Teile sind Gewichtsteile. <I>Beispiel 1</I> In einer Lösung von 700 Teilen Äthylacetat als Lösungsmittel werden 285 Teile monomeres Iso- amylacrylat mit 15 Teilen Acrylsäure unter Verwen dung von 2 Teilen Benzoylperoxyd als Katalysator copolymerisiert. Die Lösung wurde 5 Stunden lang auf 60 C gehalten, bis die Polymerisation zum grossen Teil vollendet war, dann eine Stunde lang auf unge fähr 70 C gehalten, wobei eine viskose Lösung er halten wurde, welche ungefähr 30"/o,
nichtflüchtige Bestandteile enthielt. Sie wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und mit Heptan so weit verdünnt, dass sie 20-2511/a nicht flüchtige Bestandteile enthielt. Das so erhaltene Produkt wird als Produkt A bezeichnet.
Wenn Produkt A in dünner Schicht auf einen transparenten Cellophan -Film aufgetragen wurde, welcher vorher mit einer Unterlage von geringer Adhäsion versehen war, und wenn dann 15 Minuten lang bei 10011C getrocknet wurde, so wurde ein transparenter bei Druckanwendung klebender Kleb stoff von langer Alterung erhalten, welcher an Kraft papier oder harten Oberflächen unter leichtem und raschem Druck mit den Fingerspitzen anhaftete, dauernd daran kleben blieb, obwohl das Band von einer harten, glatten Oberfläche ohne Delaminierung oder Absplitterung der Klebstoffschicht entfernt wer den konnte.
Wenn jedoch ein mit Toluol eingeweich ter Schwabber aus Baumwolle gegen die Klebstoff seite des Bandes gehalten wurde, wurde der Kleb stoff sofort teilweise abgelöst, und wenn der Schwab- ber weggezogen wurde, wurde der Klebstoff faserartig abgezogen.
Zu einem Teil von Produkt A wurden weiterhin 1,511/a des Gewichtes an Feststoffen Benzoylperoxyd zugesetzt, und diese Mischung in dünner Schicht auf einem Cellophan -Film aufgetragen. Der überzogene Film wurde dann 15 Minuten lang bei 100 C in einen Luftzirkulationsofen gegeben, wobei ein trans parentes bei Druckanwendung klebendes Klebeband erzielt wurde, welches lösungsmittelbeständig war, wie durch die Tatsache erwiesen werden konnte, dass, wenn die Klebstoffschicht mit einem in Toluol ein geweichten Baumwollschwabber behandelt wurde, dieselbe leicht anquoll,
aber keine Auflösung oder Ablösung in Fadenform erfuhr. Es zeigte sich, dass nach Verdampfung des Toluols das Klebeband prak- tisch die gleiche Qualität besass wie ein Klebeband, welches nicht mit Toluol behandelt war. Das unlös lich gemachte Klebeband zeigte auch Adhäsion ge genüber Kraftpapier und anderen Oberflächen, die dem Wesen nach gleich war mit derjenigen eines Klebebandes, welches dem Lösungsmittel gegenüber unbeständig war und aus dem unmodifizierten Pro dukt A hergestellt war. Die Eigenschaften der Alte rungsbeständigkeit gegenüber Sonnenlicht und Sauer stoff war ebenfalls beibehalten.
Praktisch gleichwertige Beständigkeit in bezug auf eine Anzahl anderer Lösungsmittel einschliesslich Äthylacetat, Tetrachlorkohlenstoff und Heptan wurde beobachtet.
Ein Teil vom Produkt A wurde auf einem porösen Kreppkraftpapier in einer solchen Dicke aufgetragen, die genügend war, um das Papier zu imprägnieren und nach 5minutigem Trocknen bei<B>660</B> C eine Schicht eines bei Druckeinwirkung klebenden Kleb stoffes zu hinterlassen. Ein Streifen dieses bei Druck anwendung klebenden Klebebandes wurde auf eine saubere Glasplatte angeheftet, welche dann in Toluol getaucht wurde. Innerhalb 5 Minuten löste sich das Band von dem Glas.
Mit der Mischung vom Produkt A und Benzoyl- peroxyd wurde ein gleiches bei Druckeinwirkung kle bendes Klebstoffband hergestellt, mit Ausnahme je doch, dass das überzogene Kraftpapier 15 Minuten lang bei 100 C gehalten wurde, um die Umsetzung der Bestandteile zu ermöglichen. Dieses Klebstoff band blieb nach 24stündiger Eintauchung in Toluol mit der Glasplatte fest verbunden.
<I>Beispiel 2</I> Eine Mischung von 104 Teilen destilliertem Was- ser, 8 Teilen einer 28 % igen Lösung von alkyliertem Arylpolyäthernatriumsulfonat ( Triton X-200 ), 95,5 Teilen Isooctylacrylat, 4,5 Teilen Acrylsäure und 0,08 Teilen tert. Dodecylmercaptan wurde gut mit Stickstoff gespült und dann unter Rühren auf 30 C erwärmt.
Es wurden dann 0,2 Teile Kaliumpersulfat und 0,067 Teile Natriumbisulfit zugesetzt. Unter Ent wicklung von Wärme trat rasch Polymerisation ein. Das Polymer wurde aus der Emulsion gewonnen, ge trocknet und in einer Mischung von 80 Teilen Heptan und 20 Teilen Propylalkohol gelöst, wobei eine Vis kosität erzielt wurde, die zum Überziehen geeignet war, sowie ein Produkt, das als Produkt B bezeichnet wird. Produkt B wurde in dünner Schicht auf einem transparenten Cellophan -Film aufgetragen, der auf der Rückseite eine geringe Adhäsion besass, und 15 Minuten lang bei 100 'C getrocknet.
Es wurde ein transparentes bei Druckeinwirkung klebendes Kleb stoffband von ausgezeichneter Qualität erhalten, mit Ausnahme einer relativ geringen Beständigkeit dieses Klebstoffes gegenüber Lösungsmittel. Ein anderer Teil vom Produkt B wurde mit 1,501o der Fest bestandteile Cumolhydroperoxyd gemischt, die Mi schung in einer dünnen Schicht auf einen Cello phan -Film aufgetragen und dann 15 Minuten lang bei 100 C erhitzt, um den Klebstoff unlöslich zu machen. Dieses Klebeband besass dem Wesen nach die identischen Qualitäten an Adhäsion, Kohäsion, Streckbarkeit und Elastizität im Vergleich zu dem, das aus dem unmodifizierten Produkt B gewonnen war.
Zusätzlich jedoch besass es jedoch eine gute Beständigkeit gegenüber den im Beispiel 1 ange führten organischen Lösungsmitteln.
<I>Beispiel 3</I> Ein bei Druckanwendung klebendes Klebstoff band wurde hergestellt, indem man das Copolymer aus 96,3 Teilen Isooctylacrylat und 3,7 Teilen Acryl- amid nach dem Verfahren des Beispiels 1 auf einem Cellophan -Film auftrug.
Ein zweites Klebeband wurde nach dem gleichen Verfahren und mit den gleichen Materialien herge- stellt, mit Ausnahme jedoch, dass 1,5% der gesam- ten Festbestandteile Benzoylperoxyd zu der Überzugs lösung zugesetzt wurde.
Diese Klebebänder wurden 15 Minuten lang bei 10011 C getrocknet und dann wie im Beispiel 1 auf ihre Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln geprüft, indem man jedes mit einem Schwabber abwischte, welcher mit Lösungsmitteln getränkt war. Der Kleb stoff des ersten Klebebandes zeigte nur geringe Lö- sungsmittelbeständigkeit und wurde in Fäden abge zogen, wenn die Schwabber abgezogen wurden, wäh rend das in der Hitze behandelte Produkt aus dem Acrylcopolymer und Benzoylperoxyd eine gute Be ständigkeit gegenüber diesen Lösungsmitteln zeigte.
<I>Beispiel 4</I> Bei Druckeinwirkung klebende Klebebänder wur den aus den Copolymeren von 95 Teilen n-Decyl- acrylat und 5 Teilen Acrylsäure wie im Beispiel 1 her gestellt, von denen das eine mit und das andere ohne Zusatz von 1,5% Benzoylperoxyd zubereitet war. Dieselben wurden mit den in Beispiel 1 aufgeführten Lösungsmitteln geprüft. Es wurde gefunden, dass der Klebstoff des Klebebandes,
welcher den mit Peroxyd reagierten Klebstoff enthielt, im wesentlichen gegen über den Lösungsmitteln beständig war, während dies beim anderen Klebstoff nicht der Fall war.
<I>Beispiel 5</I> Ein Copolymer von 90 Teilen eines Acrylesters aus Fuselöl des Handels und 10 Teilen Acrylsäure wurde nach dem Verfahren des Beispiels 1 hergestellt und zur überzugslösung 31/o, Cumolhydroperoxyd, bezogen auf das Copolymer, zugesetzt.
Wenn Cello phan damit überzogen und 15 Minuten lang bei 100 C behandelt wurde, so hatte das erhaltene Klebeband ausgezeichnete Eigenschaften und wurde durch Methyläthylketon nicht angegriffen, wenn es der im Beispiel 1 beschriebenen Prüfung auf die Lösungsmittelbeständigkeit unterzogen wurde. Ein Kontrollmuster, das ohne Cumolhydroperoxyd her gestellt war, war im Gegensatz dazu in dem gleichen Lösungsmittel in hohem Ausmasse löslich.
Das Fuselöl des Handels hat eine verschiedene Zusammensetzung. Es enthält beispielsweise 55-80 /o primäre Amylalkohole, 15-45% primäre Butylalko- hole und 0-5% n-Propylalkohol, wie durch Analyse bestimmt wurde, und der Acrylatester aus Fuselöl, wie er in diesem Beispiel gebraucht wurde,
ist eine Mischung von Acrylestern dieser Alkohole in den gegebenen Anteilen und mit im Mittel wenig mehr als 4 Kohlenstoffatomen pro Alkanol. Mindestens die eine Hälfte der Kohlenstoffatome der Alkylgrup- pen der Estermoleküle bilden eine gerade Kette von mindestens 4 C-Atomen, die bei dem Sauerstoffatom der Hydroxylgruppe endigt,
wobei die Kette wenig stens die Hälfte aller C-Atome des Alkanolmoleküles aufweist.
Das Mittel von Kohlenstoffatomen eines Gemi sches von Acrylsäureestern primärer bzw. sekundärer Alkanole wird ermittelt, indem man die Anzahl der C-Atome im Alkylteil der Alkanole mit den Molpro- zentsätzen jedes der in dem Copolymer vorhandenen Alkanole multipliziert, die erhaltenen Werte addiert und durch 100 dividiert, um das Mittel der C-Atome zu ermitteln;
so hat ein Gemisch von 60% Isoamyl- alkohol, 20% Isobutylalkohol und 20% n-Butyl- alkohol ein Mittel der Kohlenstoffzahl von [(5 X 60) + (4 X 20) + (4 X 20)1 :
100 = 4,6 <I>Beispiel 6</I> Die Zeit, die notwendig ist, um eine Umsetzung zwischen dem Acrylcopolymer und dem organischen Peroxyd zu erzielen, kann abgekürzt werden, indem man die Temperatur erhöht. Eine Lösung des Copo- lymers aus 95 Teilen des im Beispiel 5 verwendeten Acrylesters und 5 Teilen Acrylsäure hat eine Vis- kosität von 95 Centipoisen bei 2511C und 37,
8% Festbestandteile mit 2,5% Benzoylperoxyd in bezug auf das Gewicht des Copolymers. Es wurde damit ein poröses Kreppkraftpapier in einer Dicke über zogen, die genügend war, um sowohl das Papier zu imprägnieren und eine Klebstoffschicht nach Ver dampfung des Lösungsmittels zu bilden. Daraus wurde in nur 2 Minuten bei 158 C ein lösungsmittel- beständiges Klebeband erhalten.
Ein Streifen dieses Klebebandes wurde in vollem Kontakt auf eine saubere Aluminiumplatte gepresst, welche dann eine Stunde lang bei 158 C in einem Ofen gelagert wurde. Der Streifen wurde dann bei dieser Temperatur ohne Delaminierung oder Ankle ben des Klebstoffes sauber entfernt. Im Gegensatz dazu zeigten Klebebänder eines löslichen Polyacrylat- klebstoffes vollkommene Ablösung der Klebstoff schicht bei dieser Prüfung.
Bei der Herstellung dieser Klebebänder gemäss dieser Erfindung kann jede der gewöhnlich verwen deten biegsamen Unterlagen und jede Klebstoffgrun- dierung, Unterlage und ähnliches verwendet werden, wie es für den Fachmann selbstverständlich ist. In gleicher Weise können Pigmente oder andere modi fizierende Mittel zu den Klebstoffmischungen zuge- setzt werden, wo Undurchsichtigkeit, Farbe, verbes serte Festigkeit oder andere Wirkungen gewünscht werden. Wo jedoch beabsichtigt ist, das Produkt unter Bedingungen zu verwenden, wo es gewissen Flüssig keiten ausgesetzt ist, müssen die Unterlagen und die Grundierungen gegenüber diesen Flüssigkeiten be ständig sein.
Besonders wertvoll in bezug auf Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln ist ein Film, der aus hoch molekularen Polyestern von Äthylenglykol und Tere- phthalsäure hergestellt ist und welcher zur Zeit in Form eines gestreckten Films unter der Handels bezeichnung Mylar erhältlich ist.
Wertvolle, unter Druckeinwirkung klebende Klebe bänder können erfindungsgemäss hergestellt werden, indem man ausser den hier beschriebenen Copoly- meren eine grosse Anzahl von Copolymeren der Acrylsäure verwendet. So können z.
B. zur Herstel lung der Copolymere Gemische von Acrylsäureester- monomeren von verschiedener Kettenlänge wie Me- thyl-, Äthyl- und Propylacrylate, ebenso längerkettige Ester wie Tetradecylacrylate, sowohl primäre und sekundäre, normale und verzweigtkettige Alkylester verwendet werden.
Die Ester von tertiären Alkyl- alkoholen bewirken weder in den erzeugten Copoly- meren noch in den Umsetzungsprodukten derselben mit organischen Peroxyden die erforderliche Klebrig keit und andere Eigenschaften. Sie sind daher aus geschlossen.
Erfindungsgemäss werden Copolymere der mono meren Acrylsäureester mit mindestens einem der fol genden Monomeren verwendet, nämlich Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid und Ita- consäure.
In diesen Copolymeren beträgt der Anteil eines solchen zusätzlichen Monomeren 2-12 Gewichtspro zent der Gesamtmenge der Monomeren (a) und (b). Der brauchbare Bereich solch zusätzlicher Monomere erstreckt sich bis zu niedrigeren Anteilen, als sie ge eignet sind, wenn das Copolymer selbst als bei Druck anwendung klebender Klebstoff dienen muss, dadurch, dass die Umsetzung mit organischen Peroxyden den Klebstoff etwas stärker macht.
Wenn jedoch das Acrylsäurecopolymer weniger als 2 % an zusätzlichem Monomer einschliesst, so verläuft die Reaktion mit organischen Peroxyden übermässig langsam; das Um setzungsprodukt ist schwächer kohäsiv, als wün schenswert ist;
und das Umsetzungsprodukt ist weni ger beständig gegen organische Lösungsmittel, wenn es auch noch darin unlöslich ist, es hat aber eine grössere Neigung, in denselben zu quellen. Über 120/a zusätzlichem Monomer wird das Copolymer-Peroxyd- Umsetzungsprodukt zu stark und hart, um als ein normal klebriges, bei Druckanwendung klebendes Klebeband bestens verwendet werden zu können.
Be sonders bevorzugt sind Klebebänder mit ungefähr 4 bis 104/o zusätzlichem Monomer. Innerhalb dieses Bereiches werden das Optimum an Reaktions- geschwindigkeit, Lösungsmittelbeständigkeit, Klebrig keit und andere Eigenschaften erhalten.
Während die monomeren Acrylsäureester mit nichttertiärem Alkohol normalerweise nur mit einem oder mehreren der Monomeren (b) copolymerisiert werden, können kleine Mengen anderer Monomere mit diesen Monomeren unvermeidlich vergesellschaf tet sein, oder es können auch solche vorsätzlich zu gesetzt werden, ohne dass die Fähigkeit der erhaltenen Polymeren beeinträchtigt wird, nach Reaktion mit organischen Peroxyden unlösliche bei Druckanwen dung klebende Klebstoffe zu liefern. Unlösliche, auf Klebebändern aufgebrachte,
bei Druckanwendung klebende Klebstoffe wurden erfin dungsgemäss hergestellt, indem man 1-60/a des Ge wichtes des Polyacrylmaterials an organischem Per oxyd zusetzte, welches in diesem Polyacrylrnaterial löslich ist. Mengen unter 1,11/9 erfordern unvernünftig langes Erhitzen, um die Produkte unlöslich zu ma chen.
Es wurde gefunden, dass Reaktionsmischungen, welche mehr als 6% Peroxyd enthalten, möglicher- weise gefährlich sind, und diese werden daher nicht verwendet. Mengen über 3-4% Peroxyd beschleu- nigen die Umsetzung nicht wahrnehmbar, verbessern aber auch das Reaktionsprodukt nicht.
Lösungsmittelbeständige, bei Druckanwendung klebende Klebebänder haben beträchtlichen Handels wert, z. B. als elektrische Isolierungsbänder, wo Kon takt mit Transformeröl oder ähnlichen Substanzen möglich ist, und für Befestigungs-, Isolierungs- oder Identifizierungszwecke in Automobilen und Flugzeu gen, wo ein Kontakt mit Materialien wie z. B. Brenn stoff, hydraulischen Flüssigkeiten und Schmiermitteln möglich ist.
Die neuen Klebstoffmischungen sind wertvoll als Zusatz für bei Druckempfindung klebende Klebebän der. So z. B. kann eine unreagierte, Lösungsmittel enthaltende Mischung von Polyacrylklebstoff und Peroxyd dazu verwendet werden, ein Papier damit zu imprägnieren und es dann zu erhitzen, um das Lösungsmittel abzutreiben und das Peroxyd mit dem Polyacrylmaterial zur Umsetzung zu bringen. Dieses Klebeband kann dann mit einem nichtklebrigen Ober flächenüberzug, wie z.
B. einem Methacrylatlack, ver sehen werden, um auf diese Weise ein lösungs- und wetterbeständiges Klebeband zu erhalten, welches zur Verwendung im Freien als Plakate oder als Identifi- zierungsetiketten, welche verschiedenen Lösungsmit teln ausgesetzt sind, geeignet ist.
Für diese Zwecke ist es vorzuziehen, Acrylpoly- mere von relativ niederer Viskosität, d. h. Copoly- mere, welche als viskose Flüssigkeiten charakterisiert sein können, zu verwenden. Die Verwendung von Polymeren mit niederer Viskosität erlaubt eine Ver minderung im Prozentgehalt an Lösungsmitteln und eine entsprechend bessere Imprägnierung des Papiers oder eines anderen Trägermaterials und eine Verkür zung der Trocknungszeiten. Zusätzlich sind Acryl- polymere mit geringerem Molekulargewicht leichter und wirtschaftlicher herzustellen.
Klebebänder können auch wie folgt hergestellt werden: Klebstoffmischungen werden dazu verwendet, um ungewobenes Flächenmaterial aus Fasern zu ver einigen und es lösungsmittelbeständig zu machen. Dieses wird dann verwendet als biegsamer Unter grund eines Verdeckungsbandes, z. B. Duracel - Kreppapier, welches ein gereinigtes Kraftpapier für Abreibezwecke ist und von der Brown Company von Berlin, New Hampshire verkauft wird.
Die gleiche Mischung, welche dazu verwendet wurde, die Grund lage zu imprägnieren, kann ebenso im ilberschuss auf eine Seite der Grundierung aufgetragen werden, um in einer einzigen Operation des überziehens und Här- tens ein bei Druckanwendung klebendes Verdek- kungsband herzustellen.
Die Rückseite wird dann mit einem nichtklebrigen lösungsmittelbeständigen über zug, vorzugsweise einen Überzug versehen, welcher als überzug von geringer Adhäsion dient, um das Klebeband leichter aus der Rollenform ohne Benüt zung eines Futters aufzurollen.
Die Notwendigkeit für Klebstoffe niederer Adhäsion oder für Futter niederer Adhäsion bei diesen neuen bei Druckanwendung kle benden Klebestreifen hängt in einem hohen Ausmasse von dem speziellen Klebstoffrezept ab, da ein relativ grosser Prozentsatz von Acrylsäure oder einem an deren Monomeren (b), d. h.
6-1211/a der gesamten Monomeren (a) und (b), im Polyacrylmaterial Kleb stoffe erzeugt, welche dazu neigen, bei verlängertem Kontakt mit einer anderen Oberfläche zähe verbun den zu werden, während Klebstoffe, welche mit klei nerem Prozentgehalt eines Monomeren (b) hergestellt wurden, leichter entfernt werden können.