Vorrichtung zum Festhalten von Setzkästen auf einem Setzpult Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrich tung zum Festhalten von Setzkästen in Schräglage auf einem Setzereipult.
Die in Handsetzereien bisher üblichen Setzpulte besitzen gewöhnlich ein verhältnismässig grosses, schrägstehendes Setzregal bzw. Setzkasten, in welchem sich das Schriftmaterial befindet. Zum Abstellen von Satzschiffen, Cliches, Manuskripten etc. steht dem Setzer üblicherweise nur ein geringer horizontaler Platz zur Verfügung.
Mit zunehmendem Gebrauch von Maschinensatz und ClicMs in Setzereien steigt die Forderung nach vermehrten horizontalen Abstellflächen, was aller dings bei der bisherigen Anordnung des Satz- und Blindmaterials mit bedeutenden Schwierigkeiten ver bunden ist.
Die vorliegende Erfindung sucht dieses Problem dadurch zu lösen, dass mindestens am vordern Pult rand eine Schiene befestigt ist, in welcher Träger organe starr oder verschiebbar befestigt sind und min destens die der Schiene abgewandte Hälfte des Setz kastens stützenlos ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Setzerei pultes mit horizontaler Pultplatte ; Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Trag einrichtung in Seitenansicht mit teilweisem Schnitt ; Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 ; Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Abschnitt einer am Setzereipult befestigten Schiene ;
Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel einer mit Rollen versehenen Trageinrichtung in teilweisem Schnitt ; Fig. 6 eine Draufsicht auf die Trageinrichtung ge- mäss Fig. 5.
Entlang der Vorder- und der Rückseite der hori zontalen Setzpultplatte 1 (Fig. 1 und 2) ist stirnseitig je eine Profilschiene 2 mit U-förmigem Querschnitt mittels Schrauben 3 am einen Schenkel 2a befestigt. Der nach oben ragende und mit der obern Pultfläche bündig verlaufende Steg 2b der Schiene 2 besitzt ge- mäss Fig. 4 mehrere in Längsrichtung der Schiene verlaufende, rechteckige Schlitze 4, die untereinander gleiche Abstände aufweisen.
In die Schlitze 4 kann wahlweise je ein Träger 5 mit seinem hakenförmig abgebogenen Ende 6 von oben her eingeführt werden. Der Träger 5 weist zwei im stumpfen Winkel zueinan der verlaufende, abgekröpfte Schenkel 5a und 56 auf. Auf der Oberseite des Schenkels 5b ist in der Nähe der Knickstelle eine quer zum Träger verlaufende Stützleiste 7 angebracht, deren Länge etwa der Breite des Trägers 5 entspricht. Die Stützleiste 7 kann na türlich auch, wie in Fig. 3 gestrichelt dargestellt ist, länger ausgebildet, mit einem zweiten Träger 5 ver bunden und das Ganze als Tragrahmen ausgebildet sein.
Der Träger 5 wird mittels einer winkelförmig aus gebildeten Abstützschiene 8, deren Schenkel 8a und 8b mit den Trägerschenkeln 5b resp. 5a verbunden sind, auf der Pultplatte 1 abgestützt, wobei die Länge des Schenkels 8b höchstens ein Viertel der Länge des Setzkastens ist.
Auf zwei nebeneinander angeordneten Trägern oder einem Tragrahmen wird ein Setzkasten gelegt, der beispielsweise auch als Setzereipultschublade 10 ausgebildet sein kann. Der Setzkasten nimmt dabei eine solche Schräglage ein, die es dem Setzer gestattet, die hinteren Fächer des Kastens bequem zu erreichen. Der Kasten steht mit seiner Vorderseite an den Lei sten 7 bzw. 21 und überragt seitlich die beiden Träger 5.
Das Entfernen der Träger 5 erfolgt in der Weise, dass diese etwas angehoben und dann leicht nach vorne verschwenkt werden, bis das hakenförmige Ende 6 aus dem Schlitz herausgezogen werden kann. Eine zweite Ausführungsform ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt, bei der ein mit mindestens drei Rollen oder Kugellager 18, 20 versehener Rahmen 15 vor handen ist.
An der Vorder- und evtl. Rückseite der Setzerei pultplatte 1 ist wiederum eine mit einer durchgehen den, nach oben offenen Rinne 16 versehene Profil schiene 17 von unten her angeschraubt. Der Quer schnitt der Schiene 17 besitzt etwa die Form eines F, bei dem ausserdem am äussern, kurzen Schenkel 17a ein gegen den andern Schenkel 17b gerichtetes Schenkelstück 17c vorhanden ist.
Das Schenkelstück 17c dient zum Abstützen min destens eines Kugellagers 18, das am parallel zur Vor derseite des Pultes 1 verlaufenden Tragrahmenteil 15a befestigt ist. Der Tragrahmenteil 15a ragt durch den nach oben offenen Schlitz 16 ins Innere der Profil schiene 17, wobei das Kugellager 18 am Schenkel stück 17c ansteht und sich beim Verschieben des Tragrahmens 15 entlang der Vorderseite des Pultes abrollt.
Die Abstützung des Tragrahmens 15 auf der Pult platte 1 erfolgt ebenfalls durch einen Träger 19, des sen längerer Schenkel etwas von der Pultplatte distan ziert ist und ein Kugellager 20 trägt, welches auf der Platte 1 aufliegt.
Das Kugellager 20 kann auch an irgend einer andern Stelle entlang des langen Schenkels angeordnet sein.
Der Tragrahmen 15 besitzt vorzugsweise zwei mit je zwei Kugellagern 18 und 20 verseheneTräger analog Fig. 2 mit mindestens zwei Verbindungsstreben 21 und 22, wobei die Strebe 21 als Ausschlagsleiste für die Setzkasten 10 dient. Der Tragrahmen könnte na türlich auch aus einer Platte, beispielsweise aus Leichtmetall, hergestellt werden.
Der Tragrahmen 15 wird seitlich in die Schiene 17 so eingeführt, dass sich die Kugellager 20 auf der Pultplatte 1 und die Kugellager 18 auf der Unterseite des Schenkelstückes 7c abrollen und der Tragrahmen somit mühelos verschoben werden kann.
Es wäre natürlich auch möglich, eine andere Zahl von Kugellagern zu verwenden.
Ferner können an den Enden der Schiene 17 wegnehmbare Anschläge vorgesehen werden, damit der Tragrahmen nicht unbeabsichtigt aus der Schiene herausgeschoben werden kann. Anderseits ist es durch Entfernung der Träger bzw. Tragrahmen von der Schiene möglich, eine ebene Pultplatte zu erhalten, was für verschiedene Arbeiten sehr erwünscht ist.
Das Blindmaterial wird auf der rechten Seite in den Kassetten 24 aufbewahrt, welche unterhalb der Pultplatte angeordnet sind. Dieser rechte Teil des Pultes kann durch einen in der Zeichnung nicht darge stellten Deckel zugedeckt werden, wobei dieser in der gleichen Ebene wie die Pultplatte liegt.
Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Trag einrichtungen besteht darin, dass dem Setzer prak tisch die ganze ebene Pultfläche zum Ablegen seines Arbeitsmaterials zur Verfügung steht, und er dieses beim Verschieben oder Verstellen der Trageinrichtung nicht wegräumen muss, da sich die Trageinrichtung nur auf einem schmalen Steg auf der oberen Pult fläche abstützt. Auch das unter dem Setzkasten lie gende Material, z.B. Satz, Cliches o. dgl. kann aus diesem Grunde nicht beschädigt werden.
Ein weiterer Vorteil besteht im Wegfall der bisher verwendeten mittleren Pultaufbauten, so dass es mög lich ist, die Tiefe der Pulte kleiner zu halten und die Setzkästen sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite in Schräglage anzubringen, ohne dass sie einander stören.