Drehbank mit vom Antrieb der Arbeitsspindel unabhängigem Antrieb für den Längs- und Planzug Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehbank mit vom Antrieb der Arbeitsspindel unabhängigem An trieb für den Längs- und Planzug.
Zweck der Erfindung ist die Erhöhung der Wirt schaftlichkeit einer solchen Drehbank im Sinne einer Senkung sowohl ihrer Herstellungskosten (und damit ihres Anschaffungspreises) als auch ihrer Betriebs kosten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in einer be sonders einfachen und zweckmässigen Vereinigung von teilweise bekannten Bauteilen bzw. Baugruppen mit dem Ziele: a) einer Erweiterung der Anwendungsmöglich keit der Drehbank durch eine neue Lösung des Bau kastenprinzips>>, b) einer Verbesserung des Schutzes besonders gefährdeter Bauteile gegen Beschädigung, Verschmut zung und Verschleiss, c) einer Erhöhung der Herstellungs- und Arbeits genauigkeit, d) einer Erleichterung der Zugänglichkeit und e) einer Vereinfachung der Bedienung.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Antrieb für den Längs- und Planzug der Drehbank in der Schlossplatte angeordnet ist und dass im Spindelstock ein Wendegetriebe mit quer zur Achse der Arbeitsspindel verlaufender Abtriebsachse vorgesehen ist, wobei der Spindelstock beiderseits der Arbeitsspindelachse je eine Anschlussmöglichkeit für ein auf die Leitspindel wirkendes Vorschub getriebe aufweist.
Die Leitspindel kann lediglich im Bereich des Spindelstockes ein mit einer ortsfest, jedoch drehbar gelagerten, durch das Vorschubgetriebe antreibbaren, ungeteilten Mutter zusammenarbeitendes Gewinde aufweisen, während ihr übriger, zylindrischglatter Teil in einer mit dem Bettschlitten fest verbundenen, von Hand feststellbaren Klemmbuchse geführt ist.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann an einer mit einer solchen Leitspindel versehenen Drehbank die Leitspindelmutter in einem öldicht gekapselten Gehäuse gelagert sein.
Das die Leitspindelmutter aufnehmende Gehäuse kann in besonders vorteilhafter Weise auf der vom Bettschlitten abgewandten Seite durch ein an seinem freien Ende geschlossenes Rohr und auf der dem Bettschlitten zugewandten Seite durch ein an seinem freien Ende mit einer Abdichtung versehenes Rohr verlängert sein, wobei jedes der beiden Rohre länger ist als der mit dem Gewinde versehene Bereich der Leitspindel.
Bei einer Ausführungsform weist die Bettschlitten- führung mindestens zwei in der Länge gegebenenfalls aus mehreren Teilstücken zusammengesetzte, am Bett auswechselbar befestigte Führungsleisten auf.
In vorteilhafter Weise weist jede Führungsleiste im wesentlichen den Querschnitt eines vorzugsweise gleichseitigen Dreieckes auf, dessen eine Seite in der Bettschlittenführungsebene liegt.
Zweckmässig wird bei einer mit nur zwei solchen Führungsleisten ausgestatteten Drehbank der Bett schlitten durch die oberen und äusseren Flächen der beiden Führungsleisten geführt, während zur Führung des Reitstocks die oberen und inneren Flächen der beiden Führungsleisten dienen.
Weiterhin kann der in der Schlossplatte angeord nete Antrieb für den Längs- und Planzug aus zwei Planetengetrieben bestehen, deren Stege mit den den Längszug bzw. Planzug bewirkenden Organen zu sammenarbeiten, während die zwangläufig gekoppel ten kleinen Sonnenräder von einem gemeinsamen Elektromotor antreibbar und die grossen Sonnen- räder vorzugsweise mittels kurvengesteuerter Schalt stifte einzeln, jedoch nicht gleichzeitig blockierbar sind.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt, und zwar ist: Fig. 1 der schematische Aufbau einer Drehbank gemäss der Erfindung, in perspektivischer Darstellung, Fig.2 die Vorderansicht einer Grundtype der erfindungsgemäss vorgeschlagenen Drehbank, Fig.3 eine Seitenansicht der Grundtype nach Fig. 2, Fig.3a die Seitenansicht der Grundtype nach Fig. 3, jedoch mit angebautem Wechselrädergetriebe, Fig.3b die Seitenansicht der Grundtype nach Fig. 3a, jedoch mit zusätzlich angebautem, vielstufi gem Wählgetriebe, Fig. 4 ein Querschnitt durch das Drehbankbett, Fig. 5 die Vorderansicht des Wechselrädergetrie bes, Fig. 6 ein Schnitt nach Linie A -A in Fig. 5, Fig.7 ein Schnitt nach Linie C-C in Fig.5, Fig. 8 eine Klemmvorrichtung für die Leitspindel, Fig.9 ein Schnitt nach Linie D-D in Fig.8, Fig.
10 ein Schnitt nach Linie A -A in Fig. 11, Fig. 11 eine Seitenansicht der Schlossplatte und Fig. 12 ein Schnitt nach Linie B -B in Fig. 10. In Fig. 1 ist der Aufbau der erfindungsgemäss vorgeschlagenen Drehbank an einem Ausführungs beispiel schematisch dargestellt. Der verwindungs steife Sockel 100 ruht mit seinen kastenförmigen Füssen 101, 102 auf dem Fundament; auf seiner Oberseite trägt er den Spindelstock 200 sowie das Bett 300 mit Bettschlitten 400 und Reitstock 500. An der äusseren Stirnseite des Sockelfusses 101 be findet sich der Getriebekastendeckel 103 des Haupt antriebes 104, der über einen Riemen 105 die mit einem Reduktionsgetriebe 201 versehene Arbeits spindel 202 antreibt.
In der Schlossplatte 401 des Bettschlittens 400 ist der auf eine am Bett 300 be festigte Zahnstange 301 wirkende Antrieb 402 für den Längs- und Planzug der Drehbank untergebracht. Im Spindelstock 200 ist ein Wendegetriebe 203 mit quer zur Achse der Arbeitsspindel 202 verlaufender Abtriebsachse 204 vorgesehen, wobei der Spindel stock 200 beiderseits der Arbeitsspindelachse je eine Anschlussmöglichkeit für ein auf die Leitspindel 302 wirkendes Vorschubgetriebe 601 bzw. 701 aufweist. Jedes dieser beiden Vorschubgetriebe 601, 701 ist mittels je eines Getriebekastens 600 bzw. 700 nach Bedarf an den Spindelstock 200 anbaubar.
In dem gezeigten Beispiel ist das Vorschubgetriebe 601 ein mit aufsteckbaren Wechselrädern versehenes Zahn radgetriebe, mit dessen Hilfe man Gewinde beispiels weise folgender Steigungen schneiden kann: Metrisch 28 Stück (0,2-8 mm), Englisch 19 Stück (3-24G/1") und Modul 13 Stück (0,3-4 mm). Das Vorschub getriebe 701 des gezeigten Ausführungsbeispiels ist ein an sich bekanntes vielstufiges Wählgetriebe, mit welchem sich Gewinde von beispielsweise 270 ver- schiedenen Steigungen schneiden lassen, unter denen sich die folgenden 80 normalisierten Steigungen be finden: Metrisch 27 Stück (0,4-10 mm), Englisch 34 Stück (21/4-64 G;'1") und Modul 19 Stück (0,3-4 mm).
Dank diesem neuartigen Baukastenprinzip , das einen nachträglichen Anbau ohne Vergrösserung der Baulänge gestattet, kann man die Drehbank gemäss der Erfindung hinsichtlich der Ausstattung dem je weiligen Verwendungszweck anpassen. Die Grund type , bestehend aus dem Sockel<B>100,</B> dem Spindel stock 200, dem Bett 300 mit Bettschlitten 400 und Reitstock 500, stellt eine einfache Produktionsdreh bank dar. Aus dieser entsteht durch nachträglichen Anbau des Getriebekastens 600 (mit Wechselräder getriebe 601) und Leitspindel 302 eine Präzisions Werkzeugmacher-Drehbank, auf der man metrische, englische und Modul-Gewinde mit 60 verschiedenen Steigungen schneiden kann.
Baut man zusätzlich den Getriebekasten 700 mit dem vielstufigen Wählgetriebe 701 an, so ergibt sich schliesslich eine Universal- Werkzeugmacher-Drehbank, auf der sich metrische, englische und Modul-Gewinde mit insgesamt 270 verschiedenen Steigungen in höchster Präzision her stellen lassen.
Die Grundtype der erfindungsgemäss vorgeschla genen Drehbank ist in Fig. 2 in Vorderansicht und in Fig. 3 in Seitenansicht dargestellt. Sie soll nunmehr an Hand der Fig. 1 bis 3 näher beschrieben werden.
Der verwindungssteife Sockel 100 kann durch Nivellierschrauben ausgerichtet werden. Zur Ver ringerung der Vibrationen kann die Drehbank auf elastische Unterlagen gestellt werden. Im linken Sockelfuss 101 ist der auf zwei Schwingungsdämpfern montierte Hauptantrieb 104 mit dem Antriebsmotor 107 untergebracht. Der Hauptantrieb 104 besteht im wesentlichen aus einem zweistufigen Breitkeil riemengetriebe mit einem totalen Regelbereich von 1 : 10, das vom Antriebsmotor 107 über einen zwei stufigen Keilriementrieb angetrieben wird; der letztere erlaubt zwei Drehzahlbereiche, und zwar von 30 2700 bzw. von 40-3600 U/min. Sämtliche Keil riemen können auf einfache Art und Weise aus gewechselt und nachgestellt werden.
Die Übersetzung des unter der Bezeichnung Variator bekannten Breitkeilriemengetriebes kann in bekannter Weise durch axiale Verstellung der kegelförmigen Scheiben 108, 109, 110, 111 mittels des Verstellmotors 112 über Spindel 113, Spindelmutter 114, Winkelhebel 115 und Nockensystem 116 während des Laufes der Maschine stufenlos verändert werden. Die kegel förmige Scheibe 108 ist auf der Antriebswelle 117 des Breitkeilriemengetriebes befestigt, die kegelförmi gen Scheiben 109, 111 sitzen auf der Zwischenwelle 118, und die kegelförmige Scheibe<B>110</B> ist mit der Abtriebswelle 119 des Breitkeilriemengetriebes ver bunden.
Auf das äussere Ende der Abtriebswelle 119 ist eine Riemenscheibe 120 aufgekeilt, die durch den Flachriemen 105 mit einer am äusseren Ende der im Spindelstock 200 gelagerten Welle 205 befestigten Riemenscheibe 206 verbunden ist. Auf dem inneren Ende der Welle 205 ist ein Stirnrad 207 befestigt, das in dauerndem Eingriff mit einem auf der Zwischenwelle 212 befestigten Stirnrad 208 steht. Auf der Zwischenwelle 212 ist ferner ein zweites Stirnrad 210 befestigt. Mit diesem Stirnrad 210 kann ein mit der Arbeitsspindel 202 verbundenes und auf ihr mittels des Hebels 213 und der Gabel 214 axial verschiebbares Stirnrad 209 in Eingriff gebracht werden.
Die Muffe 211 des Stirnrades 209 weist eine der Verzahnung des Stirnrades 207 entsprechende Innenverzahnung auf, so dass durch axiales Ver schieben des Stirnrades 209 unter Aufschieben der Muffe 211 auf das Stirnrad 207 die" Arbeitsspindel 202 mit der Welle 205 direkt gekuppelt werden kann; anderseits, d. h., wenn das Stirnrad 209 axial so verschoben wird, dass es mit dem Stirnrad 210 kämmt, liefert das Spindelstock-Reduktionsgetriebe 201 zwischen der Welle 205 und der Arbeitsspindel 202 eine Untersetzung von 9 : 1. Das Ein- und Aus schalten des Spindelstock-Reduktionsgetriebes 201 erfolgt durch Betätigen des Hebels 213 (Fig.2).
Auf der Arbeitsspindel 202 im Spindelstock 200 befindet sich ferner das Wendegetriebe 203, dessen Antriebsteil aus den im festen Abstand voneinander angeordneten, zusammen auf der Arbeitsspindel 202 axial verschieblichen Tellerrädern 215, 216 besteht. Als Abtriebsteil dient - je nachdem, ob das Wechsel rädergetriebe 601 oder das vielstufige Wählgetriebe 701 zur Anwendung gelangen soll - das Kegelrad 602 bzw. das Kegelrad 702, die auf der quer zur Arbeitsspindel 202 verlaufenden Abtriebsachse 204 angeordnet sind. Wie das Wendegetriebe 203 mit dem Wechselrädergetriebe 601 bzw. dem vielstufigen Wählgetriebe 701 zusammenarbeitet, wird später be schrieben.
Der Antrieb 402 für den automatischen Längs- und Planzug der Drehbank ist in der Schlossplatte 401 des Bettschlittens 400 untergebracht. Er besteht im wesentlichen aus dem Gleichstrom-Elektromotor 403 mit geringer Antriebsleistung, der über die mit einer Rutschkupplung 404 ausgerüstete Welle 405 und ein Schneckengetriebe 436, 439 (Fig. 10) die durch Zahnrad 440, Zwischenrad 406 und Ritzel 441 miteinander verbundenen kleinen Sonnenräder 437, 438 der Planetengetriebe 407, 408 antreibt, wobei (auf später zu beschreibende Weise) die grossen Sonnenräder 459, 460 der Planetengetriebe 407, 408 mittels der Schaltstifte 423, 424 blockierbar sind.
Das Planetengetriebe 407 überträgt im eingeschalte ten Zustand die Drehbewegung der Spindelwelle 405 auf das Ritzel 409, das sich auf der am Bett 300 befestigten Zahnstange 301 abwälzt und so den auto matischen Längszug bewirkt. Analog erzeugt das eingeschaltete Planetengetriebe 408 mittels der Spin del 410 und der mit dem Querschlitten 412 fest ver bundenen Gewindemutter 411 den automatischen Planzug. Das Einschalten des automatischen Vor schubes (Längs- oder Planzugs) erfolgt durch den Hebel 448 (Fig.2). Die Vorschubgrösse (Regel- bereich etwa 1 : 20) wird durch den Steuerknopf 121 auf der Schalttafel 122 (Fig. 2) - unabhängig von der Drehzahl der Arbeitsspindel 202 - gewählt. Ebenso kann die Vorschubrichtung durch den Steuer knopf 121 eingestellt werden. Bei ausgeschaltetem automatischem Längszug resp.
Planzug können die selben durch Drehen der Handräder 413 respektive 414 von Hand betätigt werden.
Die Führung des Bettschlittens 400 erfolgt durch zwei Führungsleisten 303 (Fig. 4), die am Bett 300 auswechselbar, z. B. mittels Schrauben 304, befestigt sind. Jede dieser gegebenenfalls in der Länge aus mehreren Teilstücken zusammengesetzten Führungs leisten 303 weist im wesentlichen den Querschnitt eines vorzugsweise gleichseitigen Dreieckes auf, dessen eine Seite in der Bettschlittenführungsebene liegt. Zur Herabsetzung des Verschleisses und zwecks Erzielung höchster Präzision sind die Führungsleisten 303 gehärtet (RC etwa 68-70) und geschliffen. Als Führungsflächen für den Bettschlitten dienen die oberen und äusseren Flächen der Führungsleisten 303 (in Fig. 4 gestrichelt angedeutet), während die oberen und inneren Flächen derselben (in Fig. 4 punktiert angedeutet) zur Führung des Reitstockes 500 her angezogen werden.
Die Bettschlitten- und Reitstock führungen können ohne Nacharbeit der einzelnen Teile spielfrei ein- bzw. nachgestellt werden.
Die vorstehend beschriebene Grundtype der Drehbank gemäss der Erfindung ist in Fig.3 in Seitenansicht gezeigt. Der Spindelstock 200, an wel chem kein Vorschubgetriebe (zum Gewindeschneiden) angebaut ist, wird an seiner Vorder- und Rückseite durch ebene Platten 218, 219 abgeschlossen.
Soll nun die in Fig. 3 in Seitenansicht gezeigte Grundtype (Produktionsdrehbank) zu einer Präzi sions-Werkzeugmacher-Drehbank ausgebaut werden, so wird an die Vorderseite des Spindelstockes 200 anstelle der Platte 218 einfach der Getriebekasten 600 mit dem Wechselrädergetriebe 601 angebaut, so dass sich die in Fig. 3a dargestellte Seitenansicht der Drehbank ergibt.
Durch den zusätzlichen Anbau des Getriebe kastens 700 mit dem vielstufigen Wählgetriebe 701 an die Rückseite des Spindelstockes 200 (anstelle der Platte 219) erhält man schliesslich eine Universal Werkzeugmacher-Drehbank, deren Seitenansicht sich aus Fig. 3b ergibt.
Wie man aus diesen verschiedenen Darstellungen leicht erkennen kann, erfordert die durch die nach träglichen Anbauten mögliche Erweiterung des An wendungsbereiches der erfindungsgemäss vorgeschla genen Drehbank keinen erheblichen zusätzlichen Raumbedarf; insbesondere wird dadurch die Bau länge der Drehbank nicht vergrössert.
Im folgenden sollen nunmehr die noch nicht näher beschriebenen Vorschubgetriebe 601 und 701 und ihr Zusammenwirken mit der Leitspindel 302 so weit erläutert werden, als es zum Verständnis des Wesens der Erfindung notwendig erscheint. Das Wechselrädergetriebe 601 (Fig. 1 und Fig. 5 bis 7) erhält seinen Antrieb durch das Kegelrad 602, das entweder mit dem Tellerrad 215 oder mit dem Tellerrad 216 des Wendegetriebes 203 in Eingriff steht und sich dadurch im Uhrzeigersinn oder im Gegensinn des Uhrzeigers dreht.
Die beiden Ein griffsstellungen werden durch Verschwenken des Hebels 603 herbeigeführt, der mittels einer auf dem Achsbolzen 604 exzentrisch befestigten, zwischen die Tellerräder 215, 216 eingreifenden Scheibe 605 das axiale Verschieben der Tellerräder 215,<B>216</B> bewirkt. Im übrigen unterscheidet sich das Wechselräder getriebe hinsichtlich seines Aufbaus und seiner grund sätzlichen Wirkungsweise nicht von den bekannten Getrieben ähnlicher Art, weshalb auf die Beschrei bung der aufsteckbaren Wechselräder und ihres Zu sammenwirkens verzichtet werden kann.
Die An triebswelle 606 des Wechselrädergetriebes ist an ihrem inneren Ende als Kegelrad 607 ausgebildet, das mit der ungeteilten, in einem mit dem Bett verschraubten öldichten Gehäuse 304, 305, 306 ge lagerten und im Ölbad laufenden Leitspindelmutter 307 in Eingriff steht. In den linken Gehäusedeckel 305 ist ein einseitig geschlossenes Rohr 308 ein geschraubt und in den rechten Gehäusedeckel 306 ein mit einer Abdichtung 309 versehenes Rohr 310. Jedes dieser beiden Rohre ist etwas länger als der in der Leitspindelmutter 307 geführte, mit Gewinde versehene Teil 311 der Leitspindel 302. Der restliche Teil 312 der Leitspindel 302 ist glatt und in einer mit dem Bettschlitten 400 fest verbundenen, von Hand feststellbaren Klemmbuchse 416 gelagert (Fig. 8 und 9). Das Anziehen bzw.
Lösen der Klemmbuchse 416 erfolgt durch Drehen des Handgriffes 417 (Fig.9), wobei über ein Schraubenradgetriebe 418 die an ihrem inneren Ende mit einem Gewinde 419 versehene Spindel 420 verdreht wird; zufolge der mittels der Schraube 421 am einen Schenkel der Klemmbuchse 416 befestigten Gewindebuchse 422 wird durch das Verdrehen der Spindel 420 die Klemmbuchse 416 angezogen bzw. gelöst.
Wenn die Klemmbuchse 416 angezogen ist, kann sich die Leit- spindel 302 nicht drehen; wenn in diesem Falle die Leitspindelmutter 307 durch das Wechselräder getriebe 601 angetrieben wird, so bewegt sich die Leitspindel 302 (und mit ihr der an ihr festgeklemmte Bettschlitten 400) - je nach Drehrichtung der Leit- spindelmutter 307 - nach rechts oder nach links, so dass der durch das gewählte Übersetzungsverhältnis des Wechselrädergetriebes bestimmte, zum Gewinde schneiden notwendige Vorschub wirksam wird.
So bald man jedoch die Klemmbuchse 416 löst, dreht sich infolge der in der Leitspindelmutter 307 auf tretenden Reibung die Leitspindel 302 mit der Leit- spindelmutter 307 und führt keine axiale Bewegung mehr aus, d. h. der Gewindevorschub ist ausgeschaltet und der Bettschlitten 400 bleibt an Ort und Stelle. Die erfindungsgemässe Ausbildung und Anordnung der Leitspindel 302, die nur über einen verhältnis mässig kleinen Bereich mit einem mit der Leitspindel- mutter zusammenarbeitenden Gewinde ausgestattet ist, bietet verschiedene Vorteile: Vor allem wird dadurch die Herstellung der Leitspindel wesentlich verbilligt, weil das Gewinde kürzer ist als bei bisher üblichen Leitspindeln.
Es kann auch besser gehärtet und geschliffen werden, so dass die Präzision ohne besonderen Mehraufwand erhöht werden kann. Trotzdem kann in jedem beliebigen Bereich der Bett schlittenführung das Gewindeschneiden durchgeführt werden, weil man nach Lösen der Klemmbuchse 416 den Bettschlitten an eine beliegige Stelle verschieben und dort die Klemmbuchse 416 wieder anziehen kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Leitspindelmutter 307 vollkommen geschlossen ist, so dass sie einer wesentlich geringeren Abnutzung unterworfen ist, zumal sie in Öl läuft und daher auch besser gegen Beschädigung und Verschmutzung ge schützt ist.
Schliesslich wird durch die neuartige An ordnung der Leitspindel 302 zwischen den Führungs leisten 303 die Gefahr einer horizontalen Verkantung des Bettschlittens praktisch vollkommen ausgeschal tet, so dass dadurch wiederum der Verschleiss herab gesetzt bzw. die Präzision der Drehbank abermals wesentlich erhöht wird.
Soll die Drehbank in eine Universal-Werkzeug macher-Drehbank verwandelt werden, so entfernt man aus dem Wechselrädergetriebe (Fig. 6) das An triebskegelrad 602 und das Zahnrad 608. Sodann baut man nach dem Abschrauben des Deckels 219 (Fig.3a) an die Rückseite des Spindelstockes 200 den Getriebekasten 700 mit dem vielstufigen Wähl- getriebe 701 an (Fig. 3b), wobei (Fig. 1) das Antriebs- Kegelrad 702 des letzteren zwischen die beiden Tellerräder 215, 216 zu liegen kommt und die Abtriebswelle 703 des vielstufigen Wählgetriebes 701 mit der Zwischenwelle 609 des Wechselträger getriebes 601 verbunden wird (Fig.l).
Nun geht der Kraftfluss des Gewindeschneid-Vorschubantriebes vom Wendegetriebe 203 über das Antriebskegelrad 702 durch das vielstufige Wählgetriebe 701 und von diesem über die Abtriebswelle 703 und die Zwischenwelle 609 durch das Wechselrädergetriebe 601 in die Leitspindelmutter 307.
In den Fig. 10 bis 12 ist die Schlossplatte im Schnitt bzw. in Seitenansicht dargestellt. Anhand dieser Figuren und im Zusammenhang mit Fig. 1 soll die Wirkungsweise der bereits früher erwähnten Planetengetriebe 407, 408 für den automatischen Längs- bzw. Planzug erläutert werden. Der Gleich strom-Elektromotor 403 treibt über seine an ihrem freien Ende als Schnecke ausgebildete Welle 425 die mit einem Innenkonus versehene Hülse 426 der Rutschkupplung 404.
Gegen den Innenkonus der auf der Spindelwelle 405 lose sitzenden Hülse 426 wird der mittels des Keiles 427 mit der Spindelwelle 405 fest verbundene Kegel 428 gedrückt, und zwar unter der Wirkung der Druckfeder 429, die sich einerseits gegen die rechte Stirnfläche des Kegels 428 und anderseits gegen die linke Stirnfläche eines Ringes 430 abstützt. Dieser Ring 430 ist auf der Spindelwelle 405 mittels eines einen Schlitz 432 der letzteren durchdringenden Gewindestiftes 431 verschiebbar be festigt.
Die Spindelwelle 405 ist in ihrem rechten Teil hohl ausgebildet zur Aufnahme eines zylindri schen Stiftes 433; dieser kann mittels einer von stirnseitigen Ende her in die zentrale Bohrung der Spindelwelle 405 eingeschraubten Kopfschraube 434 axial verschoben werden, wobei auch der Gewinde stift 431 samt Ring 430 verschoben und somit die Vorspannung der Druckfeder 429 geändert wird. Man kann also durch Verdrehen der Kopfschraube 434 das von der Rutschkupplung 404 zu übertragende Drehmoment genau einstellen und durch Festziehen der Gegenmutter 435 dafür sorgen, dass der einmal eingestellte Wert beibehalten wird.
Die Drehbewe gung der Spindelwelle 405 wird durch eine an ihr vorgesehene Schneckenverzahnung 436 und ein Schneckenrad 439 auf das mit dem letzteren ver keilte, kleine Sonnenrad 437 des Planetengetriebes 407 übertragen; das letztere ist durch das Zahnrad 440, das Zwischenrad 406 und das Ritzel 441 mit dem kleinen Sonnenrad 438 des Planetengetriebes 408 verbunden. Auf die Welle des die Planeten räder 445 aufnehmenden Steges 443 ist ein Zahnrad 447 aufgekeilt sowie das auf die am Bett 300 be festigte Zahnstange 301 wirkende Ritzel 409. Mit der Welle des die Planetenräder 444 aufnehmenden Steges 442 ist das Zahnrad 446 fest verbunden. Durch die rechte Seitenwand der Schlossplatte ist eine mit einem Hebel 448 fest verbundene Achse 449 durchgeführt, mit deren innerem Ende eine mit kreis bogenförmigen Schlitzen 450, 451 versehene Kurven platte 452 versplintet ist.
Durch die kreisbogen förmigen Schlitze 450, 451 ragen Schaltstifte 424, 423, die mit der Unterseite ihres Kopfes unter der Wirkung von Druckfedern 454, 453 gegen die Kur venflächen 456, 455 gedrückt werden. Die inneren Enden der Schaltstifte 423, 424 sind stirnseitig mit einer Verzahnung 457, 458 versehen, durch welche die grossen Sonnenräder 459, 460 der Planeten getriebe 407, 408 blockiert werden können. Die Kurvenfläche 456 der Kurvenplatte 452 ist so ge staltet, dass in der in Fig. 11 dargestellten Lage II des Hebels 448 das grosse Sonnenrad 460 des Planetengetriebes 408 blockiert, das grosse Sonnenrad 459 des Planetengetriebes 407 dagegen frei ist.
In diesem Falle ergeben sich folgende Antriebsverhält nisse: Das vom Motor 403 über die Rutschkupplung 404 und die Spindelwelle 405 angetriebene, kleine Sonnenrad 437 des Planetengetriebes 407 überträgt seine Drehbewegung auf die Planetenräder 445; da der Steg 443 infolge der vorhandenen Reibungs kräfte stillsteht, übertragen die Planetenräder 445 ihre Drehbewegung auf die Innenverzahnung des grossen Sonnenrades 459, wodurch das letztere ge dreht wird. Der Längszug ist also nicht in Tätigkeit. Das vom kleinen Sonnenrad 437 über Zahnrad 440, Zwischenrad 406 und Ritzel 441 gleichzeitig an getriebene, kleine Sonnenrad 438 des Planetengetrie bes 408 überträgt seine Drehbewegung auf die Planetenräder 444.
Da jedoch das grosse Sonnenrad 460 durch die Verzahnung 458 des in der linken Endstellung befindlichen Schaltstiftes 424 blockiert ist (Fig. 10) und sich nicht drehen kann, wälzen sich die Planetenräder 444 auf der Innenverzahnung des grossen Sonnenrades 460 ab und drehen dadurch den Steg 442 und das mit ihm verkeilte Zahnrad 446. Das Zahnrad 446 (Fig. 1) steht mit dem Ritzel 462 in Eingriff, das mit der den Planzug bewirkenden Spindel 410 fest verbunden ist. Der Planzug ist also in Tätigkeit.
Legt man den Hebel 448 (Fig. 11) in die Mittel stellung (Lage I), so wird das grosse Sonnenrad 460 des Planetengetriebes 408 vom Schaltstift 424 frei gegeben. Legt man den Hebel 448 nach unten, so wird das grosse Sonnenrad 459 des Planetengetriebes 407 dagegen durch den Schaltstift 423 blockiert, d. h. der Längszug ist eingeschaltet, der Planzug dagegen ausgeschaltet.
Unabhängig von den Planetengetrieben 407, 408 kann der Längszug durch das Handrad 413 über Ritzel 461, Zahnrad 447 und Ritzel 409 von Hand betätigt werden; ebenso der Planzug durch das un mittelbar am Ende der Spindel 410 sitzende Handrad 414. Ein Sicherungsstift 463 sorgt dafür, dass bei eingeschaltetem Längs- oder Planvorschub nicht gleichzeitig durch Verdrehen der Spindel 420 der automatische Vorschub der Gewindeschneid-Einrich tung eingeschaltet werden kann.