Felgenbremse Gegenstand der Erfindung ist eine Felgenbremse, insbesondere an einem Fahrrad, mit paarweise zan genartig zusammenwirkenden Bremsschuhen.
Bei solchen Bremsen werden die Bremsschuhe in einer zur Radachse parallelen Richtung an die Felge zugestellt und anschliessend unter der Wirkung der Bremsbetätigungskraft zugespannt, wobei die Brems kraft lediglich eine Funktion der Betätigungs kraft ist. Die Zustellung der Bremsschuhe er folgt in der Regel mittels eines vielfach als Bremszange ausgebildeten Hebelwerkes, welches Hebelwerk über einen flexiblen Kabelzug von einem an der Lenkstange angebrachten Fausthebel betätigt wird.
Unter diesen Umständen geht ein wesentlicher Teil der ohnehin schon beschränk ten Betätigungskraft zufolge des schlechten Wirkungs grades des übertragungsmechanismus verloren und die verbleibende, auf die Bremsschuhe wirkende Rest kraft ist meist zu klein, um eine wirksame Bremswir kung noch zu erzeugen. Tatsächlich können die be kannten Felgenbremsen die Räder nicht bis annähernd zur Blockiergrenze abbremsen, sie sind also nicht im stande, im optimalen Arbeitsbereich zu wirken.
Zur Abhilfe wurde bereits vorgeschlagen, den Wirkungsgrad und vor allem die übersetzung des Übertragungsmechanismus für die Betätigungskraft zu erhöhen, doch führt der erste Vorschlag zu untragbar teuren Konstruktionen, bei welchen jedoch der Auf wand den erreichbaren, relativ geringfügigen Gewinn nicht rechtfertigt, während der zweite Vorschlag, die Erhöhung der übersetzung also, praktisch gar nicht realisierbar ist, da der Weg des Fausthebels be schränkt und ein bestimmtes Lüftungsspiel an den Bremsschuhen erforderlich ist.
Die Erfindung stützt sich nun auf die Erkenntnis, dass die genannten Schwierigkeiten durch die Er- höhung der Wirksamkeit der Radbremsen selber über wunden werden können. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Reibkörper oder wenigstens Teile derselben in längs mit der Reibkraftrichtung einen spitzen Winkel bildenden Bahnen bewegbar geführt sind.
Bei der nachfolgenden näheren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in welcher Ausführungsbeispiele des Erfindungs- gegenstandes schematisch dargestellt sind. Es zeigt: Fig. 1 die Draufsicht eines an einer Bremszange gelenkig gelagerten Bremsschuhes, Fig. 2 eine Modifikation des Bremsschuhes nach der Fig. 1, Fig. 3 eine nachgiebig gehalterte Bremszange mit auf der Fahrradgabel abgestützten Bremsschuhen in Draufsicht, Fig. 4 eine Bremszange mit in die Radebene um legbaren Armen,
Fig. 5 eine Bremszange mit senkrecht zur Rad ebene schwenkbaren und in die Radebene umlegbaren Armen, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5, Fig. 7 einen mit einem Gelenk ausgerüsteten Bremsschuh, Fig. 8 eine weitere Bremszange mit senkrecht zur Radebene schwenkbaren und in diese umlegbaren Armen, Fig. 9 einen Teilschnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 10,
Fig. 10 einen Teilschnitt nach der Linie X-X der Fig. 9, Fig. 11 einen Schnitt durch das Gelenk einer Bremszange mit schräg zur Radebene schwenkbaren Armen, Fig. 12 und 13 eine dritte Ausführung der Brems zange mit senkrecht zur Radebene schwenkbaren und in diese umlegbaren Armen und Fig. 14 einen Schnitt nach der Linie XIV-XIV der Fig. 13.
Der in der Fig. 1 dargestellte, in seiner Gesamt heit mit S1 bezeichnete Bremsschuh kann mittels einer Schraube 1 an jeder beliebigen Bremszange befestigt werden, indem die Schraube in an sich bekannter Weise in den am Ende eines Zangenarmes 2 vorgese henen Schlitz 3 eingeführt und in dieser Stellung mit tels einer nicht dargestellten Mutter festgehalten wird. Der Kopf der Schraube 1 greift in den Steg einer im Querschnitt U-förmigen Halterkulisse 4 ein. Zwischen den Schenkeln der Kulisse 4 ist eine mit einem Reib einsatz 5 ausgerüstete Fassung angeordnet und an einer sich zwischen den Schenkeln der Kulisse erstrek- kenden Drehachse 7 schwenkbar gelagert.
Dadurch ist der Reibeinsatz 5 am Ende des Zangenarmes 2 ge lenkig gelagert. Eine am Steg der Kulisse 4 angenie tete Blattfeder 8 greift mit ihrem freien Ende in eine Nut 9 der Fassung 6 ein, um diese in der gezeichneten Schwenklage zu halten. In dieser Lage ist die Reib fläche 10 des Einsatzes 5 zu der nicht dargestellten Felge, deren Laufrichtung mit dem Pfeil R bezeichnet ist, parallel. Am Auflaufende, bei 11 also, ist der Ein satz 5 leicht gerundet.
Wird nun der Bremsschuh S1 in Richtung des Pfeiles Z, also in der zur Radachse parallelen Zustellrichtung, an die Felge gepresst, so erzeugt die vom Pfeil R repräsentierte Reibungskraft ein Moment, welches den Einsatz 5 und die Fassung 6 um die Drehachse 7 zu verdrehen bestrebt ist und dabei die Anpressung des Auflaufendes des Einsatzes an die Felge erhöht. Diese zusätzliche Anpresskraft verstärkt die Bremswirkung, welche dadurch einen im Verhältnis zur Betätigungskraft sehr hohen Wert er reichen kann. In dieser Weise kann das Rad dicht bis nahe an die Blockiergrenze gebremst werden. Der jeweilige Wert der erzielten Selbstverstärkung ist u. a.
vom Hebelarm des durch die Reibungskraft R er zeugten, auf die Drehachse 7 bezogenen Momentes, also von bestimmten Dimensionen des Bremsschuhes, und insbesondere von der Lage der Drehachse 7 ab hängig. Die Anordnung wird vorteilhaft so getroffen, dass die Selbstverstärkung einen bestimmten Wert nicht übersteigt, so dass die feinfühlige Regulierbarkeit der Bremskraft erhalten bleibt und Schwankungen des Reibungskoeffizienten nicht allzu stark zur Wirkung kommen.
Eine etwas modifizierte Ausführung eines Brems schuhes S., mit bezüglich der Radebene ebenfalls schwenkbar geführtem Bremskörper ist in der Fig. 2 dargestellt.
Auch bei dieser Ausführung ist eine Halterkulisse 12 vorgesehen, welche im Querschnitt U-förmig aus gebildet ist und eine mit einem Reibeinsatz 5 aus gerüstete Fassung 13 aufnimmt. In der Ruhelage liegt die Fassung 13 am Steg der Kulisse 12 an. Im Bereich des Ablaufendes des Reibeinsatzes 5 ist an beiden Seiten der Fassung 13 je ein Lappen 14 aufgestellt, welche mit durch Umbiegung des Randes der Schen kel der Kulisse 12 gebildeten Anschlägen 15 zusam menwirken, um das Herausrutschen des betreffenden Endes der Fassung 13 aus der Kulisse 12 zu verhin dern. In einer Erweiterung 16 des Halters 12 ist ein Druckkörper 17 aus Gummi oder einem ähnlichen Stoff unter Vorspannung eingebaut. Dieser Druck körper 17 drückt den Tragkörper 13 gegen die An schläge 14.
Die Kulisse 12 weist Begrenzungslappen 18 und 19 auf, welche die Enden der Fassung 13 überlappen, um die Bewegung derselben in Richtung des Pfeiles oder in umgekehrter Richtung zu begren zen. Die Anordnung ist so getroffen, dass die Fassung 13 um die abgerundete Stützkante 20 des Halters 12 verschwenkt werden kann, wobei der Druckkörper 17 zusammengedrückt wird. Ähnlich wie bei der vor hergehend beschriebenen Ausführung erzeugt die Rei bungskraft R auch hier ein Moment, das die Anpres- sung des Reibeinsatzes 5 auf die Felge verstärkt. Es versteht sich, dass die Reibung bei entsprechender Materialwahl und Ausbildung der einzelnen Teile die Fassung in der Kulisse nicht blockieren kann.
Bei dem in der Fig. 3 als Hinterradbremse eines Fahrrades dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die mit S3 bezeichneten Bremsschuhe je eine mit einem Reibeinsatz 5 ausgerüstete Fassung 21 auf.
Die Fassungen 21 sind über an ihren bezüglich der Pfeilrichtung R vorderen Enden gebildeten, nach hinten aussen geneigten Stützflächen 22 an den Stre ben 23 der hinteren Gabel des Fahrrades abgestützt. Die Bremsschuhe S; sind jeweils am Ende der Arme 24' einer Bremszange 24 befestigt. Die Bremszange 24 selber ist mittels des sogenannten Bundbolzens 25 am Rahmensteg 26 verankert, wobei der Bundbolzen 25 zugleich die Gelenkachse der Zange 24 bildet. Zwischen dem Bund 25' des Bundbolzens 25 und der Zange 24 ist ein elastischer Puffer 27 vorgesehen, welcher in der Form eines Gummikissens, einer Druckfeder oder dergleichen ausgebildet sein kann.
Der Puffer 27 drückt die Zange 24 gegen die Mutter 28 und hält dabei die Arme 24' in der gezeichneten Lage, obwohl die Durchführungslöcher für den Bund bolzen 25 mit reichlichem Spiel bemessen sind und z. B. das Verschwenken der Arme 24 nicht nur um, sondern auch gegen den Bundbolzen gestatten. Bei dieser Anordnung werden die Bremsschuhe in der Zustellrichtung Z an die Felge 29 angelegt, wobei die Reibungskraft R die Stützflächen 22 gegen die Stre ben 23 andrückt. Zufolge des Spieles im Gelenk der Bremszange 24 kann das durch die Reibungskraft R hervorgerufene, auf die Berührungsstelle der Steuer flächen mit den Gabelstreben bezogene Moment an den Bremsschuhen wirksam werden und die Anpres- sung der Reibeinsätze auf die Felge erhöhen.
Es ent steht also auch bei dieser Bremse eine Verstärkerwir- kung, welche jeden wünschbaren Wert annehmen kann, ohne die Feinfühligkeit der Bremsbetätigung zu beeinflussen. Die Bremsschuhe können mit den Armen 24' auch gelenkig verbunden sein, womit die an das Zangengelenk gestellten Anforderungen an Beweglichkeit vermindert werden. In einer modifi zierten Ausführung könnten die Bremsschuhe mittels je einer Gelenklasche abgestützt werden, welche so wohl mit den Streben wie auch den Schuhen gelenkig verbunden wären und von den Streben im Winkel nach hinten gegen die Felgenebene verlaufen würden.
Bei diesen Ausführungen wird die gewöhnlich an den Auflaufenden der Reibeinsätze 5 grössere Abnützung stark ausgeglichen, weil zufolge der keilförmigen Be schaffung der Stützflächen 22 bzw. der Neigung der Gelenklaschen auch die Ablaufenden der Einsätze stärker an die Felge gedrückt werden.
In allen bisher beschriebenen Anordnungen sind die Bremsschuhe bzw. ein Teil derselben längs einer Bahn bewegbar geführt, welche in einem spitzen Win kel gegen die Felgenebene gerichtet ist. Bei der Aus führung gemäss der Fig. 1 beschreibt z. B. das Auf laufende der Schuhe einen Kreisbogen um die Ge lenkachse 7. Bei den zweit- und dritterwähnten Aus führungsbeispielen bewegen sich die Auflaufenden der Schuhe auf ähnlichen Bahnen um ihre Abstiitz- punkte. Aber auch die Ablaufenden können einer Bahn folgen, welche z. B. durch die Stützflächen 22 bzw. die erwähnten Gelenklaschen bestimmt ist.
Mit einigen weiteren Varianten soll nun gezeigt werden, dass die Bewegungsbahn der Bremsschuhe nicht nur durch die bewegliche Halterung der Bremsschuhe an der Bremszange erreicht werden kann, vielmehr auch durch geeignete Verankerung der Arme der Brems zange selber. Gemäss der Fig. 4 sind z. B. die beiden Arme 30' einer Bremszange 30 je um eine bezüglich des zu bremsenden Rades vorteilhaft radial gerichtete Drehachse 31 schwenkbar gelagert. Die Drehachsen 31 sind in einem Steg 32 gehalten, welcher in die am Ende der Arme 30' vorgesehenen Gabelungen ein greift. Dieser Steg 32 ersetzt den normalerweise für die Verankerung der Radbremse am Fahrradrahmen verwendeten Bundbolzen und wird selber am Rahmen befestigt.
Durch das Eingreifen in die erwähnten Gabelungen verhindert der Steg 32, dass die Arme 30' anders als um ihre Drehachsen 31 verschwenkt wer den, wodurch freilich die Drehachsen 31 entlastet werden. Zum gleichen Zwecke dienen am Ende der Arme 30' vorgesehene Stützlappen 33, welche an der Unterseite des Steges 32 aufliegen. An jedem Arm ist eine Klemmhülse 34 und in diese eingeschraubt eine Klemmschraube 35 vorgesehen. In diesen Klemmorganen sind die beiden Enden eines kurzen Verbindungsseiles 36 festgeklemmt, welches über ein Gleitstück 37 mit dem Ende eines Zugkabels ver bunden ist. Letzteres ist in einer an einem Lappen 32' des Steges 32 abgestützten Hülle 39 geführt und mit einem nicht gezeichneten Handhebel verbunden.
An den freien Enden der Arme 30' ist je ein Schlitz 40 vorgesehen, in welchem die Bremsschuhe verankert werden. Es können beispielsweise die in den Fig. 1, 2 und 7 dargestellten Bremsschuhe oder ähnliche ver wendet werden. Bei den letztgenannten Bremsschuhen 41 besitzt die mit einem Reibeinsatz 5 ausgerüstete Fassung 42 ein Auge 43, das in dem gegabelten Kopf 44' einer Befestigungsschraube 44 gelenkig gehaltert ist. Das Auge 43 kann in der Mitte oder aussermittig versetzt an der Fassung angeordnet sein.
Die mit einer der beschriebenen Bremsschuh varianten ausgerüstete Bremszange 30 arbeitet nun wie folgt: durch Zug auf dem Kabel 38 werden die Zangenarme 30' um ihre Drehachse 31 verschwenkt, bis die Reibeinsätze der Bremsschuhe an der Felge aufliegen. Durch die Verstärkung des Zuges am Kabel 38 werden die Einsätze an die Felge gedrückt, und es entsteht ein primärer Bremseffekt. Die an den Reibeinsätzen wirksame Reibungskraft ist nun be strebt, die Arme 30' im Sinne der Zustellung dersel ben weiter zu verschwenken, was zur angestrebten Verstärkung der Bremswirkung führt. Die Abstützung der Arme, insbesondere durch die Lappen 33 nimmt - wie erwähnt - die unter der Wirkung der Reibkraft entstehenden schädlichen Momente auf.
Bei gelöster Bremse werden die Arme 30' durch nicht gezeich nete Rückholfedern in der dargestellten Lage gehalten.
In den Fig. 5 und 6 ist ein ähnliches Ausfüh rungsbeispiel dargestellt. Die Arme 45' der Brems zange 45 sind je mit einem Federblatt 46, gegebenen falls mit einem Blattfederpaket, bei 47' vernietet. Die beiden Federblätter 46 sind mit einer Schraube 47, welche die gemeinsame, bezüglich des zu bremsen den Rades vorteilhaft radial gerichtete Drehachse beider Blätter 46 bildet, mit dem erweiterten Kopf 48' des Bundbolzens 48 gelenkig verbunden. Die Arme 45' können also, ähnlich wie die Arme 30( beim vor hergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel, im Sinne des Anlegens an die Radebene, um die Dreh achse verschwenkt werden.
Die Zustellung der an den Armen 45' in der bereits beschriebenen Weise gelenkig oder zumindest nachgiebig gehalterten Bremsschuhe an die Felge erfolgt jedoch bei dieser Ausführung nicht durch die erwähnte Schwenkbewe gung der Arme 45' um die Drehachse 47, vielmehr werden die Arme 45' mit Hilfe von an ihren an gebrachten Spannhebeln 49 und 50 in an sich be kannter Weise unter federnder Deformierung der Federblätter 46 zangenartig zugespannt. Sobald je doch die Bremsschuhe in dieser Weise an die Felge angelegt und angepresst werden,
bewirkt die an ihnen in der Richtung des Pfeiles R wirkende Reibungs kraft das Verschwenken der Arme 45' um ihre Dreh achse 47, womit die Anpressung der Bremsschuhe an die Felge, also die Bremswirkung erhöht wird. Auch bei dieser Ausführung ist die resultierende Bremskraft eine Funktion der Betätigungskraft und bei; entsprechender Wahl des Selbstverstärkungsgrades bleibt die Feinfühligkeit der Betätigung einwandfrei erhalten. Die Federblätter 46 bzw. die an ihrer Stelle gegebenenfalls verwendeten Blattfederpakete können ohne weitere Abstützung die unter der Wirkung der Reibung entstehenden Momente aufnehmen.
In der gleichen Weise arbeitet die Variante nach den Fig. 8, 9 und 10. Die Bremszange 51 ist hier mit tels eines am Fahrradrahmen befestigten Schraub- Bolzens 52 und einer Mutter 53 verankert. An ihren zu verankernden Endteilen der Zangenarme 51' ist je ein halbkreisförmiger Flansch 54 gebildet, welche in Abstand von den Zangenarmen 51' angeordnet und mit diesen mittels je eines ringsegmentförmigen Steges 55 (s. bes. Fig. 10) verbunden sind. In dieser Weise ist am Ende jedes Armes 51' eine mit dem Bolzen 52 gleichachsige, nach aussen offene Führungsrinne 56 geschaffen, deren Boden, wie bei 56 in der Fig. 9 er sichtlich, halbkreisförmig ist.
An den dem Bolzen 52 zugekehrten Endflächen der Arme 51' sind halbzylin drische Ausnehmungen 57 vorgesehen, welche den Bolzen 52 lagerschalenartig aufnehmen. In jede Füh rungsrinne 56 greift nun eine Gelenkachse 58 ein, welche in noch näher zu beschreibender Weise in sol chem Abstand vom Bolzen 52 festgehalten sind, dass die Enden der Arme 51' mittels der Achsen 58 am Bolzen angelegt gehalten werden.
Dadurch sind die Arme 51' um den Bolzen 52 zangenartig zuspannbar geführt. Daneben kann jeder Arm 51' gleichzeitig um seine Achse 58 ebenfalls verschwenkt werden, da die Ausnehmungen 57 einenends bei 57' mit entsprechen der Ausrundung trichterartig erweitert sind. Die Achsen 58 selber sind an ihren beiden Enden in abgewinkelten Augen 59' eines Joches 59 gehalten, das auf den Bolzen 52 aufgesteckt und unter Zwi schenlage einer bombierten Scheibenfeder 60 gegen die Seitenflächen der Enden der Arme 51' gedrückt ist.
In nicht näher dargestellter Weise ist dafür ge sorgt, dass das Joch 59 in der gezeichneten Lage, in welcher die Achsen 58 bezüglich des zu bremsenden Rades sich in mindestens annähernd radialer Rich tung erstrecken, gegen Drehung gesichert ist. Die Scheibenfeder 60 bewirkt durch Druck auf die Enden der Arme 51', dass diese die gezeichnete Lage ein nehmen, das heisst, dass sie sich in einer gemeinsamen Ebene erstrecken. Selbstverständlich sind damit die gewöhnlichen Rückholfedern keinesfalls überflüssig, sie sind jedoch der Klarheit halber nicht gezeichnet.
Gegen die Wirkung dieser Rückholfedern kann die zangenartige Zuspannbewegung der Arme 51' mittels Spannhebel 61 und 62 und eines mit diesen zusam menwirkenden, nicht gezeichneten Kabelzuges in be kannter Weise bewerkstelligt werden.
Die freien Enden der Arme 51' sind gegabelt. Zwischen den in Abstand übereinanderliegenden Schenkeln 63' und 63" der als solche mit 63 bezeich neten Haltegabeln erstreckt sich je eine Schraube 64, welche in ein Gewindeloch der Schenkel 63' ein geschraubt sind, bis die Schraubenköpfe an den Schenkeln 63" satt anliegen. Die Schrauben 64 greifen je in das Gewindeloch von Augen 65 ein, welche je weils mit einer Fassung 66 für Reibeinsätze 5 fest verbunden sind. In dieser Weise sind die Arme 51' mit notwendigerweise beweglich gehalterten Brems schuhen ausgerüstet, welche in ihrer Höhenlage ver stellbar sind.
Die Arme 51' werden zangenartig zugespannt. Die durch Anpressung der Einsätze 5 an die Felge ent stehende, in Richtung des Pfeiles R wirksame Rei- bungskraft ist bestrebt, die Arme 51' um ihre Achsen 58 zu verschwenken, was die Verstärkung der An- presskraft der Einsätze erwirkt. Die Betätigung bleibt, wie bei den vorhergehend beschriebenen Ausführun gen, trotz der Erhöhung der Bremskraft durch Selbst verstärkung, feinfühlig.
Bei den Ausführungen nach den Fig. 5 und 8 können also die Zangenarme jeweils um eine dem Zangengelenk entsprechende Achsen zangenartig ge schwenkt, ausserdem aber aus ihrer gemeinsamen Ebene - stets in Richtung der Reibungskraft - her ausgeklappt werden. Es sind - ausser den beschrie benen - zahlreiche Gelenke denkbar, welche eine solche Bewegung der Zangenarme gestatten. Es kön nen nicht nur die verschiedensten Kardangelenke, vielmehr auch z. B. Kugelgelenke, zur Verwendung gelangen, wobei freilich letztere mit zusätzlichen Stützmitteln so zu verstreben sind, dass die Arme wie bei allen beschriebenen Ausführungen - nicht um eine zur Radachse parallele Achse verschwenkt wer den können.
In jedem Falle sind die Bremsschuhe derart beweglich an den Enden der Zangenarme zu befestigen, dass sie auch bei dem Herausklappen der Zangenarme aus ihrer gemeinsamen Ebene an der Felge angelegt bleiben. Um dies zu erreichen, kön nen freilich nicht nur einachsige Gelenke zur Anwen dung kommen; es ist auch weitgehend möglich, solche Gelenke mit elastisch nachgiebigen Zwischen lagen und Blöcken zu kombinieren oder auch aus schliesslich solche Blöcke zu verwenden.
Eine weitere Möglichkeit zur Realisierung der Erfindung ist in der Fig.11 dargestellt. Die beiden Arme 67' einer Bremszange 67 sind um je eine Drehachse 68 schwenkbar gelagert. Die von der Richtung des Pfeiles R, das heisst in der Fahrtrichtung in einem Winkel abstehenden Drehachsen 68 erstrecken sich zwischen zwei in Abstand hintereinander angeord neten und am Fahrradrahmen mittels einer Kopf schraube 69 festgehaltenen Lagerböcken 70 und 71, welche für die zwischen ihnen angeordneten Zangen arme Führungskulissen bilden. Die Zangenarme 6<B>7</B> werden mit in nachgiebiger Weise gehalterten Brems schuhen ausgerüstet, welche an den Felgen einwand frei anliegen können, wenn die Arme 67' in an sich bekannter Weise zangenartig zugespannt werden.
Da die Bremsschuhe längs einer mit der Radebene einen spitzen Winkel einschliessenden Bahn geführt sind, kann die Bremsschuhbewegung in eine zur Radebene parallele und in eine zu dieser Ebene senkrechte Komponente zerlegt werden. Die Reibungskraft R wirkt im Sinne der zur Radebene parallelen Kompo nente und erwirkt dabei die Verstärkung der zur Rad ebene senkrechten Komponente. Die Bremsschuhe werden also im Sinne der Zuspannbewegung derselben mitgenommen, und die Bremswirkung wird - in fein fühlig regulierbarer Weise - verstärkt.
Die in den Fig. 12 und 13 dargestellte Bremse entspricht grundsätzlich den Ausführungen gemäss den Fig. 5. und 8, indem sie eine Zange 72 aufweist, deren Arme 72' und 72" einerseits um die Zangenachse die nenden Bundbolzen 73 also senkrecht zur Radebene geschwenkt und anderseits aus ihrer Schwenkebene in Richtung der Reibungskraft herausgeklappt werden können. Zu diesem Zwecke sind die Löcher in den Enden der Zangenarme 72' und 72", durch welche sich der Bundbolzen erstreckt, grundsätzlich keine Passlöcher, sie weisen vielmehr gegenüber dem Bund bolzen ein reichliches Spiel auf.
Die Klappbewegung im Sinne der Pfeile P2 (Fig. 13) kann also unabhängig von der Schwenk bewegung (vgl. Pfeile P1 in Fig. 12) erfolgen.
Die - wie in der Fig. 13 ersichtlich - linsenför mig ausgebildeten Enden der Zangenarme 72' und 72" sind aufeinander bzw. über zwei sich oberhalb und unterhalb des Bundbolzens 73 nach vorn er streckende Stützlappen 74 des Zangenarmes 72" und zwei je mit einem Stützlappen 74 in gleicher Höhe angeordneten Gelenklaschen 75 (vgl. auch Fig. 14) am Bund 73' des Bundbolzens 73 abgestützt.
Die an den Laschen 75 aufruhenden Enden der Stütz lappen 74 - von denen übrigens in der Zeichnung nur der obere ersichtlich ist - sind abgerundet, wobei diese Rundung und zugleich die linsenförmige Aus bildung der Enden der Zangenarme derart ist, dass die Arme zwangläufig eine wohldefinierte Klapp bewegung, etwa wie um eine gemeinsame Klappachse, ausführen. Zusätzlich zu der beschriebenen Anord nung sind die linsenförmigen Enden der Zangenarme zwischen zwei auf den Bundbolzen aufgesteckten Scheiben 76 und 77 eingefasst, wobei die Scheibe 76 mittels einer auf das Ende des Bundbolzens auf geschraubten Mutter 78 und die Scheibe 77 durch eine Gummihülse 79 gestützt ist.
Zwischen die Gummihülse 79 und den Bund 73' greifen die Enden zweier Spannhebel 80 und 81 ein, welche je an einer vertikalen, sich zwischen den Gelenklaschen 75 er streckenden und dieselben miteinander verbindenden Gelenkachse 82 aus ihrer gemeinsamen Ebene ein zeln herausklappbar gelagert sind. Aus der Fig. 14 ist ausserdem gut ersichtlich, dass die abgesetzten En den der Hebel 80 bzw. 81 den; Bundbolzen über- bzw. untergreifen, so dass die mit den Laschen 75 verbun denen Hebel 80, 81 eine um den Bundbolzen 73, also senkrecht zur Radebene, schwenkbare Einheit bilden.
Das Ende des relativ kurzen Spannhebels 80 stützt sich auf eine Konsole 83, welche sich vom Zangenarm 72', etwa in dessen oberen Endbereich, nach vorn erstreckt. Der Spannhebel 81 ist ähnlich dem Zangenarm 72" und etwa parallel dazu nach unten gebogen geführt und trägt an seinem unteren Ende eine Klemmschraube 84 und eine Klemmhülse 85 zum Erfassen des Endes des Betätigungskabels 86. Dieses ist, wie üblich, in einer Bowdenhülle 87 geführt, deren Ende in einem am Zangenarm 72" an geschraubten Halter 88 gefasst ist. Die Länge des sich nach vorn, also in Richtung der Reibungskraft R er streckenden Halters ist so gewählt, dass der Angriffs punkt der Hülle 87 am Halter 88 und damit am Zan- genarm 72" im Abstand vor der Ebene des letzteren liegt.
Diese Bremse wird bezüglich des Rades mittels einer Feder 89 zentriert, welche in einer Ausnehmung der Scheibe 76 eingeklemmt ist und deren Enden bei 90 je an einen Zangenarm verankert sind. Es ver steht sich, dass dabei die Scheibe 76 am Bundbolzen 73 in an sich bekannter Weise gegen Drehung ge sichert ist. Die Feder 89 dient bei der beschriebenen Anordnung zugleich als Rückstellfeder für die Zan genarme 72' bzw. 72", und zwar sowohl hinsichtlich der Zustellbewegung wie auch hinsichtlich der Klapp bewegung derselben.
Zudem wirkt die Feder 89 über die Konsole 83 als Rückstellfeder für die von den Spannhebeln 80, 81 gebildete Einheit, unterstützt - was die Klappbewegung anbelangt von der Gummihülse 79, welche auf die Enden der Spannhebel einen axialen Druck ausübt und somit ein Rückstellmoment erzeugt.
Die Zustellung des Zangenarmes 72" erfolgt direkt unter der Wirkung der an ihm angreifenden Kabel hülle 87, während der Zangenarm 72' indirekt, mit tels einer durch Verschwenken der von den Spann armen 80, 81 gebildeten Einheit auf die Konsole 83 ausgeübten Kraft bewegt wird. Sobald nun die Bremsschuhe S2 an der Felge zur Wirkung gelangen, erzeugt die Reibungskraft ein auf die gemeinsame Kippachse der Zangenarme bezogenes Kippmoment, wie dies durch die Pfeile P2 angedeutet ist.
Dieses Moment, dessen Grösse durch Änderung der Betäti gungskraft fein regulierbar ist, verstärkt die Anpres- sung der Bremsschuhe und damit bei Wirkung der feinfühligen Betätigung die Bremswirkung.
Zugleich erzeugt aber die Reibungskraft ein wei teres Moment, das bestrebt ist, die Zangenarme um eine zur Radachse parallelen Achse, das heisst im Sinne des Pfeiles P3, zu verschwenken. Dieses verhält nismässig grosse Moment muss bei bekannten Zangen bremsen einzig vom Bundbolzen aufgenommen wer den, was eine gleichzeitige Belastung und somit Ver steifung des Zangengelenkes bedeutet.
Bei der be schriebenen Bremse übt jedoch die Kabelhülle 87 über den Halter 88 auf den Zangenarm 72" und das Ende des Hebels 80 über die Konsole 83 auf den Zangen arm 72' ein Schwenkmoment aus, das dem erwähnten, im Sinne des Pfeiles P3 wirkenden Moment ent gegengesetzt wirkt und dessen Einfluss praktisch auf hebt. Dadurch aber bleibt das Zangengelenk frei von jeder zusätzlichen Belastung und die Bremswirkung frei von Verlusten, welche sonst die Versteifung des Gelenkes verursachen könnte. Die Entlastung des Zangengelenkes könnte selbstverständlich auch durch direkte Verankerung der Zangenarme bezüglich des im Sinne des Pfeiles P3 wirkenden Momentes erreicht werden.
Die Lagerung der Spannhebel 80 und 81 an den Achsen 82 ermöglicht das ungehinderte Klappen der Zangenarme. Der gleiche Zweck könnte aber auch mit einem einzigen zweiarmigen, also die Teile 80 und 81 umfassenden Spannhebel erreicht werden, so- fern dieser' in Richtung der Reibkraft R federnd nach giebig gehalten wird, wobei freilich dieser Hebel am Bundbolzen 73 schwenkbar gelagert wäre.
Es können unter Verwendung der gezeigten Aus führungen und von diesen ableitbaren Varianten un zählige Radbremsen geschaffen werden, bei welchen durch entsprechende Führung der Bremsschuhe und/ oder der Zangenarme die Reibungskraft die Anpres- sung der Bremsschuhe an die Felge verstärkt, so dass zusätzlich zur unmittelbar durch die menschliche Kraft erzeugte Bremswirkung eine durch die Reibung erzeugte, dabei aber von der Betätigungskraft beein flusste Bremskraft hervorgebracht wird.