Magnetkernvorrichtung, insbesondere für Speicherzwecke Die vorliegende Erfindung betrifft eine Magnet- kernvorrichtung, die sich beispielsweise in Codie- rungs- und Decodierungseinrichtungen für elektrische Impulscodemodulationsanlagen zur Nachrichtenüber tragung verwenden lässt.
Es sind Codierungs- und Decodierungseinrichtun- gen vorgeschlagen worden, welche geeignet gewickelte Kerne aus sättigbarem magnetischem Material ver wenden, in welchen Einrichtungen ein Kern für jeden darzustellenden Signalpegel vorgesehen ist. Damit die Signalwellen mit hinreichender Treue wiedergegeben werden können, müssen eine verhältnismässig grosse Anzahl von Pegeln vorgesehen werden, und die Be- wicklung und der Zusammenbau der entsprechenden Kerne erweisen sich als ziemlich kostspielig und eig nen sich nicht besonders für automatische Prozesse.
Bisher wurden die Kerne üblicherweise aus einem geeigneten Ferrit hergestellt, und die heutzutage ver fügbaren Ferrite weisen gewisse Grenzen hinsichtlich der Umschaltgeschwindigkeit auf, und ausserdem ist die Hysteresisschleife gewöhnlich von einer unzweck mässig grossen Breite. Gewisse metallische Stoffe, wie z.
B. das sogenannte Permalloy (eingetragene Marke), sind im Prinzip in dieser Hinsicht vorteil hafter, aber wenn diese Vorteile ausgeschöpft werden sollen, werden die entsprechenden Keine derart klein, dass sie sich nicht mehr gut handhaben lassen und das Anbringen der Wicklungen zu steigenden Schwie rigkeiten führen würde.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Schaffung eines Aufbaues für eine Ma- gnetkernvorrichtung, welche beispielsweise in einer Impuls-Codierungs- oder -Decodierungseinrichtung verwendet werden könnte und welche sich zur Her stellung durch einen automatischen Vorgang eignet und die Verwendung von metallischen magnetischen Stoffen anstelle von Ferriten zulässt. Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Die Fig. <B>1</B> einen Grundriss eines Ausführungsbei spiels des Erfindungsgegenstandes und die Fig. 2 und<B>3</B> verschiedene Schnitte der Fig. <B>1.</B> Der elektrische Vorteil der Verwendung von Permalloy oder von anderen gleichartigen Legie rungen als magnetisches Material für die Magnet kerne einer Codierungseinrichtung lässt sich nur dann erzielen, wenn das Permalloy sehr dünn ist und entweder in der Form eines dünnen Bandes oder in Form von aufgebrachten überzügen verwendet wird.
Es ist bekannt, einen Ringkern dadurch herzustellen, dass man eine flache Spirale aus Permalloy -Band. eng aufwickelt. Das Ausführungsbeispiel der Erfin dung, welches in der Fig. <B>1</B> dargestellt ist, weist eine derartige gewickelte Spirale<B>1</B> auf, wobei zur Er höhung der Klarheit der Zeichnung die einzelnen Win dungen mit grossem gegenseitigem Abstand dargestellt sind.
Dieser Kern weist ausserdem eine Anzahl Wick lungen auf, um eine einem Kernzusammenbau gleich wertige Vorrichtung zu schaffen, welche die Quante- lungsamplitudenpegel in einer Impuls-Codierungsein- richtung bestimmt. Der Kernzusammenbau einer be kannten derartigen Einrichtung weist z. B.<B>70</B> Einzel- magnetkerne auf, von denen jeder eine Abtastwick- lung, eine Signalwicklung, eine Vorspannwicklung -und mehrere Ausgangswicklungen für die Ziffernünpulse aufweist.
Das Bewickeln eines solchen Kernzusam menbaus ist ein komplizierter Vorgang, welcher von Hand ausgeführt werden muss.
In der Fig. <B>1</B> der befliegenden Zeichnung ent spricht jede Windung der Spirale<B>1</B> auf der rechten Seite der Figur einem der Kerne der erwähnten Codie rungseinrichtungen. Tatsächlich sind ün vorliegenden Fall nur sechs Windungen der Spirale gezeigt, wäh rend in praktischen Fällen bedeutend mehr, beispiels weise ungefähr<B>70</B> Windungen vorhanden sind. Ent gegen der Darstellung, gemäss welcher die einzelnen Windungen der Spirale<B>1</B> unter sich einen Abstand aufweisen, liegen diese in praktischen Fällen eng an einander, so dass sich auf der linken Seite ein prak tisch fester Querschnitt des Ringkernes ohne Zwi schenräume ergibt.
Auf diesem Teil des Kernes sind zwei Wicklungen vorhanden, nämlich eine Abtast- wicklung 2 und eine Signalwicklung<B>3.</B> Diese Wick lungen sind mit<B>je</B> zwei Windungen dargestellt, welche entgegengesetzt gewickelt sind. In Praxis können diese Wicklungen jedoch eine oder irgendeine andere geeignete Anzahl von Windungen aufweisen, und ausserdem kann der Wicklungssinn beider Wicklungen der gleiche sein.
Auf der rechten Seite der Fig. <B>1</B> ist eine Vorspann- wicklung 4 dargestellt, deren Windungen unterschied liche Anzahlen von Windungen der Spirale umschlie ssen und daher notwendigerweise zwischen den Win dungen der Spirale hindurchgeführt werden müssen, wie dies aus der Fig. <B>1</B> hervorgeht. Ausserdem sind vier Ausgangsziffernwicklungen <B>5, 6, 7</B> und<B>8</B> dar gestellt, wobei zu verstehen ist, dass eine geringere oder grössere Anzahl von Ziffemwicklungen vor handen sein können. Jede Ziffernwicklung umgibt nur gewisse Windungen der Spirale.
Die Fig. 2 und<B>3</B> zeigen Querschnitte durch den Kein der Fig. <B>1,</B> aus denen hervorgeht, wie die Wick lungen gewunden sind. Diese Figuren sind rein schematisch und zeigen keine genauen Schnittbilder. Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt in der Nähe der Wick lungen 2 und 4 der Fig. <B>1,</B> während die Fig. <B>3</B> einen Schnitt in der Nähe der Wicklungen<B>3</B> und<B>5</B> bis<B>8</B> der Fig. <B>1</B> zeigt.
Aus der Fig. 2 geht hervor, dass die Abtastwicklung 2 eine gewöhnliche Wicklung ist, wel che sämtliche Windungen der Spirale<B>1</B> umgibt, wäh rend aufeinanderfolgende Windungen der Vorspann- wicklung <B>3</B> eine, zwei, drei usw. Windungen der Spirale umgeben. Der Grund für diese Anordnung besteht darin, dass die für die aufeinanderfolgenden Windungen der Spirale erforderlichen Vorspannfelder proportional zu den Zahlen<B>1,</B> 2,<B>3,</B> 4 usw. ansteigen.
Es ist klar, dass, wenn ein gegebener Vorspannstrom durch die Wicklung 4 fliesst, die innerste Windung der Spirale von allen Windungen der Vorspann- wicklung umschlossen ist und damit das maximale Vorspannfeld aufweist, während die äusserste Win dung der Spirale nur von einer Windung der Vor- spannwicklung 4 umgeben ist und damit das kleinste Vorspannfeld aufweist.
Auf der linken Seite der Fig. <B>3</B> ist die Signalwick lung<B>3</B> dargestellt, welche alle Windungen der Spirale umschliesst, in der gleichen Weise, wie dies für die Abtastwicklung 2 gilt. Auf der rechten Seite der Fig. <B>3</B> ist nur die Ziffernwicklung<B>7</B> dargestellt. Wie ersichtlich, umschliesst diese Wicklung die ersten bei den Windungen der Spirale (von der Innenseite aus -gezählt) und die fünfte Windung. Diese Wicklung kann auch gewisse andere Windungen der Spirale umgeben, welche in der Fig. <B>1</B> nicht dargestellt sind. Das Codebild bestimmt, welche Wicklungen um schlossen sind.
Alle übrigen Ziffernwicklungen wer den in der für die Ziffernwicklung<B>7</B> dargestellten Weise angebracht, wobei sie aber andere Kombina tionen von Windungen der Spirale umgeben. So um schliesst die Wicklung<B>5</B> die Windung<B>1</B> der Spirale; die Wicklung<B>6</B> die Windungen<B>1, 3</B> und<B>5</B> der Spi rale und die Wicklung<B>8</B> die Windungen 2,<B>3</B> und 4. Auch diese Wicklungen können andere nicht gezeigte Windungen der Spirale umschliessen.
Die Vorspannwicklung und die Ziffernwicklungen werden vorzugsweise während des Wickelvorganges der Spirale angebracht, welcher mit Hilfe eines (nicht gezeigten) zentralen Dornes vorgenommen wird. Die Wicklungen werden in ihre Lage gebracht, während die Spirale gewickelt wird. Somit wird nach jeder gewickelten Windung der Spirale eine Windung der Vorspannwicklung aufgebracht, indem sie (beispiels weise durch einen geeigneten horizontalen Schlitz im Dorn) über die Innenseite des Kernes geführt wird, und weiter wird ein Draht für jede Ziffernwicklung, welcher die Windung der Spirale zu umgeben hat, in seine Lage gebracht.
Hierauf wird die nächste Win dung der Spirale gewickelt, und es werden wiederum die entsprechenden Windungen der anderen Wick lungen gewickelt usw.
Nachdem die Vorspannwicklung und die Ziffern wicklungen aufgebracht worden sind, werden die Ab- tastwicklung 2 und die Signalwicklung<B>3</B> in der üblichen Weise auf den fertiggestellten Kernen auf gebracht.
Diese Wickelvorgänge können automatisch mit Hilfe einer Maschine ausgeführt werden, bei welcher die bekannte Technik der Bewicklung von Ring kernen und des Webens in geeigneter Weise kombi niert sind. Man erkennt, dass das Durchsetzen von Windungen der Spirale durch die Drähte der Vor- spannwicklung und die Ziffernwicklungen im Prinzip gleich ist wie ein Webevorgang.
Es kann erwünscht sein, einen (nicht gezeigten) dünnen Ring aus geeignetem nicht magnetischem Material zu verwenden, welcher als Basis für die Spi rale dient. Es ist ausserdem zweckmässig, die erste Windung der Spirale an einer Stelle<B>9</B> zu beginnen, die in der Nähe des Ortes liegt, wo die Ziffernwick lungen und die Vorspannwicklung anzubringen sind, so dass ein möglichst grosser Kontaktbogen zwischen der ersten und der zweiten Windung der Spirale erzielt wird, bevor die erste Windung durch irgendeine Wick lung umschlossen wird. Gemäss einer Variante können zwei oder drei Windungen der Spirale als Basis ver wendet werden, bevor irgendein Durchsetzen des Kerns durch die Drähte der verschiedenen Wicklun gen einsetzt.
In diesem Falle können die genannten zwei oder drei Windungen als erste Windung der Spirale vom Standpunkt der Vorspannwicklung und der Ziffernwicklung aus betrachtet werden. Es ist selbstverständlich, dass die Spirale so eng als möglich gewickelt sein sollte, so dass ihre Windun gen auf dem weitaus grössten Teil eines Umganges miteinander in Berührung stehen.
Die Wirkung des Durchsetzens des Kernes durch die verschiedenen Wicklungen besteht darin, den magnetischen Kreis örtlich in eine Anzahl paralleler magnetischer Kreise aufzuteilen, von denen jeder getrennt vorgespannt und umgeschaltet oder gewickelt werden kann und von denen jeder einem der Keine der oben erwähnten bekannten Einrichtung entspricht. Die magnetischen Kreise der äusseren Windungen sind selbstverständlich länger als diejenigen der inneren Windungen. Der extreme Längenbereich kann sich daher beispielsweise über ein Verhältnis 2:<B>1</B> erstrecken.
Wenn die magne tischen Kreise durch die Verwendung von Abtast- impulsen mit besonderer Flussverkettung umgeschaltet werden, ist der Unterschied der magnetischen Weg länge von geringer Bedeutung. Die längeren magne tischen Kreise erfordern grössere Ströme zur Umschal tung, aber solche grössere Ströme sind verfügbar, wenn Abtastimpulse der erwähnten Art verwendet werden.
Während die Anordnung gemäss Fig. <B>1</B> beispiels weise bis zu<B>70</B> Pegel liefern kann, ist es im Fall der Codierung einer Signalwelle mit<B>35</B> positiven und<B>35</B> negativen Pegeln von Vorteil, zwei Anordnungen ge mäss Fig. <B>1</B> zu verwenden, von denen jede für<B>35</B> Pe gel ausgelegt ist, wobei diese beiden Anordnungen dann in entgegengesetzten Richtungen vorzuspannen wären.
Das in der Fig. <B>1</B> gezeigte Gebilde sollte möglichst kleine Abweichungen aufweisen, um die Hysteresis- verluste möglichst klein zu halten. So könnte der Kern beispielsweise einen Innendurchmesser von<B>6,35</B> mm aufweisen und mit einem Permalloy -Band von einer Dicke von<B>0,0127</B> mm und einer Breite von 0,254 mm gewickelt werden, wobei beispielsweise für die Wick lungen ein emaillierter Kupferdraht von<B>0,061</B><U>mm</U> Durchmesser verwendet werden könnte. Dann wäre die maximale magnetische Weglänge ungefähr 1,6mal so gross wie die maximale Weglänge im Falle eines Kernes, welcher für<B>35</B> Pegel ausgelegt ist.
Anderseits könnte für die Wicklungen anstelle von Kupferdraht auch isoliertes Kupferband verwendet werden.
Während im vorstehenden Beispiel Permalloy als Material für das magnetische Band vorgeschlagen wurde, können selbstverständlich andere magneti sche Metalle oder Legierungen mit geeigneten magne tischen Eigenschaften verwendet werden, voraus gesetzt, dass sie sich in der Form von dünnem Band herstellen lassen.
Da eine Decodierungseinrichtung Magnetkerne mit Ziffernwicklungen und anderen Wicklungen ver wendet, welche von gleicher Art sind wie die Wick lungen auf den Kernen der Codierungseinrichtung, ist es klar, dass die Anordnung gemüss Fig. <B>1</B> sich auch zur Verwendung in einer Decodierungseinrichtung ausbilden lässt, indem man die benötigten Wicklungen in der bereits- beschriebenen Weise anbringt.
Ausserdem eignet sich die anhand der Fig. <B>1</B> dar gestellte Anordnung nicht nur für Codierungs- und Decodierungseinrichtungen, sondern auch für -andere Anwendungen. So weist beispielsweise- ein sog. Transfluxor , welcher zur Informationsspeicherung verwendet wird, einen festen Toroidkern aus ferro- magnetischem Material auf, durch welchen ein oder mehrere kleine Löcher parallel zur Kernachse gebohrt sind, wobei diese Löcher den magnetischen Kreis des Ringkernes in zwei oder mehrere parallele magne tische Kreise aufteilen.
Durch diese Löcher sind Wicklungen hindurchgeführt, welche nicht die Mitte des Ringkernes durchsetzen. Man erkennt nun, dass mit Hilfe der in Fig. <B>1</B> gezeigten Vorrichtung eine einem Transfluxor äquivalente Vorrichtung geschaf fen werden kann, indem man geeignete Wicklungen mit den Windungen der Spirale verschachtelt, wo durch sich eine Anordnung ergibt, welche eine be deutend grössere Anzahl von parallelen magnetischen Kreisen liefert, als dies mit einem Transfluxor der bisher bekannten Form möglich ist.