CH374870A - Verfahren zum Nitrieren der Oberfläche von Gegenständen aus einer Metallegierung - Google Patents
Verfahren zum Nitrieren der Oberfläche von Gegenständen aus einer MetallegierungInfo
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- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C8/00—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C8/06—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
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Description
Verfahren zum Nitrieren der Oberfläche von Gegenständen aus einer Metallegierung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Nitrieren der Oberflläche von Gegen ständen aus einer Metallegierung in einer stickstoff- haltigen Gasatmosphäre bei erhöhter Temperatur. Die bekannten Verfahren zur Nitrierung von Gegenständen aus Eisen und Eisenlegierungen bei einer Temperatur von 520 bis 550 C in einer Am moniakgasatmosphäre beruhen auf der Tatsache, dass an der erhitzten Oberfläche der Gegenstände eine Dissoziation des Ammoniaks stattfindet und d'a'bei aktivierter Stickstoff entsteht, der in die betreffende Oberfläche hineindiffundiert und in bekannter Weise deren Härtung bewirkt. Obwohl die Ursache der Aktivierung des gebildeten Stickstoffes nicht ge nau bekannt ist, hat sich ganz allgemein gezeigt, d'ass eine gewisse Mitwirkung der eisenhaltigen Oberfläche unerlässlich ist, so dass hochlegierte Stähle mit ent sprechend geringerem Eisengehalt merklich schlechter zu nitrieren sind, grösseren Verbrauch an Nitriergas und wesentlich längere Behandlungsdauer erforder lich machen. Ausser anderen Ursachen dürfte dies auch von der ungenügenden Erzeugung von aktivem Stickstoff an der eisenarmen Oberfläche herrühren. Diese schlechtere Nitrierbarkeit von hochlegier ten Stählen zeigt sich besonders bei in einem Schmelz verfahren gewonnenen Stahlnegierungen. Aber auch bei gesinterten Gegenständen aus solchen Legierun gen ist die Nitrierbarkeit normalerweise unbefriedi gend. Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine Besei tigung des beschriebenen Mangels. und ist dadurch ge kennzeichnet, dass bei einer nitrierbare Elemente ent haltenden Legierung, die einen Gehalt an Nichteisen metallen von 15 bis 10011/o, aufweist, durch eine wenigstens zeitweise Erzeugung einer elektrischen Glimmentladung an der zu nitrierenden Oberfläche, zusätzlicher aktivierter Stickstoff gebildet wird, der in die Metalloberfläche hineindiffundiert. Das erfindungsgemässe Verfahren wird nachste hend in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Ein Probestück einer Eisenlegierung mit weniger als 85 % Eisengehalt wurde zuerst in üblicher Weise durch 30stündige Behandlung bei 520 C in Am moniakgas nitriert. Hierbei wurde eine sehr dünne Nitrierschicht erzeugt, die eine Gesamtdicke von nur etwa 0,005 man besass und bereits bei der üblichen Vickers-Härteprüfung zum Absplittern neigte. Eine derartige, viel zu dünne und mit dem Kernmaterial kaum verzahnte Nitrierschicht ist für praktische Ver wendung kaum geeignet. Ein gleiches Probestück von etwa 500 g Gewicht mit genau gleichen Legierungsbestandteilen wurde an schliessend nach. dem erfindungsgemässen Verfahren nitriert. Hierzu wurde das Probestück nach ober flächlicher Entfettung in einem eisernen, aussen was sergekühlten Gefäss isoliert von den Wandungen an gebracht und mit einer Stromdurchführung in der Gefässwandung verbunden. Im Gefäss wurde zuerst eine Wasserstoffatmosphäre von 5 mm Hg Druck hergestellt und durch Anlegen einer Gleichspannung von 480 Volt an die Stromdurchführung auf dem als Kathode geschalteten Probestück eine elektrische Glimmentladung erzeugt. Durch die Entladungsener gie wurde das Probestück innerhalb von etwa 30 Minuten bis auf schwache Rotglut (etwa 500 C) er hitzt und hierbei durch die reduzierende Wirkung des Wasserstoffes eine Beseitigung aller Oberflächen verunreinigungen bewirkt. Am Ende einer etwa ein stündigen Behandlung konnte auf diese Weise eine völlig gleichmässige Glimmentladung längs der ge samten zu nitrierenden Oberfläche- erzielt werden. Nach dieser Vorbehandlung wurde die Spannung abgeschaltet und anstelle der Wasserstoffatmosphäre im Gefäss eine Nitrieratmosphäre-hergestellt, die Am moniak und einen zusätzlichen Wasserstoffanteil von 30 Gew.o/o enthielt. Der Wasserstoffanteil ist un kritisch und kann auch bis zu 50 Gew:o/o betragen. Als Gasdruck wurde 5 mm Hg gewählt und dann die Betriebsspannung angelegt, die zu Beginn nur etwa 430 Volt betrug. Die Betriebsspannung wurde dabei impulsartig zwischen 430 und 250 Volt ge ändert, wobei jeweils etwa 0,5 sec lang die hohe und etwa 1,0 sec lang die niedrigere Spannung vorhan den war. Bei dieser Betriebsweise entstand an der Oberfläche des Probekörpers der ebenfalls als Ka thode geschaltet war, eine gleichmässige Glimment- ladung wechselnder Energie. Durch gleichzeitige Steigerung der Spannung während der Hochleistungs- intervalle und des Gasdruckes wurde die Temperatur des Probestückes über 550 C erhöht, im vorliegen den Fall bis auf etwa 590 C. Diese Behandlung wurde während 25 Stunden ununterbrochen durch geführt, dann die Betriebsspannung abgeschaltet und das Probestück mehrere Stunden lang in derselben Gasatmosphäre abkühlen gelassen und schliesslich aus dem Gefäss ausgebaut. Eine Untersuchung der erzeugten Nitrierschicht mittels eines Schrägschliffes ergab eine sehr gleich mässige Nitrierung bis in eine Tiefe von etwa 0,2 mm. Das mikroskopische Schliffbild zeigte eine ausgezeich nete Verankerung zwischen Nitrierschicht und Kern material. Bei der Härtemessung nach Vikers oder Rockwell ergaben die Diamanteindrücke keinerlei Absplitterung,was auf gute Duktilität der gehärteten Oberfläche hindeutet. Der Stahl- bzw. Eisengehalt des Probestückes war dabei geringer ails 80 11/o und der Chromgehalt etwa 19 0/0, also eine Legierung, die für eine normale Gasnitrierung ungeeignet gewesen wäre, wie oben bereits erwähnt wurde. Ähnliche Ergebnisse lassen sich mit dem vorlie genden Verfahren zur Nitrierung von Metallgegen ständen auch dann erzielen, wenn praktisch überhaupt kein Eisen in der betreffenden Legierung vorhanden ist. Solche hochwarmfeste und korrosionsfeste Legie rung - wie sie beispielsweise unter den Bezeichnun gen VITALLIUM , NIMONIC (geschützte Mar ken) usw. bekannt sind - können mit diem bekannten Gasnitrierverfahren kaum nitriert werden. Ferner wurde festgestellt, dass das erfindungs gemässe Verfahren auch bei der Nitrierung der Ober fläche von Sinterkörpern aus eisenarmen oder eisen freien Metallegierungen von Vorteil ist. Es kann eine merkliche Verringerung der Behandlungszeit bzw. eine grössere Tiefe der durch eindiffundierten Stick stoff veredelten Oberflächenzone erreicht werden. Die Nitrierung von Gegenständen aus einer Me- tallegierung mit weniger als 85 % Eisengehalt kann in einer stickstoffhaltigen Atmosphäre im Druckbereich von 0,1 bis 1000 mm Hg, vorzugsweise von 1 bis 100 mm Hg, vorgenommen werden. Die Temperatur sollte vorteilhafterweise jeweils über 550 C liegen. Bei Legierungen mit weniger als 1011/o Eisengehalt :ist ein Sil'iziumgehalt von Vorteil. Ferner kann die Legierung zur Erleichterung der Nitrierschichtbildung einen geringen Prozentsatz von Niob enthalten. Es sei schliesslich noch darauf hingewiesen, d'ass die Nitrierbehand@lung durch eine elektrische Glimment- ladung möglich ist, welche sowohl durch technischen Wechselstrom als auch durch Gleichstrom erzeugt werden kann, wenn nur die betreffenden Oberflä chenteile wenigstens zeitweise als Kathode arbeiten. In gewissen Fällen kann auch eine Zumischung von N2 Gas: zu einer Ammoniakatmosphäre vorteilhaft sein.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zum Nitrieren der Oberfläche von Ge genständen aus einer Metallegierung in einer stick stoffhaltigen Gasatmosphäre bei erhöhter Tempera tur, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer nitrierbare Elemente enthaltenden Legierung, die :einen Gehalt an Nichteisenmetallen von 15 bis 100 0/0. aufweist, durch. eine wenigstens zeitweise Erzeugung einer elek trischen Glimmentladung an der zu nitrierenden Oberfläche, zusätzlicher aktivierter Stickstoff gebil det wird, der in die Metalloberfläche hineindiffun- diert. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren' nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die zu nitrierende Oberfläche auf über 550 C erhitzt wird. 2.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die Nitrierung in einer Ammoniak und bis zu 50 Gew.o/u Wasserstoff enthaltenden At mosphäre vorgenommen wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, d'ass die Nitrierung in einer Ammoniak und bis zu 50 Gew 9/o Stickstoffgas enthaltenden At mosphäre vorgenommen wird. 4.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass vor der Nitrierbehandlung die Gegenstände in einer wasserstoffhaltigen, aber stick stofffreien Atmosphäre mittels einer elektrischen Glimmentladung erhitzt und von Oberflächenverun- reinigungen befreit werden. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die Nitrierung in einer Gasatmo sphäre bei einem Druck von 0,1 bis 1000 mm Hg vorgenommen wird. 6.Verfahren nach Unteranspruch 5, dadurch ge kennzeichnet, dass die Nitrierung in einer Gasatmo sphäre bei einem Druck von 1 bis 100 mm Hg vor genommen wird. 7. Verfahren :nach Patentanspruch, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Glimmentladung mittels eines Wechselstromes erzeugt wird.B. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die die Glimmentladung erzeu gende Spannung in Form von Impulsen hzw. im periodischen Wechsel von Intervallen hoher und niedriger Spannung zugeführt wird. 9. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die Oberfläche einer siliziumhalti- gen Legierung nitriert wird, welche weniger als 10 9/a Eisen enthält. 10.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Oberfläche einer niobhaltigen Legierung nitriert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH4360257A CH374870A (de) | 1957-03-05 | 1957-03-05 | Verfahren zum Nitrieren der Oberfläche von Gegenständen aus einer Metallegierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH4360257A CH374870A (de) | 1957-03-05 | 1957-03-05 | Verfahren zum Nitrieren der Oberfläche von Gegenständen aus einer Metallegierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH374870A true CH374870A (de) | 1964-01-31 |
Family
ID=4515074
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH4360257A CH374870A (de) | 1957-03-05 | 1957-03-05 | Verfahren zum Nitrieren der Oberfläche von Gegenständen aus einer Metallegierung |
Country Status (1)
Country | Link |
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CH (1) | CH374870A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4421937C1 (de) * | 1994-06-23 | 1995-12-21 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren zur Behandlung von wenigstens einem Teil aus weichmagnetischem verschleißfesten Teil und seine Verwendung |
EP2034038A3 (de) * | 2007-08-17 | 2009-09-02 | Robert Bosch GmbH | Verfahren zur Herstellung einer Verschleißschutzschicht an einem weichmagnetischen Bauteil |
-
1957
- 1957-03-05 CH CH4360257A patent/CH374870A/de unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4421937C1 (de) * | 1994-06-23 | 1995-12-21 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren zur Behandlung von wenigstens einem Teil aus weichmagnetischem verschleißfesten Teil und seine Verwendung |
EP2034038A3 (de) * | 2007-08-17 | 2009-09-02 | Robert Bosch GmbH | Verfahren zur Herstellung einer Verschleißschutzschicht an einem weichmagnetischen Bauteil |
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