Rohrabzweigungsvorrichtung zum lösbaren Verbinden eines Abzweigrohres mit einem Leitungsrohr oder Behälter Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rohr abzweigungsvorrichtung zum lösbaren Verbänden eines Abzweigrohres mit einem Leitungsrohr oder Behälter.
Es sind lösbare Rohrverbindungen bekannt, bei denen durch trennbare Kupplungselemente oder durch Verschraubung das Ende des einen Rohres mit dem Anfang des nächsten Rohres so verbunden wird, dass die Verbindung ohne Beschädigung der Rohre wie der gelöst werden kann.
Auch lösbare Abzweigverbindungen sind bekannt. Eine Art des Anschlusses einer solchen Abzweigung besteht darin, in die Leitung ein T-Stück einzusetzen. Der Abzweiganschluss an die dritte Öffnung des T- Stückes erfolgte bisher durch Verschrauben oder über Kupplungselemente.
Es ist auch bekannt, Rohrleitungen anzubohren und mittels Rohrschellen, die um die bestehende Rohrleitung greifen, die Abzweigleitung, vorzugsweise nach Unterlegen einer Dichtung, gegen die bestehende Rohrleitung festzuziehen. Die Belastbarkeit und Be triebssicherheit eines solchen Anschlusses dürfte be schränkt sein.
Es ist nun das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Rohrabzweigungsvorrichtung zu schaffen, die die Nachteile der bisher bestehenden lösbaren Rohr abzweigungsverbindungen vermeiden und die nach folgenden Vorteile bieten soll: 1. Die Rohrverbindung soll leicht lösbar sein.
2. Die Vorrichtung soll verhältnismässig hohe Be lastungen ertragen.
3. Sie soll an bestehende Rohrleitungen oder Be hälter leicht anschliessbar sein.
4. Sie soll auch an schwer zugänglichen Leitun gen, insbesondere solchen, die nicht ringsum zugäng- lich sind, oder Behältern einen Abzweiganschluss er möglichen.
5. Sie soll vor dem Anbringen und nach deren Beseitigung keine umfangreiche Änderungen an der bestehenden Rohrleitung oder dem Behälter erforder lich machen.
6. Sie soll für Leitungen für Gas und Flüssig keiten und für elektrische Leitungen in gleicher Weise verwendbar sein.
7. Sie soll für alle Leitungen brauchbar sein, de ren Werkstoff genügend Druckfestigkeit aufweist, das heisst für Rohre aus Stahl, Gusseisen, Kupfer, Holz.
Die Rohrabzweigungsvorrichtung nach dieser Er findung ist gekennzeichnet durch eine Haltebüchse mit Aussengewinde am hinteren Ende, mit flansch artig über den Aussenumfang des Haltebüchsen vorderteiles vorstehenden Ansätzen am Vorderende, mit mindestens zwei den Vorderteil in Längsrichtung schlitzartig so unterteilenden Ausnehmungen, dass zumindest einer der verbliebenen Streifen zungenartig in Querrichtung zur Haltebüchse federnd nachgiebig ist, damit der Vorderteil der Haltebüchse trotz der Ansätze in eine Öffnung des Leitungsrohres bzw.
des Behälters mit einem Öffnungsdurchmesser etwa gleich dem Aussendurchmesser des Haltebüchsen vorderteiles einführbar ist, und mit zumindest einer für die Aufnahme von Dichtungsmaterial bestimm ten Nut, die am Aussenumfang zwischen dem Gewinde des hinteren Endes und dem mittels den Ausnehmun- gen unterteilten Vorderteil angeordnet ist;
durch eine Spreizhülse, die innerhalb der Haltebüchse verschieb bar ist und in einer bis zum Vorderende der Halte büchse geschobenen Stellung die Streifen der Halte büchse in ihrer dem normalen Aussenumfang des Vorderteiles der Haltebüchse entsprechenden Stellung gespreizt hält, damit die Streifen in dieser Stellung mittels der vorstehenden Ansätze hinter den Um fangsrand der Öffnung des Leitungsrohres bzw. des Behälters greifen und die Haltebüchse nicht aus der Öffnung gezogen werden kann;
durch einen die Halte büchse umfassenden Andrückring, dessen Vorder ende so ausgebildet ist, dass es sich längs des ganzen Umfanges des Ringes eng an den die genannte öff- nung umgebenden Teil anlegt; durch zwischen An drückrinbVorderende und Leitungsrohr bzw.
Be hälter angeordnetes Dichtungsmaterial; und eine auf das Gewinde der Haltebüchse von hinten aufschraub- bare Mutter, die dazu bestimmt äst, den um die Haltebüchse liegenden Andrückring in Richtung zum Vorderende dieser Büchse zu drücken, damit die vorstehenden Ansätze der Streifen am Vorderende der Haltebüchse im Inneren gegen den Rand der Öffnung gezogen werden; das Ganze derart, dass nach Befestigung der Rohrabzweigungsvorrichtung an einem Leitungsrohr bzw. einem Behälter das hintere Ende der Haltebüchse einen mit Gewinde versehenen Teil für das Befestigen des Abzweigrohres bietet.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes ist in der Zeichnung veranschaulicht und wird nachfolgend anhand dieser Zeichnung eingehend beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 teilweise im Schnitt den Aufriss einer in senkrechter Richtung auf ein Leitungsrohr auf gesetzten Rohrabzweigungsvorrichtung, über die eine Abzweigleitung angeschlossen ist,
Fig. 2 teilweise im Schnitt nach Linie II-11 in Fig. 1 eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 von unten gesehen und Fig.3 teilweise im Schnitt nach Linie 111-III in Fig. 1 den Aufriss der Fig. 1 ,von links gesehen. In der Zeichnung ist eine Leitung veranschaulicht, an die eine Abzweigung mittels der hier zu beschrei benden Rohrabzweigungsvorrichtung angeschlossen ist.
In dem Leitungsrohr 1, das von beliebiger Form sein kann, z. B. oval, rechteckig, achteckig und so weiter, hier aber beispielsweise als kreisrundes Lei tungsrohr ausgeführt ist, ist ein Loch gebohrt, an das das Abzweigrohr 2 über die Abzweigungsvorrichtung 3 angeschlossen ist.
Die Rohrabzweigungsvorrichtung 3 setzt sich nach der Zeichnung aus folgenden Teilen zusammen: der Büchse 4 mit Aussengewinde 11 am Hinterende und Halteköpfen 5 an dem Vorderende der Büchse; der in die Haltebüchse 4 eingeschobenen Spreizhülse 6; der in eine Nut 7 der Haltebüchse liegenden Dich tungseinlage 8; dem um die Haltebüchse 4 liegenden Andrückring 9 mit Nut 10 und Dichtungseinlage 10a und der auf das Aussengewinde 11 der Haltebüchse 4 aufgeschraubten Mutter 12.
Eine das Abzweigrohr 2 haltende Muffe 13 mit dem Dichtungsring 14 im Inneren der Muffe zum Abdichten derselben ist in Fig. 1 für den Anschluss des Abzweigrohres dargestellt. Doch könnte über das Aussengewinde der Büchse 6 auch ein Schlauch ge- schoben und mittels einer Gewinde und Schlauch fest umfassenden Rohrschelle festgemacht sein.
Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Haltebüchse 4 aus dem am hinteren Ende mit Aussengewinde 11 und vor dem Aussengewinde mit einer Nut 7 versehenen Hauptteil 4a und dem einen kleineren Durchmesser aufweisenden Vorderteil<I>4b.</I> Der Vorderteil<I>4b</I> ist so ausgebildet, dass er zwei in Längsrichtung der Halte büchse 4 verlaufende Ausnehmungen 4c aufweist und daher vom Vorderteil<I>4b</I> zwei Streifen<I>4d</I> vorhanden sind. Der Vorderteil 4b ist über den grösseren Teil seiner Länge dünner ausgebildet als der Hauptteil 4a. Nur am vorderen Ende 4e sind die Streifen 4d dicker. Etwa in der gleichen Ebene tritt der dickere Teil 4e des Streifens absatzartig nach aussen und nach innen vor.
Der dickere Teil 4e ist vom Absatz aussen in Richtung zum vorderen Ende des Teiles 4e verjüngt und verläuft vom Absatz innen in Richtung zum vorderen Ende des Teiles 4e mit gleichbleiben dem Durchmesser. Die Grösse der Ausnehmungen 4c und die Dicke der Streifen 4d sind so gewählt, dass je nach dem für die Haltebüchse verwendeten Werk stoff die Streifen 4d mit den dickeren vorderen Enden 4e so federnd nachgiebig sind, dass die dickeren Enden 4e trotz ihres grösseren Aussendurchmessers unter Zu sammendrücken der Streifen 4d durch die Bohrung in der Wand des Leitungsrohres 1 eingeführt werden können. Die Bohrung in der Rohrwand hat einen Durchmesser von der Grösse des Aussendurchmessers des nicht zusammengedrückten Vorderteiles 4b.
Die konische Verjüngung der vorderen Enden 4e in Rich tung nach vorne hat den Zweck, die Streifen 4d durch Hineindrücken der Haltebüchse in die Rohr wandbohrung zusammenzudrücken, und der Absatz am hinteren äusseren Ende des dickeren Teiles 4e der Streifen 4d hat den Zweck, nach Einführen der Büchse 4 in die Rohrwandöffnung sich gegen den Innenrand der Öffnung anzulegen und die Halte büchse gegen Herausziehen aus der Bohrung .in dem Leitungsrohr festzuhalten. Der dickere Teil 4e der Streifen bildet so Halteköpfe 5 zum Halten der Büchse 4.
In die Büchse 4 ist eine Hülse 6 eingeschoben, die dazu dient, die Streifen 4d des Vorderteiles 4b der Büchse 4 nach dem Durchdrücken durch die Rohrwandbohrung wieder in ihre ursprüngliche Stel lung auseinanderzudrücken und in dieser Stellung zu halten.
Dadurch greift der äussere Absatz des dicke ren Teiles 4e der Streifen 4d hinter den Innenrand der Rohrwandbohrung und hält die Büchse 4 in der Bohrung fest. Domit die Spreizhülse 6 nicht über das vordere Ende der Büchse 4 in das Leitungsrohr hin eingeschoben wird, besitzt die Spreizhülse entspre chend der Verdickung des Endes 4e der Hülse 4 nach innen mit geringem Abstand von ihrem vorderen Ende einen Absatz und ist von hier bis zum Vorder ende mit kleinerem Aussendurchmesser ausgebildet, so dass die Spreizhülse 6 und die Büchse 4 ineinander passen, wenn die Streifen 4d in ihrer normalen, nicht zusammengedrückten Stellung sind.
Die Büchse 4 besitzt im Mantel aussen eine Nut 7, in die zum Abdichten des Inneren des Leitungs rohres nach aussen eine Dichtungseinlage eingelegt ist. Diese Dichtung wird nötig, da der Vorderteil 4b durch die Ausnehmungen 4c die Rohrwandöffnung in keiner Weise abschliesst. Das Material für die Dich tungseinlage muss sich nach dem Gas oder der Flüs sigkeit richten, wenn solche durch das Leitungsrohr geführt werden, bzw. es muss sich nach der Art der Umgebung und ihren Feuchtigkeitsverhältnissen rich ten, wenn die Rohrleitung elektrische Leitungen ent hält.
Um die Büchse 4 ist ein Ring 9 vorgesehen, der an seinem vorderen Ende eine Nut 10 mit eingelegtem Dichtungsmaterial 10a aufweist. Der Ring 9 ist rings herum der Kontur des Leitungsrohres entsprechend so ausgebildet, dass er beim Andrücken gegen das Leitungsrohr das Dichtungsmaterial an jedem Punkt seines Umfanges dicht an das Leitungsrohr presst. Diese Dichtung muss den Austritt des in der Rohr leitung geführten Durchflussmittels sicher verhindern können bzw. auch das Eindringen von Luft oder Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft verhüten. Das Material der Dichtung wird so gewählt, dass es even tuell aggressiven Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten standhält.
Das Andrücken des Ringes 9 gegen das Leitungsrohr 1 erfolgt durch die auf die Haltebüchse 4 aufgeschraubte Andruckmutter 12. Durch das Fest ziehen der Andruckmutter und das damit verbundene Andrücken des Ringes 9- an das Leitungsrohr 1 wer den auch die Halteköpfe 5 der Haltebüchse 4 fest gegen den Innenrand des Leitungsrohres gezogen und so die Haltebüchse 4 am Leitungsrohr festgespannt.
Auf dem Gewinde am freien Ende der so fest gespannten Haltehülse sitzt gemäss Fig. 1 eine Muffe 13. In ihrem Inneren ist ein Dichtungsring 14 ein gelegt, der in Richtung der konischen Verjüngung der Muffe so abgesetzt ist, dass sich zwei Dichtungs kanten ergeben. Der Dichtungsring ist aus einem Werkstoff, der weicher als das Material der Muffe und weicher als das Material des anzuschliessenden Abzweigrohres ist. Der Dichtungsring kann aus Blei oder Kunststoff bestehen.
Die Muffe 13, die nicht ein Teil der hier zu beschreibenden Rohrabzweigungsvorrichtung ist, wird zur Befestigung des Abzweigrohres nicht nötig, wenn das Abzweigrohr in anderer Weise an der Halte büchse befestigt wird, z. B. indem es über das Aussen gewinde geschoben wird. Beispielsweise könnte das Abzweigrohr auf das Gewinde der Haltebüchse auf geschraubt undjoder auf dem Gewinde mittels einer Rohrschelle festgehalten werden. Die Befestigung mit tels einer Rohrschelle ist vor allem dann möglich, wenn das aufgeschobene Rohr dünn ist und aus ver hältnismässig nachgiebigem Material besteht, z. B. ein dünnes Kupferrohr ist.
Als < Rohr gilt im Sinne der vorstehenden Be schreibung nicht nur ein steifes Rohr aus Holz oder Metall, sondern auch jedes flexible Rohr, gleich aus welchem Material es besteht, also auch ein Rohr aus Gummi oder Kunststoff. Ein flexibles Rohr aus Metall, Gummi und Kunststoff wird im täglichen Sprachgebrauch als Schlauch bezeichnet. Die hier beschriebene Vorrichtung gilt im Sinne dieser Be griffsangabe deswegen auch für Schläuche.
Die Rohrabzweigungsvorrichtung kann ganz oder zum Teil aus Metall, insbesondere Stahl, aber auch ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen.
Für die Abnahme der Haltebüchse kann, wenn die Haltebüchse unbeschädigt bleiben soll, eine Art Schlüssel (nicht beschrieben) verwendet werden, um die Streifen 4d nach Lockern des Anzuges aus ihrer gespreizten Stellung zu lösen. Andernfalls müsste für die Neuverwendung der Rohrabzweigungsvorrichtung jeweils die beschädigte Haltebüchse 4 ersetzt werden.
Nach Lösen einer Rohrabzweigungsvorrichtung von dem Leitungsrohr kann das Loch des Leitungs rohres, in das die Rohrabzweigungsvorrichtung griff, in bekannter Weise wieder geschlossen werden, so beispielsweise durch Aufschweissen oder Auflöten eines Deckels.
Statt, wie in Fig. 1 dargestellt, an der Halte büchse 4 einen nach innen gerichteten Absatz vor zusehen, gegen den die Spreizhülse beim Einschieben in die Haltebüchse zum Anschlag kommt, könnte die Haltebüchse von der Stelle, an der sonst der Absatz sitzt, ausgehend bis zum vorderen Ende im Inneren konisch verengt sein und die Spreizhülse auf die gleiche Länge an der Aussenseite konisch verjüngt verlaufen.
Die hier beschriebene Rohrabzweigungsvorrich- tung kann statt, wie hier beschrieben, das Abzweig rohr an ein Leitungsrohr auch an jede Art Behälter anschliessen.