Elektrischer Isolationskörper und Verfahren zu seiner Herstellung Elektrische Isolationskörper, wie z. B. Stützisola- toren, Trennschalter-Schutzgehäuse, Überspannungs- ableiter, Hängeisolatoren für Hochspannungsleitun- gen,
Stützisolatoren für Sammelschienen und Schalt werke und Durchführungsisolatoren für Transforma- toren und Kondensatoren werden häufig für Freiluft- anlagen verwendet, wo sie der Einwirkung von Feuch- tigkeit und atmosphärischen Verunreinigungen ausge- setzt sind.
Bei den erwähnten Anwendungsgebieten elektri scher Isolationskörper muss der beispielsweise aus Porzellan bestehende KeramIkkörper einen Hoch- spannungslefer gegengeerdete Metallkonstruktionen, wie Befestigungshalterungen oder Behälter,
isolieren. Die Verbindung des Keramikkörpers mit den entspre chenden Metallteilen durch direkte Verbindung ist problematisch; -es wurde daher schon versucht, diese Verbindung mittels einer Kittmasse zu erzielen.
Beispiele solcher Kittmassen für diesen Zweck sind -u. a. Schwefelzement, Portlandzement und, aus Metallegierungen bestehende Lötmittel, welche je doch verschiedene Nachteile aufweiisen. Schwefel zement zeigt eine starke Schrumpfurig, wodurch manchmal mehr :
als eine Füllung notwendig ist. Dieser Kitt entwickelt ausserdem korrodierend wir kende Dämpfe und !greift viele Metalle .und boispiels- weise in der Nähe befindliche :
Silberkontakte stark an. Portlandzement braucht eine langwierige, sorg fältig überwachte Dampfbehandlung und eignet sich daher schlecht für eine rasche Montage.
Lotlegierun- gen sind igewöhnlich teuer und bedingen beiim Ein löten eine starke Wärmeeinwirkung auf den Keramik- körper. Die Lotlegierunigen sind überdies elektrisch leitend.
Die Erfindung :betrifft nun einen elektrischen Isolationskörper, bestehend laus einem Keramikkör per und .mindestens einen Metallteil, der mittels eines gehärteten Kittes mit dem Keramikkörper verbunden ist, wobei der Kitt ein gehärtetes synthetisches Harz enthält.
Der erfindungsgemässe Isolationskörper ist da durch gekennzeichnet, dass die Dnelektrizitätako:n- stante des gehärteten Kittes mindestens so gross ist wie die Dielektrizitätskonstante des Keramikkörpers, und dass :der Kitt einen anorganischen Füllstoff ent hält, dessen Dielektrizitätakonstante mindestens 30 beträgt.
Ein , solcher Isolationskörper zeichnet sich durch gute Wetterbeständigkeit und sehr gute Lichtbogen- und Kriechstromfestigkeit aus und kann unter Ver meidung der oben erwähnten Nachteile hergestellt werden.
Zur Herstellung des Isolationskörpers gemäss der Erfindung wird zweckmäss@gerweise ein Kitt verwen det, der freu von inerten, nicht .an der Härtung des synthetischen Harzes teilnehmenden flüchtigen Lö sungsmitteln ist.
Geeignete Kunstharze für Iden Kitt zur Verbin dung des Keramikkörpers mit Metalltenlen sind sol che, die ohne inerte flüchfige Lösungsmittel vernetzt bzw. gehärtet werden können.
Ein derartiges Kunstharz wird .als vollständig (100 %) reauktionsfähigbezeichnet, weis auch flüssige Komponenten des Systems, z. B.
Styrol oder ein anderes Vinyknonomer, bei der melkt unter Kataly- satorwirkung undjoder thermisch Üblaufenden Ver- netzung mit einer ianderen Komponente, z.
B. einem ungesättigten Polyester, irreversibel, ohne Sauerstoff- aufnahme und ohne Abgabe flüchtiger Komponenten reagieren. Andere geeignete Stoffe dieser Art sind Epoxyharze,
welche mit geeigneten Häntern irrecver- sibel vernetzt werden können.
Der elektrische Isolator gemäss der Erfindung soll nun anhand der beiliegenden Zeichnungen in einigen bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert wer den. Es zeigen: Fig. 1 einen gekapselten Ausschalter im Quer schnitt und Fig. 2 den Querschnitteines .Hängeisolators.
In. Fig. 1 wird ein gekapselter elektrischer Aus schalter von bekannter Bauform, gezeigt. Das Gehäuse 1 -des Ausschalters ist aus Porzellan oder ähnlichem und enthält kombinierte Anschlussklemmen und Kon taktstücke 2 und 2', die mit Metallstücken 3 und 3' am Gehäuse 1 festgekittet sind. Die Anschlussenden der Starkstromleitung,
mit welcher die Sicherung in Reihenschaltung liegt, sind durch Klemmkontakt- stück 2 und 2' :mit den einander "gegenüberliegenden Anschlussklemmen :
des Sicherungselementes 5 ver bunden. Metallstücke 3 und 3' sind mit den Kittstel len 4 und 4a am Porzellansgehäuse 1 befestigt. Die Frontplatte 7 des Ausschalters trägt das Sicherungs element 5 und schwenkt gemäss ider gezeigten Aus- führungsform um den durch Kittstelle 4b am Aus schaltergehäuse 1 befestigten Drehzapfen B.
Befesti- gungsstück 6, welches das Gehäuse 1 mit einem Mast oder ähnlichem verbindet, ist durch Kittstelle 4c von gleicher Zusammensetzung mit Gehäuse 1 verbunden.
Die Metallteile, welche durch Kittmasse mit dem Porzellan verbunden sind, bestehen im,aüge- meinen aus ,galvanisiertem Stahl, obschon selbstver ständlich jedes andere die Elektrizität leitende Metall durch das vorliegende Kittmaterial .mit den kerami schen Isolierkörpern verbunden werden .kann.
Die Betriebsweise .des beschriebenen Ausschalters verursacht beträchtliche Beanspruchung der verschie denen beschriebenen Kittstellen. Die dargestellte Sicherung ist Bim allgemeinen so konstruiert, .dass beim Durchbrennen ein Gas erzeugt wird, um den ent- standenen Lichtbogen zu löschen.
Die aus dem Sicherungsrohr ausgestossenen Gase üben einen Rück stoss auf die mit den oberen Anschlusskle#mmen 2' verbundenen Verriegelungseinrichtung aus, die ihrer seits Kräfte auf die Kittstelle 4a des oberen Metall stückes 3' überträgt. Die gleiche Reaktionskraft kann auch über den Drehzapfen auf die untere Kittstelle 4b übertragen werden.
In einer etwas abgeänderten, hier nicht gezeigten Schalteranordnung, wobei beim Durchbrennen -der Sicherung die Frontplatte 7 und das damit verbundene Sicherungselement 5 heraus klappen und dadurch den Drehzapfen 8 beanspru chen, werden die Kittstellen ebenfalls einem ziemlich starken mechanischen ..Stoss ausgesetzt.
Ferner können die Kittstellen durch den Zug oder an den Anschluss- klemmen befestigten Hochspannungsleiter mecha nisch stark beansprucht werden.
Fig.2 veranschaulicht einen Hängeisolator be kannter Bauart. Das vergrösserte Endstück des Stiftes 10 trägt die Kappe 11, welche aus Stahl oder ähn lichem Material angefertigt ist und auf den hervor stehenden Teil des verglasten Porzellan-Isolations- körpers 12 passt. Kappe 11 rund Isolationskörper 12 sind :durch Kittmasse 13, deren Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung entspricht, miteinander verbunden.
Der Porzellan-Isolationskörper 12 trägt seinerseits durch die ebenfalls erfindungsgemässe Kittmasse 13a den Bolzen 14, der :durch eine Öse am unteren Ende mit Traglasche 15 verbunden ist. Eine Hochspannungsleitung 16 wird auf bekannte Weise festgeklemmt und getragen durch Traglasche 15. Es ist offensichtlich, dass bei dieser Anordnung das Gewicht der Hochspannungsleitung die oben erwähnten Klebstellen stark auf Zug beansprucht und die Bestandteile des Hängeisolators -auseinander zu ziehen droht.
Bei der beschriebenen und illustrierten Anwendung der Isoliervorrichtungen dienen der Kitt und das Porzellan :als :dielektrische Media in Serie zwischen zwei Leitern. Beim Ausschalter in Fig. 1 herrscht z. B. zwischen den Hochspannungsanschluss- Klemmen und dem Montagearm ein hoher Span nungsunterschied.
Es ist bekannt, dass unter diesen Bedingungen die zwischen den Leitern herrschende Spannungsbeanspruchung sich im umgekehrten Ver- hältnis zu den Di.elektrizitätskonstanten der zwei Dielektrika aufteilt, :das heisst die Spannungsbean- spruchung konzentriert sich auf den Nichtleiter mit der niedrigen Dielektrizitätskonstante.
Im Hinblick auf die besseren Isolier- und dieLk- trischen Eigenschaften des Porzellans ist es zweck mässig, die Beanspruchung auf das Porzellan zu kon zentrieren, durch Verwendung eines Kitts, dessen Dielektrizitätskonstante :im gehärteten Zustand min destens :gleich gross und vorzugsweise grösser als die des Porzellans ist.
Es wurde ermittelt, dass dies da durch erzielt wird, indem man dem Kunstharz, wel ches für die Herstellung von Kittmaterial zur Ver wendung in elektrischen Isolatoren der beschriebenen und gezeigten Art bestimmt ist, gewisse Füllstoffe beigibt. Vollständig reaktionsfähige härtbare Kunst harze, welche sich für die vorliegende Erfindung eignen, sind u. a. die Polyesterharze, welche aus einer Mischung eines ungesättigten Alkydharzes und eines Vinylmonomers entstehen.
Die ungesättigten Alkyd- harze sind das Reaktionsprodukt von mehrwertigen Alkoholen, Gemischen von mehrwertigen Alkoholen oder Gemischen von mehrwertigen Alkoholen mit einwertigen Alkoholen und einer oder mehreren Poly- carbonsäuren, wobei entweder die Alkohole oder die Säuren oder beide ungesättigt sind.
Beispiele von mehrwertigen Alkoholen sind Äthylenglykol, Di- und Triäthylenglykole, Propylen.glykol, Trimethylenglykol, Tetramethylenglykol, Pentamethylenglykol, Glyzerin oder Pentaerythrit gemischt mit einem einwertigen Alkohol. Beispiele von ungesättigten Polyearbon- säuren sind Maleinsäure,
Fumarsäure und Itacon- .säure. Anstelle der Polycarbonsäuren können auch deren Anhydride verwendet werden. Ausser einer oder mehreren ungesättigten Polycarbonsäuren kön nen bei der Herstellung der oben erwähnten Kunst harze auch gesättigte Polycarbonsäuren in der Reak tionsmischung zugegen sein.
Beispiele von gesättig ten Polycarbonsäuren sind: Bernsteinsäure, Adipin- säure, Se#bacinsäure und Phthals:äure. Von den zur Herstellung eines solchen Polyester- Kunstharzkittes geeigneten Vinyhnonomeren hat sich Styrol .als besonders zweckmässig erwiesen.
Andere monomere Vinylverbindungen, die verwendet werden können, sind beispielsweise die Ester der ungesättig ten einwertigen Alkohole und Carbonsäuren, ein schliesslich ungesättigte Carbonsäuren, halogenierte aromatische Carbonsäuren und anorganischen Säu ren, z.
B. Diallylphthalat, Di@allylsuccinat, Diallyl- maleat, Diallylfum,arat, Diallylitaconat, Diallylchlor- phthalate, Triallylphosphat und Vinylacetat. Weitere Stoffe, die diesen polymerisierbaren Flüssigkeiten zu gesetzt werden können, sind die Ester der einwertigen Alkohole und ungesättigten Carbonsäuren, welche die Eigenschaft haben, mit ungesättigten Alkydharzen,
z. B. aus Dioctylitaconat, Dibenzylitaconat, Diäthyl- fumarat, Dibenzylfumarat, Methylacrylat.und Methyl- methacrylat, zu copolymerisieren.
Ein geeignetes Handelsprodukt .ist das durch die American Cyanamid Company hergestellte Poly esterharz Laminac 4128 ,(enngetragene Marks), das ein Styrol-ungesättigtes-Alkyd'harz ist.
Obschon die obigen Polyesterharze durch Hitze allein, d. h. bei Temperaturen zwischen 80 und 150 C, gehärtet werden können und dadurch un- schmelzbar werden, .ist es zur Förderung der Poly- merisation zweckmässig, eine kleine Menge eines Katalysators zuzufügen, z.
B. anorganische Peroxyde, wie Bariumperoxyd und Natriumperoxyd, alipha- tische Peroxyde, wie Acetylperoxyd, Lauroylperoxyd, Stearoylperoxyd und dergleichen, aromatische saure Peroxyde, wie B.enzoylperoxyd, weiter gemischte organische Peroxyde, wie Acetylbenzoylperoxyd, .und Ketonperoxyde, wie z.
B. Acetonperoxyd und Tri- acetonperoxyd. Eine besonders geeignete handels übliche Katalysatormischung ,ist ein in Trikresylphos- phat suspendiertes Benzoylperoxyd. Für den Kitt können auch Epoxyharze verwendet werden, wie sie z. B. durch Kondensation von Polyoxyverbindungen, z.
B. mehrwertigen Phenoien und Alkoholen, mit Epichlorhydrin, erhältlich sind. Polyoxyverbindun- gen, welche z. B. verwendet werden können, sind u. a. Glycerin, Diphenylolpropan und die gemischten Ploly- (hydroxyphenyl)-pentadokane, wie sie aus Malakka- nüssen erhältlich sind.
Ein geeignetes Epoxyharz ist beispielsweise Araldite CN 502 (eingetragene Marke) das der Ciba Company, z. B. durch Konden sation von Epichlorhydrin
EMI0003.0088
und 2, 2 Bisphenylolpropan
EMI0003.0090
erhältlich ist.
Bei Verwendung von Epoxyharzen können als Vernetzungsmittel beispielsweise Polyamine, wie Di- äthylentriamin, oder zweibasische Anhydride, wie Phthalsäureanhydrid, zugegeben werden.
Hinsichtlich den anorganischen Füllstoffen, die ,den oben erwähnten Kunstharzen zur Erhöhung der Dielektrizitätskonstante der Kittmasse zugegeben wer den, wurde ermittelt, .dass sich im allgemeinen die Stannate und Titanate der Erdalkalim@etalle, wie Ba rium, Strontium und Calcium, für die genannten Zwecke eignen,
von denen sich Bariumtitanat und Büriumstrontiumtitanat -als am zweckmässigsten erwie sen haben. Ferner wurde ermittelt, dass Titandioxyd, z. B. in Form von Rutil, und bestimmte Tonerden einen sehr ;befriedigenden Füllstoff darstellen.
.R,uflux 84 , (Hersteller: National Lead Com- pany), ist eine granulierte Rutihnischung, die sich ebenfalls für den erfindungsgemässen Kitt eignet.
Die Dielektrizitätskonstanteeiner Mischung ist die loga- rithrnische Funktion der iDielektrizitätskonstanten der Bestandteile und ihrer Volumenverhältnisse. Die Dielektrizitätskonstante des K unstharzibestandteils des Kittes beträgt im allgemeinen nur 3 bis 5.
Daher be trägt die Diele'ktrizitätskonstante :des im Kitt vomhan- denen .anorganischen Füllstoffes mindestens 30 und vorzugsweise mehrere Hundert.
Ausser den obigen anorganischen Materialien kann der :anorganische Füllstoff, gewünschtenfalls ein feines Mineral, wie ,zermahlene Kieselerde, Talk, Lehm oder Glimmer, enthalten, um die Viskosität der Kittmasse, die .bei der Anwendung :besonders wichtig ist, zu regulieren und um der Klebstelle mechanische Festigkeit zu verleihen.
Beider Bereitung des Kittes werden die Mengen der oben angeführten Bestandteile vorzugsweise ger nau abgewogen, wobei die Menge des Polymerisa- tionskatalysatorsbesondere Aufmerksamkeit verdient.
Die Herstellung der Kittmasse geht beispielsweise folgendermassen vor sich: Die Harzmasse wird zuerst in eine Mühle gegeben und das Polymerisationsmittel .vor den anorganischen Füllstoffen hinzugefügt und aufgelöst.
Darauf .mischt man gründlich, um eine leichtfliessende Masse zu erhalten, was gewöhnlich eine halbe Stunde erfordert. Es ist zur Absorbienung der (beim Mischen entstandenen Hitze zweckmässig, eine Mühle mit Kaltwassermantel z'a verwenden.
Bei Vcrwendung von Vernetzungsmitteln mit den Epoxyharzen ist es zweckmässig, dieses Verfahren, wegen der igrossen .Reaktionsfähigkeit dieser Mittel bei Zimmertemperatur, so ,abzuändern, dass die Ver netzungsmittel am Schluss der Mischung zugegeben werden.
Eine nach,dieser Vorschrift hergestellte Kitt- masse, wobei Polyesterharze verwendet wurden, här tet z. ,B. bei 125 C in -etwa 2 Minuten aus. Die Aus härtung bei 110 C ist etwas langsamer, so dass man den Kitt vorzugsweise so rasch wie möglich auf 115 ,bis 135 C erhitzt. Zur Herstellung eines Isolators wird, z.
B. folgendermassen verfahren. Die Kittmasse wird beiRTI ID="0003.0219" WI="29" HE="4"LX="1230" LY="2584"> Ziminerternperatur auf der zu klebend,--n Stelle aufgetragen und das Ganze auf die erforder- liche Temperatur -gebracht.
Die hierfür benötigte Zeit ist abhängig von den zu kittenden Teilen und vom Heizverfahren. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass man das Porzellan zuvor auf 110 bis 135 C .erhitzt und .dann den Kitt darauf anbringt, wobei die aufgespeicherte Wärme genügt, um die Kittmasse auszuhärten. In manchen Fällen kann es zweckmässiger oder sonstwie vorteilhafter sein,
die Metallteile zuerst zu erhitzen.
Es ist bekannt, dass Aushärtungsdauer und -tem- peratur der Epoxyharze vom jeweils verwendeten Vernetzungsmittel abhängig sind. Ein Polyamin- Vernetzungsmittel zum Beispiel würde das Aushär ten der Epoxyharze bei .Zimmertemperatur erlauben, während die Verwendung eines zweibasischen An hydrids als Vernetzungsmittel Härtetemperaturen von z. B. 150 C während 6 Stunden erfordert.
Die Zusammensetzung derKittmasse ist beispiels weise folgende: Die Harzmenge, entweder ein unge sättigtes Polyester- oder ein Epoxyharz, entspricht ,ungefähr 10 bis 80 Gaw.%, während der anorgani- sche Füllstoff für beide Harzarten zwischen 20 und 90 1/9 ausmacht.
Der für das ungesättigte Polyester harz verwendete Katalysator wird in Mengen von 0,25 bis 5 Gew.%@, bezogen auf das Polyesterharz, verwendet; :
die Menge des Vernetzungsmittels für das Epoxyharz beträgt etwa 5 bis 45 Gew.O/o des Epoxy- harzes. Der zur Regulierung der Viskosität verwen dete Zusatz von Siliciumdioxyd (Kieselerde, ,Silicagel oder dergleichen) oder eines anderen Stoffes dieser Art kann, bezogen auf die gesamte Kittmasse,
zwi- schen 5 und 50 % ausmachen. Im folgenden werden einige .bevorzugte Kitte angegeben, wobei die Zusam- mensetzungen in Gew.% angegeben sind.
EMI0004.0076
A) <SEP> Titandioxyd <SEP> (Dielektrizitätskonstante <SEP> F <SEP> = <SEP> <B>100)</B> <SEP> 76,
41/0
<tb> Ungesättigte <SEP> Alkydharz-Styrol-Mischung <SEP> 12,9 <SEP> 0/0
<tb> Silic#umdioxyd <SEP> (s <SEP> = <SEP> 4,3) <SEP> 10,2%
<tb> Benzoylperoxyd
<tb> (50 <SEP> 0/0ige <SEP> Suspension <SEP> in <SEP> Trikresylphosphat) <SEP> 0,5 <SEP> 0/0
<tb> Dieses <SEP> Material <SEP> besitzt <SEP> mach <SEP> dem <SEP> Härten <SEP> folgende <SEP> Eigenschaften:
<tb> Zugfestigkeit <SEP> 107 <SEP> <B>kg</B> <SEP> /cm<B>2</B>
<tb> Druckfestigkeit <SEP> 1000 <SEP> kg/cm2
<tb> Ergebnis <SEP> des <SEP> Schlagbiegeversuches <SEP> nach <SEP> Izod
<tb> (bestimmt <SEP> nach <SEP> ASTM <SEP> D <SEP> 256-47T,
<tb> Masszahlen <SEP> nach <SEP> .ASTM) <SEP> <B>2,28-</B> <SEP> 10-2
<tb> Dielektrizitätskonstante, <SEP> 60 <SEP> Hz, <SEP> 25 <SEP> C <SEP> 16,4
<tb> 100 C <SEP> 19,5
<tb> % <SEP> Leistungsfaktor, <SEP> 60 <SEP> Hz, <SEP> 25 <SEP> C <SEP> 4,1
<tb> 100 <SEP> C <SEP> 10,2
<tb> Isolationswiderstand <SEP> (Ohm <SEP> - <SEP> cm) <SEP> 25 <SEP> C <SEP> <B><I>5,5.101-.</I></B>
<tb> 100<B>01</B> <SEP> C <SEP> 2,8 <SEP> - <SEP> 10t2
<tb> Durchschlagsfestigkeit, <SEP> 60 <SEP> Hz <SEP> 3,8 <SEP> Kilovolt/mm
<tb> (6,25 <SEP> mm <SEP> Strecke)
<tb> Widerstand <SEP> .gegen <SEP> Lichtbogen <SEP> (ASTM)
<SEP> 207 <SEP> Sek.
<tb> Schrumpfung <SEP> beim <SEP> Härten, <SEP> linear <SEP> <B>0,271/0</B>
<tb> Volumen <SEP> 0,9 <SEP> 0/0
<tb> Entflammbarkeit <SEP> (ASTM <SEP> D <SEP> D635) <SEP> selbstlöschend
<tb> Dichte <SEP> 2,89
<tb> Wärmeausdehnung <SEP> sk <SEP> .oeffizient <SEP> 21,6 <SEP> - <SEP> 10-6
<tb> Wasseraufnahme <SEP> nach <SEP> 24stündigem <SEP> Eintauchen <SEP> 0,41/0
<tb> Ölbeständigkeit <SEP> keine <SEP> Einwirkung Ein gehärteter .Kitt der obigen Zusammensetzung wurde unter Spannungsbeanspruchung wahrend fast drei Jahren der Witterung rausgesetzt, ohne dass eine Alterung beobachtet werden konnte.
Überschlagver- suche mit Ausschaltern führten weder zu einer Ver- kohlung des Kittes noch zu einer Verringerung der Lrberschlagsspannung nach wiederholten Überschlä gen.
EMI0004.0082
<I>B)</I> <SEP> Titandioxyd <SEP> <I>(a <SEP> =</I> <SEP> 100) <SEP> <B>74,71/0</B>
<tb> Ungesättigte <SEP> Alkydharz-Styrol-Mischung <SEP> 14,8,1/0
<tb> Benzoylperoxyd <SEP> (in <SEP> 50 <SEP> 0/0iger <SEP> Trikresylphosphat suspension) <SEP> <B>0,61/0</B>
<tb> Siliciumdioxyd <SEP> (r <SEP> = <SEP> 4,3) <SEP> <B>9,9,1/0</B> Dieser Kitt .besitzt nach dem Härten die gleichen Eigenschaften wie der Kitt nach Beispiel A);
das ungehärtete Material nach Beispiel B) fliesst jedoch bedeutend leichter.
C) Ungesättigte Alkydharz-Styrol-Mischung 18,5 % Gemahlenes Siliciumd,ioxyd (E = 4,3) 40,51/o, Titandioxyd (E = 100) 40,51/o Benzoylperoxyd 0,5110 Dieser Kitt besitzt nach dem Härten folgende Eigenschaften:
Dielektrizitätskonstante, 60 Hz, 251' C 7,8 /o Leistungsfaktor, 60 Hz,<B>250</B> C 2,6 Isolationswiderstand (Ohm - cm) 9,6.1014 Die Härtung erfolgte bei 12511C während 2 bis 3 Minuten.
D) Ungesättigte Alkydharz-Styrol-Mischung 23,8 0/0 Sand 38 0/0 Tonerde (Zusammensetzung: s. u.) 38 0/0 Benzoylperoxyd 0,21/o Die Tonerde (unreines Aluminiumoxyd) hat an- nähernd folgende Zusammensetzung in Gew.%:
A1203 26 Fe203 17 Si02 14 11 Ti02 Ca0 10 Na20 10 Glühverlust 10 D.ielektrizitätskonstante E mindestens 30 Eine Tonerde dieser Art wird von der Aluminium Company of America unter dem Namen R20 In- sulating Powder hergestellt.
Der oben angeführte Kitt besitzt nach dem Här ten folgende Eigenschaften: Dielektrizitätskonstante, 60 Hz, 25 C 9,5 /o Leistungsfaktor, 60 Hz, 25 C 18,4 Isolationswiderstand (Ohm - cm) 3,8.1013 E) Titandioxyd (E = 100) 77 0/0 Siliciumdioxyd (a = 4,3) 10,20/0 Epoxyharz (Ci'ba Araldite CN502) 11,8,
-1/0 Diäthylentriamin 1 0/0 Der Kitt besitzt nach dem Härten folgende Eigen schaften: Dielektrizitätskonstante, 60 Hz, 2511 C 18,0 /o Leistungsfaktor, 60 Hz, 2511 C 4,7 Isolationswiderstand, 60 Hz (Ohm - cm), 25 C 127 Durchschlagsfestigkeit, 4 kV/mm (bei 60 Hz,<B>25-</B> C 6;
25 mm Strecke) Die beschriebenen Kitte zeichnen sich durch aus- gezeichnete Wetterbeständigkeit, hohe mechanische Festigkeit, ,niedrigen Ausdehnungskoeffizienten und eine bemerkenswerte Alterungsbeständigkeit unter elektrischer Beanspruchung aus.
Überdies sind sie einfach und billig herzustellen, ,lassen sich leicht auf die zu kittenden Materialien aufbringen und bilden reit diesen eine festhaftende, permanent harte Kittung.