Kalander Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Kalander zum Glätten von Papierbahnen mit Metall walzen und Walzen aus einem diesen gegenüber ela stischeren Stoff.
Die bisher bekanntgewordenen Kalander wiesen eine Anzahl von aufeinandergestapelten Walzen auf, wobei jeder Metallwalze jeweils eine Walze aus ela stischerem Stoff, beispielsweise Papier, folgte. Die zu glättende Papierbahn wurde jeweils zwischen diesen beheizten Walzen hindurchgezogen. Diese Bauart bedingt eine grosse Bauhöhe des Kalanders, die in gewissen Fällen sogar besondere Gebäude für deren Unterbringung notwendig macht. Ausserdem ist die Auswechslung der Papierwalzen, welche einer ständigen Abnützung unterworfen sind, sehr umständlich und zeitraubend.
Nach einigen Tagen Laufzeit sind die Papierwalzen nämlich derart abgenützt, dass ihre Auswechslung notwendig wird, was besonders deshalb umständlich ist, weil alle übereinanderliegenden, gewöhnlich ziemlich schweren Walzen gesamthaft ausgebaut und nachher wieder montiert werden müssen. Während dieser Zeit ent steht natürlich beim betreffenden Kalander ein Pro duktionsunterbruch. Erfahrungsgemäss sind für die Demontage und Montagearbeit der Walzen zwei bis drei Mann während mehreren Stunden beschäftigt.
Die Erfindung bezweckt nun, die Zeit und den Arbeitsaufwand für die Auswechslung der Walzen aus elastischem Stoff zu reduzieren, den hierzu be dingten Maschinenstillstand zu verkürzen und die Bauhöhe des Kalanders zu reduzieren und eine höhere Durchlaufgeschwindigkeit der Papierbahn zu ermög lichen. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass um jede Walze aus elastischem Stoff mehr als zwei Metallwalzen gruppiert sind und eine auf die Wal zen einwirkende Druckeinrichtung vorhanden ist. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Kalanders, bei dem die Papierwalze einen<U>minim</U>alen Durchmesser auf weist.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht des Kalanders, bei dem die Papierwalze einen maximalen Durchmesser auf weist und zudem die Papierführung gegenüber Fig. 1 abweichend ist. Der Kalander weist einen massiven, oben ge schlossenen Ständer 1 auf, in dem vier Metallwalzen 2, 3, 4, 5 beidseitig drehbar gelagert sind. Zwischen diesen Metallwalzen befindet sich eine Walze 6 aus gegenüber den Metallwalzen elastischerem Stoff, bei spielsweise aus Papier, Karton usw.
Diese Papier wälze 6 liegt lose zwischen den Metallwalzen und ist nur gegen seitliche Verschiebung gesichert. Die zwei oberen Metallwalzen 2, 3 sind in der Höhe verstellbar angeordnet und können durch eine Druckeinrichtung einzeln oder gemeinsam gegen die Papierwalze gepresst werden. Diese Verstellung ist notwendig, damit eine Anpassung an die wechselnden Durchmesser der Papierwalze 6 erfolgen kann. Es wäre natürlich auch denkbar, dass die Verstellung statt in vertikaler Richtung in horizontaler Richtung vor genommen würde oder dass die Walzen 4 und 5 für die Verstellung eingerichtet wären.
Bei den vier Me tallwalzen ist je ein Walzenpaar auf angenähert glei cher Höhe angeordnet, wobei mindestens zwischen dem unteren Walzenpaar 4, 5 ein freier horizontaler Abstand besteht, welcher mindestens ein Viertel des Papierwalzendurchmessers beträgt. Dadurch ist ge nügend Platz vorhanden, um mit einem Hubwagen 7 unter die Papierwalze 6 fahren zu können und diese damit wegzutransportieren. Zu diesem Zwecke müs sen die beiden oberen Walzen 2, 3 etwas gehoben werden, was durch die hydraulische Druckvorrich tung mühelos erfolgen kann.
Das Einsetzen einer neuen Walze erfolgt ebenso einfach, indem diese mit dem Hubwagen herangeführt und zwischen die beiden unteren Walzen gefahren und abgeladen wird. Diese Auswechslung kann durch einen einzigen Mann in wenigen Minuten durchgeführt werden. Die beiden Walzen gemeinsame, hydraulische Druckvorrichtung weist einen Zylinder 8 auf, wobei die Kolbenstange über einen zweiarmigen Balken 9 durch Verbindungs stangen 10 auf die Lager der Walzen 2, 3 einwirkt.
Diese Lager sind am Ständer 1 beweglich befestigt, so dass die Metallwalzen 2, 3 der veränderlichen Grösse der Papierwalze angepasst und beim Auswech seln derselben von dieser abgehoben werden können. Die Steuerung des im Zylinder hin und her gleitbaren Kolbens erfolgt in an sich bekannter Weise durch nicht dargestellte Steuerventile im Leitungssystem einer Druckblanlage.
Es wäre auch möglich, bei mindestens zwei der Metallwalzen mechanische oder hydraulische Druck einrichtungen anzuordnen, welche ihre Kraft direkt in Richtung gegen das Papierwalzenzentrum ausüben und zur Papierwalze in radialer Richtung verstellbar sind.
Um die Standzeit der Papierwalze im Betrieb in einem angemessenen Rahmen zu halten, ist deren Durchmesser bedeutend grösser als der Durchmesser der Metallwalzen. Er beträgt mindestens das 1,5fache der Metallwalzen, vorzugsweise etwa das Doppelte.
Die Papierwalze besteht üblicherweise aus ring förmigen Papierlagen, die aufeinandergeschichtet und axial zusammengepresst werden. Nach erfolgter Ab nützung, bei welcher sie eine leicht bombierte Form erhalten, werden sie mantelseitig abgedreht und sind alsdann wieder verwendungsfähig. Diese Abdrehung kann so oft erfolgen, bis ein bestimmter Minimal durchmesser der Papierwalze erreicht ist.
In Fig. 1, ist die Stellung der Walzen bei einem minimalen Papier walzendurchmesser dargestellt; in Fig. 2 ist die Wal zenstellung bei einem maximalen Papierwalzendurch- messer gezeigt. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die Verwendung von Papierwalzen be schränkt. Es könnten auch andere Materialien ver wendet werden, bei denen mindestens die äusseren Mantelschichten elastischer sind als bei den Metall= walzen.
Um sowohl bei neuen, grossen wie bei abgedreh ten, kleinen Papierwalzen eine günstige Druckvertei lung zu erreichen, ist es zweckmässig, den horizon talen Abstand des oberen Walzenpaares gegenüber dem unteren Walzenpaar etwas kleiner zu wählen.
Um die zu glättende Papierbahn in geeigneter Weise umzulenken, sind zwischen den Metallwalzen drehbare Umlenkrollen 11 vorhanden, um welche herum die Papierbahn 12 geführt ist.
Zweckmässigerweise werden zwei Kalander hin tereinander angeordnet, wobei der eine die Papier bahn auf der einen Seite glättet, und durch Umkeh- rung der Papiereinführung beim anderen Kalander wird erreicht, dass die andere Papierseite geglättet wird. In den Fig. 1 und 2 ist die Papierbahnführung für hintereinanderfolgende, beidseitige Glättung dar gestellt.
Der Antrieb der ganzen Einrichtung erfolgt von einer der Metallwalzen aus, zweckmässigerweise durch die Walze 5. Die Metallwalzen werden durch eine Heizeinrichtung (üblicherweise Heissdampf) erhitzt.
Es wäre natürlich auch denkbar, dass auf dem gleichen Ständer mehrere Walzengruppen, wie be schrieben wurde, übereinander oder nebeneinander angeordnet werden könnten.