CH344093A - Verfahren zur Herstellung von hochverschleissfesten Stählen sowie ein nach diesem Verfahren hergestellter Stahl und dessen Verwendung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochverschleissfesten Stählen sowie ein nach diesem Verfahren hergestellter Stahl und dessen Verwendung

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CH344093A
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Rudolf Dr Deponte
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Hocke Ernst Dr Jur
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Description


  Verfahren     zur        Herstellung    von     hochverschleissfesten    Stählen  sowie ein nach diesem Verfahren hergestellter Stahl     und    dessen Verwendung    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her  stellung von hochverschleissfesten Stählen, zum Bei  spiel Werkzeugstählen, sowie einen nach diesem  Verfahren hergestellten Stahl und dessen Verwen  dung. Es hat nicht an Versuchen gefehlt,     die    Leistung  von verschleissfesten Stählen,     insbesondere    Werkzeug  stählen, durch     legierungstechnische    Massnahmen zu  steigern.

   In Verfolg dieser Massnahmen sind bei ent  sprechender Verarbeitung     und    Wärmebehandlung des  Materials beachtliche     Erfolge    zu verzeichnen ge  wesen.  



  Für die Qualität     eines    solchen Stahls ist bei gege  bener Legierung und normaler     Erschmelzung    nicht  nur die richtige Wärmebehandlung, sondern auch  eine gründliche und durchgreifende Warmverformung  des Blockes bestimmend, wodurch eine weitgehende  Zertrümmerung und Verteilung der Karbide erreicht  wird, durch die wiederum die Qualität des Stahls er  höht wird.  



  Im Gegensatz hierzu geht die Erfindung einen  andern Weg. Das erfindungsgemässe Verfahren zur  Herstellung von hoch verschleissfesten Stählen ist da  durch     gekennzeichnet,    dass weniger verschleissfeste  Stähle im schmelzflüssigen Zustand unter Vakuum  gesetzt werden. Die Stähle können im Anschluss an  die Vakuumbehandlung einer Verformung und even  tuell einer weiteren Wärmebehandlung unterworfen  werden. Die Vakuumbehandlung der weniger ver  schleissfesten Stähle     im        schmelzflüssigen    Zustand  kann auf     dieselben    Arten durchgeführt werden wie  das bekannte Vakuumschmelzen und Vakuumgiessen  bei der Herstellung nicht     verschleissfester    Stähle.

    Man kann zum Beispiel in der Weise verfahren,     da.ss     der weniger     verschleissfeste    Stahl auf     normalem    Wege  erschmolzen, dann in festem Zustand in einen     andern     Schmelzofen eingebracht, unter Vakuum     erneut    ge-    schmolzen und in diesem Zustand eine     bestimmte     Zeit gehalten wird. Das Einsetzen     kann    auch     in    flüs  sigem Zustand erfolgen.

   Man kann auch so vor  gehen, dass man in einem Schmelzofen,     in    welchem  Vakuum erzeugt werden kann, zunächst zum Beispiel  aus einer     Vorschmelze,    aus entsprechendem Schrott  oder aus     Kohlenstoffstahl    und einer     Ferrolegierung     den weniger verschleissfesten Stahl herstellt und dann  in derselben Apparatur den gebildeten     flüssigen,    we  niger     verschleissfesten    Stahl     unter        Vakuum    setzt.  



  Überraschenderweise hat sich bei Versuchen ge  zeigt, dass zum Beispiel ein aus nach dem Verfahren,  hergestelltem Stahl bestehendes     Schnellstählwerkzeug     eine Standzeit erreicht, die doppelt so gross ist wie die       eines        Werkzeuges    aus normal hergestelltem Schnell  stahl der gleichen Legierung, gleichen Verarbeitung  und gleichen Wärmebehandlung:

   Eine     ähnliche    Wir  kung mit     Erhöhung    der     Verschleissfestigkeit    trat bei  andern Stählen für die     spanabhebende    und,     spanlose     Verformung, wie für     Gewindeschneideisen    und  Schnitte sowie für     Gesenke,    - weiter bei Stählen für  Maschinenteile, die starkem     Verschleiss    ausgesetzt  sind, wie bei     Spritzgussformen    für Metalle und plasti  sche Massen,     Kernkästen    für     Kernblasmaschinen    in  Giessereien, Sandstrahldüsen,     Bohrgerätemeisseln,

       Verschleissstücken für Sandbunker, Formen für Bri  kettpressen, Kugeln für     Kugelmühlen    sowie bei Rei  bungskupplungen auf. Die erfindungsgemäss herge  stellten Stähle haben ausserdem beim     Vergüten    bzw.  Härten und Anlassen eine grössere Formbeständigkeit  und geringere     Rissanfälligkeit,

      so dass der Ausschuss       um        mindestens        50        %        geringer        ist.        Diese        Vorteile        wir-          ken    sich besonders bei Werkzeugen mit sehr     feiner     Schneide aus, da dort die sonst     beim    Schleifen leicht  auftretenden     Karbidausbröckelungen    bei weitem nicht  wie bisher in Erscheinung treten.

        Es ist bekannt, dass     Seigerungen    und     Karbidzei-          len,    überhaupt     Inhomogenitäten    des Materials, die       Härtbarkeit    ungünstig beeinflussen. Durch die auf  tretenden Spannungen entstehen Risse, .das Material  verzieht sich. Bei dem nach der Erfindung hergestell  ten Material entfallen diese Nachteile zum grössten  Teil, weil die Voraussetzungen dafür nicht gegeben  sind. Versuche haben ergeben, dass mit dem neuen  Verfahren ein Gefügezustand ganz besonderer Art  erzielt wird, bei welchem     eine    im Vergleich mit dem  bisher Bekannten sehr viel feinere Verteilung der       Karbide    vorhanden ist.

   Die Karbide fallen schon im  Block wesentlich kleiner und feiner verteilt an und  werden durch die     gegebenenfalls    anschliessende  Warmverformung noch weiter verteilt und zertrüm  mert, so dass nur noch eine     minimale    Zeilenstruktur  vorhanden ist.  



  Besonders zu erwähnen ist auch das Fehlen von       H2,    .der häufig die     Rissursache    darstellt.  



  Bei der sonst üblichen Arbeitsweise wird beim  Schmieden oder Walzen ein möglichst hoher     Ver-          formungsgrad    angestrebt, um die Grösse und Ver  teilung der Karbide entsprechend zu     beeinflussen.    Da  bei ergeben sich aber durch das übermässige Kneten  zumeist kugelige bzw. abgerundete     Karbidformen    mit  einer     im    Verhältnis zu ihrem Volumen     kleinen    Ober  fläche und     damit    kleinen Haftfestigkeit, da vorzüglich  die Kanten der Karbide bei dem     Verformen    ab  bröckeln.

   Demgegenüber hat sich nun ergeben, dass  bei vakuumbehandeltem Stahl der     Warmverformungs-          grad    bei weitem nicht so hoch .getrieben zu werden  braucht wie bisher. Es hat sich herausgestellt, dass  die     Karbide    insbesondere dann, wenn der     Verfor-          mungsgrad    nicht so hoch ist, in scharfkantiger Form  und nadelförmigen bzw.

       flachen    Gebilden in der       Grundmasse    verbleiben, ein     Faktor,    der auf die Haft  festigkeit der     Karbide    beim Schleifen und beim Ver  schleiss und damit zum Beispiel auf die Standzeit des  Werkzeuges von günstigem     Einfluss    ist. Die bereits  festgestellte Widerstandsfähigkeit gegen     Karbidaus-          bröckelungen    beim Schleifen findet, damit ihre Er  klärung.  



  Die Anwendbarkeit eines geringen     Verformungs-          grades    ist besonders     vorteilhaft    bei der Herstellung  von Material für grosse     Schnellstahlwerkzeuge.    Die  Fertigung von grossen     einwandfreien    Blöcken ist nor  malerweise äusserst schwierig. Meist ist das     Ledeburit-          netzwerk    nach der Verformung nicht völlig zerstört,  wenn es sich um die     Fertigung    grosser     Dimensionen     mit geringem     Verformungsgrad    handelt, was sich auf  die Qualität ungünstig auswirkt.

   Nach dem neuen  Verfahren ergeben sich in dieser Beziehung äusserst  günstige Verhältnisse, weil das     Ledeburitnetzwerk     bereits im Block wesentlich feiner auftritt, so dass es  schon bei     geringem        Verformungsgrad    völlig zerstört  ist. Ausserdem ergibt sich die Möglichkeit der An  wendung eines geringen     Verformungsgrades    euch da  durch, dass sich für kleine Dimensionen Blöcke von  zum Beispiel 2 m     Länge    und 10 cm Durchmesser im       Vakuum    giessen lassen, die     dann    nur noch schwach    verformt werden müssen. Das war bisher nicht mög  lich.  



  Es ist bekannt, dass das für Reibungskupplungen  verwendete Material infolge der hohen spezifischen  Flächendrücke besonders stark beansprucht wird.       Seigerungen    verursachen leicht ein Fressen des- Ma  terials und völlige Zerstörung. Für solche Zwecke  eignet     sich    infolge der gleichmässig feinen Verteilung  der verschleissfesten Karbide ganz besonders das nach  dem vorliegenden     Verfahren    hergestellte Material.  



  Man hat bisher die Ansicht vertreten, dass die  hohe     Haltbarkeit    verschleissfester Stähle insbesondere  durch ihre hohe Warmfestigkeit und die Härte der in  ihnen enthaltenen Karbide     zustandekommt.    Unter  suchungen haben ergeben, dass auch Korrosions  erscheinungen,     insbesondere    durch die Atmosphäre  bedingte, auf die Haltbarkeit von grossem Einfluss  sind. (Siehe auch Fink und Hofmann, Archiv für  Eisenhüttenwesen, 1932/33, S.161, und     Stahl    und  Eisen, 1932, S.1026.) Es wurde daher bei der Ent  wicklung des Verfahrens auf diesen Punkt besonderer  Wert gelegt.

   Es stellte sich heraus, dass     ein    erfin  dungsgemässer Stahl erhöhte Korrosionsfestigkeit auf  weist, ein Faktor, der, trotzdem er einen grossen Ein  fluss hat, bisher bei derartigen Stählen kaum Beach  tung fand. Schon beim Ätzen der     Mikroschliffe    zeigte  sich, dass vakuumgeschmolzenes Material ein Viel  faches der     Ätzzeit    von normal erschmolzenem zur       Sichtbarmachung    des Feingefüges erforderte.  



  Es hat sich auch herausgestellt, dass der Ver  schleisswiderstand und damit die Lebensdauer von  Rohren, die aus erfindungsgemässem Stahl hergestellt  sind, insbesondere bei hohen Temperaturen und  hohen Drücken aggressiver Gase besonders günstig,       und        zwar        um        mindestens        10        %        höher,        liegt        als        bei        den     bisher bekannten Rohren.

   Die erhöhte Zähigkeit  wirkt sich dabei ebenso vorteilhaft aus wie die  verhältnismässig grosse     Schwingungsfestigkeit    und  Wärmeleitfähigkeit. Als Beispiel seien     Zylinder    von  Kompressoren oder Explosionsmotoren genannt.  



  Bei der spanabhebenden Formgebung     nimmt    die  Schneide beträchtliche Temperaturen an, die nach  dem Schaft zu stark abfallen. Der Temperaturabfall  und damit die Einstellung der     Schneidentemperatur     hängt u. a. von der Wärmeleitfähigkeit des     Ma,          terials    ab. Es konnte festgestellt werden, dass nach  dem     .erfindungsgemässen    Verfahren hergestelltes Ma  terial in dieser Beziehung günstigere Eigenschaften  aufweist, was sich auf die Standzeit entsprechend aus  wirkt. Dies gilt ganz allgemein bei Verschleiss  beanspruchung mit starker Erwärmung.

   Schon bei  der Verarbeitung des Materials konnte eine um     min-          destens        10        %        schnellere        Durchwärmung        als        üblich     festgestellt werden. Auch die     Verformbarkeit    war  eine .bessere, insbesondere konnte eine um     mindestens     8  /o stärkere     Verformung    als üblich bei einer Erhit  zung vorgenommen werden.  



  Infolge der grösseren Homogenität und feineren  Struktur des neuen Materials laufen die Umwand  lungsprozesse beim Vergüten     wesentlich    gleichzeiti-           ger,    gleichmässiger und vollständiger ab, so dass der       Restaustenit    feiner verteilt und in geringen Mengen  auftritt. Dieser Umstand verbessert das Härteverhal  ten insofern nicht unbedeutend, als dadurch zum Bei  spiel die Spannungszustände herabgesetzt werden.  Auch die     Anlasszeiten    können gegebenenfalls verkürzt  werden.  



  Die Warmhärte zum Beispiel von Schnellstahl, die  hauptsächlich durch die in der Grundmasse vorhan  denen Elemente W und     Cr    bestimmt wird, richtet  sich nach den Teilen des     Kristallgefüges,    die infolge       Seigerung    am wenigsten von diesen Elementen ent  halten. Das gleiche gilt     analog    für die     Anlassbestän-          digkeit,    die vor allem durch V und Co verbessert  wird. Versuche ergaben nun, dass ein erfindungs  gemässes Material mit grösserer Homogenität, d. h.  geringeren Konzentrationsunterschieden, grössere  Warmhärte und     Anlassbeständigkeit    aufweist.

   Es  wirkt sich also die     Erschmelzung    nach vorliegendem  Verfahren in der gleichen Richtung aus wie eine ent  sprechende Erhöhung des Gehaltes an den genannten  Legierungselementen.  



  Es wurde ferner festgestellt, dass durch Vakuum  schmelzen der     Verformbarkeitsbereich    der neuen  Stähle, zum Beispiel der Schnellstähle, erweitert wer  den kann. Es ist     also    zum Beispiel möglich, durch  Vakuumschmelzen Schnellstähle herzustellen, die  einen höheren Gehalt an zum Beispiel W,     Cr,    Co, V  und C als üblich enthalten und     trotzdem    noch ver  formbar sind. Es wurde gefunden,     dass    sich auf diese  Weise die Leistung bedeutend steigern liess, und es  war die Leistungssteigerung wesentlich grösser, als     der     Erhöhung an     Legierungsbestandteilen    entspricht.

    Daraus konnte geschlossen werden, dass auch bei  diesen Legierungen der der Erfindung zugrunde lie  gende Effekt auftritt.  



  Auch auf     Rasiermesserstahl    lässt sich das Ver  fahren mit Erfolg anwenden. So konnte die Leistung  eines Stahls, dessen obere     Grenze    des Kohlenstoff  gehaltes bei 1,4 % liegt, durch Erhöhung des     C-Ge-          haltes        bis        zu        1,7        %-        und        Vakuumbehandlung        bedeu-          tend    gesteigert werden, ohne dass die     Verarbeitbar-          keit    ungünstig beeinflusst wurde.  



  Eine weitere Anwendung ergibt sich zum Beispiel  bei .der Herstellung von     Sägeblättern    und Kreissägen.  Infolge der erhöhten Zähigkeit und Festigkeit besteht  die Möglichkeit der Herstellung äusserst dünner Sägen  mit geringstem Materialverlust am Werkstück.  



  Für rostfreien Messerstahl besteht die Möglich  keit einer Erhöhung von     Cr    und C um mindestens       10        %        und        damit        eine        Schneidhaltigkeit,        die        im        Ver-          gleich    zu gewöhnlichem     Kohlenstoffstahl    bisher zu  wünschen übrig liess.  



  Bei dem an sich bekannten Vakuumschmelzen  wurde bisher im wesentlichen der Zweck verfolgt, die  Gase aus der     Schmelze    abzuführen und den Einfluss  der Luft zu verhindern, beim bekannten Vakuum  giessen die Herstellung von dichtem Guss. Nicht vor  auszusehen war jedoch, dass durch Vakuumbehand  lung im     schmelzflüssigen    Zustand der Verschleiss-    widerstand bzw. die Standzeit von Werkzeugen ausser  ordentlich erhöht wird. Der     Begriff    verschleissfest ist  im weitesten Sinne zu verstehen, wie die beschriebe  nen Beispiele zeigen.  



  Das Härten von Gegenständen aus verschleiss  festen Stählen erfolgt mit einer     möglichst    hohen An  fangstemperatur, um möglichst viele     Karbide    in Lö  sung zu bringen und     damit    die Leistung zum Beispiel  von Werkzeugen zu steigern. Der Höhe der anzuwen  denden Temperatur ist aber eine Grenze gesetzt durch  die Ausscheidung von     Ledebuxiteutetikum,    die ein  Zeichen von     überhitzung    ist und die Leistung wieder  abfallen lässt. Der     Ledeburit    tritt um so eher auf,  je grösser das     Karbidkorn    ist und je stärker die Kar  bidzeilen in Erscheinung treten.

   Die Härtetemperatur  kann nach dem Stand der     Technik    nicht höher ge  trieben werden, da die Stähle ein     verhältnismässig     grobes     Karbidkorn    und grosse     Karbidzeilen    enthalten,  die in der Grösse ausserdem     chargenunabhängig    sind.  Danach richtet sich aber auch die jeweils anzuwen  dende Härtetemperatur derart, dass einem     feineren     Korn eine höhere Härtetemperatur entspricht. Prak  tisch bedeutet dies aber eine     chargenweise        Ermitt-          lung    der jeweils anzuwendenden optimalen Härte  temperatur, um optimale Gütewerte zu erreichen.  



  Die Verschleissfestigkeit und Leistung von Gegen  ständen, insbesondere Werkzeugen, kann weiterhin  erhöht werden, wenn die Gegenstände aus dem erfin  dungsgemässen Stahl     dann    mit höherer     Härtetempe-          ratur    behandelt werden als     ein    normaler,     offen    er  schmolzener Stahl der gleichen Legierung und mög  lichst gleichen Verarbeitung sowie gleicher Dimension  und gleicher     Zweckbestimmung.        Vorteilhafterweise     liegt diese Temperatur gegenüber dieser um 5 bis  50  C höher, vorzugsweise mindestens 10  C über  der üblichen höchsten Härtetemperatur, bei welcher  der Stahl gehärtet und dann angelassen wird.

   Der  Fachmann ist in der Lage, für jede Stahlsorte die  höheren Temperaturen zu erkennen, denn die übli  chen höchsten Härte- und     Anlasstemperaturen    sind  ihm bekannt.  



  Eine derartige Behandlung ist möglich, da bei  dem Material die     Ledeburitbildung    erst bei höheren  als den normalen Temperaturen     auftritt    und das  Material wesentlich     gleichmässiger    und feinkörniger  ausfällt, so     da.ss    auch die anzuwendende optimale  Härtetemperatur in allen Teilen des Gefüges gleich  mässig hoch ist und mindestens<U>annähernd</U> der norma  lerweise bei offen erschmolzenem Material     maximal     erreichbaren Härtetemperatur entspricht.  



  Darüber hinaus ist es möglich, die Haltezeit auf  Härtetemperatur zu erhöhen, ohne dass eine     über-          zeitung        auftritt,        und        zwar        um        10        bis        200        %,

          vor-          zugsweise        mindestens        30        %.        Dabei        bedeutet        Über-          zeiten    das zu lange Halten auf     Wärmebehandlungs-          temperatur,    was zu einer Schädigung des Werkstoffes,  meist durch     Kornvergröberung,    führt.  



  Die an das Härten anschliessende     Anlassbehand-          lung    kann bei den üblichen Temperaturen erfolgen.  Es hat sich jedoch herausgestellt,     d'ass    man eine wei-           tere    Leistungssteigerung erreicht, wenn man eine An  lasstemperatur wählt, die gegenüber der üblichen um  5 bis 30  C, vorzugsweise mindestens 10  C, höher       liegt:

       In Gegenständen, zum Beispiel Werkzeugen, wel  che aus     Stahl    bestehen, der nach dem     erfindungs-          gemässen        Verfahren    hergestellt ist, ist die Menge von  Sekundärkarbiden und damit die Härte um     ein    be  trächtliches höher als bei bekannten Werkzeugen,  so dass die Leistung und Verschleissfestigkeit ent  sprechend ansteigen.  



  <I>Beispiel</I>       Ein        Stahl        mit        1,l5        %        C,        0,27        %        Si,        0,16        %        Mn,          4,29        %        Cr,        0,44        %        Mo,        3,17        %        V,        10;

  23        %        W     wurde nach .der Vorschrift des Hüttenwerkes mit einer  Härtetemperatur von 1260  C gehärtet, ohne Aus  schmelzerscheinungen zu zeigen, und danach ange  lassen. Die Standzeit des aus dem gehärteten Stahl  hergestellten Werkzeuges betrug 62 Minuten. Nach  dem Umschmelzen des     gleichen    Materials im Vakuum  konnte die     Härtetemperafur    bei gleicher Haltezeit  auf 1280  C erhöht werden. Die Standzeit unter den  gleichen Bedingungen wie oben betrug 145 Minuten.

    Erst bei einer Härtetemperatur von 1290  C zeigten  sich die ersten     Überhitzungserscheinungen.    Zu dem  gleichen Ergebnis (145 Minuten) gelangte man bei  einer Härtetemperatur von 1270  C und     einer    um       30        %        verlängerten        Haltezeit.     



  Die Dimensionen der Werkzeuge waren hierbei  nach achtfacher     Verschmiedung    die gleichen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Herstellung von hochverschleiss- festen Stählen, dadurch gekennzeichnet, dass weniger verschleissfeste Stähle im schmelzflüssigen Zustand unter Vakuum gesetzt werden. 1I. Stahl, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I. IH. Verwendung des Stahls nach Patentan spruch II für die Herstellung von Schneidwerkzeugen. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Stähle anschliessend an die Vakuumbehandlung einer Verformung unterworfen werden. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Stähle im Anschluss an die Vakuumbehandlung einer Verformung und Wärme behandlung unterworfen werden. 3. Verfahren nach Patentanspruch I und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stähle nur so weit verformt werden, bis die Karbide scharf kantige Formen aufweisen und nadelförmige bzw. flache Gebilde darstellen sowie der Restaustenit in gehärtetem und angelassenem Zustand fein verteilt ist. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass .die Stähle nur so weit verformt werden, bis optimale Härtungs- eigenschaften sowie optimale Anlassbeständigkeit vor liegen. 5.
    Stahl nach Patentanspruch 1I, dadurch gekenn- zeichnet; dass er bis 1,7 % Kohlenstoff enthält. 6. Verwendung nach Patentanspruch III des Stahls nach Unteranspruch 5 für die Herstellung von Rasiermessern. 7. Verwendung nach Patentanspruch III des Stahls nach Unteranspruch 5 für die Herstellung von Rasierklingen. B.
    Verwendung nach Patentanspruch III des Stahls nach Patentanspruch II für die Herstellung von Sägeblättern und Rasierklingen.
CH344093D 1954-08-23 1954-08-23 Verfahren zur Herstellung von hochverschleissfesten Stählen sowie ein nach diesem Verfahren hergestellter Stahl und dessen Verwendung CH344093A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2010058075A1 (en) * 2008-11-18 2010-05-27 Metso Minerals, Inc. Method for preparing a wear-resistant multimaterial and use of the multimaterial

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