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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen neuartigen wärmebeständigen Stahl,
auf eine teilweise aus dem Stahl hergestellte Gasturbine sowie auf
verschiedene Bauteile der Gasturbine.
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Bislang
wird Cr-Mo-V-Stahl und 12Cr-Mo-Ni-V-N-Stahl als Werkstoff für Gasturbinenscheiben
verwendet. In den vergangenen Jahren entstand unter dem Gesichtspunkt
der Energieeinsparung ein Bedarf an Gasturbinen mit einem besseren
thermischen Wirkungsgrad. Wird Strom mit hohem Wirkungsgrad erzeugt,
kann fossiler Brennstoff eingespart und die Abgasemissionsmenge
reduziert werden, und dies kann global zum Schutz der Umwelt beitragen.
Das effektivste Verfahren zur Verbesserung des thermischen Wirkungsgrades ist
die Erhöhung
der Temperatur und des Drucks des Gases. Wird die Gastemperatur
von einer Größenordnung
von 1.300 °C
auf eine Größenordnung
von 1.500 °C
erhöht,
ist eine erhebliche Verbesserung des Wirkungsgrades zu erwarten.
Auch wenn die Verbrennungstemperatur nicht ansteigt, wird ein Teil
einer Menge der zum Kühlen
der Bauteile verwendeten Druckluft eingespart und daher ist eine
Verbesserung des Wirkungsgrades zu erwarten.
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Bei
einem Anstieg von Temperatur/Druck weisen herkömmlicher Cr-Mo-V-Stahl und 12Cr-Mo-Ni-V-N-Stahl
jedoch eine unzureichende Festigkeit auf, und daher sind Werkstoffe
mit höheren
Festigkeiten erforderlich. Was die Festigkeit angeht, so wird eine
Zeitstandfestigkeit gefordert, die den größten Einfluss auf die Hochtemperatureigenschaften
hat. Darüber
hinaus werden für
eine Gasturbinenscheibe neben der Zeitstandfestigkeit auch eine
hohe Zugfestigkeit und eine hohe Zähigkeit gefordert, und insbesondere muss
eine bei hoher Temperatur im Gebrauch auftretende Versprödung verhindert
werden.
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Als
Werkstoffe mit hoher Zeitstandfestigkeit sind Austenitstahl, Legierungen
auf Ni- oder Co-Basis, martensitischer Stahl und dergleichen allgemein
bekannt. Die Legierungen auf Ni- und Co-Basis sind unter dem Gesichtspunkt
der Warmformbarkeit, Bearbeitbarkeit und Schwingungsdämpfungseigenschaften
nicht vorzuziehen. Austenitstahl weist bei etwa 400 bis 450 °C keine sehr
hohe Festigkeit auf und ist daher im gesamten Gasturbinensystem
nicht zu empfehlen. Dagegen zeigt martensitischer Stahl eine zufriedenstellende Übereinstimmung
mit anderen entsprechenden Komponenten und außerdem eine hinreichende Warmfestigkeit.
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In
JP-A-2001-49398 ist ein wärmebeständiger Stahl
mit hoher Festigkeit und Zähigkeit
in Form eines integralen Hoch-/Niederdruck-Dampfturbinenrotors beschrieben.
Darüber
hinaus ist in JP-A-11-209851, PCT/JP97/04609 und JP-A-10-251809 ein wärmebeständiger Stahl
als Werkstoff für
eine Gasturbinenscheibe beschrieben.
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Die
in den genannten Veröffentlichungen
beschriebenen wärmebeständigen Stähle können jedoch
unter den Eigenschaften wie hohe Zeitstandfestigkeit, hohe Zugfestigkeit,
hohe Zähigkeit
und Verringerung der insbesondere die gleichzeitige Forderung nach
hoher Zeitstandfestigkeit und geringer Versprödung nicht erfüllen und
sind für
die Gasturbinenscheibe mit einem höheren Wirkungsgrad nicht geeignet.
Nur mit Verwendung des herkömmlichen
Werkstoffs, der der hohen Temperatur bzw. dem hohen Druck der Gasturbine
nur seine hohe Festigkeit entgegenzusetzen hat, kann die Gastemperatur
nicht weiter steigen. Wird ein Hochtemperaturbereich durch eine
große
Menge Kühlluft
gekühlt,
ist ein weiterer Anstieg der Gastemperatur zu erwarten, während der
thermische Wirkungsgrad erheblich sinkt. Daher muss zur Vermeidung
eines Rückgangs
des thermischen Wirkungsgrads Kühlluft
eingespart werden, aber diese Einsparung ist erst mit Erreichen
der vorstehend beschriebenen hohen Werkstoffeigen schaften realisierbar.
Außerdem
nimmt im Allgemeinen mit höherer
Warmfestigkeit die Zähigkeit
ab, und daher ist es schwierig, beide Eigenschaften gleichzeitig
zu erreichen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines wärmebeständigen Stahls,
der eine hohe Zeitstandfestigkeit für eine mögliche Verwendung bei höheren Temperaturen
sowie selbst nach längerem Erwärmen auf
eine hohe Temperatur eine hohe Zähigkeit
aufweist, einer unter Verwendung des wärmebeständigen Stahls hergestellten
Gasturbine und verschiedener anderer Bauteile der Gasturbine. Dieses
Ziel wird durch den in den unabhängigen
Ansprüchen
definierten Stahl erreicht. Die abhängigen Ansprüche beziehen sich
auf bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
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Nach
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein wärmebeständiger martensitischer
Stahl bereitgestellt, der nach Gewicht 0,05 bis 0,30 % C, nicht
mehr als 0,50 % Si, nicht mehr als 0,60 % Mn, 8,0 bis 13,0 % Cr,
0,5 bis 3,0 % Ni, 1,0 bis 3,0 % Mo, 0,1 bis 1,5 % Wolfram (W), 0,5
bis 4 % Co, 0,05 bis 0,35 % Vanadium (V), insgesamt 0,02 bis 0,30
% Nb und/oder Ta sowie 0,02 bis 0,10 % Stickstoff (N) enthält, wobei ein
Wert des Quadrats einer Differenz zwischen dem Ni-Gehalt und dem
Co-Gehalt und der Ni-Gehalt nicht oberhalb von Werten liegen, die
durch eine gerade Linie bestimmt sind, die einen Punkt A (1,0, 2,7
%) und einen Punkt B (2,5, 1,0 %) in den orthogonalen Koordinaten
schneidet, die in der anliegenden Zeichnung 2 gezeigt
sind, die die Beziehung zwischen dem genannten Quadratwert und dem
Ni-Gehalt darstellt, und wobei ein Gehaltsverhältnis Mo/(Mo + 0,5W) nicht
weniger als 0,5 beträgt.
Der genannte Quadratwert beträgt
vorzugsweise nicht mehr als 1,8.
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Nach
einem bevorzugten Merkmal des martensitischen Stahls nach der Erfindung
mit der vorstehend genannten chemischen Zusammensetzung liegen das
Gehaltsverhältnis
W/Mo und der Mn-Gehalt nicht oberhalb von Werten, die durch eine gerade
Linie bestimmt sind, die einen Punkt C (1,3, 0,15 %) und einen Punkt D
(2,5, 0,37 %) in den orthogonalen Koordinaten schneidet, die in
der anliegenden Zeichnung 4 gezeigt sind,
die eine Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis und dem Mn-Gehalt darstellt.
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Nach
einem weiteren bevorzugten Merkmal des martensitischen Stahls nach
der Erfindung mit der vorstehend genannten chemischen Zusammensetzung
liegen das Gehaltsverhältnis
Mo/(Mo + 0,5W) und der Mn-Gehalt nicht unterhalb von Werten, die
durch eine gerade Linie bestimmt sind, die einen Punkt E (0,25,
0,4 %) und einen Punkt F (0,7, 0,15 %) in den orthogonalen Koordinaten
schneidet, die in der anliegenden Zeichnung 6 gezeigt
sind, die eine Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis und
dem Mn-Gehalt darstellt.
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Der
Stahl nach der Erfindung kann nach Gewicht nicht mehr als 1,5 %
Re und/oder 0,001 bis 0,015 % Bor (B) enthalten. Der Stahl nach
der Erfindung kann nach Gewicht nicht mehr als 0,5 % Cu, nicht mehr
als 0,5 % Ti, nicht mehr als 0,2 % Al, nicht mehr als 0,1 % Zr,
nicht mehr als 0,1 % Hf, nicht mehr als 0,01 % Ca, nicht mehr als
0,01 % Mg, nicht mehr als 0,01 % Yttrium (Y) und/oder nicht mehr
als 0,01 % eines Seltenerdelements enthalten.
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Die
chemische Zusammensetzung des wärmebeständigen Stahls
nach der Erfindung ist vorzugsweise so eingestellt, dass das Cr-Äquivalent
nach der folgenden Gleichung nicht mehr als 10 beträgt und der
Stahl im Wesentlichen keine δ-Ferritphase enthält:
Cr-Äquivalent
= Cr + 6Si + 4Mo + 1,5W + 11V + 5Nb – 40C - 30N – 30B – 2Mn – 4Ni – 2Co +
2,5Ta (wobei jedes Element nach Gewichtsprozent in dem wärmebeständigen Stahl
enthalten ist).
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Der
Stahl nach der Erfindung weist eine Zugfestigkeit bei Raumtemperatur
von nicht weniger als 1.180 MPa und vorzugsweise nicht weniger als
1.200 MPa, eine Zeitstandfestigkeit bei 510 °C für die Dauer von 105 Stunden
von nicht weniger als 420 MPa und vorzugsweise nicht weniger als
430 MPa sowie nach Erwärmung auf
530 °C für die Dauer
von 104 Stunden eine Kerbschlagbiegefestigkeit
nach Charpy bei 25 °C
von nicht weniger als 19,6 J/cm2 auf.
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Nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Gasturbine
bereitgestellt, aufweisend:
eine Turbinenflanschwelle,
mehrere
Turbinenscheiben, die über
Turbinenabstandshalter mittels Turbinenstapelbolzen mit der Turbinenflanschwelle
verbunden sind,
Turbinenschaufeln, die zur Drehung durch in
einer Brennvorrichtung erzeugtes Hochtemperatur-Verbrennungsgas
jeweils in der entsprechenden Scheibe verankert sind,
ein mit
den Turbinenscheiben verbundenes Distanzstück,
mehrere mit dem Distanzstück verbundene
Kompressorrotoren,
Kompressorschaufeln, die an den Kompressorscheiben
verankert sind, die den entsprechenden Kompressorrotor bilden, und
Luft komprimieren, und
eine mit den Kompressorrotoren verbundene
Kompressorflanschwelle,
wobei von den Turbinenscheiben, dem
Distanzstück,
den Turbinenabstandshaltern, der Kompressorscheibe der letzten Stufe
und den Turbinenstapelbolzen mindestens eines aus dem vorstehend
beschriebenen wärmebeständigen Stahl
hergestellt ist.
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Nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Scheibe
für eine
Gasturbine bereitgestellt, die ein Scheibenelement mit einem Umfangs-Verankerungsabschnitt
für eine
Turbinenschaufel und mit mehreren Bohrungen zur Aufnahme mehrerer
Stapelbolzen, mittels der mehrere der Scheibenelemente fest miteinander
verbunden werden, darstellt, wobei die Scheibe aus dem wärmebeständigen Stahl
mit der vorstehend genannten chemischen Zusammensetzung und den
erwähnten
Eigenschaften hergestellt ist. Das Scheibenelement kann eine mittig
angeordnete Bohrung aufweisen.
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Die
Gasturbinenscheibe sollte eine hohe Dauerfestigkeit sowie eine hohe
Zugfestigkeit aufweisen, um den aufgrund der hohen Drehzahlen entstehenden
großen
Zentrifugal- und Schwingungsbelastungen standhalten zu können. Weist
die Gasturbinenscheibe ein Metallgefüge auf, das das nachteilige
Delta- oder δ-Ferrit enthält, verschlechtert
sich die Dauerfestigkeit erheblich. Aus diesem Grund ist das Cr-Äquivalent derart eingestellt,
dass es nicht über
10 liegt, so dass der Stahl ein vollständig angelassenes Martensitgefüge aufweist.
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Nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Gasturbinen-Distanzstück bereitgestellt,
das ein zylindrisches Element mit Vorsprüngen an seinen beiden gegenüberliegenden
Enden, mehreren Bohrungen in einem der Vorsprünge zur Aufnahme mehrerer Stapelbolzen,
mit denen das zylindrische Element fest an Turbinenscheiben befestigt
wird, und mehreren anderen Bohrungen in dem anderen Vorsprung zur
Aufnahme mehrerer anderer Stapelbolzen, mit denen das zylindrische
Element fest an Kompressorscheiben befestigt wird, darstellt, wobei
das Gasturbinen-Distanzstück
aus dem vorstehend beschriebenen wärmebeständigen Stahl mit den gleichen
vorstehend erwähnten
Eigenschaften hergestellt ist.
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Nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Gasturbinen-Kompressorscheiben bereitgestellt,
die jeweils ein Scheibenelement mit einem Umfangs-Verankerungsabschnitt
für Kompressorschaufeln
und mehreren Bohrungen zur Aufnahme mehrerer Stapelbolzen, mit denen
mehrere der Scheibenelemente fest aneinander befestigt werden, darstellen,
wobei die Gasturbinen-Kompressorscheiben aus dem vorstehend beschriebenen
wärmebeständigen Stahl
mit den gleichen vorstehend erwähnten
Eigenschaften hergestellt sind.
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Nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Gasturbinen-Stapelbolzen
bereitgestellt, der ein Stabelement mit einem Schraubbereich an
seinem einen Ende und einem polygonalen Kopfbereich an seinem anderen
Ende darstellt, wobei der Gasturbinen-Stapelbolzen aus dem vorstehend
beschriebenen wärmebeständigen Stahl
mit den gleichen vorstehend erwähnten
Eigenschaften hergestellt ist.
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Weitere
Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachstehenden
Beschreibung der Ausführungsformen
der Erfindung in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen ersichtlich.
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Kurzbeschreibung der verschiedenen Ansichten
in den Zeichnungen
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1 zeigt
ein Diagramm der Beziehung zwischen der Zeitstandfestigkeit und
einem Wert des Quadrats der Differenz zwischen dem Ni- und dem Co-Gehalt.
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2 zeigt
ein Diagramm der Beziehung zwischen dem Ni-Gehalt und dem Quadratwert,
wobei die Gerade einen Stahl darstellt, der eine Zeitstandfestigkeit
nach 105 Stunden bei 510 °C von nicht
weniger als 420 MPa auf der Grundlage der in 1 gezeigten
Beziehung aufweist.
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3 zeigt
ein Diagramm der Beziehung zwischen der Kerbschlagbiegefestigkeit
nach Charpy bei 25 °C
und dem Gehaltsverhältnis
W/Mo nach einer Versprödungsbehandlung.
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4 zeigt
ein Diagramm der Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis W/Mo
und dem Mn-Gehalt, wobei die Gerade einen Stahl darstellt, der nach
der Versprödungsbehandlung
eine Kerbschlagbiegefestigkeit nach Charpy bei 25 °C von nicht
weniger als 19,6 J/cm2 aufweist.
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5 zeigt
ein Diagramm der Beziehung zwischen der Kerbschlagbiegefestigkeit
nach Charpy bei 25 °C
und dem Gehaltsverhältnis
Mo/(Mo + 0,5W) nach der Versprödungsbehandlung.
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6 zeigt
ein Diagramm der Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis Mo/(Mo
+ 0,5W) und dem Mn-Gehalt, nach deren Gerade nach der Versprödungsbehandlung
eine Kerbschlagbiegefestigkeit nach Charpy bei 25 °C von nicht
weniger als 19,6 J/cm2 erreicht wird.
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7 zeigt
einen Querschnitt eines Rotationsabschnitts einer Gasturbine nach
der vorliegenden Erfindung.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Nachstehend
sind Gründe
für Einschränkungen
bezüglich
der Gehaltsbereiche der verwendeten Elemente von wärmebeständigem Stahl
nach der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Der
Kohlenstoff- oder C-Gehalt ist auf nicht weniger als 0,05 % eingestellt,
um eine hohe Zugfestigkeit und eine hohe Streckgrenze zu erzielen.
Liegt der C-Gehalt jedoch über
0,30 %, wird das Metallgefüge
instabil, wenn es über
längere
Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt ist, und seine Zeitstandfestigkeit
und Zähigkeit werden
beeinträchtigt.
Daher wird der Gehalt auf nicht mehr als 0,30 %, vorzugsweise auf
0,07 bis 0,23 % und besser noch auf 0,10 bis 0,20 % eingestellt.
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Si
ist ein Desoxidationsmittel und Mn ein Entschwefelungs-/Reduktionsmittel.
Diese Elemente werden beim Schmelzen von wärmebeständigem Stahl zugefügt und sind
selbst in kleinen Mengen wirksam. Si ist ein δ-Ferrit bildendes Element. Wird
dieses Element in großer
Menge zugegeben, entsteht nachteiliges δ-Ferrit, was zu einer Verringerung
der Dauerfestigkeit und Zähigkeit
führt.
Daher wird der Gehalt auf 0,50 % oder weniger eingestellt. Es sei
darauf hingewiesen, dass Si bei einem Vakuumdesoxidationsverfahren
mit Kohlenstoff und einem Elektroschlacke-Umschmelzverfahren nicht
hinzugefügt
zu werden braucht, und vorzugsweise wird kein Si zugegeben. Der
Gehalt beträgt
vorzugsweise 0,10 % oder weniger, besser noch 0,05 % oder weniger.
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Bei
Zugabe einer geringen Menge Mn wird die Zähigkeit erhöht. Wird jedoch eine große Menge
zugegeben, sinkt die Zähigkeit.
Daher wird der Gehalt auf 0,60 % oder weniger eingestellt. Insbesondere
weil Mn als Entschwefelungsmittel wirksam ist, beträgt der Gehalt
unter dem Gesichtspunkt einer Steigerung der Zähigkeit vorzugsweise 0,30 %
oder weni ger, besser noch 0,25 % oder weniger und am besten 0,20
% oder weniger. Unter dem Aspekt der Zähigkeit beträgt der Gehalt
vorzugsweise 0,05 % oder mehr.
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Cr
erhöht
die Korrosionsbeständigkeit
und die Zugfestigkeit, aber bei einer Zugabemenge von über 13 %
entsteht jedoch ein δ-Ferritgefüge. Liegt
die Zugabemenge unter 8 %, sind die Korrosionsbeständigkeit
und Warmfestigkeit unzureichend, und daher wird der Cr-Gehalt auf
8 bis 13 % eingestellt. Der Gehalt liegt vorzugsweise zwischen 10,0
und 12,8 %, besser noch zwischen 10,5 und 12,5 %.
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Mo
ist ein wirksames Mittel zur Verbesserung der Zeitstandfestigkeit
aufgrund von Festlösungsverfestigen
und Ausscheidungshärten
mit Carbid/Nitrid. Beträgt
der Mo-Gehalt nicht
mehr als 1,0 %, so ist die Wirkung von Mo in Bezug auf die Erhöhung der
Zeitstandfestigkeit unzureichend. Liegt der Mo-Gehalt nicht unter 3
%, entsteht Delta-Ferrit
(δ). Daher
wird der Mo-Gehalt auf 1,0 bis 3,0 %, vorzugsweise auf 1,2 bis 2,7
% und besser noch auf 1,3 bis 2,5 % eingestellt.
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W
hat eine ähnliche
Wirkung wie Mo. Zur Erzielung einer höheren Festigkeit kann der Gehalt
dem von Mo entsprechen. Bei einem Gehalt von 0,1 % oder weniger
zeigt W eine unzureichende Wirkung in Bezug auf die Erhöhung der
Zeitstandfestigkeit. Bei einem Gehalt von über 1,5 % nimmt die Zähigkeit
ab, und daher wird der Gehalt auf 0,1 bis 1,5 % eingestellt. Der
Gehalt beträgt
vorzugsweise 0,2 bis 1,4 %, besser noch 0,3 bis 1,3 %.
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Da
Co bei höheren
Temperaturen eine höhere
Festigkeit bewirkt, empfiehlt es sich, den Gehalt bei einer Temperaturerhöhung ebenfalls
zu steigern. Bei einem Gehalt von weniger als 0,5 % ist die Wirkung
nicht ausreichend. Bei einem Gehalt von mehr als 4,0 % wird die
thermische Versprödung
begünstigt,
und daher wird bei 4 % eine Obergrenze festgelegt. Der Gehalt liegt
vorzugsweise zwischen 0,8 und 3,5 %.
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V
und Nb fällen
Carbid aus, erhöhen
die Zugfestigkeit und bewirken außerdem eine Erhöhung der
Zähigkeit.
Bei nicht mehr als 0,05 % V oder nicht mehr als 0,02 % Nb ist die
Wirkung unzureichend. Unter dem Gesichtspunkt der Verringerung der δ-Ferrit-Bildung
ist ein Gehalt von nicht mehr als 0,35 % V und nicht mehr als 0,3
% Nb zu empfehlen. Insbesondere der V-Gehalt beträgt vorzugsweise
0,15 bis 0,30 %, besser noch 0,20 bis 0,30 %. Der Nb-Gehalt liegt
zwischen 0,04 und 0,22 % und vorzugsweise zwischen 0,10 und 0,20
%. Anstelle von Nb kann Ta in gleicher Weise zugegeben werden, und
der Gesamtgehalt entspricht dem genannten Gehalt, auch bei Zugabe
beider Elemente.
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Ni
erhöht
die Zähigkeit
bei niedrigen Temperaturen und verhindert außerdem die δ-Ferrit-Bildung. Diese Wirkung
wird vorzugsweise bei einem Gehalt von nicht weniger als 0,5 % Ni
erzielt, und die Wirkung lässt bei
einer Zugabemenge von über
3,0 % nach. Bei Zugabe einer großen Ni-Menge verringert sich
die Zeitstandfestigkeit. Der Gehalt liegt vorzugsweise zwischen
0,5 und 2,5 %, besser noch zwischen 0,7 und 2,3 %.
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N
bewirkt eine Erhöhung
der Zeitstandfestigkeit und ei ne Verhinderung der δ-Ferrit-Bildung.
Die Wirkung ist jedoch bei einem Gehalt von weniger als 0,02 % unzureichend,
und die Zähigkeit
nimmt bei einem Gehalt von über
0,10 % ab. Bessere Eigenschaften werden vor allem im Bereich von
0,04 bis 0,080 % erzielt.
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Re
bewirkt durch Festlösungsverfestigen
eine Verbesserung der Zeitstandfestigkeit. Da eine zu große Zugabemenge
die Versprödung
begünstigt,
empfiehlt sich eine Zugabe von nicht mehr als 2 %. Weil Re jedoch ein
Seltenerdelement ist, ist in der Praxis ein Gehalt von nicht mehr
als 1,5 %, besser noch nicht mehr als 1,2 % vorzuziehen.
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B
verbessert die Korngrenzenfestigkeit und erhöht die Zeitstandfestigkeit.
Diese Wirkung ist bei einem Gehalt von nicht mehr als 0,001 % unzureichend,
und bei einer Zugabe menge von über
0,015 % verringert sich die Zähigkeit.
Der Gehalt liegt somit vorzugsweise zwischen 0,002 und 0,008 %.
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Die
Reduktion von P und S bewirkt eine Verbesserung der Zähigkeit
bei niedrigen Temperaturen, ohne die Zeitstandfestigkeit zu beeinträchtigen,
und daher empfiehlt sich eine möglichst
weitgehende Reduktion. Unter dem Gesichtspunkt einer Verbesserung
der Zähigkeit
bei niedrigen Temperaturen empfiehlt sich ein Gehalt von nicht mehr
als 0,015 % Phosphor (P) und nicht mehr als 0,015 % Schwefel (S).
Der Gehalt beträgt vorzugsweise
nicht mehr als 0,010 % Phosphor (P) bzw. nicht mehr als 0,010 %
Schwefel (S).
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Die
Reduktion von Sb, Sn und As bewirkt außerdem eine Verbesserung der
Zähigkeit
bei niedrigen Temperaturen, und daher empfiehlt sich eine möglichst
weitgehende Reduktion, aber unter dem Gesichtspunkt eines bekannten
Stahlherstellungsverfahrens ist der Gehalt auf nicht mehr als 0,0015
% Sb, nicht mehr als 0,01 % Sn und nicht mehr als 0,02 % As begrenzt.
Insbesondere ist ein Gehalt von nicht mehr als 0,001 % Sb, 0,005
% Sn und nicht mehr als 0,01 % As vorzuziehen.
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Von
den MC-Carbid bildenden Elementen wie Ti, Al, Zr, Hf und Ta ist
mindestens eines vorzugsweise mit einem Gehalt von nicht mehr als
0,5 % insgesamt enthalten. Der Gehalt an Al, das als Desoxidationsmittel und
Kornverfeinerer verwendet wird, wird auf nicht weniger als 0,0005
% eingestellt. Liegt der Al-Gehalt über 0,2 %, wird Stickstoff,
der die Zeitstandfestigkeit normalerweise verbessert, gebunden,
so dass die Zeitstandfestigkeit beeinträchtigt wird. Daher sollte der
Al-Gehalt nicht mehr als 0,2 % betragen.
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Die
Autoren der vorliegenden Erfindung haben sich um die Erzielung eines
ausgeglichenen Gehalts der Zusatzstoffe Ni und Co bemüht. Daher
wurden der Wert des Quadrats der Differenz zwischen dem Ni-Gehalt
und dem Co-Gehalt und der Ni-Gehalt so eingestellt, dass sie nicht
oberhalb von Werten liegen, die von einer geraden Linie bestimmt
sind, die einen Punkt A (1,0, 2,7 %) und einen Punkt B (2,5, 1,0
%) in den orthogonalen Koordinaten schneidet, die in der anliegenden
Zeichnung 2 gezeigt sind, die eine Beziehung
zwischen dem genannten Quadratwert und dem Ni-Gehalt darstellt,
und daher wird ein Gehaltsverhältnis
Mo/(Mo + 0,5W) so eingestellt, dass es nicht weniger als 0,5 beträgt, wodurch
die vorstehend genannten Eigenschaften erzielt werden können. Bemerkenswerte
Eigenschaften lassen sich insbesondere erzielen, wenn der Wolframgehalt
(W) nicht mehr als 1,5 % beträgt.
Darüber
hinaus wird der genannte Quadratwert vorzugsweise so eingestellt,
dass er nicht mehr als 1,8 beträgt.
Liegt der Wolframgehalt (W) über
1,5 %, lässt
sich zwar die vorstehend erwähnte
hohe Zeitstandfestigkeit erzielen, aber die Zähigkeit wird nach längerer Erwärmung auf
hohe Temperaturen beeinträchtigt.
Daher ist ein Gehalt von mehr als 1,5 % Wolfram (W) nicht zu empfehlen.
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Ni
und Co tragen zu einer besseren Zähigkeit von martensitischem
Stahl bei. Ni bewirkt eine Verbesserung der Zähigkeit, verschlechtert jedoch
die Zeitstandfestigkeit. Co erhöht
zwar die Zeitstandfestigkeit, begünstigt aber auch die Versprödung des
Stahls während
seines Einsatzes und beeinträchtigt
seine Zähigkeit. Daher
wurde, weil die Zähigkeit
und Zeitstandfestigkeit aufrechterhalten bleiben und die thermische
Versprödung
gehemmt wird, festgestellt, dass die Differenz zwischen dem Ni-Gehalt
und dem Co-Gehalt ein wirksamer Indikator ist, der ein ausgewogenes
Verhältnis
zwischen den Ni- und Co-Zugabemengen in der vorliegenden Erfindung
angibt.
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Außerdem werden
bei der vorliegenden Erfindung ein Gehaltsverhältnis W/Mo und der Mn-Gehalt
so eingestellt, dass sie nicht oberhalb von Werten liegen, die von
einer geraden Linie bestimmt sind, die einen Punkt C (1,3, 0,15
%) und einen Punkt D (2,5, 0,37 %) in den orthogonalen Koordinaten
schneidet, die in der anliegenden Zeichnung 4 gezeigt
sind, die eine Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis und
dem Mn-Gehalt darstellt. Daher wird selbst nach längerer Erwärmung auf
hohe Temperaturen eine hohe Zähigkeit erzielt.
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Das
Gehaltsverhältnis
Mo/(Mo + 0,5W) und der Mn-Gehalt werden vorzugsweise so eingestellt,
dass sie nicht unterhalb von Werten liegen, die von einer geraden
Linie bestimmt sind, die einen Punkt E (0,25, 0,4 %) und einen Punkt
F (0,7, 0,15 %) in den orthogonalen Koordinaten schneidet, die in
der anliegenden Zeichnung 6 gezeigt
sind, die eine Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis und
dem Mn-Gehalt darstellt. Daher wird die hohe Zähigkeit insbesondere selbst
nach längerer
Erwärmung
auf hohe Temperaturen erzielt.
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Das
bedeutet, dass bei der vorliegenden Erfindung auch in Bezug auf
die Zugabe von Mo und W festgestellt wurde, dass ein bestimmtes
Verhältnis
der beiden Zugabemengen ein wirksamer Indikator ist, der eine erwünschte Ausgewogenheit
anzeigt. Da die Elemente zu einer Verbesserung der Warmfestigkeit
von martensitischem Stahl beitragen, fungieren Mo und W jeweils
als Festlösungsverfestigungselement
und die Wirkung wird durch das Mo-Äquivalent = (Mo(%) + 0,5W(%))
oder das Gehaltsverhältnis
W/Mo dargestellt. Diese Elemente verringern jedoch nach längerer Erwärmung auf
hohe Temperaturen die Zähigkeit,
aber ein geringer Mn-Gehalt hat eine wichtige Funktion in Bezug
auf die Erhöhung
der Zähigkeit
nach längerer
Erwärmung
auf hohe Temperaturen, und durch die Zugabe beider Elemente in einem
bestimmten Gehaltsverhältnis
bezogen auf den Mn-Gehalt wird eine beachtliche Wirkung erzielt.
Mo und W unterscheiden sich in ihrer Wirkung, wobei die Zugabe von
W in Bezug auf eine Erhöhung
der Warmfestigkeit wirksamer ist. Ist das Gehaltsverhältnis von W
groß,
sinkt die Zähigkeit
wie vorstehend beschrieben.
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Insbesondere
die Zugabe von W ist unter Einsatzbedingungen bei einer Temperatur
von über
600 °C wirksam,
die Einsatztemperatur der Gasturbinenscheibe ist jedoch niedriger,
und eine hohe Zähigkeit
ist gefordert. Daher ist die Zugabe von Mo bei der vorliegenden
Erfindung vorzuziehen.
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Somit
wird, wenn das Gehaltsverhältnis
Mo/(Mo + 0,5W) auf 0,5 oder mehr und vorzugsweise auf 0,6 bis 0,95
eingestellt ist, selbst nach längerer
Erwärmung
auf hohe Temperaturen eine hohe Zähigkeit erreicht.
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Bei
einer vorteilhaften thermischen Behandlung des Werkstoffs nach der
vorliegenden Erfindung wird der Werkstoff zunächst gleichmäßig auf
eine Temperatur erwärmt,
die für
eine Umwandlung zu reinem Austenit ausreicht, das heißt mindestens
auf 1.000 °C
und höchstens
auf 1.150 °C,
abgeschreckt (vorzugsweise durch Kühlung mit Öl oder Besprühen mit
Wasser) und sodann auf eine Temperatur von 540 bis 600 °C erwärmt/gehalten
und gekühlt
(erstes Anlassen). Anschließend
wird der Werkstoff auf eine Temperatur von 550 bis 650 °C erwärmt/gehalten
und gekühlt
(zweites Anlassen), um einen vollständig angelassenen martensitischen Stahl
zu erhalten. Die Temperatur der zweiten Anlassstufe wird so eingestellt,
dass sie höher
als die erste Anlasstemperatur ist. Beim Abschrecken empfiehlt es
sich, die Kühlung
knapp oberhalb eines Mf-Punkts zu stoppen, um die Entstehung von
Rissen zu verhindern. Insbesondere die genannte Kühlungsunterbrechungstemperatur
sollte vorzugsweise nicht unter 150 °C liegen. Beim ersten Anlassen
wird der Werkstoff ausgehend von der vorstehend genannten Temperatur
erwärmt.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Beispiel 1
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In
Tabelle 1 ist die chemische Zusammensetzung (in Gewichtsprozent)
von wärmebeständigem 12 %igem
Cr-Stahl als Werkstoff für
eine Gasturbinenscheibe aufgeführt;
der Rest ist Eisen (Fe). Jede Probe mit einem Gewicht von 150 kg
wurde im Vakuumlichtbogen geschmolzen, auf 1.150 °C erwärmt und
zu einem Ausgangsmaterial geschmiedet. Der Ausgangsmaterial wurde
zwei Stunden lang auf 1.050 °C
erwärmt
und anschließend
mit Öl
gekühlt
sowie für
das erste Anlassen fünf
Stunden lang auf 560 °C
erwärmt
und sodann mit Luft gekühlt
und als Nächstes
für das
zweite Anlassen fünf
Stunden lang auf 580 °C
erwärmt
und sodann im Ofen abgekühlt.
Nach der Wärmebehandlung
wurde von dem Ausgangsmaterial jeweils eine Probe zur Untersuchung
der Zeitstandfestigkeit, Zugfestigkeit und Charpy-Kerbschlagbiegefestigkeit
genommen und den entsprechenden Versuchen unterzogen. In Bezug auf
das wärmebehandelte
Material und ein 10.000 Stunden lang auf 530 °C erwärmtes/versprödetes Material
wurde ein Kerbschlagbiegeversuch durchgeführt. Das versprödete Material
zeigte Eigenschaften, die auf der Grundlage des Larson-Miller-Parameters
mit denen eines 100.000 Stunden lang auf 510 °C erwärmten Materials vergleichbar
sind.
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In
Tabelle 2 sind die mechanischen Eigenschaften dieser Proben aufgeführt. Die
Proben Nr. 7 bis 13 bestehen aus dem Stahl nach der Erfindung und
zeigen eine für
den Werkstoff für
eine Hochtemperatur-/Hochdruck-Gasturbinenscheibe erforderliche
Raumtemperatur-Zugfestigkeit von nicht weniger als 1.180 MPa, eine Zeitstandfestigkeit
nach 105 Stunden bei 510 °C von nicht
weniger als 420 MPa und eine Kerbschlagbiegefestigkeit nach Charpy
bei 25 °C
von nicht weniger als 19,6 J/cm2 nach einer
Versprödungsbehandlung.
Damit wurde bestätigt,
dass die Proben hinreichend zufriedenstellende Eigenschaften aufweisen.
Dagegen können die
Proben Nr. 1 bis 6, die aus einem vergleichbaren Stahl bestehen,
die für
den Werkstoff für
eine Hochtemperatur-/Hochdruck-Gasturbinenscheibe
erforderlichen mechanischen Eigenschaften nicht alle gleichzeitig
erfüllen.
Bei jeder der aus einem vergleichbaren Stahl bestehenden Proben
Nr. 1, 3, 4 und 5 steigt der genannte Quadratwert, und dies weist
darauf hin, dass die Zugabemenge eines der Elemente Ni und Co hoch
ist. Bei den Vergleichsproben Nr. 1 und 5 mit einem hohen Ni-Gehalt
sind die geforderten Werte für
die Zugfestigkeit und die Kerbschlagbiegefestigkeit nach Charpy
bei 25 °C
vor/nach der thermischen Versprödung
zwar erfüllt, die
geforderte Zeitstandfestigkeit wird jedoch nicht erreicht. Bei den
Vergleichsproben Nr. 3 und 4 mit hohem Co-Gehalt ist die geforderte
Zeitstandfestigkeit erfüllt,
aber der Wert der Kerbschlagbiegefestigkeit nach Charpy bei 25 °C ist nach
der thermischen Versprödung
erheblich verschlechtert.
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Die
Proben Nr. 3 und 6, bei denen das Gehaltsverhältnis Mo/(Mo + 0,5W) eines
Mo-Äquivalents
weniger als 0,5 beträgt,
weisen eine geringe Kerbschlagbiegefestigkeit auf. Die Probe Nr.
2, der nur Mo zugegeben wurde (W-Gehalt = 0) weist eine niedrige
Zeitstandfestigkeit auf.
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Außerdem wurden
die Proben mit der in Tabelle 3 angegebenen chemischen Zusammensetzung durch
Schmelzen und Schmieden hergestellt und für die Versuche derselben Wärmebehandlung
unterzogen. Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 4 aufgeführt. Wie
aus Tabelle 4 ersichtlich, wurde für die aus den Werkstoffen nach
der vorliegenden Erfindung bestehenden Proben Nr. 17 bis 19 bestätigt, dass
die erzielten Eigenschaften die für den Werkstoff der Hochtemperatur-/Hochdruck-Gasturbinenscheibe
geforderte Raumtemperatur-Zugfestigkeit von nicht weniger als 1.180
MPa, die Zeitstandfestigkeit nach 105 Stunden
bei 510 °C
von nicht weniger als 420 MPa und die Kerbschlagbiegefestigkeit
nach Charpy bei 25 °C
nach der Versprödungsbehandlung
von nicht weniger als 19,6 J/cm2 hinreichend
erfüllen.
Dagegen sind bei den Proben Nr. 14 und 15 der Vergleichswerkstoffe,
die B in großen
Mengen enthalten, die Dehnung und die Kerbschlagbiegefestigkeit gering,
und die für
die Hochtemperatur-/Hochdruck-Gasturbinenscheibe geforderten mechanischen
Eigenschaften können
nicht alle gleichzeitig erfüllt
werden. Die Probe Nr. 14 des Vergleichswerkstoffs, dem nur Mo zugegeben
wurde (W-Gehalt = 0), weist eine etwas niedrige Zeitstandfestigkeit
auf. Die Probe Nr. 16 des Vergleichswerkstoffs, der eine große Menge
an Re enthält,
zeigt zwar eine hinreichende Zeitstandfestigkeit, jedoch ist der
Wert der Streckgrenze niedrig.
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1 zeigt
ein Diagramm der Beziehung zwischen der Zeitstandfestigkeit und
dem Quadrat der Differenz zwischen dem Ni-Gehalt und dem Co-Gehalt.
Wie in 1 gezeigt, sinkt die Zeitstandfestigkeit mit steigendem
Quadratwert der Differenz zwischen dem Ni-Gehalt und dem Co-Gehalt
erheblich. Die Abhängigkeit vom
Ni-Gehalt ist besonders groß.
Beträgt
der Ni-Gehalt 1,0 bis 1,2 %, ist die Zeitstandfestigkeit in Vergleich zu
einem Gehalt von 2,2 bis 3,2 % hoch. Bei einem hohen Ni-Gehalt sinkt
die Zeitstandfestigkeit mit steigendem Quadratwert jedoch rasch.
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Insbesondere
wenn der Co-Gehalt größer ist
als der Ni-Gehalt,
nimmt die Zeitstandfestigkeit nur geringfügig ab, und der Einfluss des
Quadratwerts ist gering.
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2 zeigt
ein lineares Diagramm der Beziehung zwischen dem Quadratwert und
dem Ni-Gehalt [des Stahls] mit einer Zeitstandfestigkeit nach 105 Stunden bei 510 °C von nicht weniger als 420
MPa auf der Grundlage der in 1 gezeigten
Beziehung. Wie vorstehend in Bezug auf die Zeitstandfestigkeit beschrieben,
weist der genannte Quadratwert eine enge Beziehung zum Ni-Gehalt
auf. Wenn der durch die Beziehung zwischen dem Quadratwert und dem
Ni-Gehalt dargestellte Wert so eingestellt wird, dass er nicht oberhalb
des Werts liegt, der von einer geraden Linie bestimmt ist, die einen
Punkt A (1,0, 2,7 %) und einen Punkt B (2,5, 1,0 %) in den orthogonalen
Koordinaten schneidet, die in der anliegenden Zeichnung 2 gezeigt
sind, die eine Beziehung zwischen dem genannten Quadratwert und
dem Ni-Gehalt darstellt,
wird eine Zeitstandfestigkeit von 420 MPa oder mehr erzielt.
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3 zeigt
ein lineares Diagramm der Beziehung zwischen dem Wert für die Kerbschlagbiegefestigkeit
nach Charpy bei 25 °C
und einem Gehaltsverhältnis
W/Mo nach der Versprödungsbehandlung.
Wie in 3 gezeigt, nimmt die Kerbschlagbiegefestigkeit
mit steigendem Gehaltsverhältnis
W/Mo rasch ab. Im Vergleich zu einem Mn-Gehalt von 0,15 % ist die
Kerbschlagbiegefestigkeit bei einem hohen Mn-Gehalt von 0,32 bis
0,4 % hoch und bei einem großen
C-Gehalt noch höher.
Außerdem
sinkt die Kerbschlagbiegefestigkeit bei steigendem W/Mo-Gehaltsverhältnis unabhängig von
der Höhe
des Mn-Gehalts erheblich.
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4 zeigt
ein lineares Diagramm der Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis W/Mo
und dem Mv-Gehalt [des Stahls] mit einer Kerbschlagbiegefestigkeit
nach Charpy bei 25 °C
von 19,6 J/cm2 oder mehr nach der Versprödungsbehandlung.
Wie in 4 gezeigt, wird, wenn der durch die Beziehung
zwischen dem Gehaltsverhältnis
W/Mo und dem Mn-Gehalt
dargestellte Wert so eingestellt ist, dass er nicht oberhalb des Werts
liegt, der von einer geraden Linie bestimmt ist, die einen Punkt
C (1,3, 0,15 %) und einen Punkt D (2,5, 0,37 %) in den orthogonalen
Koordinaten schneidet, die in der anliegenden Zeichnung 4 gezeigt
sind, die eine Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis und
dem Mn-Gehalt darstellt,
eine Charpy-Kerbschlagbiegefestigkeit bei 25 °C von nicht weniger als 19,6
J/cm2 erzielt. Es sei darauf hingewiesen,
dass 4 bei einem Kohlenstoff-Gehalt von nicht mehr
als 0,17 % gilt.
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5 zeigt
ein lineares Diagramm der Beziehung zwischen der Kerbschlagbiegefestigkeit
nach Charpy bei 25 °C
und einem Gehaltsverhältnis
Mo/(Mo + 0,5W) nach der Versprödungsbehandlung.
Wie in 5 gezeigt, wird die hohe Zähigkeit bei weiter steigendem
Gehaltsverhältnis
auch nach längerer
Erwärmung
auf hohe Temperaturen erzielt. Im Vergleich zu einem Mn-Gehalt von
0,15 % ist die Kerbschlagbiegefestigkeit bei einem hohen Mn-Gehalt
von 0,32 bis 0,4 % hoch und bei einem großen Kohlenstoffgehalt (C) weiter
hoch und steigt mit zunehmendem Gehaltsverhältnis Mo/(Mo + 0,5W). Bei einem
Mn-Gehalt von 0,15 % beträgt
der Kohlenstoffgehalt nicht mehr als 0,15 %. Liegt der Mn-Gehalt
bei 0,32 bis 0,4 %, beträgt
der Kohlenstoffgehalt 0,11 bis 0,17 %.
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6 zeigt
ein lineares Diagramm der Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis Mo/(Mo
+ 0,5W) und dem Mn- Gehalt,
wobei nach der Versprödungsbehandlung
eine Kerbschlagbiegefestigkeit nach Charpy bei 25 °C von nicht
weniger als 19,6 J/cm2 erzielt wird. Ist
der durch diese Beziehung dargestellte Wert so eingestellt, dass
er nicht unterhalb des Werts liegt, der von einer geraden Linie
bestimmt ist, die einen Punkt E (0,25, 0,4 %) und einen Punkt F
(0,7, 0,15 %) in den orthogonalen Koordinaten schneidet, die in
der anliegenden Zeichnung 6 gezeigt
sind, die eine Beziehung zwischen dem Gehaltsverhältnis und
dem Mn-Gehalt darstellt,
wird der genannte Wert für
die Kerbschlagbiegefestigkeit erzielt. Es sei darauf hingewiesen,
dass 6 bei einem Kohlenstoffgehalt von 0,17 % oder
weniger gilt.
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Beispiel 2
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7 zeigt
einen Querschnitt der oberen Hälfte
einer dreistufigen Druckluftturbine mit Luftkühlung. Wie in 7 gezeigt,
besteht eine Gasturbine nach dem vorliegenden Beispiel aus einem
Gehäuse 80,
einem Kompressor, der einen Kompressorrotor 2 und eine
Schaufelreihe an einem äußeren Randbereich
umfasst, einer Brennvorrichtung 84, abwechselnd angeordneten
Turbinendüsen 81 bis 83 und
Turbinenschaufeln 51 bis 53, einem Turbinenrotor 1 und
dergleichen. Der Turbinenrotor 1 umfasst drei Turbinenscheiben 11, 12 und 13 und
eine Turbinenflanschwelle 4 und ist als Hochleistungs-Rotationsbauteil
fest verankert. Die Turbinenschaufeln 51 bis 53 sind
jeweils am äußeren Rand
der zugehörigen
Turbinenscheibe angeordnet, mit dem Kompressorrotor 2 und
der Turbinenflanschwelle über
ein Distanzstück 3 verbunden
und drehbar gelagert. Bei dem hier beschriebenen Aufbau wird die
vom Kompressor komprimierte Luft verwendet, und ein von der Brennvorrichtung 84 erzeugtes
Hochtemperatur-/Hochdruck-Verbrennungsgas dehnt sich beim Ausströmen aus.
Dadurch wird der Turbinenrotor 1 gedreht und Bewegungsenergie
erzeugt. Das aus dem Turbinenabschnitt ausströmende Ver brennungsgas wird
zum Erzeugen von Dampf zu einem Abhitzekessel (HRSG) geleitet.
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Obwohl
abgesehen von dem vorstehend beschriebenen Aufbau auch einige Abschnitte
nicht gezeigt sind, umfasst der Aufbau der Gasturbine nach der vorliegenden
Erfindung im Wesentlichen die Turbinenflanschwelle 4, Turbinenstapelbolzen 5,
Turbinenabstandshalter 18, das Distanzstück 3,
einen Kompressorrotor bildende Kompressorscheiben 17, Kompressorschaufeln,
Kompressor-Stapelbolzen und eine Kompressorflanschwelle. Die Kompressorscheiben 17 sind
in mindestens siebzehn Stufen und die Turbinenschaufeln in drei
Stufen angeordnet. Der Aufbau kann in gleicher Weise auch für vier Stufen
angewendet werden.
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Bei
der vorliegenden Ausführungsform
wird jedes Bauteil mit der vom Kompressor komprimierten Luft durch
einen mittels eines Pfeils in 7 gezeigten
Luftstrom gekühlt.
Die Luft strömt über eine äußere Seitenwand
in die Turbinendüse 81 der
ersten Stufe und die Turbinendüse 82 der
zweiten Stufe ein und wird aus einem Schaufelabschnitt nach außen abgegeben.
Die Turbinendüse 82 der
zweiten Stufe wird über
eine innere Seitenwand gekühlt.
In die Turbinendüse 83 der
dritten Stufe strömt
die Luft über
die äußere Seitenwand
ein und über
die innere Seitenwand wieder aus und wird über den Abstandshalterabschnitt
nach außen
abgegeben. Bei der Turbinenschaufel 51 der ersten Stufe
strömt
komprimierte Luft von einem zentralen Bereich der Turbinenscheibe 11 durch
die Seitenwand. Die Luft strömt
durch einen Abschnitt des Abstandshalters 18 und durch
in der Schaufel vorgesehene Kühlbohrungen
und wird zur Kühlung
der Schaufel und der Scheibe über das
spitze Schaufelende und einen hinteren Bereich eines Schaufelabschnitts
abgegeben. In der Schaufel ist das Verbrennungsgas mittels einer
im Schaftbereich angeordneten Dichtrippe eingeschlossen, so dass
es nicht in das Innere strömen
kann. Gleichermaßen
strömt
bei der Turbinenschaufel 52 der zweiten Stufe Luft von
der Turbinenscheibe 12 durch den Abstandshalter 18 und
durch die in der Schaufel vorgesehene Kühlbohrung und wird über das
spitze Schaufelende abgegeben und gekühlt. Die Turbinenschaufel 53 der
dritten Stufe weist keinerlei Kühlbohrungen
auf, die Luft strömt
jedoch von dem zentralen Bereich der Turbinenscheibe 13 durch
die Seitenwand, durch die Dichtrippen zur Kühlung derselben und wird zusammen
mit dem Verbrennungsgas in den Abhitzekessel geleitet. In dem Kessel
wird Dampf als Antriebskraft für
eine Dampfturbine erzeugt.
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Als
Werkstoff für
die Turbinenscheiben 11, 12 und 13 bei
der vorliegenden Ausführungsform
wurde eine große
Probe der in Tabelle 1 von Beispiel 1 aufgeführten Zusammensetzung Nr. 1
geschmolzen, auf 1.150 °C
erwärmt
und zu einem Versuchsmaterial geschmiedet. Das Material wurde acht
Stunden lang auf 1.050 °C erwärmt und
mit Gebläseluft
gekühlt,
und die Kühlung
wurde bei einer Temperatur von 150 °C gestoppt. Sodann wurde das
Material für
das erste Anlassen 12 Stunden lang auf 580 °C erwärmt und
mit Luft wieder abgekühlt.
Als Nächstes
wurde das Material für
das zweite Anlassen fünf
Stunden lang auf 605 °C
erwärmt
und im Ofen wieder abgekühlt.
Nach der Wärmebehandlung
wurde von dem Material jeweils eine Probe zur Bestimmung der Zeitstandfestigkeit,
Zugfestigkeit und Kerbschlagbiegefestigkeit nach Charpy genommen
und bei den entsprechenden Versuchen verwendet. Der Kerbschlagbiegeversuch
mit dem wärmebehandelten
Material wurde in Bezug auf das erwärmte/versprödete Material in der gleichen
Weise durchgeführt
wie in Beispiel 1. Die genannten Eigenschaften der vorliegenden
Ausführungsform
stimmen mit denen von Beispiel 1 überein.
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Bei
dem vorliegenden Beispiel kann jeder der in Beispiel 1 gezeigten
vollständig
angelassenen martensitischen Stähle
Nr. 7 bis 13 und Nr. 17 bis 19 als
Werkstoff nicht nur für
die Turbinenscheiben 11, 12 und 13, sondern
auch für
das Distanzstück 3 und
die Turbinenstapelbolzen 5 verwendet werden.
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Darüber hinaus
weisen diese martensitischen Stähle
eine Ferrit-Kristallstruktur auf, der ferritische Werkstoff hat jedoch
einen geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
im Vergleich zu austenitischen Werkstoffen wie Legierungen auf Ni-Basis.
Wird der wärmebeständige Stahl
nach der vorliegenden Ausführungsform
anstelle der Ni-Legierung als Werkstoff für die Turbinenscheibe verwendet,
bleibt der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Scheibenwerkstoffs gering. Dadurch wird die in der Scheibe entstehende
thermische Spannung verringert und die Bildung von Rissen verhindert,
und die Wahrscheinlichkeit des Zusammenbrechens kann verringert
werden. Die Kompressorschaufel umfasst 17 Stufen und als
Luftverdichtungsverhältnis wird
ein Wert von 18 erzielt.
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Bei
dem vorliegenden Beispiel wird außerdem eine Superlegierung
auf Ni-Basis für
die Turbinendüse 81 der
ersten Stufe und die Turbinenschaufel 51 der ersten Stufe
der Gasturbine verwendet. Abhängig
von der Temperatur des Verbrennungsgases wird im 1.300 °C-Bereich
ein polykristalliner Gusswerkstoff und im 1.500 °C-Bereich ein monokristalliner
Gusswerkstoff verwendet. Bei dem monokristallinen Gusswerkstoff
kommt eine Superlegierung auf Ni-Basis zum Einsatz, die nach Gewicht
4 bis 10 % Cr, 0,5 bis 1,5 % Mo, 4 bis 10 % W, 1 bis 4 % Re, 3 bis
6 % Al, 4 bis 10 % Ta, 0,5 bis 10 % Co und 0,03 bis 0,2 % Hf enthält. Bei
dem polykristallinen Gusswerkstoff wird eine gleichwertige Legierung
mit einem Cr-Gehalt von 10 bis 15 % verwendet.
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Die
Turbinendüsen
der zweiten und dritten Stufe bestehen jeweils aus der Superlegierung
auf Ni-Basis, die nach Gewicht 21 bis 24 % Cr, 18 bis 23 % Co, 0,05
bis 0,20 % C, 1 bis 8 % W, 1 bis 2 % Al, 2 bis 3 % Ti, 0,5 bis 1,5
% Ta und 0,05 bis 0,15 % B enthält.
Diese Düsen
weisen ein durch herkömmliches
Gießen
erzieltes gleichachsiges Gefüge
auf.
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Für die Turbinenschaufel 52 der
zweiten Stufe und für
die Turbinenschaufel 53 der dritten Stufe wird die Ni-Superlegierung verwendet.
Abhängig
von der Temperatur des Verbrennungsgases wird im 1.300 °C-Bereich
ein polykristalliner Gusswerkstoff und im 1.500 °C-Bereich ein Gusswerkstoff
aus einer gerichtet erstarrten prismatischen Ni- Superlegierung verwendet. Beide Werkstoffe
bestehen aus der Ni-Superlegierung, die nach Gewicht 5 bis 18 %
Cr, 0,3 bis 6 % Mo, 2 bis 10 % W, 2,5 bis 6 % Al, 0,5 bis 5 % Ti,
1 bis 4 % Ta, 0,1 bis 3 % Nb, 0 bis 10 % Co, 0,05 bis 0,21 % C,
0,005 bis 0,025 % B, 0,03 bis 2 % Hf und 0,1 bis 5 % Re enthält. Die
Schaufel aus der gerichtet erstarrten prismatischen Ni-Superlegierung
entsteht durch vom spitzen Ende aus schwalbenschwanzförmig in
einer Richtung erfolgendes vollständiges Erstarren.
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Darüber hinaus
ist die Zähigkeit
selbst bei einer Erhöhung
der Zugfestigkeit und Durchführung
einer thermischen Versprödungsbehandlung
hoch. Daher kann, da insbesondere die Werkstofftemperatur der Turbinenscheibe
auf hohe Werte eingestellt werden kann, die vorstehend beschriebene
Kühlung
verringert werden. Außerdem
kann die Dicke oder der Durchmesser des vorstehend beschriebenen
Bauteils verringert werden, wodurch eine Gewichtsreduzierung und
eine Verbesserung der Anlaufeigenschaften erzielt werden.
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Mit
dem vorstehend beschriebenen Aufbau erhält man eine im Großen und
Ganzen ausgewogene Gasturbine von hoher Zuverlässigkeit. Auf diese Weise lässt sich
eine Gasturbine zur Stromerzeugung erzielen, bei der Erdgas, Leichtöl und ähnliche
Brennstoffe eingesetzt werden und die Temperatur des Gases beim Eintritt
in die Turbinendüse
der ersten Stufe 1.500 °C,
die Metalltemperatur der Turbinenschaufel der ersten Stufe 900 °C, die Abgastemperatur
der Gasturbine 650 °C
und die Energieerzeugungseffizienz 37 % oder mehr in Bezug auf die
Heizwertangabe beträgt.
Dies gilt auch bei einer Gaseintrittstemperatur in die Turbinendüse der ersten
Stufe von 1.300 °C.
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Darüber hinaus
ist es mit der vorliegenden Ausführungsform
möglich,
ein mehrachsiges Kombi-Kraftwerk zu bauen, das eine Kombination
aus einer Gasturbine und einer integralen Hoch-/Mittel-/Niederdruck-Dampfturbine
mit einer Dampfeintrittstemperatur in die Turbinenschaufel der ersten
Stufe von 566 °C umfasst.
Beide Turbinen weisen einen Stromgenerator auf. Auf diese Weise
kann eine höhere
Energieerzeugungseffizienz erzielt werden.
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Nach
der vorliegenden Erfindung erhält
man eine hocheffiziente Hochtemperatur-Gasturbine, bei der die Werte
für die
Zeitstandfestigkeit und die Kerbschlagbiegefestigkeit nach thermischer
Versprödungsbehandlung,
die insbesondere für
eine Gasturbine in einem Gastemperaturbereich von 1.300 bis 1.500 °C gefordert
werden, hoch sind. Darüber
hinaus kann die vorliegende Erfindung auch auf einen Turbinenstapelbolzen, einen
Turbinenabstandshalter und ein Distanzstuck angewendet werden, die
einer hohen Temperatur in einem thermischen Versprödungsbereich
ausgesetzt sind. Daher kann nach der vorliegenden Erfindung die
Kühlung in
einem Hochtemperaturabschnitt verringert werden, da die Verbrennungs-
und Bauteiltemperaturen in einem Gasturbinen-Kraftwerk erhöht werden
können.
Andererseits kann auch das Gewicht eines Rotationsabschnitts verringert
werden, so dass eine weitere Erhöhung
der Effizienz erreicht wird. Darüber
hinaus lassen sich eine Einsparung von fossilen Brennstoffen, eine
Verringerung der erzeugten Abgasmenge und ein Beitrag zum globalen
Umweltschutz erzielen.
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Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass sich die vorstehende Beschreibung zwar auf
Ausführungsformen
der Erfindung bezieht, die Erfindung jedoch nicht darauf beschränkt ist
und verschiedene Änderungen und
Modifikationen innerhalb des Umfangs der anliegenden Ansprüche vorgenommen
werden können.