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Verfahren und Vorrichtung zur Regelung einer Kältemaschine Das vorliegende Patent bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung einer Kältemaschine, bei welcher ein Kältemittel in flüssigem Zustand in einen Verdampfer geführt wird.
Fernerhin bezieht sich das Patent auf eine Kältemaschine zur Ausführung des Verfahrens mit einer ein Drosselorgan am Kältemitteleintritt in den Verdampfer und einer das Drosselorgan steuernde Mess- vorrichtung aufweisenden Regeleinrichtung.
Es ist bekannt, Kältemaschinen der genannten Gattung dadurch zu regeln, dass man die Menge des in den Verdampfer eintretenden flüssigen Kältemittels nach der am Verdampferaustritt gemessenen Differenz zwischen Dampftemperatur und Siedetemperatur des Kältemittels, welche als Überhitzung bezeichnet wird, einstellt.
Wenn eine Kältemaschine jedoch so eingerichtet ist, dass das verdampfte Kältemittel den Verdampfer nur mit geringer Überhitzung oder gar gesättigt verlässt und ohne zusätzliche Zwischenüberhitzung in den Kompressor geführt wird, dann ergeben sich für eine auf die Überhitzung des Kältemittels am Ver- dampferaustritt ansprechende Regelung erhebliche Schwierigkeiten, die zum Versagen der Regelung führen können, weil die für eine brauchbare Regelgenauigkeit notwendige Temperaturdifferenz bzw. Überhitzung am Verdampferaustritt erst bei sehr weit auseinanderliegenden Füllungsgraden des Verdampfers sich einstellt und daher die Kontinuität der Arbeitsweise der Kältemaschine in Frage gestellt ist.
Es ist ein Regelverfahren für Kältemaschinen bekannt, bei welchem der Eintritt des flüssigen Kältemittels in den Verdampfer nach der Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Verdampfer geregelt wird.
Diese bekannte Regelung hat jedoch den Nachteil, dass sie den Einfluss der mehr oder minder starken Ölkonzentration im Verdampfer nicht berücksichtigt. Infolgedessen steigt die Ölkonzentration durch fraktionierte Destillation im Verdampfer an, wobei in bekannter Weise die thermodynamischen Eigenschaften des Kältemittels verschlechtert werden, der Ölspiegel im Kompressor in gefährlicher Weise reduziert wird und zusätzliche Mittel und Arbeit erforderlich werden, um das Öl aus dem Verdampfer abzuziehen.
Alle diese Schwierigkeiten werden durch das erfindungsgemässe Verfahren beseitigt.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, dass man die Menge des in den Verdampfer eintretenden flüssigen Kältemittels nach dem Dampfgehalt des aus dem Verdampfer abströmenden Kältemitteldampfes einstellt.
Die Kältemaschine zur Ausführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung aus einer durch den abströmenden Kältemitteldampf beeinflussten Messstelle mit einem die Messstelle heizenden Element, einer den Wärmefluss vom Heiz- element zum Kältemitteldampf hemmenden Schicht sowie einem Wärmefühler besteht, welcher den Durchflussquerschnitt des Drosselorgans beim Steigen des Dampfgehaltes des Kältemitteldampfes vergrössert und umgekehrt bei dessen Sinken verkleinert.
Das Verfahren nach der Erfindung wird nachstehend anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Vig. 1 zeigt schematisch eine Kältemaschine mit dem Kompressor 1, dem Kondensator -2 und dem Verdampfer 3. Ein zu kühlendes Medium tritt angewärmt an der Stelle 5' in den Verdampfer 3 ein und verlässt diesen gekühlt an der Stelle 5. Das im Kondensator 2 unter Druck und Wärmeentzug verflüssigte Kältemittel tritt durch das Drosselorgan 6 in den Verdampfer 3 ein. Das verdampfte Kältemittel verlässt den Verdampfer 3 durch den Auslass 7, um
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schliesslich durch die Leitung 8 wieder in den Kompressor 1 zurückgeführt zu werden.
Das Drosselorgan 6 besitzt einen Stellmotor 9, welcher seinen Stehimpuls über die Regelleitung 10 von der am Verdampferauslass 7 angeordneten Messvorrichtung 11 erhält, die weiter hinten näher erläutert ist.
In der gleichen Weise, wie es bereits bei tempe- raturbeeinflussten Reglern bekannt ist, kann der Stellmotor 9 des Drosselorgans 6 auch noch eine Impulsleitung 10' besitzen, welche eine Wirkungsverbindung des Drosselorgans 6 mit einer Druck- messstelle P herstellt. Hierdurch wird zusätzlich zur Regelung nach dem Dampfgehalt auch noch eine Beeinflussung des Drosselorgans 6 durch den Druck des Kältemitteldampfes in der Leitung 8 erreicht, welche mit zunehmendem Druck eine Verringerung des Durchflussquerschnittes des Drosselorgans 6 bewirkt.
Fig. 2 zeigt eine Messvorrichtung nach der Erfindung, welche aus dem Wärmefühler 12 mit dem Kapillarrohr 17, dem Heizelement 13 und der den Wärmefluss zwischen dem Wärmefühler 12 und dem vom Kältemitteldampf durchströmten Rohr 8 hemmenden Schicht 4 besteht.
Der Wärmefühler 12 kann dabei in bekannter Weise aus einem mit einer leicht siedenden Flüssigkeit gefüllten metallischen Hohlkörper 12 bestehen, wobei der Dampfdruck mit der Temperatur ansteigt und durch ein Kapillarrohr 17 unter eine Membrane oder einen Kolben 23 (Fig. 1) des Stellmotors 9 tritt und das Drosselorgan 6 bei zunehmender Temperatur zum Öffnen bringt. Das Heizelement 13 besteht zweckmässig aus einem elektrischen Widerstandsdraht, welcher in einem geeigneten Isoliermaterial, beispielsweise einem Porzellankörper24, angeordnet ist.
Eine weitere Ausführung der Messvorrichtung ist in Fig. 3 gezeigt. Hierin bedeutet 12 den bereits beschriebenen Wärmefühler mit dem Kapillarrohr 17. Das Kältemittel strömt im Innern des Rohres 8, welches aus einem Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit und geringer spezifischer Wärme, beispielsweise einem Kunststoff der Tetra-Fluor-Äthylen- Gruppe, z.R. Teflon (eingetragene Marke) 0,2 Kcal ; C - 025 Kcal mh C kg C) besteht.
Zwischen dem Wärmefühler 12 und der Wand des Rohres 8 befindet sich das Heizelement 13, bestehend aus dem elektrisch beheizten Widerstandsdraht, welcher gegenüber dem Wärmefühler 12 beispielsweise durch ein dünnes Glimmerplättchen 16 elektrisch isoliert ist.
Fig. 4 zeigt eine andere Anordnung der Mess- vorrichtung am Rohr 8 im Schnitt. Innerhalb einer Einbuchtung 26 des vom Kältemittel durchströmten Rohres 8 befindet sich der Wärmefühler 12 mit der den Druck übertragenden Kapillare 17. Der Wärmefühler 12 ist umgeben von einer den Wärmefluss hemmenden Schicht 4, zwischen welcher Schicht 4 und dem Wärmefühler 12 der Heizdraht 25 angeordnet ist.
Fig. 5 zeigt ein Diagramm des Temperaturverlaufs in der Wand des das Kältemittel führenden Rohres 8 bei der Temperatur ü. des Heizelementes und der Temperatur*" des siedenden Kältemittels.
Es sei a, die Wärmeübergangszahl des Kältemitteldampfes, A, die Wärmeleitzahl der Rohrwand und a2 die Wärmeübergangszahl eines die Rohrwand aussen umgebenden Gases. Der Einfachheit halber sei angenommen, dass der Wärmeübergang vom Heiz- element zur Rohrwand durch Gaskonvektion (beispielsweise einer Luftschicht) erfolgt. Hierdurch wird die folgende Betrachtung übersichtlicher, ohne dass anderseits nennenswerte Fehler entstehen.
Nach einer bekannten graphischen Darstellungsmethode lässt sich der Temperaturverlauf in der Rohrwand ermitteln, indem man den Quotient A bei jeder a Rohrwandseite als Strecke senkrecht zur Rohrwand in Höhe der zugehörigen Temperatur aufträgt, wodurch man zu beiden Seiten die Temperaturpole R, und R, erhält. Es sei zunächst nur die Wand des Rohres 8 ohne die Schicht 4 betrachtet. Die Verbindungslinie durch die beiden Pole R, R2 schneidet dann die beiden Wandflächen 8', 8" in den Temperaturpunkten Oi und ga, welche die Temperaturen an den beiden Wandflächen 8' und 8" unter den gegebenen Bedingungen darstellen.
Wenn nun der Wert a, mit abnehmendem Dampfgehalt des Kältemitteldampfes auf a,' ansteigt, so verkleinert sich der Quotient ? auf A,' und es verschiebt a, a, sich der Pol R,@R',, wobei sich auch der Wert 0; auf bzw. öla auf Üa' verändert und die Temperaturdifferenz d 0a ergibt.
Bei verringerter Heiztemperatur verschiebt sich das Temperaturgefälle; es ergeben sich für fix' mit dem Pol R2 die entsprechenden Wandtemperaturen 171" und 8a" mit dem Pol R,, und mit dem Pol R,' entsprechend einem vergrösserten a,-->a,' bei verkleinertem Quotient die entsprechenden Werte O1"' und üa"', mit der messbaren Temperaturdifferenz d ?9a'.
Hieraus ist zu erkennen, dass eine Steigerung der Heiztemperatur die messbare Temperaturdifferenz bei bestimmter Änderung der mit dem Dampfgehalt des Kältemittels in Funktion stehenden Werte a, heraufsetzt, während umgekehrt eine Verringerung der Heizung die entsprechnde Temperaturdifferenz herabsetzt. Bei Abschalten der Heizung würde der Pol R2 auf das Temperaturniveau es absinken, und es ergibt sich auf der Verbindungslinie R,-Ro bei Änderung des Quotienten A keine messbare Temperaturdifferenz a, mehr.
Anderseits steigt die Temperaturdifferenz bei einer bestimmten Heizung durch Vergrösserung der Wärmeübergangszahl a,. Diese Wärmeübergangszahl hängt sowohl von dem Dampfgehalt als auch von der Ölkonzentration im Dampf des Kältemittels ab, weswegen man mit dem Regelverfahren nach der Erfindung ausser der Mengenregulierung des in den
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Verdampfer eintretenden Kältemittels auch die Konzentration von Öl im Kältemittel des Verdampfers innerhalb bestimmter Grenzen hält.
Die Heizleistung ist von Einfluss auf die Empfindlichkeit der Regelung. Infolgedessen kann man durch Einstellen der Heizleistung die Empfindlichkeit so einregulieren, dass die Regelung der Kältemaschine stabil arbeitet.
Im Diagramm bestimmt tg 991 die Heizleistung. Arbeitet man nun in einem speziellen Fall mit kleiner Heizleistung, so kann die notwendige Differenz zwischen Siedetemperatur und Vühlertemperatur durch eine wärmedämmende Schicht genügend gross gemacht werden.
In einem solchen Falle wählt man zweckmässig für die wärmedämmende Schicht ein Material mit geringer spezifischer Wärme
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damit nicht die Regelung durch zu lange Anlaufzeit unstabil wird. Die Schicht kann aus einem Isoliermaterial, beispielsweise Kork, bestehen.
Man erreicht also, indem man den Wärmeleit- widerstand zwischen dem Kältemitteldampf einerseits und der Heizstelle und der Temperaturmessstelle anderseits in ein bestimmtes Verhältnis zur Heizleistung bringt, dass die Regelung stabil wird, d. h. dass eine durch eine Störung eingeleitete Regelschwingung zum Abklingen gebracht wird.