Vorreisser-Rostmesser an einer Karde Die vorliegende Erfindung betrifft ein Vorreisser- Rostmesser an einer Karde.
An Karden kommt es im praktischen Betrieb öfters vor, dass bei ungleichmässigen Wickeln oder beim Einlaufen eines Wickelendes vom Vorreisser grössere Wickelfragmente hineingerissen werden. Trotz Verbesserung der Einzugszylinder, wodurch man diesem Übel beizukommen suchte, konnte in folge unsorgfältigen Vorgehens beim Ansetzen eines neuen Wickels immer wieder ein Hineinreissen von Wickelfragmenten festgestellt werden.
Solche Faser zusammenballungen geraten zwischen Vorreisserzylin- der und Rostmesser und können dieses so beschädi gen, dass letzteres seinen Zweck nicht mehr versehen kann oder dessen Befestigung am Kardengestell geht sogar in Bruch, und das Messer wird in den Ab gangsraum geschleudert. Meist wird die Bedienung aus irgendeinem Grunde nicht eofort auf das schlechte Arbeiten der Karde aufmerksam, ja solche Maschinenschäden bleiben oft bis zu einer nächsten Kontrolle unbemerkt.
Um das Entstehen der erwähnten Schäden zu verhindern, ist gemäss vorliegender Erfindung vorge sehen, das Vorreisser-Rostmesser im Kardengestell nachgiebig zu lagern, so dass beim Eintreffen uner wünschter grosser Fasermassen ein Ausweichen er folgen kann. Eine besondere Ausführungsform, in der dieser Erfindungsgedanke verwirklicht ist, be steht darin, dass das Messer in einem Drehpunkt schwenkbar gelagert ist. Beim Eintreffen eines grö sseren Wickelfetzens wird somit das Messer durch die entstehenden Keilkräfte vom Vorreisserzylinder entfernt und ein Schaden vermieden.
Eine zweite Ausführungsform der Erfindung be steht darin, das Messer in mit dem Maschinenrahmen fest verbundenen vertikalen Führungen zu lagern und durch Federn in die Betriebsstellung zu drücken. Anhand der in den beiliegenden Zeichnungen zur Darstellung gelangenden zwei Ausführungsbeispiele sei die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen: Fig.l einen Querschnitt durch das Vorreisser- Rostmesser entlang der Geraden 11-II von Fig. 2, Fig.2 eine Ansicht in Richtung C von Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt entlang Linie III-1I1 von Fig. 4, Fig.4 einen Schnitt entlang Linie IV-IV in Fig. 3.
Ein Vorreisser-Rostmesser 1 (Fig. 1) ruht beid seitig in einer Fassung 2, die ihrerseits mit einem Flansch 3 des Kardengestelles verbunden ist. Der Flansch 3 besitzt eine Innenauflage 4 (Fig. 2), auf die die Auflagefläche 5 der Fassung 2 durch eine Schraubenverbindung 6 aufgepresst wird. Durch be stimmtes Anziehen der Schraubenverbindung 6 wird erreicht, dass eine für das Halten genügende Haft reibung erzeugt wird, die jedoch beim Auftreten von grossen Tangentialkräften an der Messerspitze überwunden wird.
Die Folge davon ist eine Aus lenkung des Messers in Pfeilrichtung (Fig. 1). Die Rückstellung muss durch Lösen und Wiederanziehen der Schraubenverbindung 6 erfolgen, wobei die Stel lung der Fassung 2 und damit die Betriebsstellung des Messers 1 (Anstellung an den Vorreisser) durch einen in dieser sitzenden Anschlagbolzen 7 (Fig. 2), der an eine Anschlagfläche 8 des Flansches 3 zu liegen kommt, festgelegt sind.
Die Messerspitze 9 (Fig.l) ist in ihrer Lage auf jene Seite der geradlinigen Verbindung zwischen, Fassungsdrehpunkt und Vorreisser-Rotationsachse A-B gelegt, dass bei Auslenkung die Spitze vom strichpunktiert angedeuteten Vorreisser 10 wegwan dert. Selbstverständlich wird das Messer 1 in der Fassung 2 selbst noch durch eine Arretierung 11 ge halten und durch eine Stellschraube 12 im gewünsch- ten Abstand vom Vorreisser eingestellt. Die weiteren Gewindebohrungen 13, 14, 15, 16 im Flansch 3 ermöglichen eine Versetzung des Messers.
In der zweiten Ausführungsvariante (Fig. 3 und 4) trägt eine beidseitig am Kardengestell 17 befestigte Platte 18 eine mit dieser verschraubte Fassung 19, die mit zwei Gleitbahnen 20 und 21 für das Vor reisser-Rostmesser 22 versehen ist. Letzteres wird durch eine Feder 23 in Richtung des nur strichpunk tiert angedeuteten Vorreissers 24 gedrückt. Für rich tige Abstandseinhaltung gegenüber dem Vorreisser 24 sorgt ein in der Fassung 19 verankerter Bolzen 25, der mit einer in einem Anschnitt 26 des Messers 22 untergebrachten Anschlagfläche 27 durch die er wähnte Feder 23 in Kontakt gehalten wird.
Die weiteren Bohrungen 28, 29, 30 und 28', 29', 30' in der Platte 18 gestatten durch Versetzen der Schraubenbolzen 31 und 32 die Veränderung des Anstellwinkels des Messers. Die Variante gemäss Fig.3 und 4 erweist sich als vorteilhaft, weil die Rückstellung selbsttätig mit Hilfe der Feder erfolgt. Selbstverständlich ist eine Kombination beider Be festigungsarten ebenfalls denkbar. Wird nun eine grössere Fasermasse, die bei starrer Lagerung des Messers dieses beschädigen würde, vom Vorreisser erfasst, so bleibt dem Messer bei der nach giebigen Lagerung die Möglichkeit, auszuweichen.