Druckgasschalter Es sind Druckgasschalter bekannt, bei denen die Schaltkontakte vom Druckgas so gesteuert werden, dass sie in der Ausschaltstellung durch den Gasdruck ihre Lage beibehalten, wobei die Schaltstrecke mit dem vollen Betriebsdruck beaufschlagt ist. Es steht also sowohl in der Ein- wie in der Ausschaltstellung die Schaltstelle unter Überdruck. Das Öffnen der Schaltstelle erfolgt durch Unterdrucksetzen oder durch Wegnahme des Druckes in der Steuerleitung.
Durch äussere Einflüsse, durch Undichtwerden der Zuführungsleitungen kann ein Druckgasverlust ein treten oder bei übermässiger Drucksteigerung im Schalterinnern beim Abschalten hoher Leistungen können die betriebsmässig bereits unter Überdruck stehenden Schalterteile, also die zur Druckgas zuführung dienenden Bauelemente, wie Hohlisolato ren, Dichtungen und dergleichen, beschädigt werden, so dass Druckgas entweichen kann. Es tritt also der gleiche Zustand ein, wenn zwecks Einschaltens in der Steuerleitung das Druckgas weggenommen wird. Die Folge ist, dass sich die Schaltstrecke selbsttätig schliesst, was unangenehme Folgen verursachen kann.
Auch ist es nicht möglich, bei eingeschaltetem Schal ter, wenn der Betriebsdruck plötzlich sehr stark ab sinkt, die Schaltstrecke zu öffnen oder gar eine Lei stungsabschaltung vorzunehmen.
Um diesen Gefahrenzustand zu beseitigen, steht bei einem Druckgasschalter, bei dem sowohl in der Ein- wie in der Ausschaltstellung die Schaltstelle unter Überdruck steht und durch Wegnahme des Druckes in der Steuerleitung die Öffnung der Schalt stelle erfolgt, erfindungsgemäss die die Schaltstelle aufnehmende Schaltkammer mit den zur Druckgas zuführung dienenden Bauelementen über Rück schlagventile in Verbindung.
Befindet sich der Druckgasschalter in der Ausschaltstellung und tritt eine Undichtigkeit in der Druckgaszuführungsleitung auf, so schliesst sich das Rückschlagventil, und es bleibt der überdruck an der Schaltstelle aufrecht erhalten, so dass sich die Schaltstrecke nicht schliessen kann. Auch die beim Abschaltvorgang in der Schalt kammer auftretenden Druckwellen können sich nicht nach den zur Druckgaszuführung dienenden Bau elementen ausbreiten, weil dieser Weg durch das Rückschlagventil versperrt ist.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Aus führungsform des Erfindungsgegenstandes in zwei Ansichten, und zwar für einen Druckgasschalter mit auf Hochspannungspotential befindlichen, die Schalt strecke einschliessenden Schaltkammern dargestellt, die sowohl in der Ein- wie auch in der Ausschalt stellung der Schaltstrecke unter vollem Betriebs druck stehen. Ferner besitzt dieser Schalter eine zur Unterbrechung der Schutzwiderstände dienende parallel geschaltete Zusatzschalteinrichtung.
In Fig. 1 bedeuten 1 die Schaltkammern, die die Kontaktstellen 2 aufnehmen. 3 ist das Ventilgehäuse, an dem die Schaltkammern 1 angebracht sind und das von dem Stützer 19 getragen wird. Auf dem Ventilgehäuse 3 ist ein weiterer Stützer 4 aufgebaut, auf dem die Schaltkammer 5 der Zusatzschalteinrich- tung mit dem beweglichen Kontakt 6 und den orts festen Gegenkontakten 7 ruht. Der Stützer 19 dient zur Zuleitung des Druckgases.
In der Einschaltstel lung stehen sowohl die Schaltkammern 1 wie auch die Steuerleitungen 8 unter Druck. 9 sind die Rück schlagventile, die nur ein Einströmen des Druckgases in die Schaltkammern 1 gestatten und die Schalt kammern nach aussen abschliessen, wenn. das Druckgas in der Zuführungsleitung wegbleibt. 10 ist das ge meinsame Steuerventil, das durch die Stange 11 me chanisch betätigt wird. In der gezeichneten Stellung - Einschaltstellung des Schalters - ist das Ventil 10 geschlossen. Die Ventilkammer steht über die Leitung 12 mit der Aussenluft in Verbindung. Das Druckgas im Ventilgehäuse 3 führt über den hohlen Stützer 4 über das Rückschlagventil 13 in den Kam merraum 5.
Der bewegliche Kontakt 6 ist druckgas- gesteuert, und zwar ist die Kontaktstelle 6, 7 ge öffnet, wenn das in der Leitung 14 anstehende Druckgas bei geöffnetem Ventil 10 und abgeschlos sener Öffnung 15 über die Leitung 12 mit dem Freien verbunden ist. In dieser Ventilstellung sind auch die Steuerleitungen 8 entlüftet.
Fig. 2 zeigt den Schalter nach Fig. 1 teilweise im Schnitt. Die Bezugszeichen sind die gleichen. In die Schaltkammer 1 mündet der Durchführungsisola tor 16, und auf der entgegengesetzten Seite befindet sich das Anbaugehäuse 17, das zur Aufnahme des Schaltmechanismus dient und an dem sich auch die Blasluftaustrittstelle befindet. An der Schaltkammer 5 für die Zusatzschalteinrichtung sind die Durchfüh rungsisolatoren 18 für die Stromzu- und -abführung angebracht. Sie enthalten die Steuer- oder Schutz widerstände.
Der Vorgang beim Schalten ist wie folgt: Der Schalter ist eingeschaltet, die Kontaktstellen 2 und 6, 7 sind geschlossen. Die Schaltkammern 1 und die Schaltkammern 5 stehen unter Druck. Soll ausge schaltet werden, so wird das Ventil 10 durch Ab wärtsbewegen der Stange 11 geöffnet. Hierbei wird die Verbindungsleitung 15 geschlossen und die Ven tilkammer über die Leitung 12 mit dem Aussenraum verbunden. Die Folge ist, dass sich die Kontakte 2 öffnen und von dem Druckgas beblasen werden. In der Offenstellung ist die Gasaustrittsstelle an dem Kontakt wieder geschlossen, so dass in der Schalt kammer 1 weiter Druckgas ansteht.
Die Öffnung des Ventils 10 hat ferner die Folge, dass das Druck gas in der Leitung 14 ins Freie entweichen kann. Hierdurch wirkt das Druckgas in der Schaltkammer 5 auf den Kontakt 6 ein, öffnet die Kontaktstelle und hält den Kontakt 6 in der Offenstellung. Somit sind sämtliche Schaltstellen geöffnet.
Bleibt bei geöffneten Schaltstellen das Druckgas in den zur Druckgaszuführung dienenden Bau elementen weg, so schliessen sich die Rückschlag ventile 9 und 13. Der Druck in den Schaltkammern 1 und der Schaltkammer 5 bleibt aufrechterhalten, so dass sich die durch das Druckgas in der Offen stellung gehaltenen Kontakte 2 bzw. 7, 8 nicht schliessen. Beim Wegfall des Druckgases bei ausge schaltetem Schalter in den Zuführungsleitungen gibt ein Überwachungselement eine Warnmeldung an die Schaltzentrale.
Befindet sich der Schalter in der Einschaltstel- lunund werden durch irgendeinen äussern Einfluss die'-zur Druckgaszuführung dienenden Bauelemente undicht, so schliessen sich die Rückschlagventile 9 und 13. In den Schaltkammern 1 und in der Schaltkammer 5 bleibt das Druckgas anstehen. Durch diese Unstimmigkeit wird eine Warnmeldung gegeben, worauf der Schaltwärter das Kommando zum Ausschalten an das im Schaltergrundrahmen angeordnete Steuerventil gibt. Das Ventil 10 wird mechanisch durch einen Kraftspeicher geöffnet, und die Schaltstellen können eine vorschriftsmässige Ab schaltung ausführen.
Es ist auch möglich, die Ein richtung so zu treffen, dass das überwachungsele- ment unmittelbar den Ausschaltbefehl an das Steuer ventil gibt. Ist ein Schadensfall eingetreten, so schliessen sich die Rückschlagventile und die Schalt kammern bleiben unter Überdruck. Zum Zwecke der Entlüftung dieser Kammern, wie dieses auch bei Schalterüberholungen notwendig ist, sind an den Schaltkammern besondere Druckgasablassöffnungen vorgesehen.
Bei jeder Art von Ausschaltung verhin dern die Rückschlagventile, dass der beim Abschalt- vorgang entstehende Überdruck in die zur Druckgas zuführung dienenden Bauelemente eindringt, so dass diese vom Überdruck verschont bleiben. Ferner wird beim Wegbleiben des Druckgases im Schadensfalle durch die Rückschlagventile der Druck in den Schaltkammern aufrechterhalten, so dass noch vor schriftmässig geschaltet werden kann.