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Hochspannungswicklung von Transformatoren mit Spannungssteuerung Hochspannungswicklungen von Transformatoren werden bekanntlich durch Stossspannungen steiler Front hohen dielektrischen Beanspruchungen ihrer Wicklungsisolation unterworfen, wobei die Intensität dieser Beanspruchungen von den kapazitiven Verhältnissen abhängig ist.
Es hat sich bekanntlich gezeigt, dass die Spannungsbeanspruchung einer Wicklung in solchen Fällen geringer wird, wenn das Verhältnis von Wieklungs- und Erdkapazität grösser ist und dadurch die Spannungsverteilung längs der Wicklung weitgehend einen mehr linearen Verlauf hat. Diese Bedingung ist aber gewöhnlich nicht vorhanden, so dass besondere Mittel für die Beeinflussung und Verbesserung der Spannungsverteilung und der kapazitiven Verhältnisse notwendig sind.
So ist es bekannt, durch ausserhalb der Wicklung in der Hauptisolation liegende Einrichtungen, wie Schutzringe, Schilder, Steuerringe und -beläge eine bessere Stossspannungs- verteilung längs der Wicklung zu erzwingen. Diese Massnahmen vergrössern jedoch die Hauptisolation und erschweren ihre Herstellung durch Einfügung der Schirme erheblich. Bei nicht genügend sorgfältiger Ausführung kann sogar die Isolation geschwächt werden.
Man hat deshalb vorgeschlagen, die Windungen selbst zur kapazitiven Spannungssteuerung heranzuziehen. Zu diesem Zweck werden Windungen nebeneinander gewickelt, die elektrisch nicht unmittelbar Iiintereinan- dergeschaltet sind, indem durch zusätzliche Verbindungen innerhalb der Wicklung die Anfangs- und Endwindungen einer Teilspule über die Nachbarwindungen kapazitiv gekoppelt sind.
Hierbei verstärkt sich die kapazitive Wirkung zwischen den Windungen, so dass die Spannungsverteilung verbessert wird. Diese Massnahme hat aber bei der üblichen Wicklungsanordnung den Nachteil, dass innerhalb Verbindungen notwendig sind, deren Herstellung schwierig ist und welche die Fabrikation erschweren.
Erfindungsgemäss wird nun für eine Transformatorenwicklung, bestehend aus mehreren Scheibenspulen, bei denen nebeneinander elektrisch nicht iinmittefbar hinterein- andergeschaltete Windungen angeordnet sind, vorgeschlagen, dass die Scheibenspulenwick- lung in zwei Gruppen aufgeteilt wird, und, dass jeweils Windungen einer Wicklungs- gTuppe mit Windungen der andern Wicklungsgruppe ' hintereinandergeschaltet sind, derart, dass die Verbindungen zwischen den Wicklungsgruppen ausserhalb derselben lie., gen.
Hierdurch wird der, genannte Nachteil vermieden, und es ist möglich, die Verbindungsleitungen leicht herzustellen und in einfacher Weise zu isolieren.
Wird die Wicklung auf einer Säule angebracht, so ordnet man die beiden Gruppen der Wicklung koaxial an. Werden dagegen insbesondere bei hohen Leistungen mehrere
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Säulen je Wicklung vorgesehen, so ordnet man die beiden Gruppen auf verschiedenen Säulen an.
Um die Verbindungen ausserhalb der Scheiben machen zu können, ist es zweckmässig, einen zusammenhängenden Wicklungsteil sich über eine grade Anzahl von Scheiben, also mindestens über zwei Scheiben, erstrecken zu lassen. Man geht dann in die eine Scheibe an der Aussenseite hinein, dann an der Innenseite in die zweite Scheibe über und kann den Wicklungsteil wieder auf der Aussenseite herausführen, wo man ihn eingeführt hat. Auf diese Weise kann man die Verbindungen immer an der gleichen Seite - der Scheibe anordnen. Es ergibt sich hierbei ferner als zweckmässig, auch die Zuführung zu der ganzen Wicklung in der Mitte zwischen den beiden Wicklungsgruppen anzubringen.
Die Figur zeigt als Beispiel eine auf einer Säule aufgebaute Seheibenspulenwick- lung, die in zwei Gruppen 1 und 2 aufgeteilt ist. Es ist die Wicklung im Schnitt dargestellt, die Säule selbst der übersicht- lichkeit halber weggelassen. Die Zuleitung 3 zur ganzen Wicklung ist in der Mitte an der untern Scheibe 4 der obern Gruppe 1 mit der äussersten Windung 5 verbunden. Den Schritt der Windungen zeigen die Verbindungslinien 6 an. Diese Verbindungen sind in Wirklichkeit natürlich nicht ausserhalb der Scheibe vorhanden, sondern sollen nur den spiraligen Übergang von einer Windung zur andern innerhalb der Scheibe darstellen.
Sie sind ausserhalb gezeichnet, iun den Zusammenhang der einzelnen Windungen besser andeuten zu können. Es wird bei dem Wiu- dungsschritt immer eine Windung ausgelassen. Die dazwischenliegenden Windungen sind eingesehachtelt und haben unter sich den gleichen Windungsschritt wie die andern Windungen. Hierdurch wird die köher e kapazitive Wirkung erzielt. Im Innern der Scheibe gelangt man auf diese Weise zur Windung 7, von dort zur darüber gezeichneten Scheibe 8 in die Windung 9 und über die Verbindungen 10 wieder jeweils eine Windung überspringend zur Windring 11 nach der Aussenseite zurück.
Von hier aus geht die Wicklung auf der untern Gruppe weiter. Die Verbindung 12 kann ausserhalb der Spulen angeordnet werden und macht dadurch in der Herstellung keine Schwierigkeiten. Die Windungsanordnung auf der untern Wicklungsgruppe 2 ist dieselbe wie auf. der obern. Auch hier wird immer eine Windung übersprungen. Auch hier geht es über die nächste Scheibe wieder bis .zur Aussenseite zurück. Die nächste Verbindung 13 führt dann wieder zur obern Wicklungsgruppe 1 in die unterste Scheibe 4. Dort wird weiter in die noch freien Zwischenräume gewickelt, so dass nun die eingeschachtelte Wicklung entsteht. Von hier geht es wieder in die darüberliegende Scheibe 8 und über die Verbindung 14 nach der untern Gruppe 2 usw.
Alle Verbindungen zwischen den beiden Wicklungsgruppen können auf diese Weise ausserhalb der Scheiben ausgeführt werden.
Sind die beiden Wicklungsgruppen auf zwei Säulen untergebracht, so kann man sich in der Figur die beiden angegebenen Wicklungsgruppen 1 und 2 nebeneinander vorstellen. Die Verbindungen liegen dann zwischen diesen beiden Gruppen und sind ebenfalls sehr leicht herzustellen.