CH331306A - Verfahren zur Aufbringung wärmedämmender und feuerhemmender Überzüge auf Unterlagen aus hitze- oder entflammungsempfindlichen Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Aufbringung wärmedämmender und feuerhemmender Überzüge auf Unterlagen aus hitze- oder entflammungsempfindlichen StoffenInfo
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Description
Verfahren zur Aufbringung wärmedämmender und feuerhemmender Überzüge auf Unterlagen aus hitze- oder entflammungsempfindlichen Stoffen Es ist bekannt, Holz, Textilien, Papier und andere brennbare Stoffe vor Entflammung durch Tränken mit Lösungen zu schützen, deren wirksame Komponenten Anionen der Phosphor-, Bor- undloder Schwefelsäure oder komplexe Säuren des Wolframs, '-#lolybdäns oder Titans enthalten. Eine Weiterentwick lung auf dem Gebiet des Flammschutzes stellte die Verwendung wässriger Suspensionen dar, die neben Kohlehydraten und/oder Eiweiss stoffen und obigen Salzen noch Stoffe ent halten, die unter der Einwirkung von Form aldehyd zu kunstharzähnlichen Stoffen kon- densierbar sind und als Überzug auf die zu schützenden Unterlagen aufgebracht, bei der Beflammung voluminöse, mikroporöse Schaum schichten ergeben, die das darunterliegende Material gegen Entflammung und Wärmezu fuhr und damit gegen Verbrennung schützen. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt in der Art der Aufbringung dieser Stoffe, die, ihrem Wesen nach aus mindestens zwei getrennten Gemischen bestehend, mit Wasser zu einer be grenzt haltbaren Suspension vermischt und mit Hilfe der üblichen Auftragsverfahren auf die Oberfläche der zu schützenden brennbaren Gegenstände aufgebracht werden müssen, wo sie dann nach kürzerer oder längerer Zeit auftrocknen und verhärten. Hierbei stellt sich der weitere Missstand heraus, dass beim. Auf- trag dieser meist dickflüssigen Massen feine Profilierungen, Vertiefungen, Löcher im Un tergrund, die aus bestimmten konstruktiven oder dekorativen Gründen erhalten bleiben sollen, verwischt oder zugedeckt werden. Auch macht. das Auftragen dieser Massen durch Ver sprühen mit Hilfe von Düsen mitunter erheb liche Schwierigkeiten. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbringung wärmedämmen der und feuerhemmender Überzüge aus Ge mischen von anorganischen, bei höherer Tem peratur Gase abspaltenden Salzen, gegebenen falls unter Zusatz von Kohlehydraten und bzw. oder eiweissartigen Stoffen, und Kon densaten aus Formaldehyd oder dessen Poly meren und damit kondensierbaren Verbindun gen, auf Unterlagen aus hitze- oder entflam- mungsempfindlichen Stoffen, das dadurch ge kennzeichnet ist, dass ein Formaldehyd und mindestens eine damit kondensierbare organi sche Verbindung enthaltendes Gemisch kon densiert, danach in Pulverform übergeführt und im Gemisch mit einem Salz der genannten Art auf die zu schützende Unterlage aufge bracht und fixiert. wird. Durch das neue Verfahren können die vor genannten Nachteile vermieden werden. Als Kondensationsprodukt mit Formaldehyd kann man z. B. diejenigen mit Harnstoff, Dicyan- diamid oder Kresol verwenden. Gemische aus diesen Komponenten werden zweckmässig zu nächst in an sich bekannter Weise, die von Fall zu Fall, je nach den verwendeten kon- densierbaren Verbindungen, verschieden sein kann, bis zur Erhärtung auskondensiert, an schliessend vermahlen und mit den übrigen Anteilen vermischt, worauf das feingemahlene Pulverzweckmässig durch Aufstäuben auf die Unterlage aufgebracht werden kann. Um einen festhaftenden Überzug zu er zielen, kann das Substanzpulver auf der Un terlage mit Hilfe eines Klebemittels fixiert werden. Dazu wird zweckmässig der zu schüt zende Stoff vor dem Aufstäuben des Sub stanzpulvers mit einer Lösung eines haft fähigen Klebstoffes, z. B. von natürlichem oder künstlichem Leim, Öl- und Harzemulsio nen und dergleichen eingestrichen oder einge sprüht. Es ist jedoch ebensog@it möglich, das Aufstäuben des Substanzpulvers zuerst vorzu nehmen und anschliessend durch Aufsprühen der Klebstofflösung die Fixierung zu bewir ken. Schliesslich kann auch Aufstäuben des Pulvers und Aufsprühen der Fixierungs- lösung gleichzeitig erfolgen. Als Fixierungs- mittel können zweckmässig Stoffe benutzt werden, die bei der üblichen Anstrichsteehnik als Grundierungsmittel für Ölfarben und an dere filmbildende Stoffe benutzt werden. Nach einer andern Ausführungsform des Verfahrens wird das Anhaften des Substanz pulvers durch Aufsintern bzw. Aufschmelzen auf den zu schützenden Stoff bewirkt. In die sem Falle können allerdings nur solche Kon densate als Bestandteil des zur Wärmedäm mung und ziun Flammschutz dienenden Sub stanzpulvers verwendet werden, die nach ihrer Kondensation noch schmelzbar sind. Das Fixieren auf der Unterlage erfolgt zweckmässig dadurch, dass diese vor dem Auf stäuben des Substanzpulvers auf entspre chende Temperaturen vorgewärmt wird, oder aber indem das Pulver mit einem Heissluft strom auf die Unterlage aufgeblasen wird. In Fällen, in denen eine besonders vorsichtige Behandlung angebracht ist, wird man zweck mässig zuerst das Substanzpulver aufstäuben und es durch anschliessende Erwärmung, z. B. mittels Infrarotbestrahlung, zusammensintern bzw. schmelzen. Bei allen diesen Ausführungsformen erhält man eine festbaftende Deeksehieht, die die Konturen der Unterlage klar erkennen lässt und die ihre wärmedämmenden und feuerhem- menden. Eigenschaften sofort. nach dem Auf tragen entfaltet. Beispiel <I>1</I> <B>150</B> g technisches Kresol werden unter Er wärmen durch Zugabe von Alka.lilauge oder Kalkmilch, die teilweise durch Triäthanolamin ersetzt werden können, auf einen pH-Wert von 8 bis 9 eingestellt und mit 210 cm3 einer 35%igen Formaldehydlösung bis zur Resol- stufe kondensiert. Das Reaktionsgemisch wird dann mit 30 g Harnstoff, 70g Stärke, 20 g Borsäure, 60 g Talkum und 550 g Mono ammonphosphat versetzt, mit Hilfe von Phos phorsäure auf einen pii-Wert von 3 bis 1 ein gestellt und durch Erhitzen gehärtet. Die ge trocknete Masse wird fein pulverisiert und mit einem auf der Basis von beispielsweise Leinöl oder synthetischen Harzen aufgebauten Binder vermischt, auf dem zu schützenden Untergrund durch Streichen oder Spritzen aufgebracht. Beispiel @@ 150 g Dicy andiamid, 125 em3 Formalde- hydlösung (37 öig) und 23 cm3 Essigsäure (98%ig) werden zwei Stunden auf 70 bis 75 erhitzt. In das dickflüssige V orkondensat wer den 10 g Titandioxyd (Rutilmodifikation), 75 g Stärke, 15 g Borsäure, 500 g Monoammon- phosphat und 10 g Calciumphosphat einge rührt, worauf der p11-Wert auf 5,0 bis 5,5 ein gestellt wird. Die getrocknete Masse wird fein gemahlen und, um sie anstrichfähig zii machen, mit Firnis oder mit Leinöl in\Ver- bindung mit Sauerstoffüberträgern (Här- tern) angerührt. Das primär entstandene Vorkondensat kann auch durch Zusatz diiso- zierender Salze, zum Beispiel von 30 g Am monsulfat, ausgefällt, getrocknet, gemahlen und in dieser Form dem obigen Gemisch zu gesetzt werden. Beispiel <I>3</I> Zu einem auf 50 erwärmten Gemisch von 178 g Harnstoff, 44 ems Wasser und 3 g Eis essig werden allmählich 21 g Aerolein hinzu gegeben; die Mischung wird während 30 Mi nuten auf 70 erwärmt, nach Abkühlung auf .10 mit 740 g Formaldehydlösung (30%ig) versetzt und während 30 Minuten bei einer Temperatur auf 85 bis 90 gehalten. In das Reaktionsprodukt werden bei dieser Tem peratur Gemische von Stärke bzw. ihren Ab bauprodukten, anorganischen Salzen und Pig menten, wie im Beispiel 1 und 2 angegeben, eingerührt, bis ein festes, pulverisiertes Ge misch vorliegt., das zusammen mit natürlichen oder svnthetischen Klebstoffen auf den zu seliützenden Untergrund aufgebracht wird. Für das vorliegende Verfahren wird der Seliutz nur so weit beansprucht, als es sieh nicht um eine für die Textilindustrie in Be- traeht kommende Behandlung von Textil fasern zum Zwecke deren Veredlung handelt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zum Aufbringen wärmedäm mender Lind feuerhemmender Oberzüge aus Gemischen von anorganischen bei höherer Temperatur Gase abspaltenden Salzen und Kondensaten aus Formaldehyd oder dessen Polymeren Lund damit kondensierbaren Ver bindungen auf Unterlagen aus Kitze- oder entflammungsempfindlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Formaldehvd Lind mindestens eine damit. kondensierbare organi sche Verbindung enthaltendes Gemisch kon densiert, danach in Pulverform übergeführt und im Gemisch mit einem Salz der genannten Art, auf die zu schützende Unterlage aufge bracht und fixiert wird.UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, da dureh @rekennzeichnet, dass das aufgebrachte Gemisch ausserdem Kohlehydrate enthält. 2. Verfahren nach Patentanspruch, da- durch gekennzeichnet, dass das aufgebrachte Gemisch ausserdem eiweissartige Stoffe ent hält. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das aufgebrachte Gemisch ausserdem Kohlehydrate und eiweiss artige Stoffe enthält. 4. Verfahren nach PatentansprLich, da durch gekennzeichnet, dass Formaldehyd- Iiarnstoff-Kondensate verwendet werden. 5.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Formaldehyd-Di- cy andiamid-Kondensate verwendet werden. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Formaldehyd-Kre- sol-Kondensate verwendet werden. 7. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das zum Wärme und Entflammungssehutz dienende Substanz pulver auf der Unterlage durch Klebemittel züi einer Schicht fixiert wird, wobei Klebe mittel und Substanzpulver in beliebiger zeit licher Reihenfolge auf die Unterlage aufge tragen werden. B.Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebemittel aufgestrichen wird. 9. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebemittel aufgesprüht wird. 10. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das zum Wärme- und Entflammungsschutz dienende Substanz pulver schmelzbar ist, und dass es gesintert oder geschmolzen und dadurch auf der Unter lage fixiert wird. 11. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Substanzpulver während des Auf bringens gesintert wird. 12.Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, da.ss das Substanzpulver nach dem Aufbrin gen gesintert wird.
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CH331306D CH331306A (de) | 1952-10-23 | 1953-10-23 | Verfahren zur Aufbringung wärmedämmender und feuerhemmender Überzüge auf Unterlagen aus hitze- oder entflammungsempfindlichen Stoffen |
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