<B>Schiene aus Stahl</B> Die Bildung von Riffeln auf der Fahr- fliiehe von Schienen ist ein dem Fachmann liinlänglicli bekannter Übelstand. .Solche. Rif feln, welche häufig bei stark befahrenen Glei sen von Vollbahnen oder Strassenbahnen auf treten, wirken sieh wegen des unruhigen und rieräusehvollen Laufes der Fahrzeuge und wegen der erhöhten Beanspruchung des rol lenden Materials sowie des Unterbaues und der Schiene selbst durch Erschütterungen äusserst nachteilig aus.
Auf Strecken, welche zur Riffelbildung neigen, sind daher kost spielige Instandhaltungsarbeiten erforderlich, da die Riffeln in Zeitabständen durch Abschleifen von der Schienenoberfläche ent fernt werden müssen.
Während man anfangs der Ansicht war, dass eine solche Riffelbildung bei Schienen auf bestimmte Erzeugungsverhältnisse beim Walzen und Adjustieren zurückzuführen ist, hat man neuerdings auch vermutet., dass die R.iffelbildung von :Schwingungen, die sich aus dem Fahrbetrieb heraus, sei es durch Sehkipf der Räder, sei es durch eine reine Schwiiigttngserregting durch das über die Schiene rollende Fahrmittel, ergeben, hervor gerufen wird.
Man glaubte auch bereits zu erkennen, dass die Art der Ausführung des Oberbaues die Neigung zur Riffelbildung einer Schienenstrecke beeinflusst. Trotzdem ist. es jedoch bisher nicht gelungen, durch Änderung der Verhältnisse des Oberbaues, wie beispielsweise Änderung der Gleisbettung, des Schwellenabstandes usw., hinsichtlich der Verringerung oder gar Vermeidung der Rif- felbildung eindeutige Erfolge zu erzielen. Auch ein eindeutiger Einfluss der Schienen güte sowie der Schienenfestigkeit konnte bis her nicht festgestellt werden.
Man hat auch bereits eine federnde Ausbildung der Schiene, zum Beispiel durch Anbringung gleichmässig über die Schienenlänge verteilter Schlitze im Schienensteg, vorgeschlagen, mit dem Ziel, die Radstösse federnd abzufangen. Auch auf diese Weise gelang es nicht, die Riffelbil- dung zu beseitigen, und es haben sich solche Schienen in der Praxis nicht einführen kön nen.
Die Erfindung betrifft nun eine Schiene aus Stahl, welche dadurch gekennzeichnet ist, da.ss zurDämpfungihrerEigenschwingungen in ungleichen Abständen über die Schienenlänge verteilte Querschnittsänderungen vorgesehen sind. Dadurch soll die Neigung zur Riffel- bildung vermindert werden. In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher er läutert.
Fig.1 zeigt den Grundruss einer ,Schiene in verkleinertem Massstab, deren Fuss 1 und, Steg 2- in unregelmässigen Abständen, auf die Schienenlängsachse bezogen, Einschnürungen 4 aufweist, während der Schienenkopf 3 keine ungewöhnliche Form zeigt. Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der F'ig. 1.
Die Fig. 3 und 4 zeigen in derselben Dar stellungsweise eine Schiene, deren Fuss 1 und 'Steg 2 in unregelmässigen Abständen, auf die Schienenlängsachse bezogen, Verdickungen 5 aufweist., wobei Fig. 4 ein .Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.3 ist..
Fig.5 zeigt den Aufriss einer Schiene in verkleinertem Massstab, deren Fuss 1 mit senk recht zur Schienenlängsachse verlaufenden Querschnittsverstä.rkungen 6 in ungleich mässigen Abständen, auf die Schienenlängs achse bezogen, ausgebildet ist. Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig.5.
Die Fig.7 und 8 zeigen in der Darstel lungsweise der Fig. 1 und 2 eine Schiene, deren Steg 2 mit senkrecht zur Schienen längsachse verlaufenden Querschnittsverstär- kungen 7 in, bezogen auf die Schienenlängs achse, ungleichmässigen Abständen ausgebil det ist.
Fig. 8 ist. ein Schnitt nach der Linie VIII-VIII in F'ig.7.
Die Fig. 9 und 10 zeigen in derselben Darstellungsweise eine Schiene, deren Fuss 1 in, auf die .Schienenlängsachse bezogen, un gleichmässigen Abständen Schlitze 8 aufweist.
Fig. 10 .ist ein Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 9.
Die Fig. 11 und 12 zeigen im Aufriss und im Querschnitt. nach der Linie XII-XII in Fig. 11 eine Schiene, deren Kopf 3 auf der Fahrfläche in, auf die Schienenlängsachse bezogen, -ungleichmässigen Abständen senk recht. zur Fahrtrichtung schmale, seichte, rundkerbartige Vertiefungen aufweist.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu grunde, dass zwischen den in der Schiene durch die darüberrollenden Fahrzeuge ent stehenden Eigenschwingungen und der Bil dung der Riffeln auf der Schienenlaiiffläche ein inniger Zusammenhang in der Art be steht, dass, bei sonst gleichbleibenden Betriebs- verhältnissen, mit. einem geringeren Ausmass an Eigenschwingungen auch die Neigung der Schiene zur Riffelbildung abnimmt.
Dies kann in der Art erreicht werden, dass der Quer schnitt der Schiene, wie beschrieben, in un regelmässigen Abständen Einschnürungen oder Verdickungen aufweist, durch welche die Aus bildung einer Resonanzschwingung behindert oder eine entstehende Resonanzschwingung stark gedämpft. wird.
Solehe Querschnmitts- änderungen können beispielsweise diu'eh belie bige, senkrecht zur Schienenachse am Fuss oder .Steg der Schiene angeordnete Quer schnittsverstärkungen oder durch senkrecht zur Schienenachse gerichtete Schlitze uni Schienenfuss gebildet oder durch sonstige, in einem beliebigen Winkel quer zur Fahrtrich tung, zum Beispiel senkrecht zu dieser bzw.
zur Schienenlängsaelise, angeordnete, seichte, rundkerbartige Vertiefungen am Schienen fuss, Schienensteg oder Schienenkopf darge stellt sein, wie dies zum Teil aus der vorge nannten Zeichnung ersichtlich ist.
Die Anordnung solcher Querschnittsver- änderungen, wie Einschnürungen, Verdickun gen und Vertiefungen, ist bei Schienen an sich bekannt, jedoch waren solche Quer- sclinittsveränderungen bisher stets in gleich mässigen Abständen über die Schienenlänge verteilt.
In bezug auf die Dämpfung der Eigenschwingungen der Schiene und die Verminderung ihrer Riffelneigung sind aber solche gleichmässig verteilte Quersehnittsände- rungen wirkungslos, da nur durch die un gleichförmige Verteilung solcher Querschnitts änderungen die Aufschaukelung von Sehwin- gLingen wirksam vermieden werden kann.
Durch die beschriebenen Massnahmen kann es ermöglicht. werden, die Fähigkeit der Schiene im Gleis als solche, Sehwingtmgen zu dämpfen und damit die Neigung einer Schiene, Riffeln zu bilden, wesentlich zu be einflussen:
Es hat sieh gezeigt, da.ss Schienen, welche in der beschriebenen Art die Eigen schaft besitzen, Schwingungen auf Grund einer bestimmten Ausbildung ihrer Form rascher abzubauen, das heisst Schienen, die ein erhöhtes Dämpfungsverwögen für Schwin gungen besitzen, weit weniger zu einer R.iffel- bildung neigen können.