CH315360A - Kapazitiver Spannungsmesser zur Messung hoher Wechselspannungen - Google Patents
Kapazitiver Spannungsmesser zur Messung hoher WechselspannungenInfo
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Description
Kapazitiver Spannungsmesser zur Messung hoher Wechselspannungen Es ist bekannt, zum Messen hoher Weéhsel spannungen, zum Beispiel an Femleitungen, für 4()0 kV Messeinrichtungen auf kapazitiver Grundlage zu verwenden. Diese Messeinrich- tungen verwenden einen kapazitiven Spannungsteiler und zeichnen sieh durch ihren einfachen Aufbau aus, wobei jedoch der Nachteil in Kauf genommen werden muss, dass die am Messkondensator liegende Messspannung bürdenabhängig ist. Man ist daher gezwungen, in den Messkreis eine auf Resonanz mit den Spannungsteilerkapazitäten. abgestimmte Induktivität einzuführen, wodureh der kapazitive Spannungsteiler bürdenunab- hängig wird, aber nur bei der der Abstimmung zugrunde liegenden Frequenz. Selbst kleinere Abweichungen der Frequenz vom Sollwert bedingen schon zusätzliche Messfeh 1er. Um nun diese Frequenzabhängigkeit der kapazitiven Spannungsteileranordnung zu beseitigen, ist schon vorgeschlagen worden, die Induktivität des Messkreises veränderlich zu machen und durch eine frequenzabhängige Steuerung so einzuregeln, dass das Produkt Lo)2 praktisch konstant bleibt. Eine gewisse Temperaturabhängigkeit bleibt indessen bestehen. Die vorliegende Erfindung beschreitet nun einen andern Weg, um die Frequenz- und Tem p eraturabhängigkeit von kapazitiven Spannungsmessanordnungen zu beseitigen und be steht darin, dass die Bürdenunabhängigkeit nicht mehr durch eine Induktivität, sondern durch einen Röhrenverstärker erzielt wird, dessen Innenwiderstand so klein gemacht ist, dass seine Ausgangsspannung praktisch bürdenunabhängig ist. In diesem Falle ist die Anordnung vollständig frequenz-, bürdenund temperaturunabhängig, da dem Kondensator, an dessen Klemmen der Röhrenverstärker angeschlossen ist, praktisch keine Leistung entzogen wird, im Messkreis keinerlei Induktivitäten liegen und die Messung nur auf dem von der Temperatur unabhängigen Verhältnis der Teilkapazitäten des Spannungsteilers beruht. Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt, wobei Fig. 1 das Grundprinzip der Erfindung erkennen lässt, während nach Fig. 2 die Anordnung so getroffen ist, dass die erzielbare Messge- nauigkeit allen Anforderungen gerecht wird. An die l : Hochspannungsleitung 1 ist gegen Erde ein kapazitiver Spannungsteiler mit den Kondensatoren 2 und 3 geschaltet. Das $pan- nungsteilerverhältnis ist dabei so gewählt, dass an dem erdseitigen Kondensator 3 eine für den Eingang des Röhrenverstärkers geeignete Spannung abgegriffen werden kann. Diese Spannung am Kondensator 3 wird über einen Steuerverstärker 4 mit hochohmigem Eingang auf eine Endverstärkerstufe 5 gegeben, an deren Ausgang die Messinstrumente, Relais usw. angeschlossen sind. Zur Erreichung einer weitgehenden Unabhängigkeit von der anzuschliessenden Bürde 6 und zur Erlangung stabiler Verhältnisse, insbesondere bei Netzspannungsschwankungen oder bei Röhrenalterung, ist eine starketGegenkopplung 7 vom Endverstärker 5 auf den Steuerverst-ärker und gegebenenfalls auch innerhalb der Endverstärkerstufe 8 selbst vorgesehen. Mit dieser Einrichtung lassen sich bereits Messungen mit Genauigkeitsgraden von etwa 1 bis 5 O/o durchführen. Die Bürde 6 kann dabei durch ein einfaches handelsübliches :Spannungsmess instrument mit ausreichender Genauigkeit, beispielsweise ein Drehspulmessinstrument, gebildet werden, mit dem dann die Teilspannung am niederspannungsseitigen Teilerkon- densator gemessen wird. Der kapazitive Spannungsteiler kann dabei gleichzeitig dazu ausgenutzt werden, irgendwelche Hochfrequenzgeräte an die Hochspannungsleitung 1 anzukoppeln, zum Beispiel Geräte für die EW Telephonie bzw. Fernmessgeräte 9. Die Ankopplung würde dann an dem Verbindungspunkt 110l zwischen den beiden Kondensatoren 2 und 3 erfolgen, so dass also der Hoehspannungskondensator 2 gleichzeitig als Kopplungskondensator dient. Um eine Beeinflussung der Messeinrichtung durch die Hochfrequenzgeräte zu verhindern, kann erforderlichenfalls zwischen dem Ankopplungspunkt 10 der llochfrequenzgeräte und dem Abgang zum Steuerve-rstärker 4 eine auf die Hochfrequenz abgestimmte Sperre 11 eingeschaltet werden, die so zu bemessen ist, dass durch ihre Induktivität keine unerwünschten Phaseneinflüsse erzeugt werden und in die Messung eingehen. Werden höhere Ansprüche an die Messgenauigkeit gestellt, so kann die soeben beschriebene prinzipielle 'Schaltung in der in Fig. 2 gezeigten Weise erweitert bzw. ergänzt werden. In dieser 8chaltungsanord- nung ist zwischen Steuerverstärker 4 und Endverstärkerstufe 5 ein Regelglied 12 und eine Phasendreheinrichtung 13 3 zwisehenge- schaltet Ausserdem ist hier ein Hilfsoszillator 14 vorgesehen, der eine Hilfswechselspannung höherer Frequenz erzeugt und diese auf ein Vergleiehsgerät 15 gibt. Diese Hilfsfrequenz gelangt von dem Vergleichs gerät über die Leitung 16 auf den Eingang des Steuerver stärkeres 4 und durchläuft die nachfolgenden Glieder bis zum Ausgang des Endverstärkers, von wo aus sie über die Leitung 17 zum Ver gleichsgerät 15 zurüekgelangt. In diesem Ver gieiehsgerät befindet sich ein geeichter Spannungsteiler, dessen Teilungsverhältnis der gesamten Sollverstärkung der Messeinriehtung entspricht. In Abhängigkeit von dem auftretenden Teilerverhältnis werden positive oder negative Abweichungen der Verstärkung von der Sollverstärkung zur Erzeugtmg einer Regelspannung verwendet, die über die Leitung 18 auf das Regelglied 12 einwirken und gegebenenfalls noch zusätzlich über das Regelglied hinweg über die Leitung 19 den Steuerverstärker 4 beeinflussen. Mit Hilfe dieser Regeleinrichtung wird erreicht, dass unabhängig von Spannungssehwankungen, Al - terung der Röhren usw. stets eine gleichbleibende Verstärkung vorhanden ist, die innerhalb einer Toleranz von 1 Promille gehalten werden kann. Zum Ausgleich der im Messgerät etwa auftretenden Phasendrehung kann der oben genannte besondere Phasendreher vorgesehen werden, der eine solche etwaige Phasenverschiebung zwischen Eingangs und Ausgangsspannung ausgleicht. Entsprechend der Anordnung nach Fig. 1 ist auch hier zur Erhöhung der Stabilität und zur Erreichung eines sehr kleinen Innenwiderstandes eine starke Gegenkopplung des Endverstärkers 5 in sich über die Leitung 20 sowie zum Steuerverstärker 4 über die Leitung 21 vorgesehen. Das Regelglied 12 kann je nach Anforderung an die Genanigkeit und Regelgeschwindigkeit mechanisch, elektrisch oder elektronisch gesteuert werden. Selbstverständlich kann auch hier der hochspannungsseitige Kondensator 2 als Kopplungskondensator für die oben erwähnten Hochfrequenzgeräte mitverwendet werden. Die von dem Messverstärker abgegebene Leistung kann naturgemäss auch dazu benutzt werden, neben dem eigentlichenMessgerät weitere Einrichtungen, zum Beispiel Relais oder sonstige Steuereinrichtungen zu speisen. Da bei solchen Einrichtungen keine allzuhohen Anforderungen an die Genauigkeit gestellt werden, kann es gegebenenfalls zweckmässig sein, zwei voneinander unabhängige Verstärkerkreise vorzusehen, von denen der eine für die Speisung dieser Einrichümgen nach Fig. 1, der andere für die Feinmessung nach Fig. 2 aufgebaut sein kann. Da der eingangs erwähnte Messverstärker eine verhältnismässig hohe Leistung abgeben muss, ist es zweckmässig, zumindest die Endstufe des Verstärkers als Gegentaktstufe in AlB-Schaltung auszuführen. Um eine ständige Betriebsbereitschaft unter allen Umständen sicherzustellen, kann man den Messverstärker oder bestimmte Röhrenstufen desselben doppelt vorsehen und die Anordnung so treffen, dass mit Hilfe einer iTberwachungseinrichtung bei Ausfall eines Gliedes bzw. eines ganzen Verstärkers automatisch und unterbrechungslos auf das Ersatzglied bzw. auf den Ersatzverstärker umgeschaltet wird. Anstatt den kap azitiven Spannungsteiler mit den Kondensatoren 2 und 3 als Einfachkette auszubilden, kann man natürlich auch mehrere Zweige parallel schalten.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Kapazitiver Spannungsmesser zur Messung hoher Wechselspannungen, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Messung erforder liche Leistung von einem Röhrenverstärker geliefert wird, der eingangsseitig an den niederspannungsseitigen Kondensator des kapazitiven Spannungsteilers angekoppelt und dessen Innenwiderstand so klein gemacht ist, dass seine Ausgangsspannung praktisch bürdenunabhängig ist.UN'T-ERANS1PRÜCHE 1. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das tTbersetzungsverhältnis des Spannungsteilersso gewählt ist, dass sich an dem niederspannungsseitigen Kondensator eine für die Steuerung des Messverstärkers geeignete Eingangsspannung ergibt.2. Kapazitive Spannungsmesser nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Messverstärker aus einem Steuerverstärker und einem Endverstärker besteht.3. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung des niedrigen Innenwiderstandes des Messverstärkers sowie zu seiner Stabilisierung eine starke IGegenkopplung vorgesehen ist.4. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl eine Ge genkopplung vom Endverstärker auf den Eingang des Steuerverstärkers als auch eine Eigengegenkopplung des Endverstärkers vorgesehen ist.5. lS : apazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der hochspannungsseitige Kondensator der 'Spannungsteilerkette gleichzeitig als Kopp- lungskondensator für Hochfrequenzgeräte dient.6. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Ankopp- lungspunkt der Hochfrequenzgeräte und dem Anschluss des Messverstärkers ein auf die Hochfrequenz abgestimmtes Sperrglied einge- schaltet ist.7. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass dem Messverstärker eine Regel einrichtung zugeordnet ist, in der in Abhängigkeit von posi tiven oder negativen Abweichungen der Verstärkung von der Sollverstärkung eine Regelspannung erzeugt wird, die zur Ausregelung der Verstärlungsgradänderungen dient.-8. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch und Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung aus einem zwischen Steuerverstärker und Endverstärker eingeschalteten Regelglied sowie einer die Regelspannung erzeugenden Ver gleiebseinrichtung besteht, der eine von einem Hilfsoszillator gelieferte Frequenz, die höher als die Messfrequenz ist, zugeführt wird.9. Kapazit-iver Spannungsmesser nach Pa tentansprueh und Unteransprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Hilfsoszillator der Vergleichseinrichtung zugeführte Frequenz ausserdem über den gesamten Messverstärker geführt und von dessen Ausgang erneut der Vergleichseinriehtung zu geführt und in dieser mit der unmittelbar zugeführten Frequenz verglichen wird.10. Kapazitiver Spannungsmesser- nacllPa- tentanspruch und Unteransprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichseinrichtung einen geeichten Spannungsteiler enthält, dessen Teilverhältnis der gesamten Sollverstärkung des Messverstärkers entspricht.11. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch und Unteransprüchen 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelglied auf mechanischem Wege verstellbar ist.12. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch und Unteransprüchen 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Regelglied auf elektrischem Wege verstellbar ist.13. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch und Unteransprüchen 7 bis 10, dadurch gekennzeiehnet, dass das Regelglied auf elektronischem Wege verstellbar ist.14. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentansprueh und Unteransprüehen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ansgleich von etwaigen Phasendrehungen im Messverstärker ein phasendrehendes Glied eingeschal- tet ist.15. Kapazitiver Spannungsmesser nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 bis 10 und 14, gekennzeichnet durch eine rber- wachungseinrichtung, die zur automatischen und unterbrechungslosen Umschaltung auf einen Ersatzverstärker bzw. Ersatzglied des Verstärkers im Falle einer Störung an dem im Betrieb befindlichen Teil dient.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH315360T | 1953-02-13 |
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CH315360D CH315360A (de) | 1953-02-13 | 1953-02-13 | Kapazitiver Spannungsmesser zur Messung hoher Wechselspannungen |
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CH (1) | CH315360A (de) |
-
1953
- 1953-02-13 CH CH315360D patent/CH315360A/de unknown
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