Verpuffungsbrennkraftturbinenanlage Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine V erpuffungsbrennkraftturbinenanlage mit Gegendruckabsenkung hinter einer von Feuergasen beaufschlagten Beschaufelung und mit Verpuffungskammern, die mehrere gesteuerte Zapfstellen zur Entnahme von Feuergasteilmengen aufweisen, die zur Be aufschlagung der Beschaufelungen und zur Erzeugung der Gegendrücke dienen.
Dadurch, dass auch die Drüeke hinter den Beschaufelungen abgesenkt werden, lassen sieh die in den Beschaufelungen ausnutzbaren Differenzdrücke bis auf Abweichungen, die dadurch entstehen, dass die zur Gegendruck erzeugung benutzten Gase zunächst einmal unter schnell vorübergehendem Druekabfall die Gegendruckräume auffüllen müssen, weit gehend v ergleichmässigen, so dass gute Rad wirkungsgrade entstehen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass das Arbeitsverfahren derartiger Verpuf- fungabrennkraftturbinen weitgehend ihren konstruktiven Aufbau bestimmt. Verfolg t nman die diesbezügliche Entwicklung, so stellt man fest, dass man ursprünglich von Turbi nenanordnungen mit vertikaler Turbinenachte ausging, um die die Verpuffungskammern im Kreise so angeordnet waren, da ss ihre Hälse, die durch Düsenventile eröffnungs- und ver- chliessbar ausgebildet waren, die Feuergase auf die oberhalb dieser Hälse liegenden Düsen und Beschaufelungen entliessen.
Später ging man von der bei dieser Turbinengattung ver wirklichten einstufigen Dehnung zu Verpuf- fungsbrennkraftturbinen über, bei der die Verbrennungsgase in mindestens zwei Stufen verarbeitet wurden, wobei die erste Stufe durchweg mit einer Curtisbeschaufelung ver sehen war, während man in der zweiten und in den folgenden Stufen die Ausströmgase der Curtisstufe nach Ausgleich der Drücke und Temperaturen Parsonsbeschaufelungen, im Sonderfall auch weiteren Curtisbeschaufe- lungen zuführte.
In diesem Falle ordnete man die Verpuffungskammern mit ihren Längs achsen auf einem gedachten Zylindermantel an, dessen Erzeugende parallel zur Turbinen achse verläuft, wobei die Verpuffungskam- mern in axialer Richtung der Curtisbeschau- felung der Hochdruckstufe vorgeschaltet waren. Es ergaben sich also beträchtliche Bau längen. der Turbinen, so dass die weitere Ent- wieklung der Explosionsturbinen von dem Wunsche gelenkt war, die Baulängen wesent lich zu verringern.
Das geschah dadurch, dass man die horizontal verlaufenden Turbinen aehsen beibehielt, die Längsachsen der Ver- puffungskammern aber senkrecht zur Achse der Turbinenwelle anordnete und die Ver- puffungskammern selbst unter dem Maschi nenflur versenkt unterbrachte, Bei dieser wei teren Entwicklung behielt man die mehr- stufige Abarbeitung der erzeugten Feuer gase bei.
Inzwischen aber wurde das Arbeitsverfah ren entsprechend den einleitenden Ausfüh rungen geändert, indem man zu Verpuffungs- brennkraftturbineneinheiten überging, die praktisch nur noch Treibgaserzeuger oder iDruckgasgeneratoren sind. Dadurch entsteht die Möglichkeit, als Verbraucher der erzeug ten Treibgase Turbinen zu wählen, die keine grundsätzlichen Abweichungen von der Dampfturbinenbauart zeigen mit dem einzi gen Unterschied, dass sie die zur Verarbei tung der verhältnismässig hoch temperierten Gase erforderlichen Werkstoffe aufweisen.
Der Übergang zu einem derartigen Be triebsverfahren bedeutet also, dass die den leistungserzeugenden Teil des Treibgaserzeu gers bildende Verpuffungsbrennkraftturbine ihre äussere Leistung im wesentlichen zum Betriebe der Hilfsmaschinen, insbesondere der Betriebsmittelverdichter, abgibt, wobei diese Verdichter aus Luftverdichtern und für den Fall, dass gasförmige Brennstoffe zur Verwendung gelangen, aus Gasverdichtern bestellen;
ausserdem sollen die erforderlichen Hilfsmaschinen in Form von Kühlmittel- urnwälzpumpen, Schmiermittelpumpen, Brenn stoffeinspritzpumpen für den Fall der Ver wendung flüssiger Brennstoffe, Nachladeluft- v erdiehtern und sonstigen Hilfsmaschinen an getrieben werden. Die Erfüllung der weiterern Aufgabe, den Wirkungsgrad derartiger Ver- puffungsbrennkraftturbinen durch hohe Rad wirkungsgrade zu steigern, bedeutet, dass man nicht. mehr auf die Ausnutzung der Ab wärme, das heisst der Kühl- und Abgaswärme, angewiesen ist.
Denn die Ausnutzung dieser Abwärme bringt es mit sich, dass sperrige, schwere und kostspielige Wärmetauseher ver wirklicht werden müssen, die den grundsätz lich einfach und gedrängt zu haltenden Auf bau der Turbine stören, insbesondere dann, wen n die erzeugten Treibgase zum Antrieb von Fahr- und Flugzeugen dienen sollen.
Hiernach kennzeichnet sich die erfindungs- geinässeV erpuffungsbrennkraftturbinenanlage mit Gegendruckabsenkung hinter einer von Feuergasen beaufsehlagten Beschaufelung und mit Verpuffungskammern, die mehrere ge steuerte Zapfstellen zur Entnahme von Feuer gasteilmengen aufweisen, die zur Beaufschla gung der Beschaufelungen und zur Erzeu gung der Gegendrücke dienen, dadurch, dass die Verpuffungskammern um ein die Düsen und Besehaufelungen einkapselndes Gehäuse herum so angeordnet sind, dass sie, quer zur Achsrichtung der Turbinenwelle gesehen, zwi schen den äussersten Gehäuseabschlüssen lie gen, während, in zur Turbinenwelle radialer Richtung, die Zapfstellen unmittelbar in die Düsen übergehen.
Dadurch ergibt sich ein ausserordentlich gedrängter, übersichtlicher und leichter Auf bau des als Verpuffungsbrennkraftturbine ausgeboildeten Treibgaserzeugeraggregates, so dass es beispielsweise möglich geworden ist, eine Leistung von etwa 20 000 k\V innerhalb eines Kubikmeters Raumbedarf unterzubrin gen. Vergleicht man diesen Raumbedarf mit dem Raumbedarf einer Dampfturbine und einer Kesselanlage gleicher Leistung, so er gibt sich der erhebliche Fortschritt vorliegen der Erfindung dem Bekannten gegenüber, der auch dann erhalten bleibt, wenn man den Raumbedarf von Dieselmasehinen oder Gleich druckturbinen gleicher Leistung in den Ver gleich einbezieht.
Die Aasbildung derartiger Verpuffungsbrennkraftturbinen bedeutet, dass die axiale Länge des Treibgaserzeugers nicht grösser wird als die axiale Länge seiner Hauptteile. Es fällt auch die Erstreckung der Anlage in unterhalb des Maschinenflurs lie gende Räume fort, die eintrat., wenn man die Längsachsen der Verpuffungskammern senk recht zur Läuferachse anordnete. Die so er reichte Raumbeschränkung der Anlage ist bei zahlreichen Einbaufällen von entscheidender Bedeutung für die TMögliehkeit der Verwen dung der Wärmekraftanlage.
Ein derartiger Fall liegt beispielsweise vor beim Einbau des Triebwerkes in den Flügel von Flugzeugen, beim Einbau in Unterseeboote, torpedoför- rrtige Geschosse und bei vielen andern Anwen dungen, bei denen zur Unterbringung der Kraftmaschine nur ein beschränkter Raum zur Verfügung steht. Ein derartiger Fall ist auch gegeben beim Einbau der Kraftanlage in unterirdische Räume etwa bei Bergwerken, Sicherheitsstollen, weiter beim Einbau in Lo komotiven, Triebwagen, Schnellboote, Schiffe usw.
Die Zeichnung zeigt eine Ausführung der Erfindung am Beispiel einer Anlage, die aus einer Verpuffungsbrennkraftturbine mit vier Kammern als Treibgaserzeuger und aus einer Parsonsturbine als Verbraucher des Treib gases besteht.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht auf den Treibgaserzeuger sowie den angeschlossenen Verbraucher in schematischer Darstellung, wobei eine der Verpuffungskammern gemäss Linie I-I der Fig. 2 im senkrechten Längs schnitt gezeigt ist.
Fig. 2 entspricht teilweise senkrechten Querschnitten durch den Treibgaserzeuger gemäss den Linien II-II, III-III und IV IV der Fig. 1, teilweise einer Stirnan sicht auf die Verpuffungsbrennkraftturbine an der Kammereinlassseite.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf den Treibgasentnahmestutzen des Treibgaserzeu gers.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestell ten Verpuffungsbrennkraftturbinenanlage mit einem aus Verpuffungskammern, Düsen und Beschaufelungen einer Verpuffungsturbine bestehenden Treibgaserzeuger und einem ebenfalls als Turbine ausgebildeten Verbrau- eher für die von der Verpuffungsbrennkraft- turbine erzeugten Feuergase sind um die noch näher zu beschreibenden Düsen und Beschau felungen der Verpuffungsturbine langge streckte Verpuffungskammern mit ihren Längsachsen parallel zur Achse des die um laufenden Beschaufelungen tragenden Läu fers und eines die Düsen und Beschaufelun- gen einkapselnden Turbinengehäuses so ange ordnet, dass sie,
quer zur Turbinenachse ge sehen, zwischen den äussersten Gehäuse abschlüssen liegen, während, in zur Achse der Turbinenwelle senkrechter, also radialer Rich- tung, die gesteuerten Zapfstellen der Verpuf fungskammern unmittelbar in die Düsen übergehen.
Im einzelnen ist das den Turbinenläufer 1 mit den Rädern 2 und 3 sowie den umlaufen den einkränzigen Beschaufelungen 4 und 5 aufnehmende Turbinengehäuse mit 6 bezeich net. Um dieses Turbinengehäuse 6 herum sind v ier Verpuffungskammern a, b, c und d so angeordnet, dass ihre Längsachsen parallel zur Achse 1l-11 des die umlaufenden Be- schaufelungen 4, 5 tragenden Turbinenläufers 1 verlaufen. Die Längen des Gehäuses 6 und der Kammern<I>a</I> bis<I>d</I> sind so bemessen und die Anordnung im Verhältnis zueinander ist so getroffen, dass die Kammern a bis d zwi schen den äussersten Gehäuseabschlüssen lie gen, die links durch die Kuppel des Lager gehäuses, rechts durch den Abschlussflansch für die Wellendichtung gegeben sind.
Jede der Verpuffungskammern ist dabei von einem in Fig. 1 schematisch angedeuteten Kühlman tel 12 umgeben; aus Gründen zeichnerischer V ereinfachung ist der Mantel 12 in Fig. nicht gezeigt. Die Kammern a bis d bestehen in an sich bekannter Weise aus einem. als Venturidüse ausgebildeten Einlassende 13 mit sehr schlankem Diffusor 14. Im Kopf der, Kammer liegt das Ladeluftventil 15, das unter dem Einfluss einer Steuerung 16 steht.
In das Ladeluftventil eingebaut ist ein Ein- spritzventil 17; Brennstoffzuführungsleitun- gen, Brennstoffpumpen und in der Verpuf- fungskammer angeordnete Zündeinrichtungen sind als allgemein bekannt nicht einge7eich- net. Jede der Verpuffungskammern a bis d ist an drei Stellen angezapft. Die Zapfstellen sind mit 18, 19 und 20 bezeichnet.
Jede Zapf stelle ist, durch ein gesteuertes Ventil ab schliessbar, wobei die Ventile 21 -Lind 22 Düsenventile sind, während das Ventil 23 ein Auslassv entil für den Feuergaerest ist. Infolge der erfindungsgemäss getroffenen Anordnung ist es möglich, .die Ventile 21, 22 und 23 un mittelbar gegenüber den Verbrauchsstellen für die durch sie entlassenen Teilmengen der je Kammer und Verpuffung erzeugten Feuer gasgesamtmenge bzw. für den Feuergasrest anzuordnen.
So schliesst sich an das Düsen ventil 21 der Kammer a, das zum Unterschied gegen das in Fig. 1 sichtbare Düsenventil 21,d der Kammer d mit 21a bezeichnet worden ist, unmittelbar die Verbrauchsstelle in Form der Düse 24a an. Eine entsprechende, aber nur schematisch angedeutete Düse 24d ist in Fig. 1 im Anschluss an das Düsenventil 21d der Kammer d dargestellt worden. In bezug auf Kammer c sind in Fig. 1 nur die äussern Steuerungen 25c der Düsenventile 21c und 22c sowie des Auslassventils 23c dieser Kammer c zu erkennen. Diese Steuerungen sind durch weg hydraulisch und für alle Ventile in gleichartiger Weise ausgebildet; sie sind als an sieh bekannt nicht näher veranschaulicht.
Die einzelnen Düsen 24, also 24a, 24b, 24c und 24d, liegen sämtlich vor der einkränzigen Be- schaufelung 4 des Rades 2 des Läufers 1, so dass, wie insbesondere Fig. 2 links oben er kennen lässt, zwischen den Düsenventilen und den Düsen äusserst kurze Feuergasüberfüh rungsleitungen, Düsenvorräume genannt, lie gen.
Da Düsenvorräume und Düsen gekühlt sind und da in diesen Düsenvorräumen und Düsen äusserst grosse Geschwindigkeiten auf treten, kommt es bei der hohen Temperatur und der hohen Spannung der durch diese Räume strömenden Feuergase zur Kleinhal tung der W ärmeübergangsverluste entschei dend darauf an, dass diese Räume so klein wie möglich ausfallen, damit die Wärmeüber gangsflächen entsprechend gering ausfallen.
Jeder die Beschaufelung 4 des Rades 2 be aufschlagenden Düse 24 liegt eine Auffang düse 26 gegenüber, die, wie Fig. 1 in gestri chelt gezeichneten Linien zeigt, in eine Auf füllkammer 27 übergeht, die ihrerseits wieder in eine ebenfalls gestrichelt dargestellte Düse 28 ausläuft, die der einkränzigen Beschaufe- lung 5 des zweiten Rades 3 des Läufers 1 als Düse vorgeordnet ist. In die Auffüllkammer 27 münden auch an die Ventile 22 angeschlos sene, nicht gezeichnete Leitungen, indem sich an deren Ventilsitz ein Überführungskrüm mer 29 anschliesst, der in die Auffüllkammer 27 bei 30 einmündet.
Die Auffüllkammer 27 erhält also aus zwei verschiedenen Quellen Feuergase; sie nimmt zunächst über die Auf fangdüse 26 Feuergase auf, die in den Düsen 24 bzw. in der Beschaufelung 4 bereits Arbeit geleistet haben; sie nimmt weiter frische Feuergase über die Ventile 22 bei deren Er öffnung über die Krümmer 29 auf. Sie gibt die so empfangenen Feuergase über die ge meinsame Düse 28 zur Beaufschlagung der Deschaufelung 5 des zweiten Turbinenrades 3 ab. Ausser den Düsenventilen 21 und 22 sind Auslassventile 23 für den Feuergasrest vorge sehen, wobei die Ausbildung des Auslass ventils 23c in Fig. 2 unten rechts im einzel nen zu, erkennen ist.
An den Sitz des Auslass- v entils 23c schliesst sich, wie Fig. 2 zu ent nehmen ist, eine Leitung 31c an, die, wie Fig. 3 erkennen lässt, mit dem Querschnitt eines nierenförmigen Ringsektors 32e, in der Nähe des Anschlussquerschnittes 33 der Treib gasentnahmeleitung 34 in diese ausmündet; er geht also aus der Rohrform in der Nähe von 23c in einen Ringsektor in der Nähe von 33 über. Eine entsprechende Leitung führt zu dem Auslassventil 23b der Verpuffungs kammer b. Auch die Leitung 34 mündet, im Ansehlussquerschnitt 33 der Treibgas entnahmeleitung 34 in Form eines nieren förmigen Ringsektors 32b aus.
Eine dritte und vierte Leitung 31,d und 31a führen zu den ent sprechenden Auslassventilen 23d und 23a der Verpuffungskammern d und a und besitzen wieder ringsektorartige Auslassquerschnitte 32,1 und 32" in der Anschlussebene 33 der Treibgasentnahineleitung 34.
Der Querschnitt der an der, Treibgasentnahmestutzen, als der zusammenfassend die Leitringen 32a, 32b, 32,,, 32d und 35 bezeichnet werden sollen, ange- sehlossenen Tr eibgasentnahmeleitung 34 ist so bemessen, dass in ihr auftretende, vom an gewandten Verpuffungsverfahren herrührende, Druckschwankungen sich ausgleichen können, so dass die Leitung 34 als Druckausgleicher wirksam ist.
Die vier nierenförmigen Ring sektoren 32 umschliessen den bereits erwähn ten zentralen Feuergasausla.ss 35, der an die Fangdüse 36 angeschlossen ist, welche die Feuergase auffängt, die in den Düsen 28 bzw. in der Beschaufelung 5 des zweiten Turbinen- fades 3 der Verpuffungsturbine Arbeit ge leistet haben, Diese Verpuffungsturbine treibt die Hilfsmaschinen der Gesamtanlage, insbe sondere den Ladeluftverdichter 37 an, dessen Antriebswelle 38 mit der Welle des Läufers 1 unnmittelbar gekuppelt ist. Die Treibgasent nahmeleitung 34 führt zu dem Verbraucher 39 der Anlage, die als vielstufige Parsons- turbine ausgebildet ist; sie dient als Sockel des Ladeluftverdichters 37.
Ein Quergehäuse 40 (Fig. 1) hält Gehäuse 6 und Kammern a bis d am zum Verbraucherteil 39 entgegen gesetzt liegenden Ende des Gehäuses 6 zusam men und bildet dessen Auflager.
Natürlich kann man zwischen den Stutzen 32 32a, 32b, 32c, 32d, 35 und die Treibgasleitung 34 auch einen besonderen, zum Druckausgleich dienenden Raum einschalten. Die Wirkungsweise der so gekennzeichne ten baulichen Ausbildung der Anlage ist fol gende: Es sei angenommen, in der Kammer d sei soeben ein vollständiges Arbeitsspiel abge wickelt worden. Demgemäss ist die Kammer d noch mit dem Feuergasrest erfüllt. Beim Be ginn eines neuen Arbeitsspiels öffnet sich Ladeluftventil 15d, unter dem Einfluss der Steuerung 16d. Gleichzeitig öffnet sich das Auslassventil 23d der gleichen Kammer d.
Die bei 41 eintretende Ladeluft breitet sich in dem venturidüsenartig ausgebildeten Einlass 13 der Verpuffungskammer d und vor allem im Diffusor 14, da dessen schlanke Form Ab lösungen des Luftstromes von den leitenden Wänden verhindert, über den Kammerquer schnitt aus und schiebt den Feuergasrest aus der Kammer d über das gleichzeitig unter dem Einfluss seiner Steuerung 25,d geöffnete Auslassventil 23d aus.
Während des Feuergas- restverdrängungs- und Ladevorganges voll führt der Kolben der zugehörigen Brennstoff pumpe seinen Förderhub und spritzt über das sich öffnende Ventil 17 in die Ladeluft Brennstoff ein, so dass im Zeitpunkt des Schliessens der Ventile 15d und 23d eine zünd- fähige Ladung die Kammer d erfüllt. Der Feuergasrest selbst gelangt über das Lei- tungsstück 31d in den nierenförmigen Auslass sektor 32d und von dort in die Treibgas entnahmeleitung 34.
Da aber der Radkasten der Beschaufelung 5 über die Räume 36 und 35 ebenfalls in offener Verbindung mit der Treibgasentnahmeleitung 34 und damit mit dem nierenförmigen Auslasssektor 32d steht, übt der unter demn Einfluss der Ladeluft über Leitungsstück 31d aasgeschobene Feuergas rest auf die Beschaufelung 5 die Wirkung eines Gegendruckes aus, der infolge der ab Anschlussquerschnitt 33 eintretenden Vor gänge den grundsätzlichen Charakter einer Expansion besitzt.
Während dieses Feuergas- restverdrängungsvorganges als des ersten Ab schnittes eines in der Kammer d insgesamt abzuwickelnden Arbeitsspiel, auf das die Ab schnitte der Zündung und Verpuffung sowie zwei Abschnitte einer stufenweisen Expan sion folgen, waren aber auch die Ventile 21 und 22 zweier bisher nicht betrachteter Kam mern geöffnet worden, während alle Ventile einer vierten Kammer geschlossen blieben, weil sich in dieser gerade Zündung und Ver puffung abwickelten. Geht man zunächst auf die Kammer U ein, so sei angenommen, deren Düsenventil 21a wäre geöffnet worden. Es wäre ebenso denkbar, dass eines der Düsen ventile 21b_d der Kammern b-d geöffnet hätte.
Dann wäre in der Kammer a entweder das zweite Düsenventil 22a oder überhaupt keines der Ventile eröffnet worden. Die Reihenfolge ist also gleichgültig, es kommt nur darauf an, dass in dreien der vier Kam mern ein anderes Ventil geöffnet hatte. Ver bleibt man also bei der Eröffnung des Ventils 21" der Kammer a, so hatte dieses Ventil eine Feuergasteilnienge entlassen, deren Anfangs zustand durch Auftreten des höchsten Ver- puffungsdruckes gegeben war.
Das bedeutet also, da.ss in dem Zeitpunkt, in dem sich Lade- lu1tVelltil 15d und Auslassventil 23d der Kam nier d eröffnet hatten, in der Kammer a ge rade der höchste Verpuffungsdruck aufgetre ten war. Unter diesem höchsten Verpuffungs- druck strömt in dem genannten Zeitpunkt die über Düsenventil 21a entlassene Feuergasteil- menge der- Düse 24a zu. Dadurch wird die Be- schaufelung 4 des Rades 2 des Läufers 1 mit Feuergas versorgt.
Diese Feuergase, die somit bereits einen Teil ihres Gefälles an die Be- schaufelung 4 abgegeben haben, werden dann über Auffangdüse 26 aufgefangen und der Auffüllkammer 27 zugeführt. Diese Auffüll- kamnmer hatte aber inzwischen bereits Feuer gase über das geöffnete Düsenventil 22b der Kammer b erhalten Das Düsenventil 22b, bitte dabei in dem Zeitpunkt geöffnet, in dem in der Kammer a der höchste Verpuf fungsdruck aufgetreten war. In dem gleichen Zeitpunkt hatten in der Kammer d die Ven tile 15d und 23d geöffnet. Unter dem Einfluss der beiden Feuergaszuflüsse füllt sich die Auffüllkammer 27 schnell mit Feuergasen auf.
Der sieh in der Kammer 27 so schnell aufbauende Innendruck übt über die Auf fangdüse 26 auf die Beschaufelung 4 des Rades 2 eine Rückwirkung aus, die in der Form eines bestimmten Gegendruckverlaufes auf tritt. Da aber die Auffüllkammner 27 ander seits mit der Beschaufelung 5 des Rades 3 über Düse 28 in offener Verbindung steht, unter liegen die in die Auffüllkammer 27 entladenen Feuergasmengen gleichzeitig einer Expansion, mit andern Worten, der auf die Radanord nung 2, 4 von der Auffüllkamnmer 2 7 aus aus geübte Gegendruck hat wieder den gr und- sätzliehen Charakter einer Expansion.
Da dies infolge der dargestellten zyklischen Ver setzung der Arbeitsspielabsclhnitte in den ein zelnen Verpuffungskammern gleichzeitig zu den über Düse 24d ausgeübten Beaufschla gungsdrücken erfolgt, treten vor und hinter dem Düsen- und Beschaufelungssystem 24,4 gleichartige Druckverläufe und damit Ent- halpiegefälle auf, die mit gutem Radwir kungsgrad verarbeitbar sind.
Dieselbe Wirkung tritt in Bezug auf das Düsen- und Beschaufelungssystem 28,5 auf. Die einkränzige Beschaufelung 5 unterliegt nämlich zunächst, den Beaufschlagungsdrük- ken, die aus der Auffüllkammer 27 über die Düse 28 ausgeübt werden. Sie unterliegt wei ter infolge des aus Kammer d entladenen Feuergasrestes der oben erläuterten Gegen- druekabsenkung, die über die in offener Ver- bindung stehenden Räume bzw. Querschnitte 31d, 32,d, 35 und 36 auf die Beschaufelung 5 zur Wirkung gebracht wird.
Was an Hand des Ladevorganges der Kammer d, an Hand der ersten Teilexpansion der unter demn Verpuffungsdruck als An fangsspannung stehenden Teilmenge der in der Kammer a je Verpuffung erzeugten Feuergasgesanmtmenge, und was für die Kam- mner b an Hand der zweiten Teilexpansion der unter einem niedrigeren Anfangsdruck stehenden Teilmenge der je Verpuffung in der Kammer b erzeugten Feuergasgesamt menge, was schliesslich an Hand der gleich zeitig im Arbeitsspielabschnitt der Zündung und Verpuffung stehenden, also völlig ge schlossene Ventile aufweisenden Kammer c dargelegt worden ist, gilt sinngemäss für die andern Arbeitsspielabschnitte jeder der vier Kammern,
da in diesen nur in zyklischer Ver tauschung dieselben Vorgänge eintreten.
Was für vier Kammern ausgeführt wor den ist, kann sinngemäss bei jeder Kammer zahl verwirklicht werden. Die Kammern brau chen auch nicht um das Turbinengehäuse im Kreise gleichmässig verteilt angeordnet zu werden, sondern es sind auch andere Anord nungen denkbar, ohne da.ss .die durch die Er findung vorgeschriebene, grundsätzliche An ordnung verlassen werden soll.
Bei dem Ausführungsbeispiel ist eine -aus Verpuffungsbrennkra.ftturbine und Verdreh ter bestehende Treibgaserzeugereinheit zur Speisung einer aus einer Parsonsturbine be stehenden Verbrauchereinheit benutzt worden. Hierauf ist aber die Erfindung nicht be- schränkt. Zwar wird man im allgemeinen zu.r Speisung einer Verbrauchereinheit der An lage wenigstens eine Treibgaserzeugeereinheit vorsehen, die die Hilfsmaschinen der Anlage antreibt. Man kann aber auch mehrere Treib- gdserzeugereinheiten vorsehen, die in Parallel..
anordnung zur Speisung einer gemeinsamen Verbrauchereinheit dienen. Diese TreAgas- erzeugereinheiten sind dann zweckmä.Pjig unter sich gleichartig ausgebildet, damit man, unter Anwendung des bekannten Baukasten- prinzips, Anlagen beliebiger Leistung aus gleichartigen und daher wirtschaftlich herzu stellenden Einheiten erstellen kann. Man kann umgekehrt mehrere, treibgasaufneh- mnende und Leistung in Form äusserer Arbeit abgebende Verbrauchereinheiten an eine ein zige Treibgaserzeugereinheit im Treibgasweg anschliessen oder an mehrere derselben.
In sämtlichen dieser Fälle ist es zweck mässig, als einzige Verbindung zwischen Treib gaserzeuger und treibgasbeaufschlagten Lei stungsturbinen Leitungen vorzusehen, die einbaulos sind, das heisst, in denen man nicht, wie das bei früheren Anlagen dieser Art not wendig wurde, Wärmetauscher anordnete, um den Treibgasen den Wärmeinhalt ganz oder teilweise zu entziehen und auf andere Ar beitsmittel wie Dampf, Quecksilber oder der gleichen zu übertragen, um auf diese Weise aueh die Abwärme der Treibgase auszunutzen. Man erhält also einfache Anlagen, ohne die sogenannte Wärmewirtschaft, zu der es bisher. auch gehörte, dass man den Kühlmitteln der Verpuffungsbrennkraftturbinen die aufge nommene Kühlwärme mehr oder weniger ent zog.
Auch diese Verwertung der Abwärme in Form von Kühlwärme bedingte sehr ver- wiekelte Anordnungen, so dass es einer we sentlichen Vereinfachung entspricht, wenn derartige Anlagen ohne sämtliche Einrich tungen hergestellt und ausgebildet werden können, die zur Durchführung einer derarti gen Wärmewirtschaft bisher erforderlich waren.