CH304876A - Verfahren zur Herstellung eines Jodpräparates. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Jodpräparates.

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CH304876A
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Description


  Verfahren     zur        Herstellung        eines        Jodpräparates.       Es wurde gefunden, dass die Giftigkeit  von Halogenen und halogenhaltigen bzw.  halogenabgebenden Stoffen     durch        Umsetzung     mit polymerem     N-Vinylpyrrolidon,    wie es  beispielsweise im USA-Patent Nr. 2265450 be  schrieben ist, ganz beträchtlich     herabgesetzt     wird.

   Dagegen ist die abtötende Wirkung sol  cher     Halogen-Polyvinylpyrrolidon-Verbindun-          gen    auf Mikroorganismen, wie Bakterien,  Hefen, Schimmel, Pilze,     Protozoen        und        Meta-          zoen,    nicht beeinträchtigt, sondern im Gegen  teil in manchen Fällen noch verstärkt.  



  Es     wurde    ausserdem gefunden, dass die Ha  logen-Polyvinylpyrrolidon-Verbindungen ver  längerte     Wirkungsdauer    aufweisen.  



  Der     Polymerisationsgrad,    das heisst das       Molekulargewicht    des     N-Vinylpyrrolidons    hat  keinen Einfluss auf den Verlauf der Reaktion.  Es ist aber aus andern Gründen zweckmässig,       Polymerisate    von ganz bestimmtem Molekular  gewicht zu verwenden.

   Der     K-Wert    nach       Finckentsher    ist eine gebräuchliche Grösse, um  den     Polymerisationsgrad    oder das relative       Molekulargewieht    auszudrücken, und soll des  halb in den folgenden     Ausführungen,    die sich  speziell auf die Umsetzungsprodukte mit Jod  beziehen, zur näheren Charakterisierung der  verwendeten     Polymerisate    ebenfalls Anwen  dung finden.  



  Es hat sich gezeigt, dass mit     zunehmendem          K-Wert    des verwendeten     Polyvinylpyrroli-          dons    die Löslichkeit des erhaltenen Produktes  ab- und die Viskosität seiner Lösungen zu-    nimmt. Weiter wurde     gefunden,    dass in den  menschlichen Körper     eingeführte    Präparate  mit niederen     K-Werten    bedeutend rascher  mit dem     Urin    ausgeschieden     werden        als    höher  polymere Produkte.  



       Polyvinylpyrrolidone    mit niedrigeren     K-          Werten    als 10 sind ihrer geringen entgiften  den Wirkung wegen wenig geeignet. Wasser  unlösliche, sehr     hochpolymere        Polyvinylpyrro-          lidone    reagieren auch mit Jod, und zwar er  hält man dabei ebenfalls unlösliche Umset  zungsprodukte.

   Da aber die in Frage stehen  den Präparate zweckmässig in gelöster Form  Anwendung finden oder doch bei der Anwen  dung in fester Form ihre volle     Wirkung    erst  entfalten, wenn sie in der im Gewebe enthal  tenen Flüssigkeit löslich     sind,    kommen um  lösliche     Polyvinylpyrrolidone    weniger in Be  tracht. Die wasserlöslichen Polymere von N  Vinylpyrrolidon wurden schon in grossem  Ausmass als     Blutplasmaersatz        verwendet    und  haben dabei ihre Unschädlichkeit erwiesen.

    Da die entgiftende     Wirkung    vom Molekular  gewicht unabhängig ist, kann jeweils das       Polymerisat    mit     demjenigen        Molekulargewicht     gewählt werden; das sich für einen bestimmten  Zweck besonders gut eignet. Bei äusserlichem  Gebrauch scheint dem     K-Wert    keine Bedeu  tung     zuzukommen,    ausser dass mit höherem       Molekulargewicht    die     Viskosität    zunimmt.  



  Die akute Giftigkeit des Jods wird durch  die Verbindung mit. dem     N-Vinylpyrrolidön         auf etwa den zehnten Teil herabgesetzt,     und     die chronische Giftigkeit wird so stark verrin  gert, dass eine beträchtliche Erhöhung der  täglichen Dosis des jodhaltigen Mittels mög  lich ist. Alle untersuchten     Jod-Polyvinyl-          pyrrolidon-Verbindungen    waren vollständig  ohne     Reizwirkung.    Die lästige     Jodfleckenbil-          dung    trat nicht auf, und ein Jodgeruch war  nicht feststellbar.

   Dagegen wurde beobachtet,  dass die bakterizide     Wirkung    gegenüber der  entsprechenden Menge freien     Jodes    nicht nur  nicht geringer war, sondern sogar noch eine  Steigerung erfuhr.  



  Beim Erwärmen einer mit     Polyvinylpyrro-          lidon    behandelten     Lugolschen        Jodlösung    auf    dem Wasserbad konnte keine     Jodreaktion     an einem über der Flüssigkeit aufge  hängten Stärkepapier erhalten werden; der,       Joddampfdruck    war also praktisch auf Null  zurückgegangen.  



       Lugol-Lösung    ohne und mit     Polyvinyl-          pyrroHdonzusatz        wurde    der üblichen     Kultur-          prüfung    im Reagenzglas unterzogen. Dabei  wurde zu jeder mit einprozentiger     Lugol-          Lösung    in den angegebenen Konzentrationen  vermischten Nährbrühe je ein ml einer     24stün-          digen    Kultur von     Staphylococcus        aureus    in  Nährbrühe gegeben.

   Die     untenstehenden    Ta  bellen geben die Resultate wieder.     Polyvinyl-          pyrrolidon    ist mit     PVP        abgekürzt.     
EMI0002.0032     
  
    <I>Tabelle <SEP> I:</I>
<tb>  Serien <SEP> A
<tb>  Nährbrühe <SEP> 1/25 <SEP> l./50 <SEP> 1/100 <SEP> 1/150 <SEP> 1/300 <SEP> 1/400 <SEP> 1/600
<tb>  ohne <SEP> PVP
<tb>  24 <SEP> Stunden <SEP> - <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> +. <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> -I- <SEP> L
<tb>  48 <SEP> Stunden <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> +. <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> -f- <SEP> ;

  - <SEP> -E  mit <SEP> 1 <SEP> % <SEP> PVP
<tb>  24 <SEP> Stunden <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> -I- <SEP> +-f  48 <SEP> Stunden <SEP> - <SEP> - <SEP> + <SEP> -j- <SEP> ++
<tb>  Serien <SEP> B
<tb>  Nährbrühe <SEP> 1/20 <SEP> 1/40 <SEP> 1/80 <SEP> 1/160 <SEP> 1/320
<tb>  ohne <SEP> PVP
<tb>  24 <SEP> Stunden <SEP> - <SEP> ++ <SEP> ++ <SEP> ++
<tb>  48 <SEP> Stunden <SEP> - <SEP> ++ <SEP> +-E  mit <SEP> 1 <SEP>  %o <SEP> PVP
<tb>  24 <SEP> Stunden <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP>   48 <SEP> Stunden <SEP> - <SEP> - <SEP>   'l2 <SEP> Stunden <SEP> - <SEP> - <SEP> ++ <SEP> +-f-       Wie zu sehen     ist,    war die     Lugolsche    Lö  sung bis zu     Verdünnungen    von 1:

   25 wirksam,  währenddem die gleiche, aber mit 1 %     Poly-          vinylpyrrolidon    versetzte Lösung bis zur     Ver-          dünnung    1 : 300 wirkte. Praktisch gleiche Re-         sultate        wurden    mit     Agarkulturen        in.        Petri-          schalen    erhalten, wobei 2     cm3    einer 24stündigen       Staph.-aur.-Kultur    pro 100     cm3        Agar    ange  wendet wurde.

      
EMI0003.0001     
  
    <I>Tabelle <SEP> 1I:</I>
<tb>  Verdünnung <SEP> Zonendurch- <SEP> Verdünnung <SEP> Zonendurch  in. <SEP> H20 <SEP> Messer <SEP> in <SEP> 2,5% <SEP> PVP <SEP> Messer
<tb>  112 <SEP> 10 <SEP> mm <SEP> 112 <SEP> 13 <SEP> mm
<tb>  1110 <SEP> 3 <SEP> mm <SEP> 1110 <SEP> 8 <SEP> mm
<tb>  1150 <SEP> 0,5 <SEP> mm <SEP> 1/50 <SEP> 2 <SEP> mm
<tb>  1<B>1</B>100 <SEP> 0,0 <SEP> mm <SEP> 11100 <SEP> 0,0 <SEP> mm
<tb>  <I>Tabelle <SEP> Irr:

  </I>
<tb>  Konzentration <SEP> von <SEP> PVP <SEP> Zonendurch  messer
<tb>  <B>2,5%</B> <SEP> 7,0 <SEP> mm
<tb>  <B>1,25%</B> <SEP> 7,0 <SEP> mm
<tb>  <B>0,63%</B> <SEP> 6,0 <SEP> mm
<tb>  <B>0,315%</B> <SEP> 3,0 <SEP> mm
<tb>  Wasser <SEP> (Kontrollversuch) <SEP> - <SEP> 3,0 <SEP> miii
<tb>  2,5 <SEP> % <SEP> Gelatine <SEP> 1,5 <SEP> mm
<tb>  2,5 <SEP> % <SEP> Gelatine <SEP> ohne <SEP> Jod <SEP> 0,0 <SEP> mm       Die neuen     Verbindungen    von     Polyvinyl-          pyrroiidon    mit Jod können einfach hergestellt  werden, indem eine Lösung von     Polyvinyl-          pyrrolidon    in einem     Lösungsmittel    wie Me  thanol,

   Äthanol oder     Methylenchlorid    mit  einer Jodlösung in einem ebensolchen Lö  sungsmittel vermischt wird. Mit Vorteil kann  auch eine     wässrige        Polyvinylpyrrolidonlösung     mit einer     wässrigen        Jodlösung,    wie z. B.     Lugol-          scher    Lösung, vermischt werden. In diesem  Falle sollte die     Polyvinylpyrrolidonlösung    zur  .Jodlösung zugegeben werden, da so leichter       Vermischung    eintritt, während umgekehrt eine  Tendenz zur     Ausfällung    besteht und eine  homogene     Lösung    nicht so leicht erhalten wird.

    Die so hergestellte, den     Polyvinylpyrrolidon-          Jod-Komplex    enthaltende Mischung kann als  solche verwendet oder getrocknet und in Pul  verform verwendet werden. Wenn     gewünscht,     kann ein derartiges Pulver vor Gebrauch leicht  in Wasser gelöst werden.  



  Es wurde auch     gefunden,    dass das     Poly-          vinylpyrrolidon    auch trocken mit Jod zu rea  gieren vermag und die neuen Komplexver  bindungen deshalb auch     durch    inniges Ver-    mischen von elementarem Jod mit     Polyvinyl-          pyrrolidon    erhalten werden können, etwa  durch Verreiben im Mörser oder in einer Ku  gelmühle. Es scheint aber, dass in diesem  Fall nicht alles Jod     mit    dem     PolyvinylpyTro-          lidon    chemisch reagiert, sondern dass ein Teil  des Jods lediglich     adsorptiv    gebunden wird,  besonders wenn grosse Jodmengen verwendet  werden.

   Es kann     nämlich    eine merkliche     Jod-          menge    durch Äther ausgewaschen werden, und  derartige Produkte zeigen auf der Haut eine       deutliche,        wenn        auch        reduzierte     Dagegen erhält man durch trockenes Verrei  ben von Jod und     Polyvinylpyrrolidon,    an  schliessendes Auflösen in Wasser und Ein  dampfen der Lösung     ein    Produkt, in welchem  .das gesamte Jod chemisch an das Polymer ge  bunden ist, so dass mit Äther kein Jod mehr  ausgewaschen werden kann und auch die Reiz  wirkung auf die Haut fehlt.

   Trockene Pro  dukte mit an     Polyvinylpyrrolidon    gebundenem  Jod können auch erhalten werden, indem  trockenes     Polyvinylpyrrolidon    in einer Jod  lösung suspendiert wird, deren Lösungsmittel  das Polymer nicht zu lösen vermag. Das sich      nach einiger Zeit abscheidende     Produkt    ent  hält ziemlich viel an das     Polyvinylpyrrolidon     chemisch gebundenes Jod.  



  Die neuen     Produkte    können sowohl     trok-          ken    als auch gelöst in den Handel gebracht  werden. Im     allgemeinen    werden     Lösungen    des  niedrigen Preises wegen vorgezogen. Es ist  praktisch vorteilhaft,     ein.    trockenes Produkt  herzustellen     -Lind    dieses vor der     Verwendung     aufzulösen. Trockene und gelöste Präparate  sind sehr vielseitig anwendbar.  



       Eine    10 %     ige        Polyvinylpyrrolidonlösung     mit 5 % an die     Trockensubstanz        chemisch    ge  bundenem Jod     erwies    sich wertvoll als all  gemeines Desinfektionsmittel, z. B. bei Ver  letzungen, und zwar bei     Hautverletzungen    und  auch tiefen     Wunden.     



  Die neuen     Polyvinylpyrrolidon-Jod-Präpa-          rate    sind     zur        Behandlung    von Oberflächen  infektionen durch Bakterien und Virusarten       und    dadurch     hervorgerufenen        Erkrankungen     und von     Pilzinfektionen    der Haut     geeignet.     Sowohl trockene Präparate als auch Lösungen  dürfen     uneingeschränkt    auf der ganzen Kör  peroberfläche verwendet werden. Sie     können     auch für äusserlichen Gebrauch bestimmten       Lösungen,    Pudern, Salben, Gelees, Zäpfchen  usw. zugesetzt werden.

    



       Wässrige        Lösungen    der     Polyvinylpyrro-          lidon-Jod-Präparate    sind, wie sich zeigte, auch  intravenös zur Behandlung vieler vom Blut  strom getragener     Krankheiten    anwendbar.

    Dabei ist es besser, zuerst eine     Lösung    zu  injizieren,     welche        unverändertes        Polyvinyl-          pyrrolidon        und    nur wenig     Polyvinylpyrro-          lidon-Jod-Komplex    enthält,     und    erst anschlie  ssend eine konzentriertere     Polyvinylpyrro-          lidon-Jod-Komplex-Lösung,    die natürlich  gleichzeitig auch noch andere therapeutisch       wirksame    Stoffe enthalten kann, zu injizieren.  



  Zu den durch intravenöse Einspritzung  von     Polyvinylpyrrolidon-Jod-Präparaten        be-          kämpfbaren    bakteriellen Infektionen gehören  die verschiedenartigsten vom Blutstrom ge  tragenen Infektionen durch     pyrögene    Organis  men, durch     Protozoen,        wie    Malaria,     Try-          panosomiasis        (Afrikanische    Schlafkrankheit  und     Chagaskrankheit),        Leishmaniasis    - und    andere.

   Auch vom Blutstrom getragene Wurm  infektionen können     wahrscheinlich        durch          intravenöse        Anwendung    von     Polyvinylpyrro-          lidon-Jod-Präparaten    behandelt werden, so  der sogenannte     Madura-Fuss,        Schistosomiasis,          Elephantiasis    und andere. Auch Viruserkran  kungen des Blutes sind einer gleichen Behand  lung zugänglich. Es ist     bekannt,    dass Jod den       Typhusvirus    abtötet.

   Bei     Verwendung    der  neuen Präparate können leicht wirksame Kon  zentrationen erreicht werden, sei es durch ein  malige Injektion oder durch Dauerinfusion.  



  Auch Erkrankungen des Verdauungskanals  fallen in den Anwendungsbereich der neuen  Präparate. Die     Halogentoxizität    ist so weit  gehend herabgesetzt,     dass    Jod in dieser Form  zur Behandlung verschiedener     Dysenterien     und     Wurminfektionen    in wirksamen Dosen  oral verabreicht werden kann. Durch Einneh  men der     Polyvinylpyrrolidon-Jod-Präparate          kann    der     Verdauungskanal    desinfiziert und  können dort anwesende Organismen, Zysten,  Sporen und Eier, abgetötet werden.  



  Auch intramuskuläre Injektion des     Jod-          präparates    zur Behandlung von     Krankheiten     und zur     Anregung    der Tätigkeit verschiedener  Drüsen, besonders der Schilddrüse, ist mög  lich.  



  In Form von Lösungen, Pudern, Gelees,  Salben usw. lassen sich die Präparate auch in  der Veterinärmedizin     verwenden.    Sie erlau  ben eine wirksame Bekämpfung von Haut  infektionen durch Bakterien, Virusarten, Mil  ben     und    dergleichen, z. B. der Katzen- und  Hunderäude. Zur Bekämpfung von Blut  parasiten können sie intravenös und gegen  Darmparasiten oral bei allen Haustieren, Rin  dern, Schafen, Ziegen und Schweinen ange  wendet werden.  



  Wahrscheinlich lassen sich die Präparate  auch zur erfolgreichen Behandlung von Bak  terien- und Virusinfektionen der Haustiere  verwenden, z. B. zur Behandlung der     Bru-          cellosis    der Rinder, Schafe, Ziegen und       Schweine.    Sie scheinen auch geeignet zur  Therapie der     Neweastle-Krankheit,        Coccidosis,          Seeiim-Wurmbefall    und anderer Krankheiten  des Geflügels.     Untersuchungen    haben ergeben,      dass sie sich auch     zur        Behandlung    der Hunde  staupe eignen.  



  Die neuen     Polyvinylpyrrolidon-Jod-Präpa-          rate    können auch in als Form wässriger Lö  sungen zu Aerosolen versprüht     und    so in die  Lungen inhaliert werden.  



  Zur Linderung des Schmerzes bei Wunden  oder Infektionen kann den zur intravenösen  oder intramuskulären Injektion bestimmten  Lösungen der neuen Präparate     Procain    oder  ein anderes schmerzstillendes Mittel zugesetzt  werden. Es erwies sich, dass durch die An  wesenheit des     Polyvinylpyrrolidon-Jod-Kom-          plexes,    gleich wie durch     Polyvinylpyrrolidon     selber, die Dauer der schmerzstillenden Wir  kung des     Procains    wesentlich verlängert wird.  Die     Injektion    der Lösungen selber ist prak  tisch schmerzlos.  



  In der beschriebenen Weise hergestellte       Polyvinylpyrrolidon-Jod-Präparate        können     auch zur Behandlung gewisser Stoffwechsel  krankheiten geeignet sein, da die Anwesenheit  des     Polyvinylpyrrolidon-Jod-Komplexes    den       Cholesteringehalt    des Blutes herabsetzt.  



  Eine weitere wichtige     Anwendung        finden     die Präparate     zur    Reinigung     und    Sterilisie  rung der     verschiedenartigsten,    zur intra  venösen, intramuskulären, oralen und äusser  lichen Anwendung bestimmten, pharmazeuti  schen Produkte, die sich durch die übliche  Wärmesterilisation nicht keimfrei machen las  sen, weil sie hohe Temperaturen nicht er  tragen. So wurden z. B. hitzeempfindliche En  zyme durch Zusatz von     Polyvinylpyrrolidon-          Jod-Präparaten    wirksam sterilisiert, ohne dass  sie dadurch an therapeutischer Wirkung ein  büssten.

   Das Gleiche gilt für zahlreiche andere  hitzeempfindliche     biologische    Präparate.  



  Natürlich können die für sich schon wirk  samen     Polyvinylpyrrolidon-Jod-Präparateauch     mit andern therapeutischen Stoffen kombi  niert werden, sei es durch Vermischen, sei es  durch aufeinanderfolgende Anwendung.  



  So können die Präparate mit Schilddrüsen  extrakten, Hormonen,     Wuchsstoffen,    wie     B-          Vitaminen,    oder Blutplasma vermischt wer  den;     im.    letzteren Fall wirken die Präparate  gleichzeitig     als    Plasmaersatz     und    Desinfek-         tionsmittel.    Auch eine     Kombination        mit        Anti-          biotica    wie     Streptomycin,        Pennicillin        und    der  gleichen,

   mit     Sulfamiden    und mit verschie  denen     Vaccinen    ist möglich. So wird bei  spielsweise durch die Kombination von     Pok-          kenvaccine    mit einem     Polyvinylpyrrolidon-          Jod-Präparat    die Infektionsgefahr bei der  Impfung bedeutend herabgesetzt. Bei vielen  solchen Kombinationen wirken die     Polyvinyl-          pyrrolidon-Jod-Präparate    wie das unver  änderte Polymer, indem sie nämlich die Wir  kungsdauer des gleichzeitig angewendeten  Stoffes verlängern.  



  Die Präparate sind auch zur Desinfektion  von Wasser und     Futtermitteln    verwendbar;  vor allem sind sie wertvolle Zusätze zu Vieh  futter. Dem Futter für     Rinder,    Schafe, Zie  gen     und        Schweine        zugesetzt;

      wirken sie gleich  zeitig als Jodquelle     und    zusätzlicher     Wachs-          tumsfaktor    und als Bekämpfungsmittel von       Eingeweideparäsiten    und     -erkrankungen,    wo  zu sie noch nach     Wunsch    mit andern, gewöhn  lich verwendeten Medikamenten, so dem zur  Behandlung der     Hühnercoccidosis    gebrauchten       Sulfooxychinolin,    vermischt werden können.  



  Überall, wo     bisher        jodiertes        Salz    dem     Vieh-          futter    zugesetzt wurde,     erweisen    sich     die    neuen  Präparate als wertvolle Zusätze,     mit    deren  Hilfe in gegebener Zeit grössere     Jodmengen    zu  geführt werden können. Statt dem Futter  können sie natürlich auch dem Trinkwasser zu  gesetzt werden.  



  Die neuen Präparate können     in.    verschie  denen     Konzentrationen    angewendet werden.  Im allgemeinen werden Präparate mit 5 % Jod       und    95 %     Polyvinylpyrrolidon    (beides     Trok-          kengewicht)    gewählt, weil sich diese Konzen  tration bei oraler, intravenöser, intramusku  lärer und äusserlicher     Anwendung    als un  giftig     erwiesen    hat. Präparate mit bis zu 10  Jod, bezogen auf das     Polymergewicht,    wurden  ebenfalls als ungiftig und reizfrei befunden.

    Solche Lösungen können intravenös und     intra-          muskulär        in    sehr     verschiedenen    Konzentratio  nen angewendet werden,     also        als    hyper-,     iso-          und        hypotonische        Lösungen,    wobei     allerdings     die     isotonischen        Lösungen    bevorzugt werden.

    Im     allgemeinen    empfiehlt es sich, zur Injek-           tion    eine 2,5- bis     5/ö        ige'        Lösung        -von        Poly-          vinylpyrrolidon-Jod-gomplex        mit    etwa 5  Jodgehalt,     und        einem        K-Wert    des     Polymers     von 30 zu verwenden.  



  Den     Polyvinylpyrrolidon-Jod-Komplexen     können die verschiedensten     Benetzungsmittel     zugesetzt werden, etwa     anionische    Stoffe, wie  Seifen oder     Alkylarylsulfate    und     -sulfonate,          Sulfate    und     Sulfonate    höherer     Fettalkohole,          kationische    Stoffe, wie     quaternäre        Ammonium-          basen    und     schliesslich        nichtionisierte    Netz  mittel,

       wie        Polyglykoläther    der     Alkylphenole     oder höhere     Fettalkohol-    oder     Polyglykoläther-          ester    der höheren Fettsäuren. Dadurch ent  stehen wertvolle und hochwirksame Produkte,  die ein weites     Anwendi-uigsgebiet    zum Reini  gen     und        Sterilisieren    durch Waschen, Baden,       Versprühen    usw. finden.  



       Gegenstand    des Patentes ist nun ein     Ver-          i    fahren zur     Herstellung    eines Jodpräparates       geringer    Giftigkeit, welches     dadurch    Bekenn  zeichnet ist, dass man     wasserlösliches,    poly  meres     N-Vinylpyxrolidon,    das     mindestens    den       g-Wert    10     aufweist,    mit einer     höchstens    10  des     Polymergewichtes    ausmachenden Menge  freien Jodes in innige     Berührung    bringt.

   Die  so erhaltene Jod-Polyvinylpyrrolidon-Verbin-         ,düng        stellt    ein- hellbraunes,     wasserlösliches     Pulver dar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines Jodpräpa- rates geringer Giftigkeit, dadurch gekenn zeichnet, dass man wasserlösliches polymeres N-Vinyl-pyrrolidon, das mindestens den g Wert 10 aufweist, mit einer höchstens 10 des Polymergewichtes ausmachenden Menge freien Jodes in innige Berührung bringt. Die so erhaltene Jod-Polyvinylpyrrolidon-Verbin- dung stellt ein hellbraunes, in Wasser gut lösliches Pulver dar. UNTERANSPRÜCHE: 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart eines organischen inerten Lösungsmittels arbeitet. 2. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man in wässriger Lösung arbeitet. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man trocken arbeitet.
CH304876D 1951-03-30 1951-03-30 Verfahren zur Herstellung eines Jodpräparates. CH304876A (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1188764B (de) * 1958-03-06 1965-03-11 Yardney International Corp Desinfektionsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1188764B (de) * 1958-03-06 1965-03-11 Yardney International Corp Desinfektionsmittel

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