Verfahren zur Herstellung einer Betonbewehrung und nach dem Verfahren hergestellte Bewehrung. Vorliegende Erfindung bezieht sieh auf Bewehrungen für Bauteile aus vorgespanntem oder gewöhnlichem Beton, bei denen sich mindestens eine stabförmige Bewehrung, mit oder ohne Verbund, mit dem Beton, zum Beispiel in einer Betondecke, in einem Fertig betonbalken oder dergleichen erstreckt..
1?m Spanngliedern Zug zu geben, muss man diese an den Enden fassen; die Lösung dieser Aufgabe war bisher mit Schwierig keiten verbunden. Im Falle von stabförmigen Spanngliedern, mit denen sieh die Erfindung besasst, erfolgte das Fassen in der bisher üblichen Weise unter anderem dadurch, dass Gewinde an den Stabenden eingeschnitten oder aufgewalzt wurden. Diese Methode, die sich gut bewährt, hat, hat jedoch den Nach teil, dass beispielsweise Knotenstäbe nicht ohne weiteres verwendet werden können, weil man die Knoten wegschneiden müsste, um Ge winde einzuschneiden oder aufzuwalzen.
Da der Verbund zwischen Bewehrung und Beton unter Umständen wichtig ist, ist es wünschenswert, bei der Wahl der Spann ,lieder nicht. auf glatte Stäbe beschränkt zu sein, sondern vielmehr Stäbe zu verwenden, die dank ihrer gemusterten Oberfläche eine grössere Haftfestigkeit bei eventuell verklei nertem Durchmesser aufweisen. Ziel der Er findung ist es, die Verwendung von gemuster ten Stäben und von diese Stäbe formschlüssig umfassenden Klammern als Bewehrung zu ermöglichen.
Der Grundgedanke der vorliegenden Er findung liegt darin, einen Stab so zu walzen, dass sich eine diesem angepasste Klammer auf einer beliebigen Stelle des Stabes ansetzen lässt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist da durch gekennzeichnet, dass mindestens ein Stab über seine Gesamtlänge durch Walzen mit nach einem regelmässigen Muster ver laufenden Erhöhungen und Vertiefungen versehen wird, und dass man eine Klammer, die wenigstens eine mit dem Negativ des Stabmizsters versehene Backe aufweist, so am Stab anbringt, dass die bzw. jede Backe mit ihrem Muster formschlüssig in das Muster des Stabes eingreift.
Die Erfindung betrifft ferner eine nach dem eben angegebenen Verfahren hergestellte Bewehrung, welche dadurch gekennzeichnet ist, da.ss ein Stab ein sich in Längsrichtung re gelmässig wiederholendes, aus Erhöhungen und Vertiefungen bestehendes Muster aufweist, und dass eine Klammer mit wenigstens einer Backe, die ein zum Stabmuster komplemen täres Muster aufweist, auf dem Stab durch Befestigungsmittel so festgehalten wird, dass die beiden Muster formschlüssig ineinander greifen.
Stäbe der genannten Art, bei denen ein aufgewalztes Oberflächenmuster sich regel mässig wiederholt, sollen im folgenden als ge musterte Stäbe bezeichnet werden, und zwar (je nach der Art der Musterung) entweder als gewöhnliche oder als haftfeste gemusterte Stäbe, wobei vor allem die letztgenannten für die Erfindiuig in Frage kommen.
Ein haftfester gemusterter Stab kann definiert werden als ein Stab, bei dem die Mindesthöhe der das Muster bildenden Vorsprünge 4-5% der Nenngrösse, das heisst des ursprünglichen Stabdurchmessers, beträgt (die Zahl schwankt mit dem Stabdurchmesser), der Abstand der Vorsprünge in Längsrichtung 7/1.o der Nenn grösse nicht übersteigt, die Gesamtbreite aller Längsrippen,
die die Teilmuster auf einander gegenüberliegenden Seiten des Stabes von einander trennen, nicht grösser als ein Viertel des Nennumfanges des Stabes ist, und der zwischen den Vorsprüngen und der Mantel linie eingeschlossene Winkel nicht. weniger als -15 beträgt, wobei im Falle eines 70 nicht überschreitenden Winkels die Vorsprünge oder Riffeln entweder in regelmässigen Ab ständen ihre Richtung ändern oder auf ein ander gegenüberliegenden Stabhälften gegen läufig angeordnet sind.
Weist die Klammer nur eine einzige Backe auf, so können dieBefestigungsmittel beispiels weise aus einem oder mehrei,en U-förmig gebo genen, den Stab umfassenden Bolzen bestellen.
Zur Herstellung der Musterung der Klemmbacken kann ein mit dem ge- rünschten Muster versehener Stab als Matrize gewählt werden, worauf die Klemmbacke bz -. -backen um einen beliebigen Binnenteil des Stabes geschmiedet werden, so dass die Vorsprünge des Stabes Vertiefungen in der Klemmbacke hervorrufen und dadurch in dieser ein das Negativ des Stabmusters darstellendes Muster erzeugen. Natürlich lassen sich die Backen auch auf andere Weise herstellen, wie zwn Beispiel durch Giessen um einen entsprechend geformten Kern.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sol len nun an Hand der Zeichnung beschrieben werden. Es zeigt: Fig. 1 einen 'feil einer zur Betonvor- spannung dienenden Bewehrung, die aus zwei aneinandergereihten, durch eine Klammer der beschriebenen Art miteinander. verbundenen gemusterten Stäben besteht;
Fig. ? einen Grundriss der in Fig.1 im Aufriss gezeigten Bewehrung, Fig. 3 eine Innenansicht einer der in Fig.1 gezeigten Klemmbacken; Fig. 4 einen Aufriss einer andern Klam- mer mit aus keilförmigen Klemnisehuhen be stehender Einspannvorriehtung;
Fig.5 eine Draufsicht, und Fig.6 eine Vorderansicht von links der in Pig. -I ge zeigten Klammer, wobei der obere Schuh der Einspannvorriclitung abgenommen ist.
Mit 10a, 10b sind in den Fig. 1 und 2 zwei gleichartige Stäbe bezeichnet, die über ihre ganze Oberfläche mit einem einheitlichen :Muster versehen sind. Das Muster besteht in diesem Fall aus zwei Längsrippen 11', 11" und zahlreichen Riffeln 12', 1.2", deren jede sich schraubengangförmig über einen Quer sehnittsbogen von nicht ganz 150 erstreckt, wobei der Abstand, die Höhe und die Rich tung dieser Riffeln so gewählt sind, dass sie den oben angeführten Bedingungen für haft feste Musterungen entsprechen.
-Man erkennt dabei, dass die auf entgegengesetzten Stab hälften liegenden Riffeln 12', 12" gegenläufig angeordnet sind, was verhindert, dass der Stab sieh etwa. aus dem ihn umgebenden Beton herausdrehen könnte, und dass der zwischen den Riffeln und der Mantellinie eingeschlos sene Winkel dem angegebenen Mindestmass von 45 entspricht.
Eine Klammer 13, die a.us zwei symnietri- sehen Hälften oder Klemmbacken 13a und 13b besteht, umfasst die beiden Enden der Stäbe 10a und 10b, wobei jede dieser Backen mit einer annähernd halbzclindriscllen Rille 14 (Fig.3) versehen ist, deren Musterung das genaue Negativ des Stabniusters darstellt;
das Muster jeder Backe besteht. demnach aus zwei Längsnuten 15', 15", die znr# Aufnalune der Rippen 11' bzw. 1.1" bestimmt sind, und aus bogenförmigen Kurehen 16, die im Falle der Klemmbacke 13a mit den Riffeln 12' und im Falle der Klemmbacke 13b mit den Riffeln 12" in Engriff stehen.
Die Klammer 13 ist ferner mit Befestigungsmitteln ausgerüstet, die ihre beiden Hälften zusammenhalten und hier beispielsweise aus zwei Paar Bolzen 17', 17" bestehen, diese Bolzen treten durch Löcher 18' bzw. 18" hindurch und tragen Muttern 19' bzw.
19", die beim Festschrauben die Erhebungen der Stäbe 10a, 10b in die ent sprechenden Vertiefungen der Rillen 14 der beiden Klemmbacken einpressen und damit zwischen der Klammer und den Stäben eine innige Verbindung herstellen, die auch star ken Schubspannungen, wie sie zum Beispiel beim Spannen des Stabes gegen eine Beton lage auftreten, standhalten können. Diese Löcher können auch als in der Achsrichtung der Stäbe gerichtete Langlöcher ausgebildet sein, um einer etwaigen Versetzung der Teil muster 12', 12" Rechnung zu tragen.
Man erkennt, dass die Klammer 13 sich an den verschiedensten Stellen der Stäbe 10a, lob anbringen lässt. Bei Weglassung eines Stabes, zum Beispiel des Stabes 10b, kann die Klammer als Anschlagstück für den andern Stab (7.0a) dienen und das Spannen des Sta bes ermöglichen, indem man beispielsweise c-ine hydraulische Presse zwischen der Klam mer und einem durch den Stab vorzuspannen den Betonkörper ansetzt.
In diesem Falle wird es sieh natürlich empfehlen, die Klam mer weiter innen am Stab anzubringen, damit, ihre Backen über die ganze Länge ihrer Ril- len 14 mit dem Stab im Eingriff stehen.
Bei dem in den Fig.4-6 gezeigten Aus- fiiliriingNbeispiel wird eine abgeänderte, die Backen 17.3a., 113b aufweisende Klammer auf einen Stab 710 aufgebracht, dessen Musterung derjenigen der Stäbe 10a, 10b ähnlich ist und aus Längsrippen 111' sowie Riffeln 112', 112" besteht. Bei 121 ist ein vorzuspannender, vom Stab 110 durchsetzter Betonkörper angedeu tet, mit dessen Stirnfläche eine Ankerplatte 122 in Berührung steht.
Die Klemmbacken 113a, 773b besitzen trapezförmigen Längs- schnitt,wodurch sich eine schräge Cleitfläche ergibt., auf der die keilförmigen Klemm- 5eliulie 120g. bzw. 120b aufliegen.
Das Rinnen- muster entspricht selbstverständlich dem in Fig.3 dargestellten, ist aber in der End- ansicht von Fig.6 der Einfachheit halber nicht gezeigt.
Die Klemmschuhe 120a, 120b werden mit Hilfe von Muttern 119 durch Bolzen 117 zu- sammengehalten, die durch Rundlöcher 118 in den Schuhen hindurchtreten, die Klammer selbst aber nicht durchdringen. Die linken Stirnflächen dieser Schuhe bilden Auflage flächen, die mit der Ankerplatte 122 in Be rührung stehen, und zwar unabhängig davon, an welcher Stelle die Klemmbacken 113a, 113b den Stab fassen und ob die Backen da bei einander genau gegenüberliegen. So- lässt sich aus der Zeichnung erkennen, dass bei der in Fing.
4 strichpunktiert gezeichneten Lage der Backe 113b der Schuh 120b gegenüber der voll ausgezogenen Lage zwar etwas ge senkt, aber nicht längsverschoben ist. Es können somit die Teilmuster 112', 1l2" belie big gegeneinander versetzt sein, ohne dass da durch die Arbeitsweise der Vorrichtung be einträchtigt wird.
Versuche haben ergeben, dass Klammern der hier beschriebenen Art mit Sicherheit Spannungen an den Stab übertragen können, die dessen Zugfestigkeit erreichen oder sogar überschreiten, also zum Beispiel von der Grössenordnung von 8.000 kgjcm2 sind.
Erwähnt sei noch, dass die beschriebenen Klammern im Verein mit Stäben von der oben als haftfest bezeichneten Art sich für Vor spannungszwecke auch dann mit Vorteil an wenden lassen, wenn es sich nicht darum han delt, einen vorgespannten Stab im Beton an haftend einzubetten,sondern dieVorspannung an den Beton abzugeben, auch wenn der Stab ausserhalb des Betons verläuft oder der Stab von einer verbundhindernden Hülle vom Beton gleitend umschlossen wird. Natürlich kann die Klammer auch mehr als zwei komple mentäre, durch geeignete Befestigungsmittel zusammengehaltene Bestandteile oder Klemm backen aufweisen.