Vorrichtung zur Verhinderung der Entstehung von Lawinen. Gegenstand der Erfindung ist eine Vor richtung zur Verhinderung der Entstehung von Lawinen.
Um die Entstehung von Lawinen zu ver hindern, ist es bisher üblich, in den Entste- hungsgebieten der Lawinen Verbauungen in Form von Steinmauern zu errichten, welche das Abrutschen des Schnees verhindern sollen. Solche Steinmauern sind äusserst kostspielig und erschweren oder verhindern durch ihren Raumbedarf und den Schatten, den sie wer fen, die als wirksame Schutzmassnahme er kannte Aufforstung dieser Gebiete.
Ausser dem erfüllen sie ihren Zweck nur teilweise, weil der Raum hangaufwärts der Mauer leicht schon bei den ersten Schneefällen eines Win ters infolge kleiner Rutschungen und Ver wehungen von Lockerschnee bis in die Nähe der Mauerkrone mit Schnee aufgefüllt wer den kann, und zwar auch dann, wenn die ge samte Schneehöhe bei ungestörter Ablagerung geringer wäre als die Mauerhöhe. Bei späte ren Schneefällen können sich daher zwischen älteren und jüngeren Schneeschichten Gleit flächen bilden, die über die Mauerkrone hin weglaufen.
Fig. 1 der Zeichnung veranschaulicht diese Verhältnisse schematisch an einem stark vereinfachten Beispiel.
Auf dem steilen, die Entstehung von La winen begünstigenden Abhang 1 ist. eine im Boden verankerte Lawinenmauer 2 errichtet. Bei den ersten Schneefällen des Winters hat sich eine Schneeschicht 3 gebildet, die bei ungestörter Ablagerung überall ungefähr gleich hoch wäre,, bergwärts der Mauer 2 aber, wie bei 3' angedeutet, infolge kleiner örtlicher Rutschungen und infolge Verwe hung durch- während des Schneefalles herr schenden Wind eine grössere Höhe erreicht als anderswo.
Diese erste Schneeschicht haftet in der Regel gut am Erdboden und erreicht, falls kein Tauen eintritt, eine grosse Festig- keit. Bei einem zweiten Schneefall hat sich über der Schneeschicht 3 eine weitere Schicht. 4 abgelagert, von der angenommen sei, dass sie im betrachteten Zeitpunkt keine grosse Festigkeit besitzt. Da auch sie aus den an gegebenen Gründen bei 4 hangaufwärts der Mauer 2 etwas höher sein kann als anderswo, kann die Mauerkrone 5 wenigstens bergseits in ihr verschwinden.
Lagert sich dann auf der Schneeschicht 4 bei einem nachfolgenden Schneefall eine neue Schicht 6 ab, so wird diese von der Mauer 2 nur noch insofern ge halten, als sie im Bereich der Mauer auf einer etwas weniger geneigten- Fläche ruht als anderswo. Kann die Schicht 4 infolge ge ringer innerer Reibung und geringer Schub festigkeit die Schicht 6 nicht am Abgleiten verhindern, so geht diese trotz Anwesenheit der Mauer 2 als Lawine nieder.
Zweck der Erfindung ist, die erwähnten Nachteile zu vermeiden. Hierzu weist die Vor- richteng zur Verhinderung der Entstehung von Lawinen ein in einer von der Bodenober- fläehe verschiedenen Fläche angebrachtes Maschengebilde auf, z. B. ein Draht oder Drahtseilnetz.
In der Zeichnung sind Ausführungsbei spiele des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Fig. 2 zeigt perspektivisch eine Ausfüh rungsform der erfindungsgemässen Vorrich tung.
Fig. 3 und 4 zeigen im Längs- und im Querschnitt eine Einzelheit der Vorrichtung nach Fig. 2.
Fig. 5 ist ein Querschnitt der Vorrich tung nach Fig. 2 mit einem strichpunktiert eingezeichneten zweiten Maschengebilde.
Fig. 6 und 7 zeigen weitere Ausführungs formen der Vorrichtung.
Die Vorrichtung nach Fig. 2 umfasst ein aus einem rechteckigen Netz 10 aus Stahl seilen bestehendes Maschengebilde, das mittels zweier in den Boden eingerammter Pfähle 11 am Boden verankert ist und mittels zweier Stützen 12 so gehalten wird, dass es in einer von der Bodenoberfläche 1 verschiedenen Fläche liegt. Das Netz 10 hat rechteckige Maschen von beispielsweise 30 cm Weite, wo bei diese Maschen durch Verbindung der ein zelnen Drahtseile miteinander an deren Kreu- zungsstellen mittels Klemmen 26 gebildet sind.
Dank der im Verhältnis zum Seildurch messer grossen Weite der Netzmaschen erfolgt die Ablagerung des Schnees auch im Bereich der Vorrichtung praktisch ungestört, so dass die Schneeschichten dort keine grössere Höhe erreichen als in weiterer Umgebung. Während des Schneefalles bildet sich erfahrungsgemäss nun jedes Seil 13 des Netzes 10 eine Eis schicht 14 (Fug. 3 und 4), die sowohl fest am Seil haftet als auch mit den umgebenden Schneeteilchen einen mindestens so guten Zu sammenhang aufweist wie diese Teilchen unter sieh in den einzelnen Schneeschichten 15 bis 20 (Fug. 5). Wenn daher eine der Schneeschichten, z. B. die Schicht Schicht 17, keine genügende innere Reibung bzw.
Schubfestig- keit aufweist bzw. keinen genügenden Zusam menhang mit der darüberliegenden Schicht, z. B. 18, oder der darunterliegenden Schicht, z. B. 16, hat, um die darüberliegenden Schich ten, z. B. 18, 19, 20, am Abgleiten zu verhin dern, so bleiben diese obern Schichten gleich wohl durch die Seile 13 des Netzes 10 mit den untern Schichten, z. B. 15, 16, verbunden und können sich gegenüber diesen rieht er heblich verschieben.
Je nach den örtlichen Verhältnissen kann das Netz verschieden geformt und angebracht sein. Wie in Fig. 5 gezeigt, kann zur Verbes serung des Zusammenhaltes der Schneeschich ten ausser dem Netz 10 ein zweites Netz 10' an einem zweiten Paar Verankerungen 1.1' befestigt und durch die Bleiehen Stützen 12 in einer andern von der Bodenoberfläche ver schiedenen Fläche gehalten sein.
Die Vorrichtung nach Fig. 6 umfasst ein dreieckiges Drahtseilnetz 21, das durch zwei Verankerungen 22 und eine einzelne Stütze 23 gehalten ist. Ihre Wirkungsweise. _ist im Prinzip die gleiche wie die der Vorrichtung nach Fig. 2 bis 5.
Nach Fig. 7 besteht die Vorrichtung aus einem ebenfalls dreieckigen Drahtseilnetz 24, das mit der einen Spitze nach unten an drei Punkten 25 in einer Riuise verankert ist.
Statt Stahlseilnetzen können als Maschen gebilde auch gewöhnliche Drahtnetze verwen det werden. Als Material kommen ausser Stahl auch andere Metalle, insbesondere Alumi niumlegierungen, in Frage.
Je nach der Geländeform können die Ma schengebilde der. Vorrichtung auch auf andere Weise als durch Stützen in der gewünschten, von der Bodenoberfläche verschiedenen Flä che angebracht werden. Sie können an Fels köpfen, Bäumen, vorhandenen Lawinenschutz mauern, an über Klüfte und dergleichen ge spannten Drahtseilen usw. aufgehängt sein. Über den Sommer können die Maschen gebilde der beschriebenen Vorrichtung ent weder von ihren Stützen und Verankerungen abgenommen oder an Ort und Stelle gelassen werden.
Auch im letzteren Falle hält die Vorrich tung von den unter ihr gepflanzten Bäum chen die Besonnung praktisch nicht ab, so dass unter ihrem Schutz eine wirksame Auf forstung möglich ist.
Device for preventing avalanches. The invention relates to a device for preventing the formation of avalanches.
In order to prevent the occurrence of avalanches, it has hitherto been customary to build barriers in the form of stone walls in the areas where the avalanches occur, in order to prevent the snow from sliding off. Such stone walls are extremely expensive and make it difficult or even prevent the afforestation of these areas, which he recognized as an effective protective measure, because of the space they require and the shade they provide.
In addition, they only partially fulfill their purpose, because the space up the slope of the wall can easily be filled with snow up to the top of the wall during the first snowfall of a winter due to small landslides and drifts of loose snow, even then if the total snow depth would be less than the wall height with undisturbed deposits. With later snowfalls, sliding surfaces can form between older and younger layers of snow that run away over the top of the wall.
Fig. 1 of the drawing illustrates these relationships schematically using a greatly simplified example.
On the steep slope 1, which encourages the formation of avalanches. an avalanche wall 2 anchored in the ground was erected. With the first snowfalls of winter a layer of snow 3 has formed which, if deposited undisturbed, would be roughly the same height everywhere, uphill of the wall 2 but, as indicated at 3 ', as a result of small local landslides and as a result of twisting during the snowfall high winds than elsewhere.
This first layer of snow generally adheres well to the ground and, if no thawing occurs, it becomes very firm. In the event of a second snowfall, another layer has formed over the snow layer 3. 4, of which it is assumed that it does not have great strength at the time under consideration. Since, for the reasons given at 4, it can also be slightly higher up the slope of the wall 2 than elsewhere, the wall crown 5 can disappear into it at least on the mountain side.
If a new layer 6 is then deposited on the snow layer 4 in the event of a subsequent snowfall, this will only keep ge from the wall 2 insofar as it rests on a slightly less inclined surface in the area of the wall than elsewhere. If the layer 4 cannot prevent the layer 6 from sliding off as a result of low internal friction and low shear strength, it goes down as an avalanche despite the presence of the wall 2.
The purpose of the invention is to avoid the disadvantages mentioned. For this purpose, the device for preventing the occurrence of avalanches has a mesh structure attached to a surface different from the ground surface, e.g. B. a wire or wire rope network.
In the drawing, Ausführungsbei are games of the subject invention provides Darge.
Fig. 2 shows in perspective an embodiment of the inventive device Vorrich.
3 and 4 show a detail of the device according to FIG. 2 in longitudinal and cross-section.
Fig. 5 is a cross section of the Vorrich device according to Fig. 2 with a second mesh structure shown in dash-dotted lines.
Fig. 6 and 7 show further execution forms of the device.
The device according to FIG. 2 comprises a mesh structure consisting of a rectangular net 10 made of steel ropes, which is anchored to the ground by means of two piles 11 driven into the ground and is held by means of two supports 12 so that it is in a different position from the ground surface 1 Area lies. The net 10 has rectangular meshes of, for example, 30 cm in width, where these meshes are formed by connecting the individual wire ropes to one another at their intersections by means of clamps 26.
Thanks to the large width of the net mesh in relation to the rope diameter, the snow is also deposited practically undisturbed in the area of the device, so that the snow layers do not reach a greater height there than in the wider area. During the snowfall, experience has shown that each rope 13 of the network 10 forms an ice layer 14 (Fug. 3 and 4), which both firmly adheres to the rope and has at least as good a connection with the surrounding snow particles as these particles see in the individual snow layers 15 to 20 (Fug. 5). Therefore, if one of the snow layers, e.g. B. the layer layer 17, insufficient internal friction or
Has shear strength or does not have a sufficient connection with the overlying layer, e.g. B. 18, or the underlying layer, e.g. B. 16, has to the overlying Schich th, z. B. 18, 19, 20 to prevent slipping countries, these upper layers remain equally well through the ropes 13 of the network 10 with the lower layers, z. B. 15, 16, connected and can move towards this richt considerably.
Depending on the local conditions, the network can be shaped and attached differently. As shown in Fig. 5, to improve the cohesion of the Schneeschich th apart from the network 10, a second network 10 'attached to a second pair of anchors 1.1' and held by the lead supports 12 in another area different from the ground surface .
The device according to FIG. 6 comprises a triangular wire rope net 21 which is held by two anchors 22 and a single support 23. Your mode of action. _is in principle the same as that of the device according to FIGS. 2 to 5.
According to FIG. 7, the device consists of a likewise triangular wire rope network 24, which is anchored with one point downwards at three points 25 in a Riuise.
Instead of steel cable nets, ordinary wire nets can also be used as mesh structures. In addition to steel, other metals, in particular aluminum alloys, can also be used as the material.
Depending on the terrain, the mesh structures can. Device can also be attached in other ways than by supports in the desired area different from the ground surface. They can be hung on rock heads, trees, existing avalanche protection, on wire ropes stretched over gaps and the like. Over the summer, the meshes of the device described can ent either be removed from their supports and anchors or left in place.
In the latter case, too, the device practically does not keep the trees planted under it from sunbathing, so that effective reforestation is possible under its protection.