CH287007A - Magnetisches Material und Verfahren zu dessen Herstellung. - Google Patents
Magnetisches Material und Verfahren zu dessen Herstellung.Info
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Description
<B>Magnetisches Material und Verfahren zu dessen Herstellung.</B> Aus eNaturwissenschaften 26 (1938) Seite 431 ist bekannt, dass die Verbindung Li20 - 5 Fe203 stark magnetisch ist und in bezug auf ihre Kristallform dem Spinelltyp sehr nahekommt. Als Curiepunkt dieser Verbindung wird in der Literatur (siehe Hilpert, Hoffmann und Huch, Ber.72, 848, 1939) ein Wert von 637 C an gegeben, der deshalb zu niedrig sein dürfte, weil das betreffende Präparat unrein war. Neuere Messungen ergaben für ein reines Prä parat einen Curiepunkt von 680 C. Die be treffende Verbindung hat einen besonders hohen Gehalt an dreiwertigem Eisen und kann als in der Weise entstanden angenom men werden, dass in einem kubischen Ferrit mIIFe2 IIIo4, das mII gegen Y2MI + y2MIII (MI, MII und MIII bezeichnen hier ein einwer tiges bzw. zweiwertiges und dreiwertiges Me tall) ausgewechselt wird. Mit Rücksicht dar auf wird nachstehend für diese Verbindung die Formel Li""Fe"204 verwendet. Es zeigte sich, dass die Verbindung eine verhältnis mässig hohe magnetische Sättigung hatte. Es wurde z. B. or20 C = 65 und a 183 C = 73 gefunden (darin bezeichnen Q.,o C und u 1",'C die in e. g. s. je Gramm bei + 20 C bzw. -183 C ausgedrückte magnetische Sätti gung). Dagegen ist die Anfangspermeabilität bei Zimmertemperatur verhältnismässig nied rig, und zwar 20 bis 40, in Abhängigkeit von dem durchgeführten Herstellungsverfahren. Gemäss der Erfindung ist nun gefunden worden, dass die magnetischen Eigenschaften des Li,,"Fe2,"204 durch Mischkristallbildung mit Zinkferrit wesentlich verbessert werden können. Nicht nur wird infolgedessen, bei im übrigen ungeänderten Reaktionsbedingun gen, während der Herstellung die Anfangs permeabilität wesentlich erhöht, sondern, wenn nicht mehr Zinkferrit zugesetzt wird, als zur Bildung eines Produktes mit einer Zu sammensetzung von 50 Mol% Li,,3Fe2,1P4 auf 50 Mol% ZnFe204 erforderlich ist, auch die magnetische Sättigung. Mit Rücksicht dar auf bezieht sich die Erfindung auf ein magne tisches Material aus Mischkristallen mit Spi- nellstruktur, die mindestens zum grössten Teil aus den Verbindungen Li,,'Fe2y"04 und ZnFe204 bestehen. Es ist klar, dass einige Verunreinigungen vorhanden sein können. So kann z. B. im Mischkristall Titandioxyd vor handen sein. Dieser Stoff ist an sich unmagne- tisch und stört, falls nur in geringer Menge an wesend, diemagnetischenEigenschaftennicht in erheblichem Masse. Im allgemeinen sind aber in diesen magnetischen Materialien mit Spinellstruktur (ferritartige Materialien) nur geringe Mengen von Verunreinigungen er träglich, ohne die magnetischen Eigenschaf ten ernstlich zu beeinträchtigen. Die betref fenden Werkstoffe zeichnen sich nicht nur durch die bereits erwähnten günstigen Eigen schaften, sondern auch durch ihre durchaus geringen Verluste bei besonders hohen Fre- quenzen, z. B. 10 MHz und mehr, aus. Es wurde z. B. für einen aus 60 Mol% Li,,.-Fe2,j204 und 40 Mol% ZnFe204 bestehenden Misch kristall bei einer Anfangspermeabilität von 107 ein Verlustfaktor tgö (gemessen an einem ringförmigen, massiven Kern. aus dem Mate rial, die Verluste der Spule nicht mitgerech net) von 0,06 bei einer Frequenz von 10,2MHz gefunden. Die Herstellung des vorstehend erwähn ten Materials wird zweckmässigerweise derart durchgeführt, dass ein Sublimieren des ver hältnismässig flüchtigen Lithiumoxyds weit gehend verhütet wird. Mit Rücksicht darauf ist es empfehlenswert, von einer Lithiumver- bindung auszugehen, die sich bei niedriger Temperatur bilden kann und in der das Li- thiumoxyd eine geringe Dampfspannung hat. Eine solche Verbindung ist unter anderem das LiFe02, das sich z. B. in der Weise herstellen lässt, dass annähernd äquimolekulare Mengen einer Lithiumverbindung, die bei Erhitzung Lithiumoxyd bilden kann, z. B. Lithiumcar- bonat, und Ferrioxyd in feinzerteiltem Zu stand auf eine Temperatur von etwa 700 C erhitzt werden. Auch kann man y-Fe203 bei einer Temperatur zwischen 400 und<B>500'</B> C mit einem Stoff zur Reaktion bringen, aus dem sich bei dieser Temperatur Lithiumoxyd bilden kann, z. B. mit Lithiumcarbonat. Das so entstandene LiFe02 wird darauf mit Zink oxyd und Ferrioxyd gesintert. In gewissen Fällen ist dabei ein geringer Überschuss an LiFe02 mit Bezug auf den erwünschten Li- thiumgehalt des Endproduktes erforderlich, und zwar mit Rücksicht auf eine etwaige Ver dampfung einer geringen Menge des Lithium- oxyds während des Sintervorganges. Ungeachtet des ausgeübten Herstellungs verfahrens ist es stets empfehlenswert, zu mindest die Endsinterung in Sauerstoff oder in einer sauerstoffreichen Gasatmosphäre durchzuführen, da auf diese Weise Präparate mit Mindestverlusten entstehen. Diese End- sinterung wird ausserdem vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 1050 und 1200 C durchgeführt. Die Herstellung des Materials gemäss der Erfindung wird an Hand nachfolgender Aus führungsbeispiele näher erläutert. <I>Beispiel I:</I> 74 g (1 Mol) Lithiumcarbonat wird drei Stunden in einer Eisenmühle mit 160 g (1 Mol) Ferrioxyd unter Benzol gemahlen. Darauf wird das Benzol beseitigt. und das Gemisch aus Lithiumcarbonat und Ferrioxyd 5 Stun den auf 700 C erhitzt, wodurch sich eine Ver bindung LiFe02 ergibt, die als Rohstoff zur Bereitung der Mischkristalle aus Li,;,Fe2"$O4 und ZnFe204 dient. Zur Herstellung des Li",Fe2,;=04 wird ein Gemisch aus LiFe02 und Fe203 in einem Mo lekularverhältnis von 1:2 unter Benzol ge mahlen; das Benzol wird beseitigt und das Gemisch aus den beiden festen Stoffen wird 4 Stunden auf 700 C an der Luft erhitzt. 33,7 g des so entstandenen Li""Fe2,"04 wird mit 7,15 g Zinkoxyd und 14,8 -g Ferrioxyd 3 Stunden unter Alkohol gemahlen; der Al kohol wird beseitigt und das Gemisch aus den festen Stoffen wird 51/2 Stunden an der Luft auf einer Temperatur von<B>700</B> bis<B>720'</B> C er hitzt. Nach Kühlung wird das Reaktionspro dukt, das annähernd eine Zusammensetzung von 65 Mol% Li",Fe2""04 auf 35 Mol% ZnFe204 hat, in Form eines kleinen Ringes gepresst, der darauf 5 Stunden in Sauerstoff auf einer Temperatur von 1100 C erhitzt und darauf langsam gekühlt wird. Das entstandene Prä parat hat eine Anfangspermeabilitätpo von 92. Der Quotient ty aa ydes Verlustfaktors tg b o (wie vorstehend definiert) und der Anfangs permeabilität ,uo, beide bei einer Frequenz von 1 MHz gemessen, beträgt etwa 0.5 X 10-4, während fo, d. h. die Frequenz, bei der tg 8 den Wert 0,06 erreicht, 13,5 MHz ist. Der Curiepunkt des Präparates liegt bei 385 C. Unter Curiepunkt ist hier sowie in den nachfolgenden Beispielen der sogenannte ,uo-Curiepunkt zu verstehen, d. h. die Tem peratur, bei welcher die Anfangspermeabili- tät einen Wert von etwa 10% ihres maxima len Wertes erreicht hat, d. h. die Temperatur, bei welcher ein ferromagnetisches Material in einen für praktische Zwecke als unmagnetisch aufzufassenden Zustand übergeht. Dieser pp- Curiepunkt liegt im allgemeinen einige zehn Grade niedriger als der a-Curiepunkt, d. h. die Temperatur, bei der die ferromagnetische Sät tigung verschwindet. <I>Beispiel</I> II: LiFe02 wird in der Weise hergestellt, dass Lithiumcarbonat und Eisenoxyd unter Ben zol zusammen gemahlen und nach Beseitigung des Benzols 5 Stunden an der Luft auf 700 C erhitzt werden. Darauf wird ein Gemisch aus LiFe02, Zinkoxyd und Eisenoxyd in einem Molekularverhältnis von etwa 9:22:40 ge mahlen, um bei der darauf erfolgenden Sin- terung eine Mischkristallmasse mit einem Ver hältnis von 55 Mol /o Zinkferrit auf 45 Mol% Li,;,Fe2,"04 herzustellen. Das Gemisch wird darauf 2 Stunden auf 800 C an der Luft vor geheizt und nach Kühlung unter Alkohol ge mahlen. Nach Beseitigung des Alkohols wird unter einem Druck von 1,5 Tonne/cm2 ein Ring gepresst, und dieser wird 2 Stunden bei 1200 C in Sauerstoff gesintert und darauf langsam gekühlt. Es ergibt sich ein besonders gut gesintertes Präparat mit einer Anfangs permeabilität ,u. von 307 : der Wert des Quo tienten EMI0003.0021 (siehe Beispiel 1), gemessen bei einer Frequenz von 1 MHz, beträgt etwa 10-4 und f6 = 1.5 MHz. Der Curiepunkt liegt bei 255 C. <I>Beispiel</I> 11I: Ein Gemisch aus Lithiumearbonat, Zink oxyd und Eisenoxyd wird in einem Moleku- larverhältnis von 3:4:l9 (wobei wieder ein geringer Überschuss an Lithiumcarbonat vor gesehen wird) unter Benzol gemahlen, damit sich bei der Endsinterung eine Mischkristall masse mit einer Zusammensetzung von 25 Mol /, Zinkferrit auf 75 Mol ,,, Li, =Fe2,"04 ergibt. Nach Beseitigung des Benzols wird das Gemisch in 5,5 Stunden an der Luft auf <B>750'</B> C erhitzt, darauf wird mittels eines Druk- kes von 1,5 Tonne/ cm2 ein Ring gepresst und dieser wird 4 Stunden bei l.100 C in Sauer- Stoff gesintert und darauf langsam im Sauer stoff gekühlt. Das so entstandene Material hat eine Anfangspermeabilität ss, von 62 und einen Wert des Quotienten EMI0003.0040 (siehe Bei spiel I), gemessen bei einer Frequenz von 2MHzvon 1,10X 10-4, währendf6= 20,5MHz ist. Der Curiepunkt liegt bei 460 C. Die beschriebenen Materialien sind Ferrit- materialien, die sich zur Verwendung bei sehr hohen Frequenzen besonders gut eignen, d. h. bei Frequenzen, die über 1 MHz hinausgehen, was auf die bereits erwähnte Eigenschaft zu rückzuführen ist, dass der Verlustfaktor tg 8 erst bei Frequenzen über 1 MHz und oft sogar erst bei Frequenzen weit über 1 MHz, ver hältnismässig stark mit steigender Frequenz zunimmt. Selbstverständlich eignet sich das in Frage kommende Material auch gut zur Verwendung bei niedrigeren Frequenzen als 1 MHz, wie z. B. für in Pupinspulen und Fil terspulen zu verwendende Magnetkerne. Nicht nur für Magnetkerne, sondern auch für ver schiedene Zwecke, bei denen niedrige magne tische Verluste erwünscht sind und weiter zur magnetischen Abschirmung ist das Material besonders gut brauchbar.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Magnetisches Material aus Mischkri stallen mit Spinellstruktur, die mindestens zum grössten Teil aus den Verbindungen Li",Fe2""04 und ZnFez,04 bestehen. @II. Verfahren zur Herstellung des Mate rials gemäss Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass ein Stoffgemisch erhitzt wird, das dabei ein magnetisches Material aus Mischkristallen mit Spinellstruktur ergibt, welche mindestens zum grössten Teil aus den Verbindungen Li"=Fe2, =04 und ZnFe204 be stehen. UNTERANSPRÜCHE: 1.Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass ein Gemisch aus Lithiumferrit (LiFe0.,), Zinkoxyd und Ferri- oxyd gesintert wird. 2.Verfahren nach Patentanspruch Il, da durch gekennzeichnet, dass y-Fe.03 bei einer Temperatur zwischen 400 und 500 C mit einer Lithiumverbindung zur Reaktion ge bracht wird, woraus sich bei dieser Tempera tur Lithiumoxyd bildet, und dass das Reak tionsprodukt mit Zinkoxyd und Ferrioxyd gesintert wird. 3. Verfahren nach Unteranspruch 2, da durch gekennzeichnet, dass die Sinterung bei einer Temperatur zwischen 1050 und 1200 C durchgeführt wird.
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