Fahrzeug für Personenbeförderung. Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug für Personenbeförderung. Dieses zeichnet sich durch Sitzbänke aus, welche derart ausgebildet und gelenkig mit dem Fahrzeuggerippe ver bunden sind, dass sie in bezug auf die Fahrt richtung vor- und rückwärts gerichtet ange ordnet werden können. Die Sitzbänke können um eine feste Achse quer zur Fahrtrichtung derart, schwenkbar sein, dass in der einen Schwenklage ihre eine, in der andern ihre an dere Breitseite als Sitzfläche dient. Auch kann eine Rückenlehne gelenkig mit der Sitzbank verbunden sein. Die erwähnte feste Achse, um welche die Sitzbank schwenkbar sein kann, kann derart ausserhalb der Mittelebene der Sitzbank liegen, dass diese in ihren beiden Schwenklagen verschieden hoch liegt.
Bei Luftseilbahnkabinen kann ein oberer Teil einer seitlichen Türöffnung im Fahrzeugdach angeordnet sein.
Dem Benützer von Seilbahnfahrzeugen, besonders von Luftseilbahnkabinen, fällt immer wieder auf, in welch lästiger Weise das Publikum bei gutem Verkehr stehend in den verhältnismässig engen Kasten zusammenge pfercht wird. Diese unangenehme Erscheinung ist aber durch die Empfindlichkeit jeder Art von Seilbahnen gegen Überlastungen begrün det. Um diese zu vermeiden, gilt zum Beispiel bei Luftseilbahnen die Regel, die Fahrzeug bodenfläche so knapp zu bemessen, dass bei vollbesetztem Fahrzeug mindestens sechs Per sonen stehend auf den Quadratmeter kommen, womit dann der verfügbare Laderaum voll ausgenützt ist. Entspricht zum Beispiel die höchstzulässige Nutzlast dem Gewicht von achtzehn Personen, so darf nach dieser Regel die Fahrzeugbodenfläche höchstens drei Qua dratmeter messen.
Den damit verbundenen Unannehmlich keiten kann mit Hilfe der vorliegenden Erfin dung dadurch abgeholfen sein, dass das Fahr zeug mit Sitzbänken versehen ist. Es kann zum Beispiel für Luftseilbahnen eine Kabine vor gesehen sein, welche in ihren räumlichen Ab messungen der Karrosserie eines Kraftfahr zeuges ähnlich ist, so dass das Stehen in der Kabine zum voraus unmöglich ist, wodurch sich eine nennenswerte Überlastung von selbst ausschliesst.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes abgebildet. Fig.1 zeigt eine Luftseilbahnkabine mit zwei Sitzbänken für je zwei Personen, wobei beide Sitzbänke für Vorwärtsfahrt angeordnet sind (Fig.2, im Umriss), die gleiche Kabine mit rückwärts gerichteter Anordnung der vordern Sitzbank, während Fig. 3 die Kabine stirnsei- tig gesehen darstellt. Fig.4 endlich gibt in grösserem Massstab Einzelheiten über die ge lenkige Lagerung einer Sitzbank an.
In Fig.1 sind die beiden Bänke 1 und 2 mit Rückenlehne so eingestellt, da.ss die darauf sitzenden Personen in der Fahrtrichtung blik- ken. In Fig. 2 ist die Bank 1 umgeklappt, so dass sie in bezug auf die Fahrtrichtung rück wärts gerichtet ist und sich die Fahrgäste, wie dargestellt, gegenübersitzen. Hinter den Sitz- bänken ist ausreichend Raum zur Unterbrin gung von Handgepäck. Die festen, quer zur Fahrtrichtung angeordneten Achsen 3 und 4, um die die Sitzbänke 1 bzw. 2 schwenkbar sind, sind auf gleicher Höhe angeordnet.
Wie in Fig. 4 für die Achse 3 deutlicher zu erken nen ist, stützt sich jede Achse auf am Kabinen gerippe befestigte Böcke 5, von denen hier nur einer gezeichnet ist. Die gelenkige Verbin dung zwischen den Böcken 5 und der Sitz bank, die symmetrisch bezüglich ihrer Mittel ebene 6 ausgebildet ist und hier beispielsweise aus seitlichen, die Form der Sitzfläche bestim menden Wangen 7 und daraufgeschraubten Leisten 8 besteht, wird über an den Wangen 7 befestigte Platten 9 hergestellt, die eine Boh rung zur Aufnahme der Achse aufweisen. An der hintern Längskante ist die Sitzbank über die Achse 10 auf Rasten 11 abgestützt, wobei die Achse 10 gleichzeitig zur gelenkigen Ver bindung zwischen Sitzbank und Rückenlehne 12 dient. Letztere wird in ihrer Lage durch Rasten 13 festgehalten.
Soll die Sitzbank 1 in die zur gezeichneten entgegengesetzte Richtung verstellt werden, so wird sie um die Achse 3 in Richtung des Pfeils 14 geschwenkt und in die in gebrochenen Li nien gezeichnete Lage la gebracht, wobei auch die Rückenlehne um ungefähr 1.80 um die Achse 10 geschwenkt werden muss. Die Dreh achse der Bank liegt derart ausserhalb ihrer Mittelebene, dass die Bank in ihren beiden Schwenklagen (1 und la) verschiedene Höhen lagen über dem Kabinenboden 15 aufweist. Dabei liegen bei gegeneinandergerichteten Bänken die Drehachsen beider Bänke oberhalb der Bankmittelebene 6. Durch die beschrie bene Anordnung der Achsen 3 und 4 lassen sich bedeutende Vorteile erreichen, wie man zum Beispiel bei der Betrachtung der Sitzstel lung der in Fig.1 eingezeichneten männlichen Gestalt erkennen kann.
Dadurch, dass in der dort gezeichneten Lage die Drehachse 3 der Bank 1 unterhalb, die Achse 4 der Bank 2 oberhalb der Bank mittelebene liegt, erhält der auf der hintern Bank Sitzende genügende Bodenfreiheit zum bequemen Ausstrecken der Beine. Da seine eigene Bank 2 niedriger liegt, weil ihre Schwenkachse oberhalb der Ebene 6 der Bank angeordnet ist, sitzt der Mann tiefer als die vor ihm Sitzende. Das Kabinendach kann dank dieser Ausbildung der Sitzbänke gegen die Stirnseiten der Kabine zu niedriger als in der Mitte sein, was den Vorteil hat, dass die Gefahr des Anschlagens an die Seile bei stei ler Fahrbahn oder bei starkem Pendeln der Kabine vermindert wird.
Ein weiterer Vorteil wird aus der Fig. 2 ersichtlich: Durch die be schriebene Anordnung der Drehachse der Sitz bänke wird bei der in dieser Figur gezeich neten Stellung ein geräumiger Platz zwischen den Bänken gewonnen. Das aus engen Bahn wagenabteilen bekannte, unbequeme Knie-an- Knie-Sitzen wird dadurch beseitigt. Die Bänke können übrigens auch so gestellt werden, dass ihre Rückenlehnen gegeneinandergerichtet sind, so dass alle Fahrgäste den Ausblick durch die Stirnfenster der Kabine geniessen können.
Damit das Ein- und Aussteigen trotz der im Ausführungsbeispiel gezeichneten, niedri gen Bauart der Kabine und flüssig vonstatten gehen kann, ist die seitlich angeordnete Tür öffnung, die die Breite der beiden mittleren, in der gegenüberliegenden Kabinenseiten- wand befindlichen Fenster (Fig.1) aufweist und auf der in der Figur nicht sichtbaren Vorderseite liegt, so hoch gehalten, dass ihr oberster Teil im Kabinendach angeordnet ist. Bei der halb geöffneten Tür 17 in Fig. 3 ist ersichtlich, wie der ihren obersten Teil bil dende Lappen 16 seitlich abgebogen ist. Bei ge schlossener Tür bildet er fast. bis zur Ecke 18 das Kabinendach.
Hierdurch wird vermieden, da.ss sich die Fahrgäste wie bei Kleinautos in die Kabine hineinzwängen müssen, wodurch die Umschlagszeit verlängert würde.
Die vorbeschriebene Fahrzeugausbildung lässt sich sinngemäss auch bei Standseilbahnen anwenden, wobei besonders durch eine ent sprechende Anordnung der Drehachsen. der Bänke eine Anpassung an den meist stufen förmigen Fahrzeugboden erfolgen kann. Denk bar ist natürlich aueh die Anwendung auf andere Fahrzeuge, wie z. B. Strassenbahn wagen oder Flugzeuge.