Gasturbinenanlage. Die Erfindung betrifft eine Gasturbinen anlage, die zum Antrieb von Flugzeugpropel lern und Schiffsschrauben hestimmt ist und die sowohl zum Antrieb des Kompressors als auch zum Antrieb des Propellers oder der Schiffsschraube je eine eigene Turbine auf weist.
Erfincungsgegenstand ist eine Gasturbi nenanlage, die einen Kompressen r und eine erste, mit dieseln drehverbundene Turbine auf weist sowie einen Propeller und eine mit die sem drehverbundene zweite Turbine, wobei die erwähnten Turbinen unabhängig von ein- lnder drehen können, wenn das Verhältnis der Drehzahl der zweiten Turbine zur Dreh zahl der ersten Turbine unter einen vor- bestimnten Wert sinkt, und bei der eine Frei laufkupplung so vorgesehen ist, dass die Tur binen niteinander gekuppelt werden, wenn das Drehzahlverhältnis den vorbestimmten Wert zu überschreiten droht.
Wird die Welle, mit welcher die zweite Turbine den Propeller antreibt, in einer Hohl welle, über welche der Kompressor von der ersten Turbine angetrieben wird, angeordnet, so können die Anschlussteile der Freilaufkupp lung innerhalb der Hohlwelle an ihren zugehö rigen Wellen befestigt sein, und zwar gewöhn lich an einer Stelle zwischen dem Kompressor und der ersten Turbine. Auf diese Art wird das vorbestimmte Verhältnis, bei dem die bei den Wellen drehverbunden werden, 1:1. Werden die Kupplungshälften dagegen über ein Getriebe von den entsprechenden Wellen angetrieben, so können die beiden Wel len je nach dem Übersetzungsverhältnis des Getriebes auch bei einem andern Verhältnis wert gekuppelt werden.
Die Anordnung kann auch derart sein, dass die beiden Turbinen eine erste bzw. zweite Welle antreiben, die ineinander angeordnet sind, wobei die Freilauf-Kupplungsteile ausser halb der Wellenachsen vorgesehen und mit Hilfe von Stirnrädern oder einem gleiehwerti- gen Getriebe antreibbar sind, und die derart angeordnet und ausgebildet sein können, dass ein vorbestimmtes Drehzahlverhältnis der bei den gekuppelten Wellen erreicht wird.
Sind die beiden Turbinen gegenläufig, so kann auf einer der Getriebeseiten ein Zwi- schenrac eingeschaltet werden, damit die Freilauf-Kupplungsteile im Bleiehen Drehsinn rotieren, trotz der Gegenläufigkeit der beiden Wellen.
Bei erfindungsgemässer Ausbildung einer Gasturbinenanlage wird ein Durchbrennen der den Propeller treibenden Turbine verhindert, was sonst leicht geschehen kann bei grosser Beschleunigung einer Turbine dieser Art, z. B. bei Bruch eines Verstellnechanismus, oder bei aus dem Wasser gehobenem Propeller in Sehiffsantriebsanlagen. Durch die Anordnung einer erfin.diin-s"emässen Freilaufkupplung kann jede übermässige Di-elizalilsteig-erunb der propellertreibenden Turbine verinieden wer- den, indem ihre Leistung auf die Kompressor- einleit übertragen wird,
das heisst auf den Kompressor und die dazugehörige Turbine, die einen grossen Leistungsbetrag bei nur ge ringer Drehzahlerhöhung aufzunehmen ver- rag.
Zusätzlich zur erwähnten Freilauf-Kupp lungseinrichtung können Brennstoff-Begren- zungsorgane zur Herabsetzung der Brennstoff zufuhr zu den Brennkammern vorgesehen sein, wie sie normalerweise bei Gasturhinenanlagen angeordnet werden, um ein Überschreiten einer vorbestimmten Unlaufgeschwindigkeit der Kompressoreinheit zu verhindern. Auf diese Weise wird die maximale Drehzahl der Kompressoreinheit begrenzt, so dass ein Durchbrennen beider Rotoreinheiten, das heisst der Kompressoreinheit und der Propel lereinheit, vermieden werden kann.
Einige Ausführungsbeispiele des Erfin- dungsgegenstandes sind in der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Gasturbinenanlage, die eine Luftschraube treibt, in teilweisem Schnitt.
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 einen Teilschnitt einer abgeänderten Ausführung und Fig. 4 eine Teilansicht eines weiteren Bei spiels.
Fig. 1. und 2 zeigen eine Gasturbinen anlage, die einen Radialkompressor 10 auf weist, der über eine Welle 11 fnit einem Tur binenrotor 12 einer zweistufigen Turbine 13 verbunden ist, sowie eine Reihe von Brenn- kammern 14, von denen zwei dargestellt sind und die zwischen Kompressor 10 und Turbine 13 un die Welle 11 angeordnet sind. Vom Kompressor 10 gelangt verdichtete Luft zu den Brennkammern 14, aus welchen die Brenn- gase der Turbine 13 zu deren Antrieb zuge führt werden. Ein Propeller 15 wird über eine Welle 17, die innerhalb der Welle 11 angeord net ist, und über ein Reduktionsgetriebe 18 von einem zweiten Turbinenrotor 16 angetrieben.
Die Kompressoreinheit, die den Kompres sor 10, die Welle 17 und den Turbinenrotor 12 aufweist, ist im festen Gehäuse der Gasturbi nenanlage mit Hilfe von mehreren Lagern 19 gelagert. Der Turbinenrotor 16 und die dazu gehörige Welle 17 laufen auf Lagern, von denen ein Lager 20 am turbinenseitigen Ende der Wellen zwischen Welle 17 und der Nelle 11 angeordnet und ein weiteres Lager 21 im Gehäuse 22 des Propeller-Reduktionsgetriebes 18 am entgegengesetzten Ende der Welle 17 angebracht ist.
Die Welle 11 weist an einer Stelle, ge wöhnlich zwischen dem Kompressor 10 und der Turbinenscheibe 12, einen zylindrischen Bund 23 auf, der ein angetriebenes Glied einer Freilaufkupplung bildet, wobei das An triebsglied 24 auf der Welle 17 angeordnet ist. Gewöhnlich wird das Antriebsglied 24 als Flansch ausgebildet, der gemäss Fig. 2 eine Reihe von Steigzähnen aufweist. Eine Reihe von Mitnehmerorganen in Form von Kugeln oder Rollen sind zwischen den Gliedern 23 und 24 angeordnet, wobei für jeden Zahn des Antriebsgliedes 24 eine Kugel oder Rolle vor gesehen ist.
Versucht < las antreibende Glied 24 sich ra scher zu drehen als das angetriebene Glied ?3, so bewegen sieh die Kugeln oder Rollen gegen ein Ende eines entsprechenden Zahnes, wo durch das eintreibende Glied 24 mit dein ange triebenen Glied 23 gekuppelt wird.
Aus dieser Anordnung ist ersichtlich, dass die Welle 17 und damit die Turbine 16 sich nicht rascher drehen kann als die Welle 11 sowie die dazugehörige Turbine 12 und der Kompressor 10. Auf diese Weise kann ein Durchbrennen dei Propellerwelle 17 verhin dert werden.
Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführungs form der rotierenden Teile, wobei die Turbi- nenseheiben 12 und 16 gegenläufig angeordnet sind, so dass sich die Wellen 11 und 17 in entgegengesetztem Sinne drehen.
Es versteht sich, dass bei gegenläufigen Wellen die Frei- laufkupplung , nicht innerhalb der Wellen enden angeordnet werden kann, daher ist bei dieser Bauart die Welle 11 über ihr vorderes Lager 19a verlängert und ist an ihrem Ende finit einem Zahnkranz 25 versehen, der mit einem auf der Aussenfläcle des angetriebenen Gliedes 23a der Freilaufkupplung angeorcne- ten Zahnkranz im Eingriff steht, der ausser halb der Welle gelagert ist.
Das antreibende Glied 2-4a der Freilaufkupplung weist eine axiale Verlängerung 24b auf, die mit einem Zahnkranz versehen ist, der mit einem im Ge häuse 22 des Propellerreduktionsgetriebes 18 gelagerten Zwischenrad 26 im Eingriff steht, welches durch einen an dem Ende der Welle 17, das über die Welle 11 hinausragt, angeord neten Zahnkranz 27 angetrieben wird.
Auf diese Weise können sieh die antreibenden und angetriebenen Glieder der Freilaufkupplung im gleichen Sinne drehen, obwohl die beiden Wellen 11 und 17 gegenläufig sind, wodurch die Turbine 16 am Durchbrennen verhindert ist, indem diese, sobald ihre Drehzahl in bezug auf die Drehzahl der Kompressoreinheit ein gewisses Verhältnis zu übersteigen droht, die Konpressoreinleit antreibt. Das Verhältnis der Drehzahlen der Turbine 16 und der Kom pressoreinheit, bei welchem die Freilaufkupp lung wirksam wird, kann duzeh entsprechende Bemessung der Elemente 25, 23c, 24b, 26 und 2 7 festgelegt werden.
Eine ähnliche Anordnung wie die gemäss Fig. 3 beschriebene, unter Weglassung des Zwischenrades 2'6, kann angewendet werden, wenn die beiden Turbinen im gleichen Dreh sinn rotieren. Auf diese Weise kann die Kupp lung der beiden Wellen für jedes vor bestimmte Drehzahlverhältnis, entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des Getriebes zwi schen den Wellen und den Kupplungsgliedern ausgeführt werden.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei den nicht nur Mittel zur Begrenzung des Drehzahlverhältnisses von Turbine 16 und Kompressoreinheit vorgesehen sind, sondern das auch Mittel zur Begrenzung der Konipres- soidrehzalil aufweist. Die Welle 11 treibt einen Zentrifugalregler 28, welcher derart ausgebil det ist, dass er entgegen der Wirkung einer Feder 30 ein Ventil 29 betätigen kann. Das Ventil 29 dient zur Begrenzung des Brenn- stoffstrones vom Brennstoff-Zufuhrsysten 32 zu den Einspritzdüsen 31 in den Brennkan- mein der Gasturbinenanlage und ist derart ausgebildet, dass es eine Herabsetzung der Brennstoffzufuhr bewirkt, wenn die Drehzahl der Kompressoreinheit einen vorbestimmten Wert übersteigt.
Eine derartige Einrichtung kann in beiden vorangehend beschriebenen Bauarten von Gasturbinenanlagen angewen- cet werden.