CH262612A - Verfahren zur Herstellung eines überwiegend aus Aluminium bestehenden Formlings. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines überwiegend aus Aluminium bestehenden Formlings.

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CH262612A
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    • C22C1/00Making non-ferrous alloys
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Description


      Verfahren    zur Herstellung eines überwiegend aus Aluminium bestehenden Formlings.    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur  Herstellung eines überwiegend aus Aluminium  bestehenden, dichten und festen Formlings  und einen nach diesem Verfahren erhaltenen  Formling.  



  Es wurde bereits vorgeschlagen, einen  dichten Werkstoff und gebrauchsfertige Form  körper aus gepulvertem Aluminium herzustel  len, das durch Pulverisieren von Aluminium  brocken in Kugelmühlen oder durch Granu  lieren oder Zerstäuben von Aluminium er  halten wurde. Das Pressen und Sintern sol  cher Aluminiumpulver war schwierig wegen  der Oxyd- und Gasfilme, die sich an den Alu  miniumkörnern bildeten.  



  Durch Pressen reinen Aluminiumpulvers  einer durchschnittlichen Korngrösse von weni  ger als 60     Mikron    unter einem Druck von  1,500 bis 7,500     kg/cm2    kann ein     Pressling    er  halten werden, der durch Sintern in trockenem  gespaltenem Ammoniak während etwa 1 Stunde  eine     Zugfestigkeit    von ungefähr 875     kg/cm'     bei einer Dehnung von 48 % erhält; diese  Festigkeit ist günstig im Vergleich mit der  Zugfestigkeit von     Gussaluminium    von etwa  580 bis 875     kg/cm2    und von bearbeitetem  Aluminium zwischen etwa 720 und 1080 kg/cm'.

    Die Dehnung von     48/-,    ist erheblich grösser  als diejenige von     Gussaluminium,    die etwa  20 bis 40% beträgt, und von bearbeitetem  Aluminium, die etwa 35 bis     45%    beträgt.  Verglichen mit einer gegossenen und ausge-    glühten Aluminiumlegierung der Gattung       Al-Cu-Mg,    die eine Zugfestigkeit von 1540 bis  2160     kg/em2    besitzt, ist die Zugfestigkeit des  gesinterten reinen Aluminiums unterlegen; die  Dehnung des letzteren übertrifft aber erheb  lich diejenige (15 bis<B>25%)</B> der erwähnten  Aluminiumlegierung. Das Giessen von Alu  minium und Aluminiumlegierungen ist aber  sehr schwierig wegen des beinahe unvermeid  lichen Einschlusses von Gasen.  



  Bei der Herstellung von Aluminiumlegie  rungen der Gattung     Al-Cu-Mg    in einem     pul-          v        er-metallurgischen    Prozess, das heisst durch  Mischen von Aluminiumpulver mit den pul  verigen Legierungsbestandteilen, hauptsäch  lich Kupfer, Magnesium, Mangan, manchmal  auch Eisen, Silizium, Chrom und Nickel, letz  tere in Mengen eines Bruchteils eines Prozen  tes,     Pressen    und Sintern der Mischung,     wurde     die Bildung eines     Eutektikums    bei der Sinter  temperatur beobachtet, welches den     Pressling     verdirbt.

   Ebenso bildet sieh ein schädliches       Eutektikum    bei der Herstellung gesinterter  Formkörper aus pulverigen fertigen Alumi  niumlegierungen, z. B. der oben genannten  Gattung, bei einer     Sintertemperatur    von 600  bis 605  C. In allen diesen Fällen muss daher  eine niedrigere     Sintertemperatur    benutzt wer  den, welche das Schmelzen des Pulvers aus  schliesst, und die     Sinterzeit    muss entspre  chend ausserordentlich verlängert werden.  Dies macht das Verfahren unwirtschaftlich,  und der gesinterte Werkstoff ist meistens un-      zureichend fest und weist andere physikali  sche Mängel auf.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren geht  darum von einer pulverigen Mischung an  derer     Zusammensetzung    aus und ist dadurch  gekennzeichnet, dass Aluminiumpulver und       Aluiminiumlegierungspulver    innig gemischt  werden, die     Mischung        verpresst    und der so ge  bildete     Pressling    bei einer Temperatur zwi  schen 580 und 615  C gesintert wird, bis die       Aluminiumlegierung    die Poren zwischen den       Aluminiumpulverteilchen    ausfüllt und sich     mit     diesen in oberflächlichen Schichten legiert,  dass das Sintern aber     unterbrochen    wird,

    bevor eine Homogenisierung durch Diffusion       erfolgt.    Es können     also        einerseits        Partikel    aus  reinem Aluminium und anderseits deren       Bindemittel    aus Aluminiumlegierung erhalten  bleiben, obwohl die Konzentration der Legie  rungsbestandteile in dem Bindemittel verrin  gert sein kann durch Absorption von     Alumi-          nium    aus     Oberflächenschichten    der Alumi  niumpartikel.

   Der erhaltene Formling kann  aus einem Netzwerk aus Aluminiumlegierung  bestehen, welches den kleineren Gewichtsanteil  des     Formlings    ausmacht und in welchem  kleine Körner aus Aluminium in feiner Ver  teilung eingebettet und mit ihm oberflächlich  legiert sind.  



  Da     die    Festigkeit und andere physikali  sche Eigenschaften der     Aluminiumlegierung          (Bindemittel)    diejenigen reinen     Aluminiums     (Partikel oder Körner) meist wesentlich über  treffen, erhöht das     Bindemittel    wesentlich die  Festigkeit des erhaltenen     Formlings.    Durch       oberflächliches    Legieren, z. B. in Form eines       Eutektikums,    des Bindemittels mit den     Alu-          miniuunpartikeln    kann die Durchschnitts  festigkeit des     Formkörpers    zusätzlich er  höht werden.

   Der heterogene     Formkörper    ge  mäss der     Erfindung    vereinigt darum die Fe  stigkeit des     Aluminiumlegierungs-Bindemit-          tels    mit der grossen     Duktilität    der reinen Alu  miniumkörper und weist Eigenschaften auf,  die bisher     unbekannt    waren bei gegossenen  oder gesinterten Körpern, die überwiegend  aus     Aluminium    bestehen.

      Obwohl die     Erfindung    durch keine Theorie       beschränkt        sein        will,    scheinen bisher durch  geführte Versuche zu zeigen, dass während  des     Sinterns    des     Ausgangsgemisches        in    der  beschriebenen sorgfältig eingestellten Weise  die Aluminiumlegierung eine flüssige Phase  entwickelt, welche alle Poren zwischen den       Aluminiumpartikeln:    durchdringt und die Bil  dung einer Legierung oder eines     Eutektikums     zwischen dem Bindemittel und den Aussen  schichten der Aluminiumpartikel fördert.

    Selbst wenn keine solche flüssige Phase aus  gebildet wird, kann     eine    oberflächliche Legie  rungsbildung zwischen der erweichten     Alumi-          niumlegierung    (Bindemittel) und den Alumi  niumkörnern während des     Sinterns    erhalten  werden durch Diffusion !in festen oder halb  festen Zustand. Es ist wahrscheinlich, dass  teils     eine    flüssige Phase des     Bindemittels    und  teils     Diffusion    im festen Zustand zu der be  obachteten festen und innigen Verbindung  zwischen dem Bindemittel und den Alumi  niumkörnern beitragen.

   Auf jeden Fall kann  ein     Sinterkörper    erhalten werden, der über  wiegend aus     Ahiminiumpartikeln    oder     -kör-          nern    besteht, die in Oberflächenschichten Le  gierungsbestandteile des Bindemittels aus       Aluminiumlegierung    enthalten, ohne dass die  Konzentration der Legierungsbestandteile     im     Bindemittel wesentlich verringert wird.  



  Für die Zwecke der Erfindung kann     Alu-          miniumpulver    grosser Reinheit und beliebiger       Herkunft,        beispielsweise    wie es auf dem  Markte erhältlich ist, verwendet werden. Es  kann, wenn nötig, reduziert und sodann mit  einer pulverigen Aluminiumlegierung als  Bindemittel     innig    gemischt werden.

   Die ge  presste Mischung kann unter Bedingungen ge  sintert werden, welche das Eindringen des       Bindemittels    in alle Poren des     Presslings    und  die oberflächliche Vereinigung zwischen dem  Bindemittel mit den     Aluminiumpartikeln     sicherstellen, während Diffusion von Legie  rungsbestandteilen des Bindemittels in grö  ssere Tiefe der     Aluminiumpartikel        vermieden     wird.

   In andern Worten, die Diffusion von  Legierungsbestandteilen in die Aluminium  partikel kann auf oberflächliche Schichten der      Aluminiumpartikel beschränkt werden, wobei  die Konzentration der Alu     miniumlegierungs-          Bestandteile    in den Aluminiumpartikeln von  deren Oberflächen zu deren Innerem rasch  abnimmt. In diesem Falle verbleibt in jedem  Partikel zumindest ein innerer Kern, der von  Legierungsbestandteilen frei ist. Anderseits  wird die Konzentration der Legierungsbe  standteile in dem Bindemittel aus Aluminium  ,     legierung    im wesentlichen aufrechterhalten.

    Sollte sich eine flüssige oder halbflüssige Phase  der Aluminiumlegierung während des     Sin-          terns    bilden, besonders in Berührung mit Alu  miniumpartikeln, so wird beim Abkühlen eine  Legierung oder ein     I:utektikum    zwischen  dem Bindemittel und den Aluminiumpartikeln  gebildet., welche eine Zwischenphase     zwischen     diesen und dem Bindemittel ergibt.  



  Wie auch immer der Mechanismus der  Verbindung des Bindemittels mit den Alumi  niumpartikeln erklärt werden mag, der  schliesslich erhaltene Körper besteht aus einer  Unzahl von kleinen Aluminiumpartikeln oder  Körnern des     Aluminiumausgangspulvers    (Alu  miniumphase) und einer     Aluminiumlegie-          rungs-Bindemittel-Phase    zwischen diesen Par  tikeln, die praktisch alle Poren zwischen den  Partikeln ausfüllt und mit diesen oberfläch  lich, z. B. durch eine Zwischenlegierung oder  ein     Eutektikum,    legiert ist.  



       Al-Cu-Mg-Legierungen,    die vorzugsweise  als Bindemittel benützt werden, bestehen ge  wöhnlich aus 90"l" oder mehr Aluminium, Rest  3 bis 6% Kupfer, 0,3 bis     2"/o    Magnesium und  meistens 0,3 bis 0,5"/" Mangan, und in Aus  nahmefällen bis zu 0,8% Eisen und 0,2 bis  1,5% Silizium. Zu einer     Aluminium-Kupfer-          Mangan-Magnesium-Legierung    können noch  0,2 bis 1,3"/> Nickel und/oder Kobalt, oder ein  Bruchteil eines Prozentes Chrom zugesetzt  werden.  



  <I>Beispiel:</I>  Reines Aluminiumpulver (Reinheit     99,5%     oder mehr) oder gereinigtes Aluminiumpulver  einer Korngrösse, die in der Hauptsache klei  ner ist als 60     Mikron,    wird mit     Aluminium-          legierungs-Pulver    der oben erwähnten Zusam  mensetzung in einer Kugelmühle oder sonst    geeignet gemischt unter Bedingungen, die eine  wesentliche Oxydierung des Aluminiums und  den     Einschluss    unerwünschter, von dem       111ischgerät    stammender Verunreinigungen  ausschliessen.

   Wenn gewünscht, wird ein  nicht oxydierendes Schmiermittel     zugemiseht     und das Pulvergemisch unter einem Druck  von 800 bis 8000     kg/cm2    geformt, wobei ein  grösserer Druck einen     Pressling    grösserer  Dichte ergibt. Der     Pressling    wird     darnaeh     gesintert, entweder in einer neutralen Atmo  sphäre, wie z. B. trockenem, gespaltenem Am  moniakgas, oder in Luft, während     ungefähr     einer Stunde bei 590 bis 615" C, vorzugsweise  600  C, und darnach entweder im Ofen ge  kühlt, in einer Schutzatmosphäre oder in Luft,  oder in kaltem Wasser abgeschreckt.  



  Wenn reines handelsübliches Aluminium  pulver der erwähnten Korngrösse und handels  übliches     Aluminiumlegierungspulver    der oben  erwähnten Zusammensetzung in Verhältnissen  von 98 bis 60"/o Aluminiumpulver     und    2 bis       40"/o        Aluminiumlegierungspulver    gemischt  werden, die Mischung unter etwa 3200     kg-;'cm2     gepresst und der     Pressling    in Luft eine Stunde  bei 600" C gesintert, darauf in kaltem Wasser  abgeschreckt wird, konnten folgende Zug  prüfungsergebnisse erhalten werden.  



  Während eine gegossene und ausgeglühte       AI-Cu-111g-Legierung    der oben erwähnten Zu  sammensetzung eine Zugfestigkeit von 1440  bis 2160     kgfcm2    und eine Dehnung von 15  bis 25"/" aufweist, weist ein gesinterter und  abgeschreckter     Pressling    ans einer     111        isehung,     die 80%" Aluminiumpulver enthält, eine Zug  festigkeit von 1455     kg/cm'    bei einer Deh  nung von 20"l" auf; wenn die Ausgangs  mischung 70"/" Aluminiumpulver enthält, wird  eine Zugfestigkeit von 1765     kg/cm2    bei einer  Dehnung von 18% beobachtet;

   und wenn die  Ausgangsmischung 90% Aluminiumpulver  enthält und der     Pressling    nur eine halbe  Stunde bei 600 C gesintert wird, kann eine  Zugfestigkeit über 2160<B>kg/</B>     cm2    beobachtet  werden.  



  Hieraus ergibt sich, dass gemäss der Er  findung ein Formling erhalten werden kann,  dessen Zugfestigkeit diejenige gesinterten      oder gegossenen Aluminiums erheblich über  schreitet, während     Zugfestigkeiten    im Bereich  einer gegossenen und ausgeglühten     Al-Cu-Mg-          Legierung    der oben erwähnten Zusammen  setzung und gleiche Dehnungen erhalten wer  den; darüber hinaus ist das Produkt gemäss  der     Erfindung    wesentlich frei von nachteili  gen Gaseinschlüssen, die sonst in gegossenen       Materialien    enthalten sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRüCHE I. Verfahren zur Herstellung eines dich ten und festen Formlings, der überwiegend aus Aluminium besteht, dadurch gekennzeich net, dass Aluminiumpulver und Aluminium- legierungspalver innig gemischt.
    werden, die Mischung verpresst und der so gebildete Press- ling bei einer Temperatur zwischen 580 und 615 C gesintert wird, bis die Aluminium legierung die Poren zwischen den Aluminium pulverteilchen ausfüllt und sich mit diesen in oberflächlichen Schichten legiert, dass das Sintern aber unterbrochen wird, bevor eine Homogenisierung durch Diffusion erfolgt.
    II. Nach dem Verfahren gemäss Patent anspruch I erhaltener dichter und fester Formling, der überwiegend aus Aluminium besteht, gekennzeichnet durch fein verteilte kleine Körner aus Aluminium, eingebettet in und oberflächlich legiert mit einem Netzwerk aus Aluminiumlegierung, welch letzteres den kleineren Gewichtsanteil des Formlings aus macht. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass das Aluminium pulver den überwiegenden Teil der Ausgangs mischung ausmacht. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch. gekennzeichnet, dass Drücke zwischen 800 und 8000 kglcmz zum Verpressen der Mi schung verwendet werden.
    3. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass Aluminiumpulver einer Reinheit von mindestens 99,5%a und Pul ver einer Aluminiumlegierung der Gattung Al-Cu-Mg in der Ausgangsmischung ver wendet werden und das Aluminiumlegie- rungspulver den kleineren Gewichtsanteil der Ausgangsmischung ausmacht. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass während des Sin- terns eine zumindest halbflüssige Phase der Aluminiumlegierung entwickelt wird. 5.
    Formling nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass das Netzwerk aus einer Aluminiumlegierung der Gattung Al- Cu-Mg besteht. 6. Formling nach Patentanspruch 1I, da durch gekennzeichnet, dass die Aluminium legierung 10 bis<B>30%</B> des Gewichtes des Form- lings ausmacht und der Al-Cu-Mg-Gattung angehört.
CH262612D 1946-04-16 1947-04-10 Verfahren zur Herstellung eines überwiegend aus Aluminium bestehenden Formlings. CH262612A (de)

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