Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der mehrstufigen Kompression von Anlagen mit mindestens einem Kolbenkompressor. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der mehrstufigen Kompression von Anlagen mit mindestens einem Kolbenkom pressor bei Betrieb mit verschiedenen Ge samtkompressionsverhältnissen und eine Vor richtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
Verringert sich bei der mehrstufigen Kompression das Gesamtdruckverhältnis sehr wesentlich, indem sich der Saugdruck der ersten Stufe erhöht oder der Enddruck der letzten Stufe wesentlich erniedrigt, gege benenfalls auch wenn beides zusammentrifft. so wird bei den bekannten Anlagen, die mit veränderlichem Enddruck arbeiten und höch stens eine Regelung der Gesamtförderleistung aufweisen, bei den kleineren Enddrücken eine Kompression in der oder den letzten Druck stufen nicht mehr stattfinden und das kom primierte Medium lediglich ohne weitere Kom pressiondurch die Kompressorzylinder dieser Stufen hindurchgedrückt werden.
Insbesondere bei Wärmepumpenanlagen haben die Kompressoren in verschiedenen Jahreszeiten sehr verschiedene Gesamtkom pressionsverhältnisse zu überwinden. Bei sehr kalter Witterung ist die beispielsweise aus einem Flusslauf entzogene Umweltwärme von dem tiefen Temperaturniveau des kalten Fluss wassers auf das in solchen Zeiten sehr hohe Temperaturniveau des Heizwassers zu pum pen. Somit ist das zu überwindende Tempera turgefälle und entsprechend das Druckgefälle bzw. das Gesamtkompressionsverhältnis in die- sen Zeiten am grössten.
In Übergangszeiten hingegen, wenn .die Aussentemperaturen höher sind, ist in der Regel auch die Temperatur des Flusswassers höher als im ersten Fall; ausser dem muss zur Erzeugung einer genügenden Heizleistung das Heizwasser weniger warm sein. Infolgedessen wird die Wärme weniger hoch gepumpt, und der Kompressor hat ein wesentlich geringeres Druckgefälle zu über winden.
Nun müssen aber die Kompressoren einer '%Tärmepumpenänla"ge einerseits für das maxi mal vorkommende Druckgefälle, anderseits für die maximale Fördermenge -beim kleinsten vorkommenden Druckgefälle bemessen werden. Das maximale Druckgefälle bestimmt die An zahl Kompressorstufen, in der Regel zwei bis drei, die maximale Fördermenge das Förder volumen jeder Stufe. Verringert sich nun das Druckgefälle in Übergangszeiten so stark, dass es von der ersten Kompressorstufe allein be wältigt werden kann, so wird das zu fördernde Medium bei bekannten Anlagen ohne weitere Drucksteigerung durch die nachfolgenden höheren Kompressionsstufen hindurchgescho ben.
Bei der Verwendung von Kompressoren mit Stufenkolben und ausgeglichenen Förder- drücken hat eine solche zeitweilig einstufige Kompression eine einseitige Beanspruchung des Antriebsgestänges zur Folge. Der Aus gleich der Konstruktionskräfte wird dadurch gestört. Ausserdem ergibt sich ein unruhiger Lauf des Kompressors und eine Zunahme des Verschleisses.
Wird eine Wärmepumpen anlage mit stufenweiser Entspannung des ver flüssigten Wärmeträgers unter jeweiliger Ab saugung der dabei gebildeten Dämpfe durch die jeweils nachfolgende Kompressorstufe be trieben, so könnte der plötzliche Ausfall einer oder mehrerer Kompressorstufen grosse Schwierigkeiten in der Regelung des flüssigen Wärmeträgers verursachen. Auf alle Fälle wären Umschaltungen vorzunehmen, die bei automatischem Betrieb der Wärmepumpen anlage eine beträchtliche Komplikation und eine Verteuerung derselben zur Folge hätten.
Das Verfahren gemäss der Erfindung er möglicht Beseitigung dieser Nachteile und be steht darin, dass bei Änderung des Gesamt- kompressionsverhältnisses die Förderverhält- nisse mindestens einer über der ersten Stufe liegenden Kolbenstufe geändert werden. Bei der Vorrichtung zur Ausführung des Verfah rens weist mindestens eine über der ersten Stufe liegende Kolbenstufe Mittel zur Ände rung ihres Förderverhältnisses auf.
Auf der Zeichnung sind einige Ausfüh rungsbeispiele der Einrichtung gemäss der Er findung schematisch dargestellt, und es wird an Hand derselben das erfindungsgemässe Ver fahren beispielsweise erläutert. Es stellen dar: Fig. 1 eine Wärmepumpenanlage, Fig. 2 den Querschnitt durch die zwei stufige Wärmepumpe der Anlage nach Fig. 1, Fig. 3 eine Vorrichtung zum Offenhalten des Saugeinlasses zu Beginn des Druckhubes einer Stufe, mit dem Empfänger des Steuer impulses, Fig. 4 den Geber für Steuerimpulse zur Änderung der gesamten Förderung der An lage bzw. der Förderverhältnisse einer Stufe, Fig. 5 ein Diagramm für die Änderung der Förderverhältnisse einer Stufe bei Än derung des Gesamtdruckverhältnisses, Fig.
6 den Kompressor einer Kälteanlage mit Regelung der Förderverhältnisse der zwei ten Stufe, Fig. 7 ein Diagramm der Zwischendrücke für verschiedene Gesamtdruckverhältnisse, Fig. 8 einen Kompressor einer Vakuum anlage, mit veränderlichem schädlichem Raum, Fig. 9 ein Diagramm für ein Programm schaltwerk.
Die Wärmepumpenanlage in Fig. 1 hat einen mehrstufigen, vom elektrischen Motor 1 angetriebenen Kolbenkompressor 2, welcher das Kältemittel aus dem Verdampfer 3 über die Saugleitung 4 ansaugt und im verdich teten Zustand durch die Druckleitung 5 in den Kondensator 6 fördert, der einen Wärme- austauscher 7 aufweist und aus dem das ab gekühlte, verflüssigte Kältemittel über die Leitung 8, das Entspannungsventil 9 und die Leitung 10 dem Verdampfer 3 wieder zuge führt wird.
Die Maschinenanlage ist in dem Maschinenhaus 11 untergebracht, von dem aus Vorlauf 12 und Rücklauf 13, die an den Wärmeaustauscher 7 angeschlossen sind, zu den_Verbrauchsstellen des Heizwassers führen, die Pumpe 14 dient zur Zirkulation des Heiz- wassers. Die Pumpe 15 saugt Wasser z. B. aus einem Flusslauf und drückt es durch die Wärmeübertragungsvorrichtung des Verdamp fern 3 in .den Flusslauf zurück.
Der zweistufige Kolbenkompressor 2 in Fig. 2 -hat drei Zylinder 16, in denen die Stufenkolben 17 arbeiten. Diese werden vom Motor 1 über das Untersetzungsgetriebe 18 und .die Kurbelwelle 19 angetrieben. Die Saugleitung 4 ist über die Saugeinlässe 20 mit den Vorrichtungen 21 zum Offenhalten der Einlässe 20 zu Beginn des Druckhubes wäh rend eines veränderlichen Teils dieses Hubes an den Raum 22 der ersten Stufe,der Zylin der 16 angeschlossen.
Der Raum 22 ist über das Druckventil 23 und die Verbindungslei- tung 24 sowie über die von der Vorrichtung 25 zum Offenhalten eingestellten Saugeinlässe 26 an den Raum 27 der zweiten Stufe ange schlossen, der über die Druckventile 28 mit der Druckleitung 5 in Verbindung steht. Die Vorrichtungen 21 zum Offenhalten der Saug einlässe 20, gleichzeitig die Empfänger für ,den Steuerimpuls zur Einstellung dieser Saug einlässe 20 der ersten Stufe, sind mittels der Impulsleitung 30 mit dem Geber 31 der Re gelvorrichtung zur Einstellung der Gesamt- förderleistung des Kompressors 1 angeschlos sen.
Die Vorrichtungen 25 zum Offenhalten der Saugeinlässe 26 sind mittels der Impuls leitung 32 mit dem Impulsgeber 33 verbun den. Der Impulsgeber 33 ist mittels der Im pulsleitung 29 an den Geber 31 angeschlossen.
Der Saugeinlass jeder Stufe besteht aus ein oder mehreren selbsttätig wirkenden Saug ventilen 20 bzw. 26 mit einer Ventilplatte 36 (Fig. 3), welche den Saugraum 22 (bzw. 27) beim Anliegen an den Ventilsitz 37 durch Zudecken der Bohrungen 38 abschliesst. Die Federn 39 kompensieren das Gewicht der Platte 36, um ein rasches Schliessen herbei zuführen. Beim Ansaugen liegt die Platte 36 am Ventilfänger 40 an, der entsprechend der Durchbrechungen der Platte mit Bohrungen 41 versehen ist.
Als Vorrichtung, die das Offenhalten des Saugeinlasses 20 (bzw. 26) zu Beginn des Druckhubes bewirkt, ist der die Ventilplatte 36 vom Sitz 37 abhebende Greifer 42 vor gesehen, der durch die Druckfeder 43 nach oben und durch die Druckfeder 44 nach unten gedrückt wird, wobei die Feder 44 bei ge nügend hoher, durch den Hilfskolben 45 er zeugter Vorspannung die Kraft der Feder 43 überwindet. Der Raum 46 ist an die Impuls leitung 30 (bzw. 32) angeschlossen, so dass der Hilfskolben 45 vom Druck in dieser Lei tung belastet wird.
Der Steuerimpulsgeber 31 (Fig. 4) hat einen Steuerkolben 48, welcher den Druck mittelzufluss 49 und den Druckmittelabfluss 50 über die Bohrung 51 mit dem Druckraum 52 verbinden kann und so den Steuerdruck in der Impulsleitung 30 bestimmt. Die Regel- leituung 53 ist an das Innere der Federdose 54 angeschlossen, deren beweglicher Deckel 55 mittels der Stange 56 mit dem Steuerkolben 48 gekuppelt ist. Die Stange 56 tritt frei durch den Federteller 57 hindurch, der mit tels des Hebels 58 und der Stange 59 in ver schiedenen Lagen festgehalten werden kann und damit die Spannung der Druckfeder 60 zu verändern gestattet.
Die Kraft der Feder (.U zusammen mit dem Druck des Druckmittels im Raum 52 auf die Gesamtfläche des Steuer- kolbens 48 halten der vom Druck aus der Lei tung 53 auf -die Innenfläche des Deckels 55 ausgeübten Kraft die Waage.
Die Wirkungsweise der Regelvorrichtung ist folgende: Zur Regelung der Heizleistung wird die Regelvorrichtung mit den Impulsgebern 31 und 33 in Abhängigkeit von einem Betriebs wert, z. B. die Vorlauftemperatur in der Heiz- wasser-Vorlaufleitung 12, eingestellt. Dazu wird beispielsweise ein Thermostat an die Lei tung 12 angeschlossen. der über die Leitung 53 den Druck in der Dose 54 entsprechend dieser Vorlauftemperatur ändert, indem z. B. bei steigender Temperatur der Druck in der Dose 54 erhöht wird.
Infolgedessen verschiebt sich der Kolben 48 nach oben und öffnet den Druckmittelzufluss aus der Leitung 49 so lange, bis der Druck im Raum 52 dem höheren Druck in der Dose 54 entspricht und den Kolben 48 wiederum in die Abschluss- stellung absenkt.
Infolgedessen ist auch der Druck in der Impulsleitung 30 erhöht worden. Der Kolben 45 und damit die Feder 44, so -uit die Saugventile 20, werden stärker be lastet; sie schliessen später und sind somit während eines grösseren Teils des Druckhubes der ersten Stufe offen, so dass die Förder- leistung der ersten Stufe und damit des gan zen Kompressors 1 zurückgeht.
Der höhere Druck in der Impulsleitung 30 belastet über die Leitung 29 auch den Ver- stellkolben 34, der ausserdem durch die Druck federn 35 und 60 belastet ist. Der Kolben 34 senkt sich und verschiebt den Federteller 57 nach oben, wodurch die Feder 60 entlastet wird. Dadurch geht der Kolben 48 des Im pulsgebers 33 ebenfalls nach oben und stellt einen höheren Druck in der Impulsleitung 32 ein. Dies hat zur Folge, dass auch die Ventile 26 länger geöffnet werden und die Förderung der zweiten Stufe ebenfalls vermindert wird, so dass die Stufendrücke in der ersten und in der zweiten Stufe auch bei der Auderung der Leistung erhalten bleiben.
Der Hebel 58 des Impulsgebers 31 kann über die Teile 35, 34, 59 auch von Hand ein gestellt werden und dient dazu, einen be- stimmten Sollwert für die gesamte Förder- leistung bei ein und derselben Vorlauftem peratur der Leitung 12 einstellen zu können, der dann mittels eines Reglers selbsttätig konstant gehalten wird.
Nun kann aber das Gesamtkompressions verhältnis pe/pa für die zweistufige Kom pression des Kompressors 2, das bei kalter Witterung z. B. acht beträgt, in Übergangs zeiten bis auf zweieinhalb absinken (Fig. 5). so dass der Enddruck pe min. nur noch das Zweieinhalbfache des Saugdruckes pa beträgt.
Um nun trotz einer derartigen Änderung des Gesamtkompressionsverhältnisses pe/pa die zweistufige Kompression erhalten zu können, werden nun die Förderverhältnisse in der zweiten Stufe entsprechend dieser Änderung geändert. Die Federdose 54 des Impulsgebers 33 ist mittels der Regelleitung 47 an die Druckleitung 5 angeschlossen, so dass der Enddruck pe der Kompression auch in der Druckdose 54 auftritt. Dadurch, dass das Ge häuse des Gebers 33 mittels der Leitung 61 an diel Saugleitung 4 angeschlossen ist, wirkt der Saugdruck pa des Kompressors 2 auf die Aussenseite der Dose 54 und die Stellung ihres beweglichen Deckels 55 entspricht dem Ge samtkompressionsverhältnis. Wenn dieses kleiner wird, z.
B. durch Absinken des End- druckes pe, so senkt sieh der Deckel 55, die Feder 60 entspannt sich, so dass der Kolben 48 nach unten geht. Die Impulsleitung 32 bzw. der Raum 52 des Gebers 33 wird mit dem Abfluss 50 verbunden, bis dass der Druck im Raum 52 sich so weit gesenkt hat, dass die Abschlussstellung des Kolbens 48 bei der geringeren Spannung der Feder 60 wieder erreicht ist. Infolgedessen ist auch der Druck in der Leitung 32 geringer, und der Kolben 45 der Empfänger 25 entspannt die Feder 44 (Fig. 3), so dass die Ventilplatte 36 schon bei einem geringeren Druck, glas heisst also früher geschlossen wird.
Der Druckhub in der zweiten Stufe beginnt damit früher, und die Förderleistung der zweiten Stufe wird gegenüber der Förderleistung der ersten Stufe unabhängig von der durch den Geber 31 ein gestellten Gesamtförderleistung erhöht. In- folgedessen sinkt der Zwischendruck in der Verbindungsleitung 24, so dass trotz des ge ringeren Enddruckes pe auch die zweite Stufe einen Teil der Verdichtungsarbeit übernimmt.
Durch das Rückströmen des Kälteträgers durch die geöffnete Ventilplatte 36 (Fig. 3), die durch Abhebegreifer 42 heruntergedrückt ist, weil die Druckkraft der vom Kolben 45 vorgespannten Feder 44 die Druckkraft der Feder 43 überwiegt, entsteht unterhalb der Platte 36 ein gewisser Staudruck. Da die Kolbengeschwindigkeit der Kolben 17 von Beginn des Druckhubes bis ungefähr zum hal ben Hub zunimmt, so nimmt auch die Rück flussgeschwindigkeit des Kälteträgers durch die geöffnete Platte 36 zu, und der Staudruck steigt entsprechend, bis die Gesamtkraft des spezifischen Staudruckes auf die Platte 36 zusammen mit .der Druckkraft der Feder 43 gleich und danach grösser werden als die Kraft der Feder 44.
Alsdann wird .der Abhebe greifer 42 angehoben und die Ventilplatte 36 schliesst. Schliesst die Ventilplatte 36 erst bei etwa 50 J% .des Druckhubes, entsprechend dem mag. Gesamtkompressionsverhältnis <B>PC/</B> pa in Fig. 5, so erfolgt in der zweiten Hälfte des Druckhubes der zweiten Stufe eine Kom pression und danach das Ausstossen des ver dichteten Kälteträgers über die Druckventile 28 in die Druckleitung 5.
Bei geringerem Druck in der Impulsleitung 32 und auf den Kolben 45 (Fig. 5) wird der Abheber 42 weniger stark belastet. Infolgedessen wird schon bei einem geringeren Staudruck unter halb der Platte 36 die Kraft .der Feder 44 überwunden und die Ventilplatte 36 der Ven tile 26 schliesst früher.
Infolgedessen findet während eines grösseren Teils des Druckhubes Kompression statt, bis beim minimalen Kom pressionsverhältnis das Fördervolumen T'I, 100 % beträgt, so dass die Saugventile der zweiten Stufe während des Druckhubes nicht mehr offengehalten werden. Der Druck in der Impulsleitung 32 sinkt so weit ab, dass der Kolben 45 der Druckfeder 44 eine Vorspan- nung gibt, welche der Spannung der Feder 43 in der obern Stellung .des Abhebegreifers 43 entspricht.
Nach Fig. 6 ist der von einem Elektro motor 1 über ein Untersetzungsgetriebe 18 angetriebene Kompressor einer Kälteanlage mit den zweistufigen Zylindern 62, in denen die Stufenkolben 63 arbeiten, mittels der Saugleitung 64 an den nicht dargestellten Verdampfer und mit der Druckleitung 65 an den ebenfalls nicht dargestellten Konden sator der Anlage angeschlossen. Da die Kälte leistung der Anlage durch Ein- und Ausschal ten des Stromes für den Motor 1 während län gerer oder kürzerer Zeit selbsttätig oder von Hand erfolgt, ist eine Regelung der Gesamt- förderleistung des Kompressors 62 nicht er forderlich.
Die erste Stufe arbeitet daher mit unveränderlicher maximaler Förderung, wäh rend die Saugeinlässe der zweiten Stufe in der bereits beschriebenen Weise durch die Vorrichtungen 67 zum Offenhalten der Saug ventile 66 zur Regelung der Förderverhält- nisse der zweiten Stufe gesteuert werden. Die Vorrichtungen 67 sind über die Impulsleitung 68 mit dem Geber 69 verbunden, der wie der Geber 33 in Fig. 2 bzw. 4 ausgebildet ist. Da sich lediglich der Enddruck in der Druck leitung 65 ändert, ist die Druckdose 54 mit tels der Leitung 47 mit der Druckleitung 65 verbunden.
In Fig. 7 ist für eine dreistufige Kom pression das Druckdiagramm mit dem An fangsdruck pa und dem maximalen Enddruck pe max. dargestellt. Der maximale Enddruck der ersten Stufe ist pI max. und der zweiten Stufe pII max., während der maximale End- druck der dritten Stufe dem Druck pe max. ent spricht. Das maximale Gesamtkompressions verhältnis pe max./pa hat den Wert acht. Wenn nun diesem maximalen Kompressionsverhält nis ein minimales mit Wert zweieinhalb gegenübersteht, so senkt sich der maximale Enddruck pe max. auf pe min., welcher nicht nur unter dem Enddruck pII max. der zweiten, son dern sogar unter dem Enddruck pI max. der ersten Stufe liegt.
Ohne Regelung würde die ganze Ver dichtung in der ersten Stufe stattfinden und das zu verdichtende Medium ohne weitere Ver dichtung durch die zweite und dritte Stufe hindurchgedrückt werden. Wird hingegen das Förderverhältnis der zweiten Stufe geregelt, so senken sich auch die Zwischendrücke pI max. und pII max. bzw. die Enddrücke der ersten und zweiten Stufe auf pI min. und pII min, Infolge dessen ist die mehrstufige Verdichtung auch beim kleinsten Gesamtdruckverhältnis ge wahrt.
Senkt sich der Druck pe max. lediglich auf pe red (Fig. 7), so ist nur die dritte Stufe ausgeschaltet, wenn nicht die Förderung der dritten Stufe geändert wird und der Zwischen druck pII max. auf den neuen Zwischendruck pII red abgesenkt wird. Der Zwischendruck pI max. kann entweder derselbe bleiben, so dass die Förderung (Fördermenge) der ersten Stufe unverändert ist, oder aber bei Änderung dieser Förderung sinkt dieser Zwischendruck auf den neuen Wert pI red.
Der Kompressorzylinder 88 (Fig. 8 ) einer Vakuumanlage ist mit seiner Saug leitung 89 an den nicht gezeichneten Zylinder der ersten Stufe angeschlossen. Diese erste Stufe kann sowohl ein Kolbenkompressor als auch ein Axial-, Radial- oder ein Diagonal verdichter sein und saugt aus dem Raum oder dem Gefäss, in welchem ein Vakuum erzeugt werden soll. Die drei letzteren arbeiten mit. dynamischer Verdichtung.
Es stellt somit der Raum 90 die zweite und der Ringraum 91 die dritteKompressionsstufedar. WennLuft"ver- dichtet" (abgesaugt) wird, fördert die dritte Stufe ins Freie. Das Gesamtdruckgefälle wird mit Zunahme des Vakuums immer grösser.
Zur Regelung der Förderverhältnisse der zweiten Stufe 90 ist ein Hilfskolben 92 vor gesehen, -durch dessen Verschiebung der schäd liche Raum 93 .der zweiten Stufe 90 kon tinuierlich verändert werden kann. Der Kol ben 92 wird vom Servomotorkolben 94 einge stellt und festgehalten, wobei der Schieber 95 die Zu- und Abfuhr von Druckmittel zum bzw. vom Kolben 94 steuert.
An die Impulsleitung 96, die zu einem nicht gezeichneten Geber, der beispielsweise wie die Geber 31 und 33 in Fig. 2 ausgebildet sein kann, angeschlossen ist, ist der Verstell- kolben 97 angeschlossen, welcher über den zweiarmigen Hebel 98 den Schieber 95 ver stellt entgegen zz der Kraft der Feder 99, deren Spannung mittels des Hebels 100 von Hand oder in Abhängigkeit von irgendeinem Be triebswert eingestellt werden kann, durch Verschieben des Federtellers 101. Der Saug einlass 102 der dritten Stufe wird durch die Vorrichtung 103 in bereits beschriebener Weise offengehalten, wobei die Vorrichtung l03 ebenfalls an die Impulsleitung 96 an geschlossen ist.
Steigt der Druck in der Impulsleitung 96, so geht der Verstellkolben 97 nach oben und öffnet durch Verschiebung des Schiebers 95 den Druckmittelzufluss unterhalb des Kolbens 94, so dass der Kolben 92 ebenfalls nach oben geht und den schädlichen Raum 93 der zwei ten Stufe 90 vergrössert und damit die För derung verkleinert. Bei sinkendem Druck in der Impulsleitung 96 erfolgt das Gegenteil bzw. auch bei Vergrösserung der Spannung der Feder 99. Der Kolben 92 bringt nun durch Drehung des Doppelhebels 98 den Schieber 95 in die Mittelstellung zurück. So fern also die Änderung des schädlichen Rau mes 93 der zweiten Stufe 90 genügend ist, bleibt der Schieber 95 in seiner Abschluss stellung.
Es ist oft auch notwendig, die Förder- leistung eines Kompressors genau gemäss einem vorher festgelegten Programm zu ändern. Dieses Programm kann z. B., wie in Fig. 9 gezeigt, über der Zeit als Basis aufge stellt sein, indem im Verlauf eines Fabrika tionsprozesses eine gewisse Zeit t1 diese, einige Zeit t2 jene und während eines weiteren Zeit abschnittes t3 eine dritte Leistung usw. ein zustellen ist.
Bei Wärmepumpenanlagen kann beispielsweise die Änderung in Abhängigkeit vom Tageslauf erfolgen, während bei andern Fabrikationsprozessen gegebenenfalls die Temperaturänderungen oder Änderungen eines andern Betriebswertes als Basis für das ge wählte Programm denkbar sind.
Während nun in Fig. 9 die gebrochene Linie N das Mass der Förderleistung während der einzelnen Zeitabschnitte darstellt, ergibt sich eine weitere gebrochene Linie, welche das beim Einhalten dieser Leistung auftre tende Gesamtverdichtungsverhältnis darstellt. Die Förderverhältnisse mindestens in der zweiten oder einer höheren Stufe würden hierbei entsprechend dem Verlauf der Linie pe/pa (Fig. 9) eingestellt werden.
Bei einem Programm, das auf Zeitbasis beruht, wäre beispielsweise ein Programm schalter mit einer Nockenscheibe, dessen äusserer Umfang gemäss der Linie pe/pa ge staltet ist, versehen. Diese Nockenscheibe würde in der dem Programm zugrunde liegen den Gesamtzeit t4 eine einzige Umdrehung ausführen, indem sie z. B. von einer Zeituhr angetrieben würde. Dem Umfang entlang wären Nockenrollen vorzusehen, welche z. B. auf den Schalter für den Antriebsmotor ein wirken, indem für jede durch die Linie pe/pa vorgeschriebene Änderung der Motor so lang in der einen oder in der andern Richtung in Betrieb gehalten wird, bis die vorgesehene Änderung im Gesamtdruckverhältnis jeweils erreicht ist.
Bei Kolbenkompressoren, bei denen die Stufen in verschiedenen Zylindern angeordnet sind, kann eine Vorrichtung zur Änderung des Kolbenhubes mindestens für die zweite oder für eine höhere Stufe vorgesehen sein.